Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik JTAG-protokolle ueber USB


von Andreas (Gast)


Lesenswert?

Fuer ein Forschungsprojekt brauche ich JTAG ueber USB.
An dem USB haengt ein Cypress PSoC 3, der auch andere Dinge tut,
ich kann also selbst auswaehlen, wie die JTAG-Daten verpackt werden.
Genauso kann ich auf der Host-Seite (Linux) einen Treiber verwenden, der 
dann zum Beispiel mit OpenOCD verwendet wird.

Das JTAG soll vor allem Debug-Register meines Targets (Freescale) 
auslesen koennen und SPI-Flash am Target programmieren koennen.
Performance ist vorlaeufig eher Nebensache.

Ich habe den Eindruck (vor allem nach Studium des JTAG-Kapitels hier),
dass es einen regelrechten Wildwuchs von Implementierungen von JTAG 
ueber USB gibt.
Ich habe mir kuerzlich einen China-Clone des mkII bei ebay gekauft, und 
der verwendet zum Beispiel einen FTDI und einen Mikrocontroller.
Das JTAG-Protokoll wird also durch eine UART-Schnittstelle getunnelt, 
das Protokoll darauf ist auch bei Atmel dokumentiert.

Was tut man da am Besten?
Die (n+1)te proprietaere Loesung wohl eher nicht.

Andreas

von Strubi (Gast)


Lesenswert?

Hi,

ich würde mir einfach die passende OpenSource-Software zum Cypress 
suchen und die Firmware - wenn ueberhaupt noetig - anpassen.
Ansonsten sind die FTDI 2232(L oder H) chipsets einigermassen "state of 
the art" im Low-Cost-Bereich.
Beim Freescale bin ich jetzt nicht up to date, was da an freien 
Debuggern existiert, aber guck mal in den openOCD-Code rein.

Gruss,

- Strubi

von Andreas (Gast)


Lesenswert?

Danke, Strubi, fuer die Antwort.

Der Punkt mit dem PSoC und OpenOCD ist mir nicht ganz klar.
Nach meiner Kenntnis gibt es keine Implementierung eines JTAG-interfaces 
auf einem PSoC, der so was wie Standard ist, und genau das brauche ich.
Aus Gruenden, die ich hier nicht erklaeren kann, habe ich zu meinem 
Target am Ende nur Zugriff ueber das USB-Interface des PSoC, und deshalb 
soll der PSoC das JTAG-Interface fuer den Freescale-Target 
implementieren.

Ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass es am Besten ist, wenn 
wir zumindest einen Subset des MPSSE des FT2232 im PSoC 
re-implementieren.
Das koennte dann am Ende sogar open-source werden. Ich muss aber noch 
unsere Juristen fragen, ob man sich da mit FTDI einigen muss.

Oder liege ich da falsch, und das gibt es schon?
Bei den unendlichen Weiten des Internets weiss man ja nie.

Andreas

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Andreas schrieb:

> Was tut man da am Besten?
> Die (n+1)te proprietaere Loesung wohl eher nicht.

Forschungsprojekt klingt nicht nach hohen Stückzahlen.

Ein 3-Port USB-Hub-Chip kostet 2-3 Euro, ein FT2232 kostet auch nicht 
die Welt, und die Schaltungsentwicklung besteht im Wesentlichen aus dem 
Abpinnen der Application Notes. Damit wärst Du zumindest am schnellsten 
fertig.

fchk

von Andreas (Gast)


Lesenswert?

Das Geld spielt eine untergeordnete Rolle.
Es ist kein Platz fuer ein zusaetzliches Bauteil ausser dem PSoC.
Und bei dem ist uns das kleinste Gehaeuse auch schon reichlich gross.

Hauptsache das Zeug kommt zuegig ans Laufen.
Eine Handvoll Schiebe-befehle des FT2232 neu zu implementieren, scheint 
mir eigentlich keine so aufregende Angelegenheit zu sein.
Andreas

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.