Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anfänger fragen


von Andi W. (termin1a)


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Hallo erst ein mal,

Ich bin gerade daran mich hobbymäßig in die elektronik einzulernen...

Prenzipiell interessiere ich mich für basics, solar und ladetechnik...

Basic:
Sehe ich das richtig das ich mit einen transistor einen schalter bauen 
kann? Oder verstärkt er lediglich den strom?

Was benötige ich, wenn ich einen stromkreis unterbrechen will, solang 
ein anderer läuft,
Bsp. Solar panel liefert energie, solange soll kein strom an die leds 
fließen, jedoch den akku laden.

Womit habt ihr angefangen elektronik zu verstehen?

Liebe grüße aus münchen

von Floh (Gast)


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Andi Weiß schrieb:
> Womit habt ihr angefangen elektronik zu verstehen?

Mit einem Grundlagenbuch :-)

von user (Gast)


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mit einem Kosmos Baukasten Electronic X3000

von bruddler (Gast)


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Radiomann, Lesen, Lesen und nochmals lesen, experimentieren, Schaltungen 
nachbauen, erproben, messen, durch Misserfolge nicht entmutigen lassen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Andi Weiß schrieb:

> Sehe ich das richtig das ich mit einen transistor einen schalter bauen
> kann? Oder verstärkt er lediglich den strom?

Vorsicht.
Das ist ein gern gemachtes Misverständnis (das ich auch gemacht habe vor 
vielen, vielen Jahren).

Ein Transistor verstärkt einen Strom nicht so, dass man da einen kleinen 
Strom reinschickt und es kommt ein großer raus. Der Satz von der 
Erhaltung der Energie gilt immer noch. Wo nichts ist, kann auch nichts 
herkommen. Aus einem kleinen Strom, kann man nicht mir nichts dir nichts 
einen großen machen.

Mein Aha-Effekt war, als ich realisiert habe, dass der 'große Strom' 
eigentlich immer schon da ist. Ein Transistor wirkt nur wie ein Hahn, 
der diesen großen Strom kontrolliert. Und dazu wird der kleine Strom 
benötigt.

Stell dir einen Wasserhahn vor. Je nachdem, wie stark du ihn aufdrehst 
fliesst da mal mehr und mal weniger Wasser raus. Das ist der eine 
Stromkreis. Das Gefinkelte beim Transistor ist jetzt, dass du den 
Wasserhahn dadurch bedienst, indem du mit einem viel schwächeren 
Wasserstrahl den Hahn auf und zu machen kannst. Machst du mit deinem 
schwachen Wasserstrahl den Hahn auf, dann rinnt viel Wasser durch den 
Wasserhahn. Machst du ihn zu, dann entsprechend weniger.

In diesem Sinne 'verstärkt' ein Transistor einen Strom. Interessiert man 
sich nicht für die Details, die im Inneren vor sich gehen, dann sieht 
man nur, dass man an der Basis einen kleinen Strom reinschickt und als 
Folge davon, dann durch die Collector-Emitter Strecke ein großer Strom 
fliessen kann. Variiert man den kleinen Strom, dann wird auch der große 
Strom in gleichem Masse variiert. Der kleine Strom wurde in diesem Sinne 
'verstärkt'. Tatsächlich sind das aber eigentlich 2 Stromkreise, wobei 
der eine den anderen beeinflusst. Im Transistor entsteht nichts, auch 
kein großer Strom, den es nicht ohne Transistor auch geben würde bzw. 
der fliessen würde, wenn der Transistor (=der Wasserhahn) voll 
durchgesteuert ist.

von Christian G. (christian_g83)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Stell dir einen Wasserhahn vor.

Überhaupt kommt man mit dieser Wasser-Analogie unheimlich weit. Der 
Unterschied zwischen Strom und Spannung, verschiedene Potentiale, 
Kondensatoren, Widerstände, Reihen- und Parallelschaltung usw. lassen 
sich anschaulich damit erklären. Selbst mathematisch gibt es viele 
Gemeinsamkeiten.

Ich hatte vor Urzeiten auch mal einen kleinen Elektronik-Baukasten. Die 
Wasser-Analogie zog sich von der ersten bis zu letzten Seite. Auch der 
Transistor-Wasserhahn kam darin vor. Mechanisch wurde der etwas anders 
umgesetzt, prinzipiell blieb es aber dabei: mit einem kleinen Strom wird 
ein großer gesteuert.

Das gibt's übrigens auch in der Hydraulik: vorgesteuerte Ventile. Mit 
dem (kleinen) Volumenstrom eines kleinen Ventils wird der Schieber eines 
viel größeren Ventil betätigt.

