Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Redliches Elektrodenschweissen mit Strom


von Linz (Gast)


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Guten Tag die Damen und Herren!

Ich hatte schon eine I-Naht mein eigen genannt, die ich selbst, direkt 
kausal materialisiert habe. Der Einbrand war bekömmlich gut  Aber wie 
steht es denn mit der Theorie? Das werfe ich als Frage auf.

Sagen wir mal als bekömmliches Beispiel:: Eine Kehlnaht soll es werden, 
Baustahl st43, geschweisst wird mit Wechselstrom, Elektroden die benutzt 
werden, sind Rutilzelluloseumhüllt.


-Winkel: Welche Winkel der Elektrode sind beim schweissen anzustreben im 
dreidimensionalen Raum. Ist das abhängig von den Materialstärken?

-Bekömmlichkeiten: Ist eine Kehlnaht mit verschiedenen Materialstärken, 
etwa 3mm und 8mm gut zu schaffen?

-Elektrodenführung: Nur Ziehen oder eine Spezialführung?

Für Antworten beganke ich mich im vorraus

Vielen Gruss

Linz

von Paul Baumann (Gast)


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Der Winkel ist so zu wählen, daß es Dir nicht die Schlacke vor den
Lichtbogen bläst. Da kann man keinen exakten Winkel angeben; das ist
Gefühls -und Übungssache.

2. Du mußt eine sog. Birne schweissen, d.h. das Schweissgut muß Form
einer Sichel rüber und -nüber schwenkend in die Wurzelnaht eingetragen 
werden.

3. Am Besten ziehen. In Zwangslage geht das nicht immer...

4. Am Allerbesten wäre es aber, sich ein Forum zu suchen, in dem es mehr
Schweißer gibt als hier...
;-)
MfG Paul

von Michael S. (technicans)


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Kommt auch aufs Schweißgerät an. Ein Umformer ist am besten, aber
einige Industriegeräte zum Tragen sind ganz brauchbar. Je höher
die Leerlaufspannung um so zündwilliger sind die Elektroden.
Elektroden gibts für fast jeden Anwendungsfall, gibt aber auch
viel ungeeignete bis zu totalen Schrott. Wenn ich mich recht erinnere
sind zelluloseumhüllte Elektroden für Fallnähte gedacht. Reine
Rutilumhüllte dann für liegende Nähte. Auch sollte man die Elektroden-
stärke von der Materialstärke abhängig wählen, die dann aber nur
mit den hochstromfähigen Industriegeräten verschweißbar sind.
Wenn man das alles beachtet muss man üben, üben, üben.

Paul Baumann schrieb:
> Am Allerbesten wäre es aber, sich ein Forum zu suchen, in dem es mehr
> Schweißer gibt als hier...
> ;-)

Wie das hier?
http://www.werkzeug-news.de/forum/viewforum.php?f=19

von A. R. (aandi)


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Jo, ein vernünftiges Schweissgerät ist ein wichtiger Faktor und das 
Wichtigste- Üben, Üben.
Gut ist es auch, wenn ein erfahrener Schweisser vor Ort Hilfestellung 
geben kann, es gibt Schweissnähte, die sehen gut aus, halten aber nicht.
Und Literatur zum Thema Schweissen gibts auch genügend.

von Michael S. (technicans)


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A. R. schrieb:
> die sehen gut aus, halten aber nicht.

Nana, mal nicht übertreiben, schließlich ist man auf die
visuelle Kontrolle angewiesen, denn nicht jeder röntgt seine
Naht. Bei Bautechnischen Anwendungen muss sowieso ein Erfahrener
ran. Wäre schön wenn der TO mal geschrieben hätte was er damit
überhaupt schweißen will. ST-43 ist meines Wissens kein Baustahl.
Ich kenne da nur St-37.

von A. R. (aandi)


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Nana, ausser der visuellen Kontrolle kann man auch mal den Hammer 
nehmen, einen Hebel, etc....
St-43 ???
St-44 gibts.

von Bernd F. (metallfunk)


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Der Schweißer:

Mit Elektroden kann man, ( Im Gegensatz zum MAG- Schweißen )
kaum Pfuschen.

Eine Naht, die gleichmäßig aussieht und keine Schlackenein-
schlüsse hat, ist auch gut.

Dazu braucht es Übung, Übung, usw.

Das verwendete Gerät ist sekundär.


Also 3 Päckchen Elektroden sollte man schon mal zur Übung
verbrutzeln. Die richtige Handführung muss jemand zeigen,
der sich damit auskennt.

Dann klappt's auch.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das generelle Problem beim Handschweißen ist ein wirklich
gleichmäßige Vorschub ( Rückwärts ) .

Beim MAG- Schweißen ( mit Rollendraht ) ist das noch einfach, weil
hier nur der Brenner bewegt werden muß.

Beim Elektrodenschweißen kommt noch dazu, daß die Elektrode
abbrennt, also selbst kürzer wird.

Dies muß die Hand ausgleichen, gleichzeitig aber die Brennstelle
sehr gleichmäßig weiterziehen.

Üben:)

von Bernd F. (metallfunk)


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Noch ein ganz wichtiger Tipp zum Elektrodenschweißen:

Schweißen nach Gehör. Bei Stille im Raum kann man den Abbrand
der Elektrode gut hören. Ein perfekter Lichtbogen hat ein leicht
zischendes, gleichmäßiges Geräusch.

Geht man zu dicht mit der Elektrode an das Material, entstehen
prustende( gurgelnde) Töne.

Ist man zuweit weg, hört man Aussetzer.

von Michael S. (technicans)


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Bernd Funk schrieb:
> Eine Naht, die gleichmäßig aussieht und keine Schlackenein-
> schlüsse hat, ist auch gut.

Um das beurteilen zu können muss man aber mit dem Schlackehammer
die Schlacke nach dem abkühlen (der Stahl nicht mehr glüht)
abschlagen weil sich sonst Fehler darunter verbergen können.

von Bernd F. (metallfunk)


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Fast alle Elektroden haben eine Schlacke, die sich von selbst löst.

Hängt die Schlacke zu fest auf der Naht, wurde meist zu heiß,
( zuviel Strom ) geschweißt.

Auch hier hilft Übung.

Gerade das Elektrodenschweißen ist Übungssache. Vergleichbar
einer Fremdsprache, nur Überflieger können das in 2 Wochen
lernen.

von Stefan M. (derwisch)


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Was für eine mittelalterlich blumige Wortwahl.
Erfrischend :-) und bekömmlich.

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