Hallo, ich versuche seit ein paar Tagen, einen Meißner-Oszillator für ein Referat zu bauen. Er soll Frequenzen im hörbaren Bereich erzeugen, die dann mit einem Verstärker auf einen Lautsprecher gegeben werden. Beim Schaltbild habe ich mich auf http://www.joerg-rudolf.lehrer.belwue.de/physik_os/emwellen/meissner.htm bezogen. Der Kondensator ist ein Bipolarkondensator mit 100uF/100V, die Spule besteht aus Klingeldraht mit 30 Windungen, 3,5 cm Länge und 3mm Durchmesser auf einer Eisenschraube, die Induktionsspule ist mit umgekehrtem Wicklungssinn darübergwickelt. Transistor ist der BC548B. Als tromversorgung dient ein Batteriesatz mit insgesamt ca. 11V. Was ich schon versucht habe: - Polung der Spulen getauscht - Kondensator ausgetauscht - Transistor ausgetauscht - andere Spule gewickelt - Wikipedia-Plan mit C2, C3 und den Widerständen nachgebaut Für den Widerstand im oben verlinkten Plan habe ich ein Poti mit 100 Ohm und eins mit 250 kOhm verwendet. Auf alle Versuche zeigt mein "Oszillator" keinerlei Reaktion am Oszilloskop, lediglich bei einer bestimmten Stellung am Poti zeigt es eine Frequenz von 100 MHz, die jedoch auch ohne Spulen und Kondensator angezeigt wird. Das Ganze muss bis Mittwoch fertig werden und ich habe keine Idee mehr an was es noch liegen könnte. Ich freue mich über jeden Vorschlag oder sogar Link zu einer brauchbaren Bauanleitung, da ich im Internet nichts brauchbares gefunden habe. MfG, Michael
Hallo Michael Die Spule ist nicht gerade der Brüller. Im Link ist nichts über die Herstellung der Spule zu finden. Hat das so schonmal jemand gemacht? Eisenkerne für Niederfrequenz werden mit vielen Schichten hergestellt, um Wirbelstromverluste zu vermeiden. Die Induktivität ist zu niedrig, das XL liegt im Milliohm-Bereich. Vom Gefühl her würde ich sagen, daß es ab 100-150 Windungen aufwärts eventuell mit Glück funktionieren könnte. Gäbe es einen Plan B / Ersatz für die Spule? Ist die so vorgeschrieben? Bist Du sicher, daß der Transistor noch heil ist? Wenn man den Schaltplan so nachbaut, wie auf der verlinkten Seite und das Poti an den oberen Anschlag dreht, brennt zwangsläufig der Transistor durch. Hast Du ein Multimeter?
Hallo, die Spule ist selbstgewickelt, eine Anleitung gibt es sowieso nicht. Benötige ich generell eine andere Spule, damit das überhaupt erstmal funktioniert oder würde es mit der jetzigen (dann ohne Schraube und mit höherer Frequenz) auch soweit schon funktionieren müssen, dass ich am Oszilloskop was sehe? Welcher Wert für das Poti wäre denn in etwa angebracht? Den Transistor werde ich dann wohl ersetzen müssen.. Multimeter sind reichlich vorhanden
> ohne Schraube und mit höherer Frequenz Eventuell ohne Schraube mit 1nF Kondensator auf 10MHz. Mach einefach eine neue Spule: Leere Klopapierrolle Für den Schwingkreis 60 Windungen -> 100µH Darüber für die Koppelspule 30 Windungen, Ü=2:1 Mit einem Schwingkreiskondensator von 100nF sollte das dann auf ca. 50kHz schwingen. Dann kannst Du durch Vergrößern des Kondensators probieren, wie weit Du mit der Frequenz runterkommst. > Welcher Wert für das Poti wäre denn in etwa angebracht? Zum Schutz in die Leitung zur Basis einen Widerstand von 1kOhm schalten. > Multimeter sind reichlich vorhanden Dann von der Basis zum Emitter messen Wie eine Diode: In die eine Richtung Durchlass, in die andere Sperren Von der Basis zum Kollektor messen Wie eine Diode: In die eine Richtung Durchlass, in die andere Sperren Vom Emitter zum Kollektor messen Es muß in beide Richtungen sperren. Falls Du alles mit ja beantworten kannst, ist der Transistor wahrscheinlich noch ok Gruß, Bernd
Meißner-Oszillatoren für den NF-Bereich wurden meistens mit Schalenkernen aufgebaut. Schönen Sonntag
Bei einem 100uF Kondensator hast du wahrscheinlich eine 'Schieflage' zwischen L und C im Schwingkreis, denke darüber nach, den Kondensator viel kleiner zu machen. Für eine hörbare Frequenz wirst du mit einem Folienkondensator mit 10n - 100n vermutlich viel besser liegen, vorausgesetzt, du nimmst, wie von HabNix vorgeschlagen, einen Schalenkern und recht viele Windungen sehr dünnen Drahtes für die Spule im Kollektorkreis. Denke mal, mindestens 500-1000 Windungen sind da nicht zu viel. Als nächstes musst du darauf achten, den Schleifer des Potis ( übrigens ist das 250k Poti wesentlich besser als das andere) niemals voll auf die positive Seite zu drehen, da sonst der Transistor überlastet wird. Ungefähr 0,9 - 1,1 Volt an der Basis sollten dicke genügen. Ein zu kleiner R des Potis lässt zu viel des Rückkopplungssignals abfliessen. Die Rückkopplungswicklung sollte so dimensioniert sein, das der Transistor gut aussteuert. Bei 10 Volt Versorgung ist also ein Windungsverhältnis von 10:1 (Kollektorkreis:Basiskreis) ganz gut. Falls dann noch nix schwingt: Füge einen 1uF - 10uF Kondensator am Schleifer des Potis gegen Masse ein. Füge in den Emitterkreis einen kleinen Widerstand ein (100R-330R) und überbrücke ihn mit einem 1uF - 10uF Kondensator. Nu sollte es aber gehen. Entscheidend ist eine relative hohe Güte des LC Kreises im Kollektor, Schalenkerne wären da ideal.