Christian

von Praktike (Gast)


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Hallo,

bezüglich der Grundlagen kann ich mich den vorhergehenden Beiträgen 
anschliessen.
Da aber Fachbücher (zu) teuer sind, würde ich dir empfehlen das Internet 
für deine Grundlagenbildung zu nutzen, es gibt wirklich sehr viele 
Seiten wo die Grundlagen gut erklärt werden.
Allerdings nutze als absoluter Anfänger nicht Wikipedia für deine 
Elektronikgrundlagen, so gut auch die Beiträge in vielen anderen 
Bereichen sind, bei den Elektronik und Elektrotechnikartikeln wird ein 
Anfänger durch den großen mathematisch/theoretischen Anteil in den 
Artikeln nur abgeschreckt.

Praktiker

von tip (Gast)


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von tip (Gast)


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von hach (Gast)


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von Karl H. (kbuchegg)


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hach schrieb:
> Kondensator mit 4 Anschlüssen?
> http://www.brucewilles.de/grundlagen-Dateien/image048.jpg

wo siehst du da 4 Anschlüsse?

von Stefan M. (derwisch)


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Wer baut eine "Lauflicht" Schaltung mit Wasser? Das wär mal einen 
Wettbewerb wert.

von oldmax (Gast)


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Hi Andi
Ich nehm mal diesen Satz zur Grundlage
>Ich bin gerade daran mich hobbymäßig in die elektronik einzulernen...

Da geh ich mal davon aus, das du zwar das physikalische Wissen um einen 
Stromkreis hast, aber keine fachspezifische Ausbildung. Dann mach es 
einfach so, das du dir die benötigte Info gezielt holst. z.B. 
Transistor. Dir hier einen Elektro / Elektronikkurs zu verpassen ist 
(fast) unmöglich. Lehrbücher, wenn es nicht grad Experimentierbaukästen 
der bekannten Hersteller sind, setzen schon ein gewisses 
Grundlagenwissen voraus. Ich muss leider sagen, früher war alles 
einfacher....Da gab es ELO und Elektor. mit vielen gut erklärten 
Beispielen einfacher elektronischer Schaltungen, die noch 
nachvollziehbar waren. Leider ist so was nicht mehr zeitgemäß und so 
anspruchslose Projekte sind ja sowas von "Out". Schade, denn die kleine 
Schaltungen noch mit diskreter Elektronik waren fast für jeden 
nachbaubar, ohne das es eine teure Platine sein musste.  Da konnte sogar 
ein "Laie" noch was mit anfangen.
Mein Rat: Kauf dir ein Steckbrett und such dir im Netz ein paar einfache 
Schaltungen. Bau diese nach und versuche zu verstehen, warum sie so 
arbeiten. Mittlerweile würd ich sogar zu einem µC raten. Die Elektronik 
ist überschaubar und eigentlich unkompliziert. Einen Transistor, um ein 
Relais anzusteuern, brauchst du nicht mit Arbeitpunkteinstellung zu 
quälen. Gib ihm einfach über einen 10 K Widerstand an der Basis ein 
Signal und er schaltet durch oder nicht... je nach Typ. Klar, gaaanz so 
einfach ist es nicht, aber auf einem Steckbrett kann man ja ein wenig 
experimentieren und Erfahrungen sammeln. Außerdem git es ja 
Beispielsschaltungen im Netz. Allerdings kommen andere Herausforderungen 
auf dich zu.... Programmiersprachen.
Gruß oldmax

von ichauch (Gast)


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> Ich muss leider sagen, früher war alles
> einfacher

Im Gegenteil. Früher gabs kein Internet und man konnte sich die Infos 
nicht kostenlos besorgen. Gut - es gab und gibt Bibliotheken - aber das 
Internet ist heutzutage für den Anfänger viel ergiebiger und einfacher 
benutzbar. Man sollte natürlich google benutzen können.

Sieh mal hier, nur als Beispiel
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/index.htm
http://www.loetstelle.net/grundlagen/grundlagen.php

von MasterD (Gast)


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http://www.kosmos-shop.de/Experimentierkasten/Kosmos-electronic-basic/kosmos_2518/

den hatte ich ist für den anfang ganz gut um grundprinzipe zu verstehen 
danach würde ich dann aber auf ein steckbrett und ein paar hände voller 
bauteilen umsteigen.

von paulaner (Gast)


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So ein Luxus wie ein Steckbrett und Internet hatte ich früher nicht. 
Auch für Datenblätter musste man früher ein Vermögen zahlen. Also früher 
war nicht alles besser.

von Thomas E. (thomase)


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Chris schrieb im Beitrag #2685563:
> Mit Lesen, Lesen und nochmals Lesen. Grundlagenbücher würde ich mir
> vorab immer aus einer Bibliothek leihen
Da sich an den Grundlagen der Elektronik seit Jahrzehnten nichts 
geändert hat, spielt es überhaupt keine Rolle, ob man sich für viel Geld 
ein neues Buch kauft oder sich einen alten Schinken aus der 
Stadtbücherei ausleiht.

