Hi, wieviel MHz benötigt ein ARM oder Cortex Prozessor, damit dieser Gigabit Ethernetdaten verarbeiten kann? Dieser ARM PRozessor von Micrel läuft gerade mal auf 250MHz und kann u.a. zwei Gigabitnetzwerkschnittstellen bedienen. http://www.micrel.com/_PDF/Ethernet/datasheets/ksz9692mpb_xpb.pdf Die interne Busgeschwindigkeit wird ja auch nicht schneller als 250MHz sein, auch wenn sie mittels DMA durchgeführt wird. Bis jetzt dachte ich, dass man zumindestens 500-600MHz benötigt, damit man eine Gigabitnetzwerkschnittstelle bedienen kann. Gruß Olaf
Olaf schrieb: > wieviel MHz benötigt ein ARM oder Cortex Prozessor, damit dieser Gigabit > Ethernetdaten verarbeiten kann? Verarbeiten kann die jeder Prozessor, der überhaupt ein solches Interface hat. Die Frage ist eher wie schnell, also ab welcher Leistung er einen bestimmten Netzwerkdienst mit voller Geschwindigkeit verarbeiten kann. Das aber hängt nicht unerheblich vom betreffenden Dienst ab. Für HTTPS ist ein bissel Dampf nötig als für FTP. Es kann ja auch nicht jeder PC, in den man eine 10Gb-Ethernet Karte stopft, damit ungebremst umgehen.
A. K. schrieb: > Die Frage ist eher wie schnell, also ab welcher Leistung > er einen bestimmten Netzwerkdienst mit voller Geschwindigkeit > verarbeiten kann. hat man dann überhaupt einen Vorteil gegenüber einer 100MBit Schnittstelle, wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Prozessors gering ist?
> Die interne Busgeschwindigkeit wird ja auch nicht schneller als 250MHz > sein, auch wenn sie mittels DMA durchgeführt wird. Ja, aber es sind 4 Bytes parallel - aka 32 Bit - und dann rechne nochmal. Ich komme da auf 1 GByte/sec - das würde reichen um beide GbE Schnittstelle voll sendend und empfangend auszulasten. Jetzt wo ich das Datenblatt lese kann der Bus leider nur 166 MHz, reicht also nur fast.
> hat man dann überhaupt einen Vorteil gegenüber einer 100MBit > Schnittstelle, wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Prozessors > gering ist? Ja, mehrere: Erstens wird die Latenz niedriger, denn ein Ethernet-Packet hat am Ende eine CRC-Pruefsumme und man kann das Packet erst verarbeiten, wenn es komplett da ist, und das Netzwerkinterface die CRC ueberprueft hat. Wenn die Bandbreite 10mal so hoch ist, ist das Packet auch zehnmal so schnell da. Selbst wenn also die Datenrate gleich gross ist, geht es schneller von dem Augenblick, an der Sender das Packet abschickt, bis es vom Empfaenger verarbeitet werden kann. Zweitens kann es sinnvoll sein, wenn ein Server/PC/Zentralstelle mit vielen Clients arbeitet. Zwar ist die Bandbreite am einzelnen Client unproblematisch, aber am Server kann das anders aussehen. Andreas
Olaf schrieb: > hat man dann überhaupt einen Vorteil gegenüber einer 100MBit > Schnittstelle, wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Prozessors > gering ist? Ich bin fast sicher, dass auch ein 250MHz Prozessor in der Lage ist, den immer gleichen Frame mit weit mehr als 100Mb/s rauszublasen. ;-)
Mit 250MHz wirste GBit sicher nicht auslasten können. Der hat eben "nur" den Gbit Controller, also die Packete kommen mit GBit an und werden gepuffert, der Prozzel kann dann damit spielen. WEnn du den jetzt mit Gbit zupumpst, läuft irgendwann der Puffer über. bei UDP isses packet dann verloren und bei TCP kommts irgendwann nochmal.
Ich besitze ein NAS mit 600 MHz ARM (IOP32x) und 2x GBit Ethernet. Das lastet nichtmal 100 MBit/s auf einem LAN aus, selbst dann nicht, wenn es immer das gleiche Paket ist. Um Daten mit GBit/s zu verarbeiten, reichen 250 MHz nicht. Dein Bus muss die Daten übrigens zweimal verarbeiten, wenn du sie wegschreiben möchtest: Ethernet->RAM und RAM->Festplatte. Wenn es dir nur darum geht, GBit auf dem Kabel zu fahren, spielt die Prozessorgeschwindigkeit keine Rolle. Du kannst ja mal ausprobieren, wie schnell dein IP-Stack synthetische Daten verarbeiten kann, daraus ergibt sich dann die Geschwindigkeit. ;-)
Svenska schrieb: > Ich besitze ein NAS mit 600 MHz ARM (IOP32x) und 2x GBit Ethernet. Das > lastet nichtmal 100 MBit/s auf einem LAN aus, selbst dann nicht, wenn es > immer das gleiche Paket ist. Und ich hab ein altes NAS mit einem 300-400 MHz ARM9 rumliegen, das mit FTP immerhin auf knapp 20MB/s kam, also weit über 100Mbps. Von Disk.
Olaf schrieb: > Bis jetzt dachte ich, dass man zumindestens 500-600MHz benötigt, damit > man eine Gigabitnetzwerkschnittstelle bedienen kann. Solange Daten 1:1 aus dem Speicher kommen und das Netzwerkinterface in HW die einfacheren Protokollschichten alleine abwickelt kann ein 100MBit-Interface begrenzend sein. Der Prozessor wird das GBit-Interface nicht ausreizen können. Er kann aber davon profitieren, und das reicht eigentlich. Die Zusatzkosten dürften minimal sein.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.