Forum: Offtopic Wildschwein-Vertreibungs-Dings. Suche Ideen um Wildschweine Elektronisch zu Vertreiben


von David H. (farmer)


Lesenswert?

Hallo,

bei der Suche nach einer guten Idee für ein 
Wildschwein-Vertreibungs-Dings, bin ich immer wieder auf dieses Forum 
gestossen und stelle hier einfach mal mein Problem und die 
Lösungsansätze vor.

Problem: Mein Bruder ist Landwird und im Frühjahr säht er sein Mais aus. 
Dann passiert es häufig das dort Wildschweine kommen und die stehen auf 
Maiskörner. Die Wildschweine stehen so sehr auf Maiskörner das sie die 
Maiskörner manchmal Hektarweise aus der Erde wühlen um sie zu fressen. 
Der entstandende Schaden kann zwar beim Jagd-Pächter oft geltend gemacht 
werden, aber der ersetzt den Schaden nur zu einem gewissen Anteil. 
Nachsähen von Maiskörnern ist dann erforderlich, was aber nicht sauber 
funktioniert und dann trozdem evtl. wieder von Wildschweinen heimgesucht 
wird.

Bisherige Lösungen waren:
a) Ein Jäger sitzt wache = Die Wildscheine scheinen immer den Jäger 
abzuwarten, jedenfalls behautet der immer die ganze Nacht dort gesessen 
zu haben und trotzdem sind neu Wildschweinschäden zu entdecken.

b) Einen Zaun um das Feld zu ziehen = Ist sehr aufwendig und nicht immer 
halten die Wildschweine sich an den Zaun

c) Menschenhaare zu verteilen = Es Mangelt an der zu beschaffenden Menge

d) Ein Radio aufzustellen = Nach spätestes 3 Tagen haben die 
Wildschweine sich daran gewöhnt und hören halt Musik bei ihrer "Arbeit"

Bin nun auf der Suche nach einer Elektronisch machbaren Lösung, möchte 
hier ein Thema eröffnen um Ideen zu bekommen Lösungsansetze oder zum 
Fachsimpeln. Die Machbarkeit spielt zunächst eine untergeortnete Rolle.

Grundgedanke:
Eine Meldesystem löst ein Lautes Geräusch aus, wie zum Beispiel eine 
Fanfahre und Vertreibt damit die Wildschweine.

Das Meldesystem muss eigentlich nur eine Bestimmte Strecke von ca. 100m 
abdecken, weil die Schweine oft nur bestimmte Wege haben. Mehr Strecke 
oder eine größere Fläche ist natürlich noch besser.
Das Ganze muss nur ca. 2 Wochen in Betrieb sein, wenn der Mais nämlich 
gekeimt ist, schmeckt der scheinbar nicht mehr. Strom ist nur über 
Batterien möglich, abder dafür 100 Ah bei 12V.
Für eine Idee spielt Geld natürlich keine Rolle, damit ein Projekt auch 
real werden kann, sind 250,-€ realistisch.
Hören (bzw. lesen) würde ich gerne alle Ideen.....

Bisherige Ideen:

a) Ein Laserstrahl fungiert als Lichtschranke und überwacht eine ca. 
100-200m Strecke, löst dann einen Lauten Ton aus, z.B. Fanfahre, 
Autohupe, Sirene...
Problem: Möchte keine Tiere sinnlos die Augen ausbrennen. Dazu währe es 
bestimmt ein Energie Problem, das der Laser viel Strom bräuchte in den 2 
Wochen...

b) Bewegungsmelder: Habe leider nur Bewegungsmelder gefunden die max. 6m 
im Radius abtasten. Das währen dann 12m in einem Stück. Wenn man mehrere 
Bewegungsmelder nehmen würde, ist es eine Frage der Kommunikation, denn 
ein Lautes Geräusch zu erzeugen ist auch nicht so einfach, das an jedem 
Bewegungsmelder eine Fanfahre hängen könnte, oder vielleicht doch?

c) Ultraschall: Habe Module gefunden, welche man für kleine Roboter 
nutzt, Ich glaube im zusammenhang mit einem Arduino Board davon gelesen 
zu haben. Kosten meine ich so um die 6,-€ aber haben auch nur ca. 6m 
Reichweite.

d) Erschütterungssensoren, Quasi seismograhisch. Aber dazu konnte ich 
gar nichts brauchbares finden.

e) Ein Radarsystem wie beim Militär. Aber auch hier konnte noch nichts 
brauchbares rausfinden.

Bin gespannt...

farmer

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Hunde.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Jäger!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

David Hofstetter schrieb:
> c) Menschenhaare zu verteilen = Es Mangelt an der zu beschaffenden Menge

Die Abfalltonnen aller örtlichen Friseure bieten nicht genügend 
Nachschub?

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Weidezaun nicht realistisch?

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


Lesenswert?

Streu doch zusätzlich Mais im Wald, wenn die vollgefuttert sind müssen 
sie nicht mehr wühlen ;-)

David Hofstetter schrieb:
> jedenfalls behautet der immer die ganze Nacht dort gesessen
> zu haben und trotzdem sind neu Wildschweinschäden zu entdecken
Eventuell mal selber wache halten wenn es so wichtig ist? Bringt ja nun 
nix da ein teures System zu etablieren wenn die "Schweine" sich garnicht 
durch Fanfaren etc. beeindrucken lassen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Der Eber, der ist mißgestimmt,
weil seine Kinder Ferkel sind.
Nicht nur die Frau, die Sau alleine,
auch die Verwandtschaft -alles Schweine!

Zitat Stupidedia:
Der Keiler, der ist angepisst,
weil sein Kind ein Frischling ist,
und das Blöde an der Sache:
des Kindes Mutter ist 'ne Bache.

MfG Paul

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Läubi .. schrieb:
> Streu doch zusätzlich Mais im Wald, wenn die vollgefuttert sind müssen
> sie nicht mehr wühlen ;-)

Evtl. ein Abführmittel o.ä. drunter mischen. Drei Tage Dünnschiss
wird auch diesen Viechern nicht gefallen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Einfach keinen Mais anbauen. Mais als Biomasselieferant versaut die 
Natur durch verstärkte Bodenerosion, Monokultur und Düngemittelbedarf.

von Co E. (Firma: keine) (emco)


Lesenswert?

Wildschweine sind extrem clevere Tierchen. Die austricksen bzw. 
fernhalten wird schwierig werden.

Ich würde vermuten die besten Aussichten auf Erfolg, bei vertretbaren 
Kosten und Aufwand, bietet ein Ordentlich aufgestellter Weidezaun.

Oder halt wirklich Wache halten...

MfG

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Wenn die Wildschweine irgendwo ranwollen, dann sind die ziemlich 
hartnäckig.
Habe gesehen wie eine Sau Anlauf nahm, vorher schon laut quiekte und 
dann durch den Weidezaun ins Maisfeld rein.
Die beste Methode ist:

Keinen Mais sähen.

Das Zeug frisst Boden, ist schlecht für die Artenvielfalt, kostet den 
Jagdpächter einen Haufen Kohle, Zeit und Ärger und mal zur Abwechslung 
etwas Anderes pflanzen ist doch eine gute Idee, oder?

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Velociraptor....

Nahrungskette wiederhergestellt...

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Bewaffnete Wachen - alles andere hilft nichts.

Vor ein paar Jahren wollte es hier in der Gegend ein Jäger ganz schlau 
machen: er raste nachts eine Runde mit dem Geländewagen um die 
gefährdeten Äcker herum, leuchtete mit einem Scheinwerfer und ballerte 
mit der Saubüchse wie wild aus der Karre in die Äcker.

Mir war das nicht geheuer - zumal sich die Herren bei allen 
Gelegenheiten über Wilderer beschweren. Ich stellte mich an eine 
Stellte, an der ich schwer zu sehen war, an der er vorbei kommen mußte, 
las das Kennzeichen ab und zeigte ihn an.

Bisher habe ich keine derartige Balleraktion mehr beobachtet...

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


Lesenswert?

Nach wie vor ist die Idee mit den Menschenhaaren nicht schlecht, wenn 
man die Frisöre der Umgebung abklappert, und nach Vereinbarung gegen ein 
paar Euro in die Kaffeekasse sich die abgeschnittenen Haare der letzten 
Woche in einem Müllsack gesammelt mitgeben läßt. In einer größeren Stadt 
klappt das bestimmt, auf dem Lande wird's vielleicht knapp.

Ansonsten: Laserlichtschranke geht, aber aus Energiegründen nur gepulst, 
und man muß wahrscheinlich mit Strahlaufweitung arbeiten, umm das Risiko 
von Augenschäden zu minimieren. Halbleiterlaser sind recht sparsam im 
Verbrauch.

Passive Bewegungsmelder mit Reichweiten im Bereich 20 Meter und mehr 
sind sehr anspruchsvoll, ob mit Infrarot oder Mikrowellen (Radar). Eine 
solche Lösung geht kostengünstig nur dezentral / verteilt, also mit 
mehreren Lärmerzeugern.
Die Reichweite von Ultraschall ist nicht besser, außerdem ist 
Ultraschall draußen nicht verläßlich, da der Wind das Signal beeinflußt.

Erschütterung wäre möglich, wenn die Wildschweine wirklich viel Rabatz 
machen. Aber läßt eine Windschweinhorde wirklich die Erde erzittern?

Radar für größere Reichweiten kann man vergessen, kriegt man für 
derartige Einsatzzwecke nicht genehmigt, ist auch von den Kosten her 
uninteressant.

Ich denke, Laser mit Sachverstand und Vorsicht ist brauchbar, dezentrale 
Bewegungsmelder als Alternative. Die Schallereignisse müssen einem 
gweissen Zufallsmuster unterliegen. Gewöhnungseffekte sind auf Dauer 
wahrscheinlich.

Aber... die Sache mit den Haaren ist praktikabel und nicht 
kostenintensiv. Friseure gibt es viele, und ich denke, daß die mit sich 
reden lassen.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Asterix und Obelix einen Tipp geben.

von Frank B. (elan40)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Asterix und Obelix einen Tipp geben.

