Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Frage zu Arbeitsvertrag


von Kathleen (Gast)


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Huhu,

ich hab einen Arbeitsvertragsentwurf bekommen, dort steht, dass die 
Arbeitswoche 35h hat aber man bei Mehrbedarf 40 Stunden leisten muss.

Tarif ist Era....wird mir die Mehrarbeit nun bezahlt oder wie sieht das 
aus?


Liebe Grüße,

Kathleen

von Marx W. (Gast)


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Kathleen schrieb:
> Tarif ist Era....wird mir die Mehrarbeit nun bezahlt oder wie sieht das
>
> aus?

a) Frag halt die Firma von der du den Vertrag bekommst.

b) Welches Tarifvertragswerk wird im Vertrag zugrundegelegt?

"Tarif ist Era" bedeutet nicht, dass der AG auch im Rahmentarifvertrag 
drin ist!

c) Scann den Arbeitsvertrag doch hier rein, dann  kann man sich ein 
besseres Bild machen.

von Ex-Student (Gast)


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Ja, dann arbeitest du eben 40 Stunden. Wo soll das Problem sein?

Bei ERA Tarifverträgen wird man meistens überdurchschnittlich gut 
bezahlt. Du wirst für 35 Stunden bezahlt, wo in anderen Firmen für das 
selbe Gehalt Leute 40 Stunden arbeiten müssen.

von Zeugnisexperte (Gast)


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>Scann den Arbeitsvertrag doch hier rein, dann kann man sich
>ein besseres Bild machen.

Könntest du vorab deinen Lebenslauf hier posten, am besten mit einigen 
Zeugnissen zur Verifizierung. Damit wir beurteilen können, ob du 
überhaupt in der Lage bist, halbwegs sinnvolle Einschätzungen von dir zu 
geben.

von Coach (Gast)


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Um beurteilen zu können, ob die Threaderstellerung für die angebotene 
Stelle überhaupt geeignet sind, müsste sie ihre Bewerbungsunterlagen 
posten. Ansonten kann ihr nicht geholfen werden.

von Michael S. (technicans)


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Kathleen schrieb:
> bei Mehrbedarf 40 Stunden leisten muss.

Entweder bezieht sich das auf das zeitliche Limit was man dir zumuten
kann oder man will dich verarschen. Wenn die ÜS nicht bezahlt würden
wäre das ja schon Schwarzarbeit, es sei denn du würdest schon so
fürstlich mit AT bezahlt. Ich denke mal das es sich dabei nur um
eine zeitliche Deckelung handelt weil jeder Hinweis, das die Sache 
UNENDGELDLICH gehandhabt würde, fehlt. Ich denke mal nicht das die
Firma bei dir einen Irrtum erregen will. Das würde denen strafrechtlich 
schlecht bekommen. Noch einen Tipp: Vermeide Überstunden in der
Probezeit oder mach die möglichst nicht geltend. Das kommt bei
der Firma oft nicht so gut an wenn du für deine reguläre Arbeit
Überstunden benötigst.
Wenn die den Mehraufwand nämlich bezahlen sollen werden die schnell
stinkig und das kann in der Probezeit schnell zum Schleudersitz werden.
Wenn die Probezeit erst mal geschafft ist, brauchste keine Rücksicht
mehr nehmen und kannst aus dem Vollen schöpfen.

von voodoofrei (Gast)


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Ganz schlau - so sieht man bei Termindruck, dass ausgerechnet der 
Proband es nicht für nötig hält und pünktlich den Hammer fallen lässt.

m(

von STK500-Besitzer (Gast)


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[OT}
Michael S. schrieb:
> UNENDGELDLICH

Goil. Eine Mischung aus "unendlich" und "Geld"...
Das Wort, das du meinst heisst "unentgeltlich" (und wir klein 
geschrieben).
[/OT]

Die Angabe, dass 35 Stunden pro Woche gearbeitet werden soll und bei 
Bedarf daraus 40 werden, hängt einfach damit zusammen, dass erst ab der 
41. Stunde entsprechende Zuschläge gezahlt werden.

Michael S. schrieb:
> Wenn die ÜS nicht bezahlt würden
> wäre das ja schon Schwarzarbeit, es sei denn du würdest schon so
> fürstlich mit AT bezahlt.