brauchst eine Spule mit einer viel grösseren Induktivität, um eine hörbare Frequenz erzeugen zu können ! Als Luftspule nicht machbar; Schalenkerne erforderlich ! Falls nur ein Ton erzeugt werden soll, empfehle ich Dir einen astabilen Multivibrator statt dem Meiß.-Oszillator.
Noch eine Idee wäre: Eine altes Steckernetzteil schlachten und den Trafo verwenden. Die Primärseite als Schwingkreis mit einem Kondensator 1nF, die Sekundärseite für die Rückkopplung. Die Resonanz könnte bei ca. 1kHz liegen. Primärspulen haben ein L>10H.
Macht das denn nichts, dass beim Steckernetzteil der Wicklungssinn beider Seiten gleich ist? denn 100uF Kondensator würde ich gerne behalten, der war teuer.. alternativ habe ich noch Kondensatoren mit "2A104J" und einen "F 2.2K ND 100V" rumliegen.
Hi, 104J im Namen könnte gut ein 100nF (10 * 10^4 pF) Kondensator sein. Bis denn Foxi
Michael K. schrieb: > Macht das denn nichts, dass beim Steckernetzteil der Wicklungssinn > beider Seiten gleich ist? Und? Wie du die Wicklung anschliessend verschaltest ist dir doch ueberlassen. Dann ist die Wicklung doch wieder gegensinnig zu anderen.
okay, dann werde ich das mit dem Steckernetzteil und dem FolKo mal probieren
Michael K. schrieb: > Macht das denn nichts, dass beim Steckernetzteil der Wicklungssinn > beider Seiten gleich ist? Der Wicklungssinn ist egal, wenn du die Polarität der Sekundärspule tauschst. Was benutzt du denn als NF-Verstärker? Am besten mal Schaltplan posten oder simulieren, ansonsten ev. schon mal altes Radio o.ä. zum Notschlachten bereithalten. Eine Spule sollte sich auch ganz gut auf einem Ferritstab wickeln lassen (habe es für NF noch nie ausprobiert, aber LW geht ja auch).
Transistor ist der BC548B ich habe ach noch einen FolKo mit "2A223J" gefunden, ist der besser? Schaltplan im Link im ersten Beitrag
Beim "F 2.2K ND 100V" könnte es sich um 2,2nF handeln. Der ist IMHO bisher der Beste. Rechne mal eher mit einer Frequenz zwischen 200 und 500 Hz.
Wie schon angefuehrt, ist die Schaltung aus deinem Link Schrott. So sieht ein vernuenftiger Meissner-Oszillator aus (siehe Bild zu Meißner-Oszillator mit Bipolartransistor): http://de.wikipedia.org/wiki/Mei%C3%9Fner-Schaltung In meiner Lehrzeit hatten wir die Meissner-Schaltung aehnlich nach der Schaltung im Wikipedia-Artikel aufgebaut und einen Schalenkern verwendet.
würde die Schaltung aus dem Link garnicht funktionieren? wenn ja, wie muss ich dann C2, C3 und die Widerstände dimensionieren? Kann ich jedes beliebige Steckernetzteil verwenden?
Der Übertrager und C2 sind identisch mit den bisherigen Bauteilen. C3 dient nur zum Auskoppeln und ist fürs Schwingen erst mal unwichtig. Dafür kannst Du später den 100nF Kondensator verwenden.
Hier sind einige Vorschlaege zur Dimensionierung der Widerstaende: http://www.elektroniktutor.de/signale/meissner.html Diese Schaltung weicht leicht von dem Wikipedia-Artikel ab. C3 ist unkritisch und sollte im uF -Bereich liegen. Die Schwingkreiswerte kannst du allerdings nicht uebernehmen, da die Schaltung mit 50kHz schwingt.