LOL!

Ich habe gute Ergebnisse mit FOLIDOL-ÖL erzielt.
Ist aber schon seeehr lange her. Ob es das noch gibt, weiß ich nicht.

Falls ja, eine Duftschneise legen über die 100 m Breite.
Eine einfache Spur reicht da nicht.
Und  VOR  dem Spurlaut ein wenig Süssmais streuen.

Und von wegen "Dummes Schwein!"...

von David H. (farmer)


Lesenswert?

Bin ja erstaunt wieviele Menschen sich hier Gedanken machen über ein 
doch nicht so weit verbreitetes Thema.

@Sebastian E.
Das mit dem Laser und der Aufweitung gefällt mir ganz gut. Kann ich da 
noch mal einen Tipp haben, wonach man da googlen kann? Wie mag das 
aufweiten aussehen? wird das eine Kegel geben oder weiter einen recht 
linearen Strahl?

Das mit dem Gewöhnungs Effekt habe ich auch schon gedacht, würde doch 
auch für dezentrale Bewegungsmelder sprechen.

Weiß zufällig jemand ob Bewegungsmelder sich irgendwie einfach mit 12V 
Batterien betreiben lassen? Die könnte man nämlich für die kurze Zeit 
einfach auftreiben.

farmer

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Frank B. schrieb:
> Und von wegen "Dummes Schwein!"...

Dumm sind nur die Hausschweine. Werden wilde Tiere domestiziert, 
verlieren sie im Laufe einiger Generationen bis zu 30% Hirnmasse.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Das Problem mit den Wildschweinen kenne ich, die graben auf dem Acker so 
ziemlich alles aus, was schmeckt, nicht nur Maiskörner. Die Landwirte 
vertrieben in meiner Gegend Wildschweine mit im Acker aufgestellten 
Holzpfählen, wo oben ein in einer Flüssigkeit getränkter Lappen drum 
gewickelt war. Das Zeug stank bestialisch, hält auch wochenlang, 
Wildschweine mögen die Nähe nicht, und meiden sie. Die Flüssigkeit gibts 
sicher im Landwirtschaftshandel, und ist extra für Wildschweine.

Hier gibt es reichhaltige Eichen- und Buchenwälder, die im Herbst 
Eicheln und Buchecker abwerfen, die Lieblingsspeisen der Wildschweine. 
Da sieht man gut, wo sie waren. Die Buchecker sind ja Ölfrüchte, und 
sehr nahrhaft. Auch Menschen schmecken sie gut. Sie brauchen nicht 
unbedingt eine Röstung, wie beispielsweise Haselnüsse. Man kann sie 
direkt vom Baum essen. Auf dem Boden findet man keine Buchecker mehr, 
nur noch die Schalen. Alles von den Schweinen schon gefunden. Da muß man 
schauen, daß man noch welche am Baum pflücken kann. Ist aber leider 
nicht einfach. Ein alter Spruch hier sagt: Eine blinde Sau findet auch 
mal eine Eichel. ;-) Die Jäger freuts, das so erzeugte 
Wildschweinfleisch ist sicher ausgezeichnet gut. Einige Laubwälder 
wurden im Mittelalter von den Landwirten angelegt, um die Hausschweine 
mit den genannten Baumfrüchten zu mästen. Damals lief ein Schweinehirt 
mit allen Schweinen aus dem Dorf durch die Gegend, so wie man das heute 
von Schafshirten kennt. Für die heute gewohnte Stallfütterung gab es 
damals noch nicht so ausreichende Ernten. Also lief einer draußen 
ständig mit den Viechern herum.

Für Vögel wie z.B. Raben, die auch Schäden anrichten, gab es die 
Vogelscheuche. Das ist ein Gebilde, was ähnlich wie ein Mensch aussehen 
sollte. Man machte ein Holzkreuz, und hing eine alte Jacke darüber. Auch 
verwendete man Metallfolie, weil diese im Wind weht, und optische 
Effekte macht. Z.B. Blendung durch die Sonne, was einen Schreck bei den 
Viechern auslösen soll. Natürlich hat niemand so viele alte Jacken, 
vielleicht half die Altkleidersammlung etwas.

Kann sein, daß heute auch einige Gaskanonen auf dem Acker betreiben, die 
alle paar Minuten mal einen Knall abgeben.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das Zeug stank bestialisch

Buttersäure.

> Auch Menschen schmecken sie gut.

Du weißt, daß die giftig sind? Ich habe in meinem jugendlichen 
Leichtsinn mal 70 Stück davon gefuttert - so übel war mir noch nie...

Den Schweinen macht das nichts und das ist auch einer der Gründe, warum 
wir Mitteleuropäer Schweinefleisch essen, während sie im Nahen Osten als 
unrein und ungenießbar gelten.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Das Zeug stank bestialisch
>
> Buttersäure.

Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie Buttersäure riecht. Aber es war was 
öliges, was sich auch bei starkem Regen länger im Lappen hält.

Vielleicht sowas:

Frank B. schrieb:

> Ich habe gute Ergebnisse mit FOLIDOL-ÖL erzielt.
> Ist aber schon seeehr lange her. Ob es das noch gibt, weiß ich nicht.

Jetzt weiß ich aber auch nicht, wie dieses Öl riecht.

>> Auch Menschen schmecken sie gut.
>
> Du weißt, daß die giftig sind? Ich habe in meinem jugendlichen
> Leichtsinn mal 70 Stück davon gefuttert - so übel war mir noch nie...

Nee, habe ich nicht gewußt. Mir wurde auch nicht übel. Von der 
Grundschullehrerin damals in der Schule bekamen wir erklärt, daß wir mal 
Bucheckern suchen, und essen können.

Komisch, daß Schweine die Früchte vertragen. Auch Eicheln, da weiß ich, 
daß sie für Menschen ungenießbar sind. Muß man die Bucheckern doch 
rösten? Es wird doch daraus auch ein exklusives Speiseöl hergestellt.

Rohe Haselnüsse probierte ich auch mal, da es in der Gegend auch 
Haselnußbäume gibt. Die schmecken vom Baum einfach grün wie Gras, nichts 
besonderes.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Rohe Haselnüsse probierte ich auch mal, da es in der Gegend auch
> Haselnußbäume gibt. Die schmecken vom Baum einfach grün wie Gras,
> nichts besonderes.
Dann solltest du warten bis die reif sind ;-) Also Haselnüsse muss man 
definitiv nicht rösten... aber natürlich gibt es auch hier verschiedene 
sorten und Reifegrade.

von A. R. (aandi)


Lesenswert?

Zum Thema Folidol:

http://de.wikipedia.org/wiki/Parathion

ist glaub verboten.

von G. C. (_agp_)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Wilhelm Ferkes schrieb:
>>> Das Zeug stank bestialisch
>>
>> Buttersäure.
>
> Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie Buttersäure riecht. Aber es war was
> öliges, was sich auch bei starkem Regen länger im Lappen hält.

Buttersäure stinkt wie eine Mischung aus Erbrochenem und intensiven 
Schweißfüßen. Wird auch (zum derben Spass) gerne mal verwendet um 
Kundschaft aus Läden zu vertreiben bzw. um dem Ladeninhaber eins 
auszuwischen, gewissermaßen als "Buttersäure-Anschlag". Fies aber 
wirksam.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie Buttersäure riecht.

Das ist das Stöffchen, das den Duft von Schweißfüßen ausmacht...

> Komisch, daß Schweine die Früchte vertragen. Auch Eicheln, da weiß ich,
> daß sie für Menschen ungenießbar sind.

Nein, das ist nicht komisch. Nicht alles, was für uns ungenießbar bis 
giftig ist, ist es auch für andere Säuger.

Eichhörnchen z.B. fressen Pilze, die für Menschen giftig sind und 
vertragen sogar für uns hochgiftige Eibensamen.

Eicheln sind für uns wegen des hohen Gerbstoffanteils ungenießbar - den 
Schweinen macht das nichts aus und das wiederum macht sie für uns 
interessant: In Gegenden, in denen es viele Eichenwälder gibt, nützt(e) 
uns der Nahrungskonkurrent Schwein, indem er die ungenießbare Eichel in 
Eiweiß und Fett umwandelt.

(Im Nahen Osten gab es nie Eichenwälder, deswegen sind Schweine dort 
direkte Nahrungskonkurrenten des Menschen und die cleveren Herrscher 
haben den Leuten erzählt Schweinefleich sei pfui; die Leute direkt mit 
Getreide zu ernähren, ist effizienter, als es erst an die Schweine zu 
verfüttern und dann die Sau in Form von Braten zu verspeisen - dann kann 
der Herrscher mehr vom sauer Erarbeiteten selbst verprassen und wenn er 
den Leuten erzählt, das sei Gottes Wille, dann muß er sich mit der 
Lügerei nicht so abplagen...)

> Muß man die Bucheckern doch rösten?

Durch das Rösten werden die Giftstoffe zerstört. So 10 - 15 Stück kann 
man roh essen, ohne irgendwelche Beschwerden befürchten zu müssen.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Eine blinde Sau findet auch
> mal eine Eichel. ;-)

Kleine Anleihe beim blinden Huhn, was?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Kleine Anleihe beim blinden Huhn, was?

Heheee. Das sah ich auf einem Scherzplakat in der Kneipe mal: Auch ein 
blindes Huhn findet mal einen Korn. ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Läubi .. schrieb:

> Also Haselnüsse muss man
> definitiv nicht rösten... aber natürlich gibt es auch hier verschiedene
> sorten und Reifegrade.

Ich glaube, die aus dem rauhen Eifeler Klima sind eben nicht die besten.

Hier in der Gegend gibt es einen Ort, der Nusbaum heißt. Ich meine, 
wegen der Walnußbäume. Die sind auf jeden Fall ohne weitere Behandlung 
verzehrbar.



g. c. schrieb:

> Buttersäure stinkt wie eine Mischung aus Erbrochenem und intensiven
> Schweißfüßen.

Nee, dann wars das garantiert nicht, was ich meine, womit die 
Wildschweine vertrieben werden.

