Hallo Leute, ich habe ein paar Fragen zu MTBF Werten. Aus diesen kann man ja die Verfügbarkeit eines Systems ableiten/berechnen. Nun wollte ich fragen wie dies gemacht wird. Ja ich habe bereits Google angeworfen und dort mehrere Beispielrechnungen gefunden. Welcher weg ist nun der Richtige: Ich habe 11 Komponenten mit den jeweiligen MTBF Werten des Herstellers vorliegen. Fällt eines dieser Bauteile aus ist das Gerät defekt. Wie berechne ich nun den Gesammt MTBF Wert: a) Den Mittelwert aller Komponenten also Summe der MTBF/ Anzahl b) MTBF(gesammt)= MTBF1*MTBF2*MTBF3 (Serienschaltung aller Bauteile) Wie gesagt im Internet gibt es mehrere Ansätze hierfür. Welche ist praktikabel? mfg Nighthawk
Fukushima hat uns gezeigt, diese Multiplikations-Rechnungen sind nicht zulaessig, denn sie gehen von unabhaengigen Einzelereignissen aus. Und ploetzlich sind die Ereignisse abhaengig voneinander, und die multiplizierte Wahrscheinlichkeit gehoert in die Tonne. Ein konservativer Ansatz : die (MTBF des Systems) = (Kleinste MTBF)/(Anzahl der Komponenten), basierend auf : wen eine Komponente ausfaellt faellt das System aus.
Zacc schrieb: > Ein konservativer Ansatz : die (MTBF des Systems) = (Kleinste > MTBF)/(Anzahl der Komponenten), basierend auf : wen eine Komponente > ausfaellt faellt das System aus. wenn du aber 10 Komponeten hast wovon 9 NIE ausfallen ( ein stück Kupferschiene) dann macht diese Rechnung keinen sinn.
Hallo, setzt man die MTBF gleich der Ausfallrate
so lässt sich die Gesamtausfallrate eines Systems auf Basis der einzelnen Ausfallraten bestimmen. Nachfolgendes gilt natürlich nur bei konstanter Ausfallrate. In der Realität gleicht diese eher einer Badewannenkurve, kann jedoch für den Hauptteil der Lebenszeit als konstant angenommen werden. Da jeder Ausfall einer Komponente
zu Gesamtausfall des Systems führt, ergibt sich eine Veroderung der Ausfallereignisse. Das kann man als Fehlerbaum oder RBD hinschreiben. In relativ guter Näherung lässt sich die Ausfallrate des Systems wie folgt bestimmen:
Als MTBF ergibt sich mit obiger Annahme:
Gruß
Fehlerteufel! Sorry! Es muss natürlich so heißen: Setzt man die MTBF gleich dem Kehrwert der Ausfallrate
hmm wiederum ein anderer Ansatz man bildet sie Summe der Fit Werte. Also wenn man 10 Bauteile verwendet alle mit einem Fit Wert von 5 Wäre ja dann: 10*5=50Fit also MTFB= 1/50 --> 0.02 Demnach haben wir eine Verfügbarkeit von 0.02 in 10^9 Std?
Der Anfang war richtig der Rest nicht: MTBF_i=1/(5 FIT)=2 * 10^8h ~ 22831 Jahre 5 FIT + ... + 5 FIT = 10 * 5 FIT = 5 * 10^-8 Ausfälle / h MTBF_sys = 0,2 * 10^8 h = 2 * 10^7h ~ 2283 Jahre Achtung: Dieser einfache Zusammenhang (Faktor 10) gilt nur bei Komponenten gleicher Ausfallrate bzw MTBF.
Alle Werte die ich vom Hersteller ermitteln konnte wurden in Fit angegeben und varieren von 3,87..6,62 Aber danke RAMS für die aufschlußreiche Rechnung. Ich denke jetzt weiß ich wie man Berechnen muss. Es ist halt nur komisch das die meisten Rechnungen von einer Multiplikation ausgehen nicht von einer Summation.
MTTR bleibt damit unberücksichtigt, ist aber oft vernachlässigbar. Ansonsten kann man die Ausfallraten addieren solange die Bestandteile voneinander unabhängig sind. Falls ein Ausfall eines Bestandteils aber auch Ausfälle in Anderen Bestandteilen nach sich zieht (es müssen weitere Komponenten augetauscht werden) sinkt die MTBF zusätzlich. Dann brauchst du für jeden Defekt/Reparaturvorgang ein entsprechendes Szenario. Wenn z.B. bei einem Defekt immer auch das Netzteil kaputt geht (das im ersten Jahr mit 10% hops geht, danach aber quasi ewig halten würde), dann geht die erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit nach Inbetriebnahme jedes mal ein. P.S.: Du meinst also die echte MTBF mit Reparatur der ausgefallenen Komponente nicht MTTF mit Komplettaustausch.
Multiplikation würde darauf hindeuten, dass die Ereignisse des Ausfalls unabhängig voneinander sind, also nur das Eintreffen aller Ereignisse zu einem Systemausfall führt (Verundung), wie ein Vorredner schon bemerkte. Die "Addition" ist bei sehr kleinen Ausfallraten (<10^-4/h) eine gute Näherung. Zum besseren Verständnis lohnt sich ein Blick in die Literatur, zB das Buch von Birolini. Stichworte für die schnelle Google-Suche: Fehlerbäume, Reliability Block Diagrams (RBD) Gruß
die MTTR soll auch unberücksichtigt bleiben. Aber gut dann hatte ich etwas falsch verstanden. Ich bin davon ausgegangen das bei einer Serienschaltung 1 Bauteilausfall reicht für einen Systemausfall (demnach Multiplikation). Aber gut ich werde hierzu noch etwas lesen müssen. Ich danke für die Hinweise.
>Ich bin davon ausgegangen das bei einer >Serienschaltung 1 Bauteilausfall reicht für einen Systemausfall (demnach >Multiplikation). Genau anders herum: Wenn ein Ausfall eines Bauteils zum Systemausfall reicht, dann "Addition" der Ausfallraten Wenn alle Teile eines (bspw. redundant aufgebauten) Systems versagen müssen, nur dann "Multiplikation"
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