Forum: HF, Funk und Felder EMV unbesetzer Stecker


von Arschgwaf (Gast)


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Habe ein EMV Problem mit einem unbesetzten Stecker. Der strahlt die 
Oberwellen des Clock Signals bei 200MHz zu stark aus. Habe schon 
versucht einen Blindstecker ausfzusetzten, in dem das Clock-Signal mit 
einem Kondensator auf Ground geschlaten wird. Hatte aber keine Wirkung. 
Auch ein Saugkreis für 200MHz hatte keien Wirkung
Was kann ich da noch tun?

von Anonymous (Gast)


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Welcher Stecker?
Welches Gerät?
Welcher Pegel?
Wieso Verbalinjurien im Nick?

von Stefan M. (derwisch)


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"geschalteT" nicht "geschalteN" ( Lehrermodus wieder aus ) :-)

warum ist dieser Rechtschreibfehler nur so verbreitet?

von Arschgwaf (Gast)


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Anonymous schrieb:
> Welcher Stecker?

Der Stecker ist ein einfacher Pin-Header mit Führung, so dass der Pin 
eine schöne Sackgasse und Antenne bildet.

> Welches Gerät?

Auf der Steurungsplatine für ein größeres noch nicht im Markt 
verfügbares Gerät. Die Steuerungsplatine ist ca. 20*20cm und in einem 
Weißblech-gehäuse (Der Stecker ist auch Gehäuse intern und hat keine 
Aussparung nach draußen). Das Gehäuse hat, bis auf Anschluss-Öffnungen, 
flächige elektrische Verbindung zwischen Deckel und Boden. Die 
Abstrahlung ist wohl hauptsächlich H-Feld, da das Gehäuse nur wenig, bzw 
nicht genug bringt.

> Welcher Pegel?

Bei geschlossenem Gehäuse und im Gesammtsystem eingebaut: Quasi-Peak 
34,1 dBµV/m (gemessen im EMV-Labor). Daher das Problem, 4,1 dB über der 
Grenze -> keine EMV Abnahme.

Problem Nr2. Designänderung der Platine nicht möglich.

> Wieso Verbalinjurien im Nick?
Wieso nicht?

von Arschgwaf (Gast)


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Ahcja, Platine ist 6-lagig, und hat eine Massige Grundplane. 
Schnüffelsonde sagt auch ganz klar, dass es hauptsächlich der Stecker 
ist.

von Arschgwaf (Gast)


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Was schreib ich denn da ich mein natürlich flächige Groundplane. Ich 
sollte meinen Kaffee-Konsum drosseln, bis das Hirn wieder mit den 
Fignern mithalten kann.

von me (Gast)


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und die 200MHz kommen definitiv von dem Stecker und nicht von der ganzen 
Leitung die das clk Signal führt -> Schnüffelsonde?

Wenn der Stecker nur innerhalb der Baugruppe existiert und anscheinend 
extern nicht gebraucht wird -> nicht bestücken, Federkontakte nutzen.

Wenn es irgendwie geht, an der Flankensteilheit deines clk Signals 
drehen.
Zum Testen z.B. Ferrit/Serienwiderstand gleich nach der Quelle...

Wenn der Müll über die Anschlussleitungen aus dem Gehäuse gelangt -> 
schirmen, filtern... siehe z.B. Würth Trilogie der Induktivitäten

von Arschgwaf (Gast)


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Also die 200MHz sieht man natürlich mit der Sonde auch auf der ganzen 
Clock Leitung aber der Störsender ist klar der Stecker, hier liegt die 
Feldstärke mit der H-Sonde erschnüffelt weit höher als auf dem Rest der 
Clock-Leitung.

Die Anschlussleitung ist standartmäßig ordentlich geschirmt. 
Leitungsgebundene Störung hab ich auch 0 Probleme mit und die 
Anschlussleitung strahlt auch nicht bei 200MHz.

von Arschgwaf (Gast)


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Hab grade eben Testweise das gesammte Gehäuse noch mit Metallklebeband 
an Übergängen zwischen Deckel und Boden abgeklebt, Bringt auch nicht 
mehr.

Naja auf der Platine kann ich direkt halt nichts mehr einbringen. Hab 
schon versucht das Signal durch mehrere Kondensatoren zwischen Clock und 
Ground am Stecker zu verschleifen, aber der Erfolg ist mäßig (2-3 dBµV). 
Wenn ichs übertreib steigt halt auch einfach die Steuerung mit nem Error 
aus.

von Christian B. (luckyfu)


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Leitungsgebunden hast du deshalb keine Probleme, da dort nicht bis 
200MHz gemessen wird.
Der Stecker ist direkt auf dem Board montiert und ragt durchs gehäuse 
nach drausen? Oder ist dort ein Kabel dazwischen? (Ferrit aufklipsen).
Wenns direkt montiert ist: Vorschlag von weiter oben: Nicht bestücken 
und Gehäuse an der stelle zu machen.
Wenns richtig werden soll: Layoutänderung. Das ist auf lange Sicht das 
effizienteste und billgiste. Erfordert aber, wie alles bei der EMV 
spezielles Wissen.