Wenn ich mich recht erinnere, roch das Zeug so ähnlich, wie die Schweine 
selbst. Kann mich aber täuschen, vielleicht riechen die Schweine gar 
nicht.

Ich habe nur einmal ein Wildschwein live erlebt, es war der Haushund 
eines Jägers aus dem Dorf. Der nahm sein Schwein auch im Auto mit in die 
Kneipe, wenn er ein Bier trinken ging. Amüsant. Das folgte ihm genau so, 
wie ein Hund. Blieb auch schön am Platz liegen, wie ein gut erzogener 
Hund, und machte keinerlei Ärger. Es war aber kein Eber, da wäre es 
anders gewesen.

> Wird auch (zum derben Spass) gerne mal verwendet um
> Kundschaft aus Läden zu vertreiben

Oh Mann, wer kann sich denn sowas leisten? ;-)



Uhu Uhuhu schrieb:

> In Gegenden, in denen es viele Eichenwälder gibt, nützt(e)
> uns der Nahrungskonkurrent Schwein, indem er die ungenießbare Eichel in
> Eiweiß und Fett umwandelt.

Das gilt aber heute höchstens nur für Wildschweine, weil es die 
Schweinehirten mit den Hausschweinen ja nicht mehr gibt.



Uhu Uhuhu schrieb:

>> Muß man die Bucheckern doch rösten?
>
> Durch das Rösten werden die Giftstoffe zerstört. So 10 - 15 Stück kann
> man roh essen, ohne irgendwelche Beschwerden befürchten zu müssen.

Mal sehen, wie man das bewerkstelligen könnte. Röstungen von Nüssen 
funktionieren doch oft über eine nicht so hohe Temperatur bspw. 70°C, 
aber über einige Minuten. Das sollte sich doch schon im Backofen 
erledigen lassen.



Uhu Uhuhu schrieb:

> die Leute direkt mit
> Getreide zu ernähren, ist effizienter, als es erst an die Schweine zu
> verfüttern und dann die Sau in Form von Braten zu verspeisen - dann kann
> der Herrscher mehr vom sauer Erarbeiteten selbst verprassen und wenn er
> den Leuten erzählt, das sei Gottes Wille, dann muß er sich mit der
> Lügerei nicht so abplagen

Aber da ist doch was wahres dran. Die Dinge werden ja heute auch wieder 
angeprangert, daß man für einen Schweinebraten mit bestimmtem Nährwert 
erst mal das Schwein mit sieben mal so viel Nährstoffen stopfen muß, um 
den Braten mit 1/7 Nährwert raus zu bekommen. Und der gigantische 
Wasserverbrauch, und die Methanfürze der Rinder, und was weiß der 
Teufel. ;-)

von Frank B. (elan40)


Lesenswert?

A. R. schrieb:
> Zum Thema Folidol:
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Parathion
>
> ist glaub verboten.

Das wird ja immer schlimmer.
Wenn Etwas gegen Etwas anderes hilft, wird es verboten.

Vermutlich wird auch bald das Tanken nur noch in verplompte Autotanks
möglich sein.

Obwohl...letztens in der Apotheke bekam ich gegen ein "Sie kennen sich 
damit aus?" problemlos 30%ig  H2O2 im Litergebinde.

Nur beim Natriumhydroxid stellte Sie sich quer. Nix zu machen.
Auf meinen Einwand, das ich da nebenan beim Supermarkt das Zeug auch 
kartonweise kaufen könne, antwortete Sie mit einem Schulterzucken.

Verrückte Welt.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Frank B. schrieb:
>
>> Ich habe gute Ergebnisse mit FOLIDOL-ÖL erzielt.
>> Ist aber schon seeehr lange her. Ob es das noch gibt, weiß ich nicht.
>
> Jetzt weiß ich aber auch nicht, wie dieses Öl riecht.

Gerochen hat das wir Raffenerie ganz unten. Aber nicht wie Buttersäure.
Vielmehr nach Karbol, Teer, ranzig und war dickflüssig.
Erstaunlich auch, das nach Wochen (!) noch die volle Wirkung da war, 
obwohl ich nur noch direkt an den aufgehängten Lappen etwas riechen 
konnte.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> vielleicht riechen die Schweine gar nicht.

Das ist ein Irrtum. Die stinken sogar ziemlich heftig.

> Das gilt aber heute höchstens nur für Wildschweine, weil es die
> Schweinehirten mit den Hausschweinen ja nicht mehr gibt.

Und trotzdem hat sich die Tradition des Schweinefleischverzehrs 
gehalten...

> Aber da ist doch was wahres dran.

Warum wohl? Weil man - wie du oben bemerktest - die Schweine nicht mehr 
in den Wald treibt.

> Die Dinge werden ja heute auch wieder
> angeprangert, daß man für einen Schweinebraten mit bestimmtem Nährwert
> erst mal das Schwein mit sieben mal so viel Nährstoffen stopfen muß, um
> den Braten mit 1/7 Nährwert raus zu bekommen.

Irgendwie muß man den Wahnsinn, aus Mais Biogas zu produzieren, dem 
dummen Pöbel ja schmackhaft machen...

Der Rest ist wie gehabt: was das Fußvolk nicht fressen muß, um nicht zu 
verhungern, das kann die "Elite" verprassen, oder Kriege damit führen.

von A. R. (aandi)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Irgendwie muß man den Wahnsinn, aus Mais Biogas zu produzieren, dem
>
> dummen Pöbel ja schmackhaft machen...

Da hab ich vor kurzem einen Bericht  gesehen, ich weiß nicht mehr genau, 
waren es 3 oder 5 Tonnen Mais täglich!, die unter anderem in einer 
Biogasanlage gelandet sind.
Was für eine Scheiße, unglaublich, wie mit Nahrungsmitteln umgegangen 
wird.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

A. R. schrieb:
> Biogasanlage gelandet sind.
> Was für eine Scheiße, unglaublich, wie mit Nahrungsmitteln umgegangen
> wird.

Wo ist jetzt der Unterschied, ob der Mais an Schweine oder Bakterien 
verfüttert wird? Mais für menschlichen Verzehr ist das eh nicht. Das 
Problem ist doch, dass damit wieder einmal Monokulturen massiv gefördert 
werden.

Verglichen mit den Mengen, die an Mais, Zuckerrohr usw. zur 
Ethanolgewinnung verwendet werden, ist das wahrscheinlich eh marginal.

Btw: Ein Jäger hier meinte, die Bauern sind doch selber schuld, wenn es 
so viele Wildscheine gibt. In den Maismonokulturen fühlen die sich halt 
sauwohl, und bejagt werden können sie da auch nicht.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Wo ist jetzt der Unterschied, ob der Mais an Schweine oder Bakterien
> verfüttert wird? Mais für menschlichen Verzehr ist das eh nicht.

Das stimmt nicht. In Lateinamerika ist Mais ein sehr wichtiges 
Nahrungsgetreide.

Ansonsten: Auf dem Land, auf dem man Mais für die Biogasproduktion 
anbaut, könnte man auch welchen für Futtermittel produzieren - damit 
alle in den Genuß von Fleisch kommen, statt sich erzählen lassen zu 
müssen, das sei Ungesund, oder ähnlichen Schwachsinn.

Aber man könnte auch die hier üblichen Getreidesorten anbauen...

Beides gleichzeitig geht aber nicht und gutes Ackerland gibt es wegen 
der Bodeerosion in Folge der intensiven Landwirtschaft immer weniger.

DLF hat gestern eine interessante Sendung zum Thema gebracht: 
http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/wib/1748874/ - die kann man noch 
für einige Zeit dort abrufen.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Warum eigentlich nicht jagen? Ist das verboten?

Man könnte ja ein paar Sauen erlegen und sich so die Gefriertruhe 
füllen.
Wenn man überlegt, dass mancherorts sogar die kupfernen Dachrinnen 
geklaut werden oder das Leergut von Brauereien - dann müssten sich doch 
auch "Facharbeiter" für die Beseitigung der Schweine finden...

Wieder mal ein Zeichen von Facharbeitermangel!

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Warum eigentlich nicht jagen? Ist das verboten?

Nein, die werden auch schwer bejagt und weil die lieben Viecher nicht 
doof sind, ist das gar nicht so einfach. Zudem sind Wildschweine sehr 
vermehrungsfreudig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> > Mais für menschlichen Verzehr ist das eh nicht.
>
> Das stimmt nicht. In Lateinamerika ist Mais ein sehr wichtiges
> Nahrungsgetreide.

Missverständnis. Der hierzulande überwiegend angebaute Mais ist keine 
für Nahrung geeignete Züchtung, sondern eher "Futtermais" oder auf 
besonders hohen Biomasseertrag hin optimiert.

Diese Sorten werden auch in Lateinamerika nicht als Nahrungsgetreide 
angebaut.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Der hierzulande überwiegend angebaute Mais ist keine
> für Nahrung geeignete Züchtung, sondern eher "Futtermais" oder auf
> besonders hohen Biomasseertrag hin optimiert.

Als ich selbst mal mit einem Maiskoben zu tun hatte, den ich als 
Wanderer am Wegesrand pflückte, stieß ich auf Ungereimtheiten. Der 
Maiskolben ließ sich nicht zubereiten, schmeckte gar nicht. Also, ab in 
die Tonne. Optisch sind Unterschiede nur sehr schwer erkennbar, der 
Bauer kann es vielleicht. Bei der sogleich folgenden Internetrecherche 
stieß ich darauf, daß nur 1/7 des in Deutschland angebauten Mais für den 
menschlichen Verzehr sind. Es lag also nahe, daß mein Mitbringsel eher 
nicht zu den 1/7 zählt.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Nein, die werden auch schwer bejagt und weil die lieben Viecher nicht
> doof sind, ist das gar nicht so einfach.

Mir sind bislang im Wald auch eher Rehe statt Wildschweine begegnet. Sie 
sind sehr scheu.

Deshalb haben Jäger auch Hochsitze, wo sie nachts stundenlang auf Lauer 
liegen müssen.

