Forum: HF, Funk und Felder Prüfsender spinnt


von Klausi (Gast)


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Hallo
Ich habe mir den Prüfsender Kemo B018 gekauft und schon aufgebaut. Jetz 
habe ich ihn, wie es das Gesetz verlangt, in ein Abschirmendes 
Metallgehäuse gesteckt und den Antennenausgang über ein geschirmtes 
Kabel mit dem Radio gekoppelt. So weit so gut, bloss leider ist der 
Schwingkreis derart sensibel, ich brauche bloss mit meiner trockenen 
Hand kurz über den Sender fahren(Nicht berührt) muss und er wird so 
gedämpft, dass ich mein Radio komplett neu einstellen darf. Was kann man 
dagegen tun?
Ach ja ich habe es getestet ihr braucht euch keine Sorgen wegen 
Schwarzfunkens oder dergleichen zu machen, habe wirklich alles getan um 
eine ungewollte Abstrahlung zu vermeiden:)

: Verschoben durch Moderator
von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Also um es halbwegs kurz zu machen:

Das Ding ist alles mögliche, aber gewiss kein PRÜFSENDER!
Es ist schlichtweg ein freischwingender einstufiger LC OSzillator mit 
Modulationseingang.

Der Effekt den du beschreibst ist für solche Aufbauten absolut Typisch 
und es gibt KEINEN Weg um das mal ebend so zu ändern der nicht MASSIVSTE 
Schaltungsänderungen mit einer VERVIELFACHUNG des Bauteileaufwands 
bedeutet. Zudem sind diese Änderungen nur mit einigem an 
Hintergrundwissen möglich.

Freischwingende Sender Frequenzstabil zu bekommen ist eine Wissenschaft 
für sich. Besonders wenn man sowohl Temperaturänderungen UND auch 
HAndkapizäten beeinflussen will...
Das fängt mit sorgfältiger Bauteileauswahl an, geht über großzügigen 
aber absolut HF Gerechten Aufbau weiter, man muss das Signal so 
"unbelastend" wie möglich auskoppeln, also eine so gut wie absolut 
Rückwirkungsfreie Pufferstufe einplanen.
Und selbst wenn man dies alles berücksichtigt ist es praktisch fast 
unmöglich im 100Mhz Bereich ausreichend Stabil zu sein. (Wobei, 
Kurzzeitstabil ist VIEL Aufwand immerhin möglich...) Zuverlässig ist man 
dabei gerade noch im unteren MHz bereich.

Deshalb baut man solche Schaltungen nach dem Prinzip der Regelschleife 
auf. Entweder man konstruiert einen Variablen OSzillator KLEINER 
Frequenz an dem der VHF Oszillator starr gekoppelt wird (mit Teiler oder 
Mischer),
oder häufiger benutzt, eigendlich immer wenn man mit einem Raster leben 
kann oder dies sogar gewünscht ist, man nimmt eine Präzise 
Referenzfrequenz vonn wenigen KHz, die z.B. durch einen Quarzoszillator 
von wenigen MHz + Teiler erzeugt wird an die man das über einen 
Einstellbaren Teiler angelegte Signal des Oszillators koppelt. Das ist 
die Schaltungsvariante die man in so gut wie allen modernen Radios und 
FM Funkgeräten findet,

Man könnte jetzt natürlich eine solche PLL Schleife aufbauen und die an 
deinen Oszillator koppeln, aber das ist so viel aufwand, da fällt das 
Mitaufbauen eines "Besseren" VFO der weniger Probleme beim REgeln 
verursacht dann gar nicht mehr ins Gewicht.

Daher: VERGISS ES!

Wenn es dir nur um einen "einfachen Prüfsender" für Radio im 
Frequenzbereich 76-108 Mhz geht schaue dir aber mal diesen Thread hier 
an:
Da kann man auch als Elektronik Einsteiger noch was selbst machen  - 
wenn es auch eher dann ein µC Projekt ist.
(Bedienelemente und Display zur Frequenz- und Leistungseinstellung 
mittels µC Programmierung dranbasteln)
Beitrag "[AVR] FM-Transmitter für 1,50EUR --> Ansteuerung?"

Gruß
Carsten

von Ben _. (burning_silicon)


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Das ist bei diesen Einfachst-Schaltplänen mit freischwingenden 
Oszillatoren ziemlich normal.

Was Du dagegen machen kannst? Ein besseres Gerät kaufen was die Frequenz 
über eine stabile PLL oder so erzeugt.

von Michael_ (Gast)


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>Metallgehäuse gesteckt und den Antennenausgang über ein geschirmtes
>Kabel mit dem Radio gekoppelt.
Wie hast du angekoppelt?
Und die Masse nicht über das Koax verbinden. Sondern eine getrennte 
Masse vom Gerät zu deinem Metallkästchen.
Und am Ende höchstens einen C von 5pF.
Und sieh das mit der Abschirmung nicht so verbissen. Jedes ältere 
UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m Entfernung mit einem 
anderen Gerät empfangen werden kann.
Vor allem in den Japan-Radios liegt der Oszillator völlig frei.

von Funker (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Und sieh das mit der Abschirmung nicht so verbissen. Jedes ältere
> UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m Entfernung mit einem
> anderen Gerät empfangen werden kann.