von Arschgwaf (Gast)


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Ja an EMV Layout Wissen mangelt es bei mir nicht. Eher beim Platinen 
Entwickler und das war nicht ich. Ich wurde jetzt nur gerufen um den 
Karren aus dem Dreck zu ziehen. Aber langsam gehen mir die Möglichkeiten 
aus. Änderungen am Gehäuse oder nicht Bestückung des Steckers geht 
nicht, da der Stecker zwar bnicht im Normalbetrieb verwendet wird, beim 
Service da aber schon evtl mal jamnd ran muss.Die Platine Ändern ist 
auch schwierig, da sie bereits "die große Runde" gemacht hat, Review, 
Freigabe usw usw. Und jetzt halt plötzlich "hoppla wir haben EMV nicht 
betrachtet", und "hoppla da ist ja ne Abweichung", "Ach Arschgwaf, bieg 
das gerade...". Deswegen suche ich im Moment noch nach Lösungen wie 
einem Aufsatzstecker der das ganze unterdrückt aber nachdem ich jetzt 
auch noch einige Filter ausprobiert hab bin ich mit den "auf die 
schnelle" Methoden am Ende und dachte evtl fällt hier noch jemandem was 
ein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Arschgwaf schrieb:
> Auch ein Saugkreis für 200MHz hatte keien Wirkung

Du musst die Energie ja auch vernichten, nicht bloß reflektieren.

Du brauchst irgendeinen Abschlusswiderstand, je nach Leitung
vielleicht 150 Ω.

Arschgwaf schrieb:
>> Wieso Verbalinjurien im Nick?
> Wieso nicht?

Weil niemand gern einem Hinterteil helfen mag.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Dämpfungkappe auf unbenutzten Stecker und die gut mit Masse verbinden.

Zur not innen mit Kohlegummi beschichten um die Leitungsdämpfung zu
verringern.....


Ein Verhüterli fürs Stiftli kann doch so schwer nicht sein oder?

ev. das Gehäuse innen komplett mit dämpfender Beschichtung 
auskleiden?Und/oder betreffende leiterzüge dämpfend abdecken u die 
geststrahlung weiter zu drücken?




1
     __________  
2
     IXXXXXXXI
3
     IX-----XI
4
     IX--i--XI
5
     IX--i--XI
6
_____IX--i--XI_____
7
8
9
i stiftli
10
11
I Metallmantel grounded!
12
XXX Leitgummi
13
---- nichtleitendes Gummi

von spontan (Gast)


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>Ja an EMV Layout Wissen mangelt es bei mir nicht. Eher beim Platinen
>Entwickler und das war nicht ich.

Heißt das Du beurteilst die Platine als schlecht im Layout?
Dann gibts doch nur eine Konsequenz.

Ist die Platine Deinem Fachwissen entsprechend in Ordnung, so gibt es 
keinen Grund auf den Entwickler herab zu sehen. Dann ist der Fehler wo 
anders.


Mehr Alternativen seh ich nicht. Gebastel bei einem Industrieprodukt ist 
fürn Ar***

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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..... aber die Regel

Nur selten wird es sichtbar. In der nächsten Serie wird's dann 
unterbunden aus Kostengründen.

Das Phänomen hat sogar einen Fachbegriff geprägt "workarround" in 
SW-Kreisen "patch."

Namaste

von Bodo M. (Gast)


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Hallo und guten Tag zusammen.

Aus meiner Praxis im HF-Bereich sind mir solche Vorkommen in "guter" 
Erinnerung. Daher habe ich mir Ansoft HFSS Version xxx zu Hilfe 
genommen.
Mehrlagige (wie in diesem Falle) Layouts kann man sehr gut vorab 
simulieren und erfährt so einiges über das Verhalten der Platine und 
deren (unerwünschter) Strahlung in einem weiten Frequenzbereich. Das 
erspart Kosten und beruhigt die Nerven.
Beste Grüße.

von Michael K. (charles_b)


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Stefan M. schrieb:
> "geschalteT" nicht "geschalteN" ( Lehrermodus wieder aus ) :-)
>
> warum ist dieser Rechtschreibfehler nur so verbreitet?

...weil sich bei vielen der Rechner so oft aufhangen hat!

von Zorg (Gast)


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geschaltete schalter schalten schaltspannung geschaltet angeschalten

=:->

von Christian S. (messgeraeteprofi)


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Hallo,

prinzipiell ist der Weg von Winfried wohl die einzige Möglichkeit wenn 
die Buchse außen bleiben soll.

EMV wird je immer in einer "typischen Nutzungskonfiguration" geprüft und 
Dein Problemport ist ja nur für Servicezwecke (was ja keine typische 
Nutzungsart des "Gerätes" sein dürfte). Kannst Du nicht die Buchse nach 
INNEN  in das Gerät "verbannen" und nur durch eine geschraubte 
"Revisionsklappe" im Falle des Service zugänglich machen? Erfordert dann 
evtl. mechanische Änderungen am Gehäuse und ggf. einen Spezialstecker 
(weil er länger sein muss).

Grüße

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