Einmal entdeckte ich in einer Waldlichtung hier in der Gegend ein großes 
Sonnenblumenfeld von etwa 50x50m Fläche. Das war dort nicht unmittelbar 
zum direkten Nutzen des Menschen angelegt. Gleich daneben traf ich rein 
zufällig den Jäger, dem es gehörte. Der erklärte mir, die Sonnenblumen 
mit den leckeren Sonnenblumenkernen seien Lockmittel für die 
Wildschweine. 10m neben dem Sonnenblumenfeld stand auch der 
Jägerhochsitz. Aha.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der erklärte mir, die Sonnenblumen
> mit den leckeren Sonnenblumenkernen seien Lockmittel für die
> Wildschweine.

Machen die hier ähnlich: Im Winter werden die armen Rehe zugefüttert, 
weil man ja so Mitleid hat. Und dann werden sie bejagt, weil es 
angeblich viel zu viele sind.

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Naja, Mitleid ist vieleicht nicht ausschlaggebend. Der Jagdpächter hat 
ein Interesse an einem möglichst gesunden Wildbestand. Er will ja etwas 
für sein Geld. Das die verbreitete Art der 'Massenhege' nicht unbedingt 
mit Naturschutz gleichzusetzen ist, weiß der Waidmann. Es gibt halt wie 
überall solche und solche.
Momentan möchten die Jäger durch intensive Lobbyarbeit als aktive 
Naturschützer wahrgenommen werden. Ist eine Imagefrage.

Der Jagdpächter ist für die Wildschäden in der Landwirtschaft 
verantwortlich und schadensersatzpflichtig (eigentlich die 
Jagdgenossenschaft, aber die tritt diese Verantwortung meistens über den 
Pachtvertrag an den Jagdpächter ab.) Hier können zusätzlich neben der 
Jagdpacht für den Pächter erhebliche Kosten entstehen und sind ein 
ständiger Streitfall.

Vieleicht sollte sich der Bruder bei der nächsten 
Genossenschaftsversammlung für einen Austausch des Jagdpächters stark 
machen. Oder mal ein Gesetzbuch und den Pachtvertrag in die Hand nehmen 
und sich die Wildschäden versilbern lassen.

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Wenn ich mich recht entsinne, müssen die Jäger ja auch Abgaben für 
erschossenes Fleisch leisten (je kg).
Vieleicht im Sinne von "die Viechers ernähren sich doch auf 
Staatskosten".

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Florian *.* schrieb:
> Mitleid ist vieleicht nicht ausschlaggebend.

Türlich nicht, aber so wirds halt verkauft...

Die Sauen machen halt nur, was sie am Besten können: Lecker Sachen aus 
der Erde wühlen. Und sie holen es sich da, wo es einfach ist.

Aber zum Thema: Ein modulierter Laser aus einem Laserpointer oder einer 
Laserwasserwaage reicht schon recht weit und ist augensicher. Muss halt 
unbedingt moduliert werden, und der Empfänger entsprechend durch ein 
Bandpass oder ein Lockin Störlicht wegfangen. Tagsüber könnte man die 
Elektronik über einen Fotowiderstand abschalten.

Als Reflexlichtschranke kann man das in einem Kasten machen, am Ende der 
Strecke nur einen Reflektor anbringen. Hat aber einen Nachteil: Bei 
Nebel oder Staub in der Luft kann das kurz vorm Empfänger reflektierte / 
gestreute Licht schon ausreichen und die Strecke wird nicht mehr 
überwacht. Also doch lieber Sender und Empfänger an beide Enden der 
Strecke.

Zum Stromsparen kann man den Sender neben der Modulation für die 
Fremdlichtunterdrückung noch pulsen.

Ich würd ja behaupten, das bekommt man sogar ohne Laser mit einer 
IR-Diode hin. Je eine Linse als Kollimator vor Sender und Empfänger. Den 
Empfänger in einen schönen langen Tubus setzen, ein IR-Filter (schwarz 
belichteter Negativfilm, Folie aus IR-Empfänger), Kunststofflinse als 
Kollie (Objektivlinse aus einem Billig-Kinderfernglas).

Anregung hier: http://www.ferromel.de/tronic_1804.htm

Ich würd halt als Sender zwei 555 (CMOS-Variante) kombinieren, so dass 
die Diode gepulst und moduliert sendet.

Die IR-Module 
http://www.reichelt.de/Fotodioden-etc-/TSOP-31236/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3045&ARTICLE=107208&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&; 
sind auch recht empfindlich, aber da kann man schlecht die Verstärkung 
beeinflussen, wenn es doch nicht reicht. Haben aber eine integrierte 
Verstärkungsanpassung, was bei Regen und Nebel sicher hilfreich ist.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mir sind bislang im Wald auch eher Rehe statt Wildschweine begegnet. Sie
> sind sehr scheu.

Ich bin z.Zt. zweimal die Woche draußen und begegne fast immer 
Wildschweinen. Wenn der Wind günstig steht, spazieren sie manchmal 
wenige Meter an mir vorbei. Ich leuchte sie mit dem Handscheinwerfer an 
und warte, bis die Vorstellung vorbei ist.

Bei hohem Jagddruck - also vor allem um Vollmond - sind sie sehr nervös 
und man muß aufpassen, daß man ihnen nicht in die Quere kommt. Das ist 
keine Aggression, sondern pure Panik und weil sie nicht gut sehen, 
besteht die Gefahr, daß sie einen umrennen.

> Deshalb haben Jäger auch Hochsitze, wo sie nachts stundenlang auf Lauer
> liegen müssen.

Die Wildschweine können offenbar die Heckenschützen ganz gut von anderen 
Leuten unterscheiden - ich freue mich immer wieder, wenn ich sehe, daß 
sie wieder genau dort sind, wo der Jäger gerade nicht ist.

> Sonnenblumenfeld von etwa 50x50m Fläche.

Das könnte auch eine Ablenkfütterung sein, mit der die Säue von den 
Äckern weggelockt werden. Ich kenne hier so einen Acker, auf dem 
Topinambur angebaut wird.

Es gibt aber auch richtige Kirrplätze: Das ist ein Höchsitz mit freier 
Schußbahn auf einige große Töpfe, oder Fässer, in die Mais gefüllt wird, 
um die Schweine anzulocken. Die Behältnisse werden oft mit großen, 
klappernden Deckeln abgedeckt.

Der Heckenschütze pennt dann in seinem Hochsitz und hofft, vo dem 
Geklapper aufzuwachen, damit er seinen Besuch abknallen kann.

Außerdem ist da meistens auch noch eine Salzlecke, damit der faule Sack 
auch mal ein Reh vor die Büchse kriegt.

Timm Thaler schrieb:
> Und dann werden sie bejagt, weil es angeblich viel zu viele sind.

Das ist tatsächlich so. Die Wilddichte ist häufig viel zu hoch, was dem 
Forst überhaupt nicht gefällt.

Dave B. schrieb:
> Wenn ich mich recht entsinne, müssen die Jäger ja auch Abgaben für
> erschossenes Fleisch leisten (je kg).
> Vieleicht im Sinne von "die Viechers ernähren sich doch auf
> Staatskosten".

Das ist eventuell regional verschieden. Ich kenne es eigentlich nur so, 
daß Jagden - das ist das Recht in einem bestimmten Gebiet zu jagen - 
verpachtet werden. Der Pächter hat dann das Recht auf das Wildbret, muß 
aber auch die Landwirte für Wildschäden entschädigen. Er ist natürlich 
daran interessiert, möglichst viel Wild zu haben, was mit den Interessen 
der Landwirte und Förster kollidiert.

von Georg W. (gaestle)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Warum eigentlich nicht jagen? Ist das verboten?

Weil der Jäger sich lieber an einem wohl gehegten Bestand erfreut. Er 
füttert die Sauen auch gerne mit Mais... besonders im Winter damit die 
Viecher gut über die harte Zeit kommen. Da kommen in einem Bezirk schon 
mal einige Zentner Mais und Treber zusammen, beim nächsten Spaziergang 
mal auf blaue Fässer im Wald achten. (Für die Kirrung gilt eigentlich 
die Regel dass alles erlaubt ist was man in einer Hand halten kann.)

Unter welchen Bedingungen eine Jacht genutzt wird bestimmt i.d.R. die 
betreffende Gemeinde oder Jagdgenossenschaft (also auch die Eigentümer 
der betroffenen Äcker). Es kann auch eine Mindeststrecke vorgeschrieben 
werden. Selbst jagen dürfen nur Eigentümer sehr großer (>100ha) 
zusammenhängender Flächen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Georg W. schrieb:
> Weil der Jäger sich lieber an einem wohl gehegten Bestand erfreut.

Ja, aber...

Die Wildschweine haben zumindest hier in der Rheinebene so zugenommen, 
daß die Jäger mit dem abschießen nicht nachkommen.

In der Zeit der Maissaat werden die Äcker häufig die Nacht über bewacht, 
um die Wildschäden klein zu halten.

Hier ist bestimmt keiner von den alten Herren - die haben akute 
Nachwuchsprobleme - daran interessiert, die Sauen zu päppeln. Allerdings 
sind Winterfütterungen hier sowieso ziemlich überflüssig.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Mir sind bislang im Wald auch eher Rehe statt Wildschweine begegnet. Sie
>> sind sehr scheu.
>
> Ich bin z.Zt. zweimal die Woche draußen und begegne fast immer
> Wildschweinen. Wenn der Wind günstig steht, spazieren sie manchmal
> wenige Meter an mir vorbei. Ich leuchte sie mit dem Handscheinwerfer an
> und warte, bis die Vorstellung vorbei ist.

Ach, du bist nachts unterwegs. Das wollte ich auch immer mal. Oben 
genannter Jäger warnte mich mal davor, nachts im Wald unterwegs zu sein. 
Zu gefährlich. Nichts persönliches, weil er mich auf dem Kieker hätte. 
Die Herrschaften sind gelegentlich mal über 60, und hören und sehen wohl 
nicht immer mehr so ganz gut.