Das Internet als Informationsquelle ist natürlich von unschätzbarem 
Wert. Aber man muß auch in der Lage sein, die Spreu vom Weizen zu 
trennen.

Gut zu sehen an den ständig wiederkehrenden Debatten über LEDs ohne 
Vorwiderstand, in denen dann die Vollpfostenfraktion ihre kruden Thesen 
mit Links, wie dem oben genannten, zu untermauern versucht.

Im Internet steht leider auch jede Menge Unsinn, der durch ständiges 
Wiederholen nicht wahrer wird. Bei Büchern ist das Risiko weit geringer.

mfg.

von brutzler (Gast)


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> Im Internet steht leider auch jede Menge Unsinn, der durch ständiges
> Wiederholen nicht wahrer wird. Bei Büchern ist das Risiko weit geringer.

Meistens reicht der Innenwiderstand der Batterie aus damit die LED nicht 
gleich abstirbt. duck und wech
;-)

von GB (Gast)


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Folgende Bücher von Kurt Diedrich (Elektor) für echte Anfänger sehr zu 
empfehlen:

"Experimente mit Gleichstrom"  Bd.1
"Experimente mit Wechselstrom" Bd.2

Später dann
"Experimente mit Operationsverstärkern" Bd.5

Bei den meisten Experimenten muss man nur mitdenken, man muss nicht 
alles selber ausprobieren.

Die Bücher gibt es meistens auch in der örtlichen Bücherei

von GB (Gast)


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Hier noch ein Tipp:


Strom kommt nie alleine vor!

Spannung kommt nie alleine vor!

Widerstand kommt nie alleine vor!


Diese drei Größen bedingen sich immer gegenseitig und stehen in 
folgendem Zusamenhang:

U = R * I


[Spannung(Volt) ist gleich Widerstand(Ohm) mal Strom(Ampere]

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jungs und Mädels, bitte bleibt beim Thema.

von Michael_ (Gast)


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>Strom kommt nie alleine vor!

>Spannung kommt nie alleine vor!

>Widerstand kommt nie alleine vor!
Wie kommst du darauf?
Spannung kann allein vorkommen.
Widerstand kann allein vorkommen.
Nur Zwei können nie allein vorkommen. Da sagt der Dritte "Ich will auch 
mitmachen".

von Andi W. (termin1a)


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Danke erst mal für eure postings :)
Werde mir das mit dem wasser malgenauer anschauen - danke für den link;)

Was brauche ich nun um von zwei stromkreisen immer nur einen laufen zu 
lassen?

Lg
Andi

von Andi W. (termin1a)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andi Weiß schrieb:
> Aja was ist der unterschied zwischen den zwei?

Dass einer lieferbar ist und der andere nicht?

Ansonsten sieht's mir aus wie eine neue Verpackung.  Habe den XN3000
neulich in der Hand gehabt, macht einen ganz netten Eindruck.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Andi Weiß schrieb:
> Was brauche ich nun um von zwei stromkreisen immer nur einen laufen zu
> lassen?

einen Schalter?

von Karl H. (kbuchegg)


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Und den einfachsten Schalter, den man mit Strom ansteuern kann, nennt 
man Relais.

> Bsp. Solar panel liefert energie, solange soll kein strom an die
> leds fließen, jedoch den akku laden.

Nimm Low-Current LED und lass sie mitleuchten. Das bischen Strom macht 
den Kohl nicht fett. Ob der Akku jetzt in 2 Stunden 5 Minuten oder in 2 
Stunden 5 Minuten und 10 Sekunden voll ist, spielt auch keine Rolle 
mehr.

von Kein Name (Gast)


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Stefan M. fragte:
> Wer baut eine "Lauflicht" Schaltung mit Wasser?

Hat Bernard Gitton bereits gebaut.
http://www.europa-center-berlin.de/sehenswertes/die-uhr-der-fliessenden-zeit.html

-- Grüße an alle Wasserelektroniker.

von Ferdi (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Wie kommst du darauf?
> Spannung kann allein vorkommen.

Jain. Du spielst vermutlich auf die EMK an!


> Widerstand kann allein vorkommen.

In Form von gegurteten Ausführungen ;O)

> Nur Zwei können nie allein vorkommen. Da sagt der Dritte "Ich will auch
> mitmachen".

Schön gesagt!


Michael hat natürlich recht... da wir uns hier aber eher mit 
funktionierenden Schaltungen auseinandersetzen, bei denen Strom fließen 
soll, hat GB mit seiner Vereinfachung auch irgendwie recht.

Obwohl es natürlich eine philosophische Handlung sein kann, auf eine 
Platine nur Widerstände zu löten und diese dann zu betrachten.



GB schrieb:
> "Experimente mit Gleichstrom"  Bd.1
> "Experimente mit Wechselstrom" Bd.2

Dort wird auch auf die Wassermodelle zurückgegriffen.

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