Und den Kabelkanal S6, der nur über Breitbandkabel verteilt wird, kann 
man im ganzen Stadtteil über Antenne empfangen ...

von Klausi (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten! Naja werd mich nach einem besseren 
Gerät umsehen müssen:)

von Mikel (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Jedes ältere UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m
> Entfernung mit einem anderen Gerät empfangen werden kann.

Bullshit hoch 25

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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ELV SUP1 , macht sogar RDS

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oder ein TTL- Quarzoszillator auf 100 Mhz. Kann man nicht modulieren, 
ist aber bombenstabil.

Mikel schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Jedes ältere UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m
>> Entfernung mit einem anderen Gerät empfangen werden kann.
>
> Bullshit hoch 25

So isses. Ein Radio, welches den Oszillator so stark abstrahlt, dürfte 
im Markt nicht existieren ( höchstens als China-Direktimport). Ein CE 
Zeichen ist so nicht zu kriegen.

von Michael_ (Gast)


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Was nicht ist, das darf nicht sein! Die Welt ist eine Scheibe!
Gerade nochmal getestet.
RFT-küchenradio mit abgeschirmten Tuner (89 MHz.) und SONY 
ICF-Weltempfänger (ca.100MHz.) kam auf ca 3m.
Die Geräte wurden 40 Jahre so verkauft.
Übrigens Rauschen und Kratzen der PC, Monitor, Drucker gefühlt 10X so 
stark.
Und die haben CE.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

> Mikel schrieb:
>> Michael_ schrieb:
>>> Jedes ältere UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m
>>> Entfernung mit einem anderen Gerät empfangen werden kann.
>>
>> Bullshit hoch 25
>
> So isses. Ein Radio, welches den Oszillator so stark abstrahlt, dürfte
> im Markt nicht existieren ( höchstens als China-Direktimport). Ein CE
> Zeichen ist so nicht zu kriegen.

Jetzt gebe dem Troll nicht auch noch recht. Einfach mit Nichtbeachtung 
strafen...
NEIN! Es ist schon etwas wahres drann an Michaels Aussage! JEDES Radio 
ist sicher deutlich übertrieben, aber viele ältere Radios strahlen 
tatsächlich stark genug ab das man die Abstrahlung im selben Zimmer auf 
jeden Fall und meist noch 1-2 Zimmer weiter deutlich empfangen kann. Und 
diese Radios haben nich tnur das CE was im Grunde ersteinmal nichts 
SICHER garantiert sondern sogar die guten alten FTZ/Z oder was auch 
immer Zeichen als Belegt für die ZWangsprüfung durch das Bundeseigene 
Prüflabor.
PROBIERE ES SELBST AUS!

Bei neueren Radios ist das natürlich deutlich weniger, alleine schon 
durch den kompakteren Aufbau und der damit reduzierten effektiven 
"Antennenfläche".

Aber selbst bei Geräten mit SMD Aufbau wird das von einigen genutzt um 
diese Abstrahlung als "Möchtegern-Prüfsignal" zu missbrauchen. Man 
braucht nur einen Empfänger den man weit genug einstellen kann und 
dessen Frequenzplan man kennt.

Gruß
Carsten

von B e r n d W. (smiley46)


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> UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m
> Entfernung mit einem anderen Gerät empfangen werden kann.
Das ist vermutlich gerade noch in der Toleranz.

von Osche R. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:

>> UKW-Radio hat einen Oszillator, welcher noch in 3m
>> Entfernung mit einem anderen Gerät empfangen werden kann.
> Das ist vermutlich gerade noch in der Toleranz.

Das ist ja auch ungefähr die Reichweite der Minisender für mp3-Player. 
Die liegen von ihrer Sendeleistung her unter den Grenzwerten der EN 
55022 und dürfen damit verkauft und betrieben werden.

von ./. (Gast)


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Die guten alten Röhrenradios hatten mehr Dampf auf ihrem Oszillator.

Ein bösartiger Nachbar hatte damit in den 70ern regelmässig den
Feindsender (NDR2) plattgemacht.

Und das in einem Stahlbetonbau und durch 2 Stockwerke...

Natürlich hatte das Radio eine ordnungsgemässe Zulassung.

von funker (Gast)


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./. schrieb:

> Ein bösartiger Nachbar hatte damit in den 70ern regelmässig den
> Feindsender (NDR2) plattgemacht.

War tatsächlich der "böse Nachbar" schuld daran gewesen? Oder stand 
dahinter vielleicht doch eher ein "netter Nachbar", der seine 
Anweisungen aus der Normannenstrasse erhielt und mit speziellen 
Gerätschaften hantierte?

Diese Leute betrieben ja ein landesweites Netz von dezentralen 
Störsendern  kleinster Sendeleistung, um den Empfang bestimmter 
Rundfunkprogramme zu unterbinden. Dies sparte eine Menge elektrischer 
Energie und in den befreundeten bzw. nichtbefreundeten Nachbarstaaten 
kam es wegen den geringen Reichweite der Jammer zu keinen Klagen.

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