> Bei hohem Jagddruck - also vor allem um Vollmond - sind sie sehr nervös
> und man muß aufpassen, daß man ihnen nicht in die Quere kommt. Das ist
> keine Aggression, sondern pure Panik und weil sie nicht gut sehen,
> besteht die Gefahr, daß sie einen umrennen.

Paß auf, daß du nicht mal einem Eber gegenüber stehst. Die sind 
angriffslustig wie Löwen. Besonders, wenn sie angeschossen sind, aber 
man hat ja noch eine zweite Patrone im Lauf. Aber die Bache ist in der 
Regel mit der Aufzucht wohl eher ohne Eber unterwegs. Tagsüber sieht man 
die Viecher jedenfalls nicht.

>> Deshalb haben Jäger auch Hochsitze, wo sie nachts stundenlang auf Lauer
>> liegen müssen.
>
> Die Wildschweine können offenbar die Heckenschützen ganz gut von anderen
> Leuten unterscheiden - ich freue mich immer wieder, wenn ich sehe, daß
> sie wieder genau dort sind, wo der Jäger gerade nicht ist.
>
>> Sonnenblumenfeld von etwa 50x50m Fläche.
>
> Das könnte auch eine Ablenkfütterung sein, mit der die Säue von den
> Äckern weggelockt werden. Ich kenne hier so einen Acker, auf dem
> Topinambur angebaut wird.

Der Hochsitz des Jägers stand direkt neben dem Sonnenblumenfeld. Aber so 
in der Lichtung, daß das ganze Feld überschaubar ist. Er erwischt sie 
direkt dort, erklärte er mir. Er möchte ja auch nicht in kürzester Zeit 
die Sonnenblumen los werden. Das Feld sah auch noch relativ unbeschadet 
aus.

> Es gibt aber auch richtige Kirrplätze: Das ist ein Höchsitz mit freier
> Schußbahn auf einige große Töpfe, oder Fässer, in die Mais gefüllt wird,
> um die Schweine anzulocken. Die Behältnisse werden oft mit großen,
> klappernden Deckeln abgedeckt.

Auf sowas wie Maisfässer werde ich auch mal achten, wenn ich unterwegs 
bin. Das war mir nie so bewußt.

> Außerdem ist da meistens auch noch eine Salzlecke, damit der faule Sack
> auch mal ein Reh vor die Büchse kriegt.

Die Salzlecken für Rotwild stehen hier auch reichlich herum. Genau in 
einer gut übersehbaren Schußlinie vom Hochsitz aus.

Jedenfalls hat hier die Wildschweinpopulation in den letzten 10-20 
Jahren extrem zugenommen. Solche großflächigen Umpflügungen im Wald wie 
heute sah ich davor niemals. Man findet auf dem Boden garantiert keine 
Baumfrüchte wie Eicheln mehr. Der Jäger sagte mir noch so was, daß es 
auch zu wenige Jäger gibt, um die Überpopulation wirklich zu schaffen.

Ein Dorfnachbar hatte mal eine Bache als Haushund. Der war auch Jäger, 
und es war mal ein Fund eines verloren gegangenen Frischlings, der sonst 
sicher eingegangen wäre. Den nahm er sogar im Auto mit in die 
Dorfkneipe, wenn er ein Bierchen trinken ging. Etwas größer als eine 
ausgewachsene Hauskatze. Also, die Viecher mögen auch gerne mal 
Erdnüsse, die wurden von Gästen spendiert. ;-) Natürlich nicht die 
Hauptfütterung, darauf wurde schon geachtet. Leute aus dem Dorf wollten 
ihn dafür beim Tierschutz anzeigen, daß er das Schweinchen hatte, aber 
ich sagte, mach mal halblang, was ist denn so überaus dramatisch? Der 
kennt sich doch mit sowas aus. Dort wäre es für das Tier sicher 
schlimmer gekommen. Es war schon erstaunlich, das Tier hatte überhaupt 
keine Angst vor fremden Menschen, war eher neugierig wie ein Hund. Genau 
das Gegenteil, als in freier Wildbahn.

Ausgewildert bekam man das Schwein aber sicher nie mehr, es wäre wieder 
eingegangen. Es war damit schon quasi domestiziert, wie ein Hausschwein. 
Leider läßt sich der passende Eber dazu wohl nur schwerstens einfangen. 
Mittlerweile ist der Mann in Kanada, ausgewandert, verkaufte hier seinen 
ganzen Landwirtschaftshof mit den Ländereien. Kanada ist wohl das 
Jägerparadies. Er schwärmte schon vorher immer davon. Man hat aber nie 
mehr was von ihm gehört.



Dave B. schrieb:

> Wenn ich mich recht entsinne, müssen die Jäger ja auch Abgaben für
> erschossenes Fleisch leisten (je kg).

Bei Jägern handelt es sich meistens nicht um arme Leute, die ihr Brot 
mit der Jagd erwerben müssen. Jagen ist oft eine nebenberufliche 
Tätigkeit, eher Hobby der gehobeneren Gesellschaftskreise, wie z.B. auch 
Golfen. Am Ende schießen sie noch Geld zu, z.B. die Jagdpacht, 
Jagdschein, Bau und Instandhaltung der Hochsitze, Anlegen und Pflegen 
eines Sonnenblumenfeldes, Veterinär, Geländefahrzeug, Schlachtung, 
mehrere Jagdhunde, die teuer in der Fütterung werden, und natürlich die 
Jagdutensilien. Eher wohl alles ein Hobby, wie für andere Leute private 
Elektronikbasteleien. Wohl dürfen sie die Beute aber nach Beschau des 
Veterinärs verkaufen, z.B. an einen Fleischer. Oft arbeiten die schon 
Hand in Hand, und kennen sich.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ach, du bist nachts unterwegs. Das wollte ich auch immer mal. Oben
> genannter Jäger warnte mich mal davor, nachts im Wald unterwegs zu sein.
> Zu gefährlich

Regel Nummer 1: Immer mit Licht unterwegs sein, entweder vom Fahrrad, 
oder mit Stirnlmpe, Taschenlampe, Handscheinwerfer. Die Wildsäue sind 
noch nicht elektrifiziert.

Die Grünröcke erzählen einem gerne solche Geschichten, weil sie lieber 
allein sein wollen.

> Die Herrschaften sind gelegentlich mal über 60, und hören und sehen wohl
> nicht immer mehr so ganz gut.

Auf Licht reagieren sie aber noch ;-)

An unübersichtlichen Stellen leuchte ich immer erst die Gegend aus, 
damit auffällt, daß da nichts jagdbares kommt.

> Paß auf, daß du nicht mal einem Eber gegenüber stehst. Die sind
> angriffslustig wie Löwen. Besonders, wenn sie angeschossen sind, aber
> man hat ja noch eine zweite Patrone im Lauf.

Mir ist mal ein kapitaler Keiler begegnet, als ich es mir bei Tag auf 
einer kleinen Lichtung bequem gemacht hatte. Er beäugte mich und ich ihn 
und dann trottete er gemächlich seiner Wege. Das war wirklich ein 
schönes Tier.

Es wird unheimlich viel Scheiß über diese "aggressiven" Viecher erzählt. 
Wirklich gefährlich sind sie nach meinen bisherigen Erfahrungen nur, 
wenn sie in Panik flüchten. An gefährlichen Stellen habe ich immer den 
Finger an der Fahrradklingel. Einmal habe ich eine mit dem 
Handscheinwerfer geblendet und so zum Stoppen gebracht, die auf 
Kollisionskurs über die Straße rennen wollte. (Ich hatte schon wegen 
einigen anderen angehalten, die vor mir über die Straße gerannt waren.)

Wenn man ihnen (und den Jungen) nichts tut, dann tun sie einem auch 
nichts.

> Der Jäger sagte mir noch so was, daß es
> auch zu wenige Jäger gibt, um die Überpopulation wirklich zu schaffen.

Das Problem ist die Überalterung. Die Jungen, die über die 
entsprechenden Geldmittel verfügen, um sich dieses teure und 
zeitintensive Hobby leisten können, haben keine Zeit dazu und die, die 
Zeit haben, nicht das nötige Kleingeld.

> Ein Dorfnachbar hatte mal eine Bache als Haushund.

Es gab sogar mal eine Polizeisau.

> war eher neugierig wie ein Hund

Wildschweine sind viel cleverer, als Hausschweine, durch den Jagddruck 
wird Intelligenz nochmal zusätzlich ausgelesen.

> Genau das Gegenteil, als in freier Wildbahn.

Ich glaube, da irrst du dich. Man hat nur wenig Gelegenheiten, die 
Viecher ohne Streß zu beobachten.

> Ausgewildert bekam man das Schwein aber sicher nie mehr, es wäre wieder
> eingegangen.

Eingegangen wohl eher nicht. Es wäre aber nie scheu geworden und hätte 
sich in Gärten und Äckern bedient und der nächstbeste Flintenträger 
hätte sie dann abgeknallt, weil er sie am Ende für tollwütig hält, weil 
sie nicht flüchtet.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Jäger sagte mir noch so was, daß es
> auch zu wenige Jäger gibt, um die Überpopulation wirklich zu schaffen.

Wäre das nicht was für dich?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Es gibt ein faszinierendes Buch über die Schwarzkittel:

Heinz Meynhardt
Schwarzwild-Report
Mein Leben unter Wildschweinen

von Der M. (mhh)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Es gibt ein faszinierendes Buch über die Schwarzkittel:
>
> Heinz Meynhardt
> Schwarzwild-Report
> Mein Leben unter Wildschweinen

Und zum Buch zum Film der Film:

http://www.amazon.de/In-freier-Wildbahn-3-DVDs/dp/B00750V4W6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1337122646&sr=8-1

:)

Stellenweise auch in der Videothek erhältlich.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Der Jäger sagte mir noch so was, daß es
>> auch zu wenige Jäger gibt, um die Überpopulation wirklich zu schaffen.
>
> Wäre das nicht was für dich?