Was oft bei Oszillator(-versuch)en übersehen wird, ist ein Kondensator parallel zur Spannungsquelle (bes. bei Batteriebetrieb wichtig!!!)! Er erniedrigt den Innenwiderstand der Spannungsquelle beträchtlich! Bei Elkos auf Polung und Spannungsfestigkeit achten!
Hallo, habe jetzt nur diagonal gelesen... Ein Meissner-Oszillator schwingt immer, wenn man ihn läßt. Dazu muß nur die Grundbedingung erfüllt sein, daß die Schleifenverstärkung > 1 sein muß. Dazu zählen natürlich auch die Verluste im LC-Kreis, die Rückkopplung usw. Mit 100µF und einer 30 Windungen Spule mit Schraube hast Du Gütewerte und Verluste, die das Anschwingen sicher verhindern. Kreis-C für 10kHz wären nach Gefühl wohl so 1-10n, Induktivität selber ausrechnen. Es hat seinen Grund, weshalb man z.B. auf Mittelwelle (1MHz) so mit 80Wdg Luftspule und 200pF zurechtkommt, auf 10MHz aber besser mit 10Wdg und 20pF als mit 1Windung und 200pF. Gruß aus Berlin Michael
Hall Michael
Wo bekommt er sowas bis Dienstag her?
> Eine altes Steckernetzteil schlachten und den Trafo verwenden.
Hab ich probiert und es hat auf Anhieb mit 4 kHz geschwungen. Es war
lediglich kein Sines, vermutlich hab ich einen Sperrschwinger gebaut.
Michael K. schrieb: > Transistor ist der BC548B ist der transistor richtig angeschlossen? http://www.flickr.com/photos/azucrinarecords/4765434480/ ist es sicher, dass der transistor auch funktioniert? KLS schrieb: > Was oft bei Oszillator(-versuch)en übersehen wird, ist ein Kondensator > parallel zur Spannungsquelle (bes. bei Batteriebetrieb wichtig!!!)! hast du einen Kondensator (für NF: Elko) parallel zur batterie geschaltet (nähe der schaltung)?
Meine Schaltung war wie im Anhang. Wird R1 noch auf 1Meg erhöht, ist der Sinus unten kaum noch abgeschnitten. Die Schaltung schwingt bei richtig gepoltem Trafo auf Anhieb.
Michael K. schrieb: > danke, werde ich so mal 1:1 nachbauen Kondensator parallel zur spannungsquelle nicht vergessen!
so, hatte ne schöne Sinusschwingung mit 25kHz, dann hat mir der Elko durch ne Einschaltspitze den Transistor zerstört..
Michael K. schrieb: > so, hatte ne schöne Sinusschwingung mit 25kHz, dann hat mir der Elko > durch ne Einschaltspitze den Transistor zerstört.. Wie das? Der spannungsquellenparallele Elko??? Der fängt doch, wenn überhaupt, Spannungsspitzen ab!
ich hatte alles mit Lüsterklemmen zusammengebaut und den Elko an die Batterie geklemmt.. als ich den mit der Klemme berührt habe, gab es einen Funken und der Transistor war kaputt..
So ist das, wenn Lehrer einen Versuch fahren: das ganze Radio schwingt in jeder Stufe. Nur der Oszillator bleibt stumm. ;-)
Michael K. schrieb: > ich hatte alles mit Lüsterklemmen zusammengebaut und den Elko an die > Batterie geklemmt.. als ich den mit der Klemme berührt habe, gab es > einen Funken und der Transistor war kaputt.. Das kann nicht der Grund gewesen sein, es sei denn, der Elko war vorher mit vielen, vielen Volt beladen (so ab 50V oder mehr je nach Kapazität). War der Elko möglicherweise schon an +Ub geklemmt und ist dann mit dem (-)-Bein an die Basis gekommen?
was sagt man dazu? der Koppelkondensator (1uF) war kaputt, ich habe ihn last Minute noch durch den 100nf ersetzt und es funktioniert!! an einem kleinen Aktivlautsprecher kann man den Ton deutlich hören.
Michael K. schrieb: > was sagt man dazu? > der Koppelkondensator (1uF) war kaputt, ich habe ihn last Minute noch > durch den 100nf Möglicherweise verpolt gewesen? Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zur rechtzeitig funktionierenden Schaltung!
ich habe jetzt alles auf Lochraster aufgebaut und das Elko ist jetzt fest in der Schaltung kann man einen Folienkondensator verpolen? Beim Ausschalten habe ich den Sound von einem alten Röhrenfernseher 8-)
Michael K. schrieb: > kann man einen Folienkondensator verpolen? nein! ElKo übrigens = ElektrolytKondensator
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