Widerspricht sich wohl. AT-Gehalt ist ein Festgehalt. Da ist es quasi 
egal, wie lange man für etwas braucht. In dem Gehalt sind Überstunden 
schon inbegriffen.
Weiterhin wurde oben schon erwähnt, dass es sich um ein 
ERA-Tarif-Arbeitsverhältnis handelt...

Michael S. schrieb:
> Noch einen Tipp: Vermeide Überstunden in der
> Probezeit oder mach die möglichst nicht geltend. Das kommt bei
> der Firma oft nicht so gut an wenn du für deine reguläre Arbeit
> Überstunden benötigst.

Genau, mach es wie Michael S.: Pünktlich kommen und gehen. Das ist genau 
das, was Arbeitgeber gerne sehen. Dazu dann noch eigene Prioritäten bei 
der Arbeit vergeben.

von Kathleen (Gast)


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Denkt ihr, dass es darauf hinaus laufen wird, dass ich dann immer 40h 
arbeiten muss?

von Michael S. (technicans)


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STK500-Besitzer schrieb:
> [OT}
> Michael S. schrieb:
>> UNENDGELDLICH

> Goil. Eine Mischung aus "unendlich" und "Geld"...
> Das Wort, das du meinst heisst "unentgeltlich" (und wir klein
> geschrieben).
> [/OT]
Ok, das mit dem "t" ist mein Fehler. Mit "Seid" oder "seit" hab ich
auch so meine Probleme. nicht aufgefallen das ich das Wort hervorheben
wollte? Da ist case-sensitive egal.
> Die Angabe, dass 35 Stunden pro Woche gearbeitet werden soll und bei
> Bedarf daraus 40 werden, hängt einfach damit zusammen, dass erst ab der
> 41. Stunde entsprechende Zuschläge gezahlt werden.
Nur, wenn es nicht klar verständlich im Vertrag steht kann der
Arbeitgeber das jederzeit zu seinem Vorteil auslegen und entscheiden.
Ich hasse so linke Touren von Arbeitgeberseite.
> Michael S. schrieb:
>> Wenn die ÜS nicht bezahlt würden
>> wäre das ja schon Schwarzarbeit, es sei denn du würdest schon so
>> fürstlich mit AT bezahlt.
>
> Widerspricht sich wohl. AT-Gehalt ist ein Festgehalt.
Das sind andere Gehälter im Gegensatz zum Lohn auch, vor allem Dingen
ist es erst mal Übertariflich. Hab das schon erlebt das man schnell
auf diese Podest gehoben wird und nicht mehr davon runter kommt.
> Da ist es quasi
> egal, wie lange man für etwas braucht. In dem Gehalt sind Überstunden
> schon inbegriffen.
Eben.
> Weiterhin wurde oben schon erwähnt, dass es sich um ein
> ERA-Tarif-Arbeitsverhältnis handelt...
Und da sind solche Touren bei der Leistungsberechnung okay?
> Michael S. schrieb:
>> Noch einen Tipp: Vermeide Überstunden in der
>> Probezeit oder mach die möglichst nicht geltend. Das kommt bei
>> der Firma oft nicht so gut an wenn du für deine reguläre Arbeit
>> Überstunden benötigst.
>
> Genau, mach es wie Michael S.: Pünktlich kommen und gehen. Das ist genau
> das, was Arbeitgeber gerne sehen. Dazu dann noch eigene Prioritäten bei
> der Arbeit vergeben.
Jetzt hast du aber nicht richtig gelesen. Überstunden kannst du machen
bis der Arzt kommt, aber man sollte die in der Probezeit NICHT geltend
machen, was den AG dann freut. Jetzt verstanden?
Hab das auch schon mal falsch gemacht, aber ich wechselte mal in eine 
anderes Arbeitszeitmodel und hatte so viel Überstunden geltend gemacht,
das ich damit Schiffbruch erlitt. Andersrum hätte ich wahrscheinlich
den Job länger gehabt.

Backflow schrieb im Beitrag #2680800:
> Das Problem dabei dürfte sein, daß Michael S. Erfahrungen mit bezahlter
> Arbeit schon Jahre zurückliegen.

Ne, das Problem ist, das du deine ungewaschene Schnauze nicht halten
kannst wenn sich Erwachsene unterhalten.