Interessant wäre es sicher. Aber es ist, wie Uhu weiter oben schon 
schreibt: Die, die genug Zeit haben, haben das nötige Kleingeld nicht, 
und außerdem auch meist die richtigen Verbindungen Vitamin B nicht. Es 
ist schwer, als Neuling in die Jägerkreise hinein zu kommen, und auch 
noch akzeptiert zu werden.

Ein Schulkamerad, Naturfreund, der später was mit Tierpflege lernte, 
versuchte es Jahre lang erfolglos, in die Jägerkreise hinein zu kommen. 
Er schwärmte immer von der Jägerei, ging sogar am Wochenende in die 
Kneipe, oder zu sonstigen Veranstaltungen, wo die Herrschaften sich 
trafen, und blieb unter denen immer das fünfte Rad am Wagen. Das änderte 
sich nie mehr. Die Leute aus dem Dorf spöttelten schon: Der will mit den 
großen Hunden Gassi gehen, und bekommt das Bein nicht hoch. ;-) Die 
etablierte Gesellschaft hat nicht so gerne Konkurrenz, und ist auch in 
langjährigen Strukturen gewachsen. Da war vielleicht der Vater schon 
Jäger, und der Opa. Auf dem Golfplatz kommt man als Normalo sicher auch 
nicht so toll an. Was nichts damit zu tun hat, daß man etwa den Sport 
nicht beherrschte.



Uhu Uhuhu schrieb:

> Auf Licht reagieren sie aber noch ;-)

Also werde ich es im Falle des Falles mit Licht versuchen. Es ist hier 
sowieso arg gefährlich, weil ich nicht gerade im Flachland wohne.

Dies werde ich gerne näher erläutern, wenn nötig.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Es ist hier
> sowieso arg gefährlich, weil ich nicht gerade im Flachland wohne.

Ja, da solltest du erläutern, denn ich sehe den Unterschied zu mit 
Dämmen durchzogenen Flachland, wie ich es hier habe, nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Es ist hier
>> sowieso arg gefährlich, weil ich nicht gerade im Flachland wohne.
>
> Ja, da solltest du erläutern, denn ich sehe den Unterschied zu mit
> Dämmen durchzogenen Flachland, wie ich es hier habe, nicht.

Also:

Es lagen hier in der Vergangenheit öfter mal Leute tot unter einer 
Felswand, die sich in der Dunkelheit etwas im Weg vertan hatten. Anfang 
des 20. Jhdt. gingen Leute schon mal in den Nachbarort zu Fuß ein 
Bierchen trinken, und gingen in der Dunkelheit mit einem Kerzenleuchter 
wieder nach Hause. Da gab es solche Fälle. Quer durch den Wald waren die 
Wegstrecken erheblich kürzer, als über Straßen, was man damals so Straße 
nennen konnte. Mein alter Wohnort hatte noch 1950 nur Sandwege, nichts 
asphaltiert. Querfeldein ging man mal 3km statt 10km zum Nachbarort. 
Beinahe-Abstürze kamen mir auch schon mal vor, und zwar sogar an einen 
hellen Sommertag. Plötzlich steht man unerwartet an einem Felsvorsprung. 
Die Felswände sind hier in der Gegend rund 10-50m hoch. In den 
Wanderkarten sind sie nicht ausreichend gekennzeichnet. Da sieht man mal 
einen durchgängigen Weg eingezeichnet, aber nicht immer die Felswand 
dazwischen. Und die Höhenlinien geben auch nicht restlos alles wieder... 
Bei sehr hohen Felswänden genehmige ich mir schon mal, auch hinter die 
Absperrung zu gehen. Dann lege ich mich flach auf den Bauch, und schaue 
runter. Imposante Anblicke, mal Baumkronen von Nadelwäldern 50m höher zu 
sehen.

Man ist auf ausgezeichnet gutes Kartenmaterial angewiesen, fast in 
militärischer Qualität. Nur, da kommt man nicht so leicht dran. Manchmal 
druckte ich mir mal Detailkartenstücke aus dem Internet aus. Und Google 
Earth gibts ja heute auch.

Meine Erkundungen liegen nicht so in der Tierwelt, wie bei dir, Uhu, 
mich interessieren eher die antiken Relikte, die hier überall in den 
Wäldern herum stehen. Der Trierer Raum ist ja schlechthin das Paradies 
für solche Dinge. Es war ja mal sowas wie die Hauptstadt der Römer in 
Mitteleuropa.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Es lagen hier in der Vergangenheit öfter mal Leute tot unter einer
> Felswand, die sich in der Dunkelheit etwas im Weg vertan hatten.

Das ist aber ein völlig anderes Thema... weder Wildschweine, noch Jäger 
- bestenfalls Hinkelsteine ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Das ist aber ein völlig anderes Thema... weder Wildschweine, noch Jäger
> - bestenfalls Hinkelsteine ;-)

Das mit dem anderen Thema stimmt schon. Aber du fragtest ja danach. Es 
ist aber für Beobachtungen in der Tierwelt nicht besser, die 
Spezialitäten des Geländes bestehen ja da auch.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Es ist aber für Beobachtungen in der Tierwelt nicht besser, die
> Spezialitäten des Geländes bestehen ja da auch.

Na ja, wenn man sich ausgiebig mit der lokalen Tierwelt beschäftigt, 
dann kennt man die Gegend i.d.R. sehr genau.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Na ja, wenn man sich ausgiebig mit der lokalen Tierwelt beschäftigt,
> dann kennt man die Gegend i.d.R. sehr genau.

Ich kenne die Gegend um mein Heimatdorf inzwischen sehr genau. Aber erst 
in neuerer Zeit. Gelegentlich brauche ich aber da immer auch noch die 
Wanderkarte, und Beschreibungen heute aus dem Internet. Es gibt da an 
sehr kniffeligen Stellen und in Nähe von Felsklippen Weggabelungen, wo 
man sich sogar auch am hellichten Tag verläuft. Mehrfachgabelungen von 
Wegen, die sich im Winkel nur vielleicht um 3° spreizen. Wobei ein 
optisch unbenutzter und zugewachsener Weg in der Karte gerne mal als 
Hauptweg gekennzeichnet ist, und ein unbedeutender Weg viel mit dem 
Trecker befahren und frei ist. Man täuscht sich da sehr schnell, 
verwechselt. Da an solchen Punkten stürzten auch die einheimischen 
Besucher des Ortes an Felsklippen ab. Denn es gibt zwischen den 
Felsklippen nur einen einzigen Durchgang.

von David H. (farmer)


Lesenswert?

@Timm Thaler

Das mit IR Diode hört sich Spannend an. Was meinst Du könnte damit für 
eine Reichweite erzeugt werden? Reicht es für 50m?

Mit der Reflexschranke ist sicherlich mit dem Streulich so eine Sache, 
aber wenn das Licht nicht direkt zurück gestrahlt wird, sondern im 45 
Grad Winkel reflektiert wird, deckt man damit die doppelte Strecke ab.

Zum Laser:
Habe gestern im Halb-dunkel meinen guten Hama Laser Pointer gestestet. 
Auf geschätzten 300m war der Punkt an einem weissen Hintergrung noch 
zusehen. In einem Shop habe ich dan auch nochmal gelesen, das Kasse 2 
Laser keine besonderen Massnahmen erfordern. Schön.
Du sprachst das der Laser moduliert werden muss zur Fremdlicht 
Differenzierung (wenn ich das mal so ausdrücken darf), das ist in den 
Laser Pointern aber noch nicht integriert, oder?

Wenn ich das richtig gesehen habe, benötigt der Pointer 20mA. Das 
bedeutet für eine Einschaltdauer von 12h x 20mA = 440mA/Tag. Das heisst 
mit einem Akku von 7AH könnte der Laser alleine knapp 16 Tage leuchten?

Habe hier ein paar Attiny 13V liegen. Die könnte man mit einem LDR 
bestücken, der dann die Tag abschaltung übernimmt und eine zweite LDR 
als Empfänger für den Laser, der dann beim Ausbleiben des Lasers ein 
Relais schaltet.
Der Bandpass lässt sich auch mit dem Attiny 13V realisieren?

farmer

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

David Hofstetter schrieb:
> Du sprachst das der Laser moduliert werden muss zur Fremdlicht
> Differenzierung

Sind die Schweine etwa tagsüber auf den Äckern? Das ist doch eher 
unwahrscheinlich.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

David Hofstetter schrieb:

> der dann beim Ausbleiben des Lasers ein
> Relais schaltet.

Was sollte denn damit in Gang gesetzt werden? Ein Hochleistungs-Laser, 
der einem Schwein ein zweites Arschloch brennt? Oder was?

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Erstmal eine SMS an den Jäger,

und der kann dann mit der vollautomatisierten Jagdwaffe auf dem 
Hightechhochsitz die Sau mit seinem IPhoneApp anvisieren und abknallen.
Dafür muss er noch nichteinmal aus seiner Konferenz aus Fernasien raus.

Dann ruft er seinen Bimbo an und sagt Ihm er hätte was erwischt und der 
solle hingehen, nachladen und die Nachsuche antreten.

Waidmannsheil.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Florian *.* schrieb:
> nachladen und die Nachsuche antreten.

Und dabei finden der Bimbo dann den erlegten Bauern...


Ich hatte mal eine Debatte über den Abschuß von Rabenvögeln mit einem 
Grünrock, der meinte, die Krähen und Elstern seinen eine Plage für alles 
andere Getier.

Ich fragte ihn, was wohl schädlicher wäre: die Rabenvögel, oder die 
Bauern. Er dachte kurz nach und meinte dann: "Die Bauern".

Auf meine Frage, warum er dann nicht lieber Bauern schießen wollte, 
grinste er nur blöd...

von Florian *. (haribohunter)


Lesenswert?

Uhu, schläfst Du eigentlich nie?

So ein kapitaler Kronenlandwirt über dem Kaminsims wäre das I-Tüpfelchen 
im Jagdzimmer. Seit der Dezimierung 1524 ist diese Spezies jedoch 
Deutschlandweit streng geschützt. Es gibt aber Schlupflöcher.
Schieß Dir einfach den Lebensbauern und wickel ein paar m Stacheldraht 
drum. Dann behaupte dieser Hegeschuss sei absolut Notwendig gewesen da 
sich der Farmersmann nicht aus eigener Kraft hätte befreien können und 
man wird Dich ziehen lassen.

Die Trophäe zimmerst Du Dir entweder als Kopfpräparat an die Haustür 
(wie die Kelten) oder Du begnügst Dich mit den Ohren, dem Skalp und den 
Grandeln die schön auf einer Holzplatte drapiert die Wohnzimmerwand 
schmücken.

Den Enkeln wirst Du dann erzählen können wie sich der Landwirt noch 
stundenlang vor Dir versteckt hat und wie aufwändig die Nachsuche war 
nachdem Du Ihn 2x angeflickt hast... Nein, natürlich lag er schon im 
Knall. :)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Florian *.* schrieb:
> Uhu, schläfst Du eigentlich nie?

Weißt du nicht, wann Uhus schlafen?

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

David Hofstetter schrieb:
> Das mit IR Diode hört sich Spannend an. Was meinst Du könnte damit für
> eine Reichweite erzeugt werden? Reicht es für 50m?

Das reicht auch für 100m, wenn wie oben beschrieben mit Kollimatoren und 
Tubus aufgebaut. Als Tubus kannst Du ein Stück HT-Rohr nehmen.

Wie meinst Du das mit den 45°? Ein Retroreflektor (Katzenauge) 
reflektiert immer in den Ursprung zurück. Halte ich aber wie gesagt bei 
Nebel oder Regen für kritisch. Andererseits: Bei Nebel sieht der Jäger 
eh nix und bei Regen will er nicht raus. ;-)

Natürlich könnte man die Strecke auch im Dreieck oder Rechteck 
aufspannen, muss dann halt mit normalen Spiegeln als Reflektor arbeiten 
und die Ausrichtung wird kritischer. Aber dann könnten Sender und 
Empfänger zusammen sein, nur halt in unterschiedliche Richtungen 
schauen.

Die Diode würde ich dem Laser vorziehen, da ungefährlich, leicht 
ansteuerbar / modulierbar, einfach zu bekommen und einfach einzubauen.

Beim Laser könnte man versuchen, die Spannung (also Anstelle der 
Batterien) einfach über einen Transistor zu takten, kann aber sein, dass 
da die Regelung nicht mitmacht, sofern vorhanden.

Hast Du Dir die Schaltungen von Ferromel mal angesehen? Für den Sender 
wie gesagt 2 555 kombinieren, so dass der Sender alle 200ms für 10ms mit 
3kHz sendet, dass dürfte reichen und reduziert den Stromverbrauch auf 
1/20tel.

Der Empfänger muss zwar immer an sein, aber dürfte nicht soviel Strom 
brauchen. Vielleicht doch mal einen TSOP probieren. Ich hab zwar welche 
da, aber grad keine 100m Versuchsstrecke. Vielleicht probier ich das 
morgen mal aus, HT-Rohr und Linsen hab ich noch, IR-Dioden auch... Das 
interessiert mich jetzt.

Du musst nur wissen, was Du mit dem Signal machst. Allein die Detektion 
isses ja nicht.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Halte ich aber wie gesagt bei
> Nebel oder Regen für kritisch. Andererseits: Bei Nebel sieht der Jäger
> eh nix und bei Regen will er nicht raus. ;-)

Aber die Wildsäue müssen auch bei Regen und Nebel vom Acker ferngehalten 
werden... Wobei Nebel wohl eher nicht das Problem ist, weil die 
kritische Zeit zwischen Aussaat und Keimen des Maises ist; gekeimten 
Mais fressen die Schwarzkittel nicht.

von David H. (farmer)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Du musst nur wissen, was Du mit dem Signal machst. Allein die Detektion
> isses ja nicht.

Bis jetzt ist es die Idee ein Relais schaltet eine Autohupe/Fanfahre. 
Das ist unangenehm laut, einfach zu besorgen und im ersten Moment 
billig. Denkbar ist noch ein helles Licht oder Blitz oder ein anderes 
lautes Geräusch abwechselnd, wegen dem Gewöhnungseffekt.

Als Kollimator hattes Du ein Kinder Fernglas vorgeschlagen, habe gerade 
das von meinem Sohn auseinander genommen, die Spiegel waren verrutscht, 
war die Idee das Fernglas als ganzes zu nehmen? Habe jetzt die vorderen 
Linsen mir mal angesehen, bin mir nicht sicher, aber könnten den Effekt 
bringen.

Die Schaltung von Ferromel habe ich mir heute nochmal vorgenommen. Als 
Vorwort: Vor zwei Woche habe ich meinen ersten Mikrocontroller 
erfolgreich Programmiert, 3 LED´s in bestimmter Reihenfolge blinken 
lassen. Das zu meinen Elektronikkenntnissen. Habe nachlesen müssen was 
ein 555 eigentlich ist. Wenn ich es aber richtig verstanden habe, ist 
das eine reine Lötarbeit, nichts muss programmiert werden oder 
eingestellt, noch von mir variiert werden. Wenn das so ist, würde ich 
das mal nachbauen und schauen was so passiert. Das dauer aber mndestens 
bis zur Beschaffung der Bauteile, ausser IR Dioden, Wiederständer für 
LED´s und 100NF Kondensatoren, habe ich nichts hier.
IR gefällt mir halt auch besser, kann man gefahrlos bei anderen 
gelegenheiten auch einsetzen.

>Natürlich könnte man die Strecke auch im Dreieck oder Rechteck
>aufspannen

Das habe ich gemeint!

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Wie wäre es mit einem Bewegungsmelder? Da bräuche man dann nur noch die 
Hupe anschließen und gut ist.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Wie wäre es mit einem Bewegungsmelder?

Auf 100 m?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

super Idee

Das gibt Konzerte. Aam besten jede Maus löst auf 2 ha irgend einen 
PIR-Melder aus.

;-)

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Na prima, mit der einen Linse (ja, eine der beiden großen Frontlinsen) 
bildest Du den Chip der LED nach unendlich ab, die LED steht dabei im 
Brennbunkt der Linse. Mit der zweiten bildest Du den Lichtstrahl aus 
unendlich wieder auf die Photodiode ab.

Am besten probierst Du das mit einer superhellen grünen LED aus, und 
wenn Du den Brennpunkt hast (auf einer einige Meter entfernten Wand 
siehst Du einen Lichtfleck mit etwa dem Durchmesser der Linse) tauschst 
Du die grüne LED gegen eine IRED.

Die Kunststofflinsen kannst Du in das PE-Rohr kleben oder klemmen. Die 
stärker gewölbte Seite der Linse dabei von der LED bzw Photodiode weg in 
Richtung Strecke.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Der Mhh schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Es gibt ein faszinierendes Buch über die Schwarzkittel:
>>
>> Heinz Meynhardt
>> Schwarzwild-Report
>> Mein Leben unter Wildschweinen
>
> Und zum Buch zum Film der Film:
>
> 
http://www.amazon.de/In-freier-Wildbahn-3-DVDs/dp/B00750V4W6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1337122646&sr=8-1
>
> :)
>
> Stellenweise auch in der Videothek erhältlich.

Der Film stellt so ziemlich alles in Schatten, was es so an "modernen" 
Tierfilmproduktionen gibt.

Wirklich sehr empfehlenswert.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Ich fragte ihn, was wohl schädlicher wäre: die Rabenvögel, oder die
> Bauern. Er dachte kurz nach und meinte dann: "Die Bauern".

Die Rabenvögel waren in meiner Gegend noch bis nach 1990 komplett 
verschwunden, weil sie um die Zeit meiner Geburt 1960 wohl schon voll 
ausgerottet wurden.

Ich freute mich dann, die ersten wieder zu sehen, kannte sie nur noch 
aus dem Bilderbuch, wie auch Wölfe.

Was für einen großen Schaden machten die Raben eigentlich? Ich kenne 
hier nur 3 Arten gieriger Vogelschwärme, wenn ich einmal im Vierteljahr 
zum Mc. Drive fahre, weil ich gerade keine Zeit oder Lust für einen 
Snack habe, und ich einen Termin habe, unterwegs bin. Und ich mir mal 
wieder etwas Geschmack hole, der garantiert wieder für ein Vierteljahr 
reicht. Raben, Tauben, Spatzen. Sie sind dort in Schwärmen anzutreffen, 
verjagen sich gegenseitig in dieser Hierarchiereihenfolge, und hoffen, 
ein Stück Imbiß zu ergattern. Wobei die Spatzen ganz frech sind, sich 
auf den Außenspiegel oder das Scheibenwischblatt setzen, und einen 
bettelnd innen beobachten. ;-)

Die anderen Vögel außer den Raben sind genau so diebisch. Wir saßen im 
Sommer schon mal vor dem Kirschbaum, und beobachteten diebische Vögel. 
Keine Ahnung, ob das Staren waren, aber beige grau, und größer als 
Meisen, Spatzen und Schwalben. Es amüsierte uns aber, alle Kirschen des 
Baumes kann sowieso niemand essen. Vergangenes Jahr gab es sogar 
überhaupt keine Kirschen für uns zum Naschen, alles für die Vögel. Die 
Besitzer sehen es nicht mehr so eng, und kommerzielle Interessen stehen 
auch nicht hinter den Kirschen.

Meine Eltern umspannten den Baum vorletztes Jahr mit einem 
Vogelschutznetz. Da mußte mein Vater jeden Tag die verfangenen Piepmätze 
befreien, ohne sie zu verletzen, und er hat dafür heute mehr Herz, als 
für die Kirschen. Also kein Schutznetz mehr. Lieber keine Kirschen. Wir 
sterben davon nicht, und der Baum ist und bleibt prächtig, und ein 
Vogelparadies. ;-)



Florian *.* schrieb:

> Erstmal eine SMS an den Jäger,
>
> und der kann dann mit der vollautomatisierten Jagdwaffe auf dem
> Hightechhochsitz die Sau mit seinem IPhoneApp anvisieren und abknallen.