Kathleen schrieb:
> Denkt ihr, dass es darauf hinaus laufen wird, dass ich dann immer 40h
> arbeiten muss?

Noch kannst du es ja ändern, später wird der AG dir was husten.
Also lieber gleich klären.

voodoofrei schrieb im Beitrag #2680912:

> tROLL!

So eine vornehme Bezeichnung hast du doch gar nicht verdient.

von h0rst (Gast)


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Ich habe auch einen ähnlichen Arbeitsvertrag und ich muss fast nie 
länger als 35h arbeiten.

von Kathleen (Gast)


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Ziemlich aggressiver Ton hier :(

von Backflow (Gast)


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>Ziemlich aggressiver Ton hier :(

Auch du wirst feststellen, daß die Arbeitswelt kein Ponyhof ist.

Das fängt bei dir schon damit an, daß du nicht konkret mit deinem 
zukünfigen Arbeitgeber klärst, wie die Klausel zu verstehen ist.

In irgendwelchen Foren nachzufragen ist ein Zeichen von Naivität.

von Michael S. (technicans)


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Backflow schrieb:
> In irgendwelchen Foren nachzufragen ist ein Zeichen von Naivität.

Eher ein stiller Schrei nach Hilfe. Wenn der Arbeitgeber nur
beschwichtigt und das nicht schriftlich verständlich verbindlich
macht dann sollte man die Finger von dem Job lassen.
Überraschungen kann es im Betrieb sowieso geben. Daher sollte man
den Weitblick besitzen Problemen nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen.

voodoofrei schrieb im Beitrag #2680951:
> warum sollte man gerade deine Ratschläge befolgen
> wo du doch keinen Job mehr hast und seit längerem
> erfolgreich in der Arbeitslosigkeit unterwegs bist?

Vielleicht um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, vielleicht?
Wenn früher ich alles gewusst hätte was ich heute weiß, dann wäre
es auch ganz anders gelaufen. In gewisser Weise hast du sogar
Recht, habe mein Auskommen, brauch nicht für Deppen, die sowieso
nur ne große Klappe haben, malochen, kann mich um mich selbst und
um mein Wohlbefinden kümmern und das schöne Wetter geniesen,
was will man mehr? Auf Teufel komm raus ein Burnout-Kandidat
werden? Ich denke mal, das es mir nicht besser gehen könnte.

Kathleen schrieb:
> Ziemlich aggressiver Ton hier :(

das ist hier normal, weil es immer Leute gibt die ihre Doktrin
belehrungsresistent vertreten als wäre es die Bibel.

von Kathleen (Gast)


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Ich hab mir nochmal den Vertrag genau angeschaut, und es wird klar, dass 
ich die Mehrarbeit von 35h auf 40h nicht bezahlt bekommen werde :(

Ist offenbar nur, um dem Tarif-Hickhack Rechnung zu gewähren. Mir wurde 
im Gespräch auch 40h genannt, daher hatte ich mich über die 35h im 
Arbeitsvertrag auch gewundert.

von Marx W. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wenn die ÜS nicht bezahlt würden
>
> wäre das ja schon Schwarzarbeit,

Nein, Mehrarbeit braucht nicht unbedingt bezahlt sein, sondern kann auch 
im Grundgehalt enthalten sein.
(Reisezeit wg. betrieblicher Fortbildung wird häufig nicht bezahlt!)

von Marx W. (Gast)


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Kathleen schrieb:
> Ich hab mir nochmal den Vertrag genau angeschaut, und es wird klar, dass
> ich die Mehrarbeit von 35h auf 40h nicht bezahlt bekommen werde :(
Siehste, erst lesen, dann posten!
>
>
> Ist offenbar nur, um dem Tarif-Hickhack Rechnung zu gewähren. Mir wurde
Nö, die wollten dich bewust neppen! Hät für mich schon einen schalen 
Beigeschmack.
> im Gespräch auch 40h genannt, daher hatte ich mich über die 35h im
> Arbeitsvertrag auch gewundert.
Dann ruf halt mal an, wie es wirklich ist.
Im Endeffekt kann es dir passieren, dass du 40h arbeitest wie dein 
frisch eingestellter Kolleg, aber der auch die 40h bezahlt bekommt.

Ferner, klär mal ob dein AG auch im Arbeitgeberverband Metall (oder so) 
ist.

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