OK, ich meinte das mit dem Power-Laser eher scherzhaft. Aber eine 
Detektion könnte eine Gaskanone auslösen, so daß die nicht zyklisch 
dauernd im Minutentakt läuft.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Raben

Gibts bei euch Raben - oder meinst du die Krähen? (Der Kolkrabe hat die 
Größe eines Bussards.)

> Was für einen großen Schaden machten die Raben eigentlich?

Der findet vor allem in der Phantasie der Büchsenspanner statt. 
Ansonsten nehmen sie halt gerne fremde Nester aus - das wäre den 
Knallern aber Wurscht, wären nich ab und zu auch mal ein paar 
Fasanengelege dabei und da verstehen die Herrschaften keinen Spaß.

> Die anderen Vögel außer den Raben sind genau so diebisch.

Das siehst du falsch. Du bist derjenige, der ihnen was wegnehmen will 
;-)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

@David Hofstetter:

Auf der DVD-2 Teil 9 des hier verlinkten Filmes: 
Beitrag "Re: Wildschwein-Vertreibungs-Dings. Suche Ideen um Wildschweine Elektronisch zu Vertreiben" geht es um die 
"Sprache" der Wildschweine.

Dort demonstriert Heinz Meynhardt die Wirkung des Warnrufes der 
Wildschweine.

Solltest du jemals eine funktionstüchtige und vor allem zuverlässige 
Detektionsmaschinerie hinbekommen, dann wäre dieser Warnruf genau das 
Richtige, um die Rotte von Bruders Acker zu verjagen.

Auf Verdacht sollte man die Warnrufe nicht produzieren - am Ende werden 
sie von den Viechern ignoriert, wenn sie aus einer bestimmten Richtung 
kommen...

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Gibts bei euch Raben - oder meinst du die Krähen? (Der Kolkrabe hat die
> Größe eines Bussards.)

Ich meine ja, die Größe des Bussards kommt hin. Es sind die größten 
Vögel außerhalb der Greifvögel.

Aber ich werde noch mal schauen, was es an Unterschieden zwischen Raben 
und Krähen gibt.

Ein solches Vieh vertilgte mal mit einem einzigen Schnabelbiß in einem 
Satz einen halben Hamburger auf dem Parkplatz von Mc. D., den ich nicht 
mehr wollte. So schnell konnte ich gar nicht schauen. Erstaunlich, sowas 
schaffe noch nicht mal ich selbst mit sehr viel mehr Körpergröße und 
Gewicht. Ich werfe sowas für die Viecher dann auf den Platz, anstatt in 
den Mülleimer.

Obwohl ich die Vogel-Population da am Ort damit fördere. Deswegen sind 
die ja auch überhaupt erst da, weil mal einer damit begann. Aber was 
wäre besser?

In Marseille hatten sie auf dem Fischmarkt auch große Möwenschwärme, und 
die Möwen da sind imposant, größer als die an der Nordsee, etwa wie 
richtige Kolkraben hier. Auf Chateau D'if griffen sie mich aus der Luft 
im Sturzflug an, als ich mich mal über eine Mauer lehnte, um die Möwen 
in der Mauer zu fotografieren. Sie sausten mir mit Drohgebärden aus der 
Luft ganz nah nur einen Meter am Kopf vorbei. Die Fischer warfen am 
Hafen ab und zu mal Abfälle wie Fischeingeweide über Bord, oder stellten 
es in ein separates Gefäß neben dem Marktstand, um die Viecher 
abzulenken. Die Viecher wollten an die Frischware, direkt an der 
Verkaufstheke, aber ohne zu zahlen... ;-)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber ich werde noch mal schauen, was es an Unterschieden zwischen Raben
> und Krähen gibt.

Der Ruf der Kolkraben ist ganz markant: 
http://rabe.gofreeserve.com/bin/Kolkrabe-Rufe.mp3 man kann ihn 
eigentlich nicht verwechseln, wenn man nicht fast taub ist.

Ich glaube kaum, daß die in Menschennähe kommen - sie sind noch viel 
mißtrauischer, als Rabenkrähen, denn sie wurden von unseren lieben 
Vorfahren besonders wütend verfolgt.

> größer als die an der Nordsee

Es kommt auf die Art an. Die kleinen sind Lachmöwen - die heißen so, 
weil sie in jeder Lache zu finden sind, auch im Binnenland.

Die großen sind hier in D meistens Mittelmeermöwen - man sieht sie nicht 
so häufig, aber auch reglmäßig in kleinen Grüppchen, während die 
Lachmöwen häufig in großen Schwärmen unterwegs sind.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Schüttelreim zum Thema:

In uns'rem Weinberg leben Raben,
die sich gern an Reben laben!

MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Oh, Uhu, bei deinem Link bekomme ich:

Error Code 403 - Forbidden

Aber nee, ich denke schon, daß es hier ausgewachsene richtige Raben 
gibt. Die Krähen sind auch etwas kleiner.

> Ich glaube kaum, daß die in Menschennähe kommen

Das ist wieder wie mit der Wildsau, die ein Dorfnachbar als Haushund 
hatte.

Fahr mal in einen Mc. Drive, kaufe einen Hamburger zu viel, und werfe 
ihn aus dem Fenster... Mal sehen, ob da zuerst Spatzen oder Tauben oder 
Raben sind, aber eines derer garantiert...

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Schüttelreim zum Thema:

Hmm, für die Raben gibt es eine viel bessere Delikatesse, als Reben: die 
Kacke von Kälbern, die noch gesäugt werden.

Darauf sind sie so scharf, daß sie am Boden liegende und dösende Kälber 
schon mal durch einen Schnabelhieb aufs Hinterteil zum Aufstehen bewegen 
- die klugen Kolkraben wissen nämlich ganz genau, was ein Klab als 
erstes macht, nachdem es aufgestanden ist...

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Error Code 403 - Forbidden

Der link steht auf dieser Seite: 
http://rabe.gofreeserve.com/raben/kolkrabe.htm

Da hat sich wohl einer gegen das Verlinken geschützt...

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Lieber keine Kirschen. Wir
> sterben davon nicht, und der Baum ist und bleibt prächtig, und ein
> Vogelparadies.

Da gibts einen einfachen Trick: Häng einen Starenkasten rein. Wenn Du 
glück hast, zieht ein Starenpaar ein.

Das eine Paar frisst nicht so viel, erklärt aber den Baum zu seinem 
Revier und vertreibt andere Stare.

Wenn bei uns auf den alten Kirschplantagen die Bäume ratzekahl leer 
sind, waren das selten die Stare, sondern die Vietnamesen, die die 
Kirschen dann auf dem Markt verkaufen. Die lassen auch nichts übrig...

von Klaus D. (kolisson)


Lesenswert?


von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Da hat sich wohl einer gegen das Verlinken geschützt...

Uhu, ich habe den Kolkraben anhand deines Links und auch weiterer 
Quellen natürlich ausgemacht. Die, die ich hier kenne, sind es 
garantiert. Keine Frage.

Ganz im Gegenteil: Krähen sah ich seltener, und die Kolkraben verdrängen 
diese sicher an ihren Plätzen auch.

Im letzten Herbst beobachtete ich an mehreren Stellen hier in der Gegend 
noch direkt Raben, die Walnüsse auf die Straße fallen ließen, und zwar 
etwa in die Fahrspuren, damit Autos die überfahren, und öffnen. Danach 
sieht man sie wieder an den überfahrenen Krümeln. Nüsse, die sie nicht 
selbst geöffnet bekamen. Es gibt hier Walnußbäüme, wo die Viecher sich 
dran bedienen. Sie sind schlau.



Timm Thaler schrieb:

> Da gibts einen einfachen Trick: Häng einen Starenkasten rein. Wenn Du
> glück hast, zieht ein Starenpaar ein.
>
> Das eine Paar frisst nicht so viel, erklärt aber den Baum zu seinem
> Revier und vertreibt andere Stare.

Das wär doch mal eine Maßnahme. Danke für den Tipp.

> Wenn bei uns auf den alten Kirschplantagen die Bäume ratzekahl leer
> sind, waren das selten die Stare, sondern die Vietnamesen, die die
> Kirschen dann auf dem Markt verkaufen. Die lassen auch nichts übrig...

Na, so weit kommt es hier bei einem einzelnen aber richtig guten 
Kirschbaum nicht. Die Anfahrwege weitab jeder Stadt würden schon das 
mehrfache des Verkaufserlöses einfordern. Da bleibt keine Rendite mehr. 
;-)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Im letzten Herbst beobachtete ich an mehreren Stellen hier in der Gegend
> noch direkt Raben, die Walnüsse auf die Straße fallen ließen, und zwar
> etwa in die Fahrspuren, damit Autos die überfahren, und öffnen.

Das kenne ich bisher nur von Rabenkrähen - Raben sind hier einfach zu 
rar. In der Rheinebene habe ich bisher nur ein einziges mal welche 
gesehen, das war letzten Winter. Im Schwarzwald sind sie etwas häufiger, 
aber von Massen, die die Krähen verdrängen, kann man auch dort nicht 
reden.

von David H. (farmer)


Lesenswert?

Jetzt ist es soweit: Wildschweine in Hamburger innenstadt. 
http://m.welt.de/article.do?id=%252Fnewsticker%252Fdpa_nt%252Fregioline_nt%252Fhamburgschleswigholstein_nt%252Farticle106367160%252FWildschwein-Alarm-in-der-Hamburger-Innenstadt.html
Gut das wir schon vorausgedacht haben. Dank an alle die hier Ideen mit 
eingebracht haben, besonders an tim thaler, das ist das was ich mir 
vorgestellt habe. Wenn ich soweit bin und es nicht vergesse, berichte 
ich über erfolg oder das gegenteil. Bis ich die Teile zusammen habe 
dauert es allerdings mehr als ein paar Tage.

Gruss farmer

von David H. (farmer)


Lesenswert?

Gelesen, interessant.....

von Dave B. (gaston)


Lesenswert?

Inzwischen alle wieder betäubt und eingefangen und in nem Wildgehege 
wieder ausgesetzt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.