Forum: Haus & Smart Home Verwendet jemand Modulen ohne Spannungsregler?


von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Ich wollte mal in die Runde fragen ob jemand Module ohne Spannungsregler 
verwendet? Würde es derjenige wieder so machen oder sind Probleme 
aufgetaucht.

Ich würde gerne den Spannungsregler auf jedem einzelnem Unterputzmodul 
einsparen und deswegen eine zentrale stabilisierte 5V Stromversorgung 
nutzen die ich schon auf der Hutschiene habe. Jeder Teilnehmer wird 
parallel (im Stern) mittels 2 x 0,5mm²(EIB/KNX-Kabel) versorgt.

Ich würde jetzt nur jedem Modul einen Angstwiderstand plus 5,6V Z-Diode 
spendieren.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Vergiss das!

Je nach Leitungslänge und Strombedarf der einzelnen Modul hast du zuviel 
Spannungsabfall. Einen günstigen LDO wirst du dir doch leisten können 
(Platz als auch Kosten)! Wäre auf jeden Fall am falschen Ende gespart.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

oh das mit der Leitungslänge habe ich versehentlich wieder gelöscht.

Da ich pro Stockwerk einen Unterverteiler ziemlich mittig im Gebäude 
habe betragen die Kabellängen max. 10 Meter also Hin- und Rückleitung 
zusammen 20 Meter, Stromverbrauch nehme ich jetzt einfach mal 15mA an 
(ohne einen Sleepmode zu nutzen).

Ich rechne mal laut vor
max. tolerierter Spannungsabfall: 0,5V so bleiben 4,5V übrig
spezifischer Widerstand Kupfer: 0,0178 Ohm / mm²
max. Leitungslänge 20 Meter
Kabelquerschnitt 0,5mm²
Stromverbrauch der Module 15mA

0,5V/0,015 = 33 Ohm max. tolerierbarer Leitungswiderstand

0,0178 / 0,5mm² x 20 Meter = 0,712 Ohm Widerstand des Kabelstranges zu 
einem Modul erst bei 700mA Stromaufnahme würde die Spannung auf 4,5V 
einbrechen

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

>Stromverbrauch nehme ich jetzt einfach mal 15mA an
Wirklich so wenig, willst du keine LED(s) oder sowas haben?

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

und mit 10m kabel kommt man auch nicht weit. Ich kann mir nicht 
vorstellen das wirklich alles Kabel < 10m sind.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

ich will mich nicht um um ein paar Meter streiten, es ist bestimmt auch 
eins mit 13 Meter dabei, durch die parallele Verlegung wird dadruch aber 
das Kraut auch nicht fett.

Grundriss ist etwa 10 mal 10 Meter die UP-Verteiler sitzen jeweils im 
Flur also mittig im Haus mit etwa 7 Meter erreicht man also jedes Eck da 
der Großteil aber in der Nähe der Türen oder mittig im Raum sitzt sind 
es nur vereinzelte Stränge(Steckdosen) die etwas länger sind. Also 1,5 
Meter vom Verteiler runter auf den Boden von dort zu den Schaltern oder 
1,5 rauf in die Betondecke und von dort dann zu den Lampen.

Die Module brauchen eigentlich keine LEDs, bis auf die 5mA Optotriacs, 
aber die leuchten ja nicht dauerhaft und selbst wenn das Modul 30 mA 
braucht daran hapert es nicht.

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> und mit 10m kabel kommt man auch nicht weit. Ich kann mir nicht
> vorstellen das wirklich alles Kabel < 10m sind.
Da noch obiger Rechnung erst bei 463m schluss wäre, ist wohl noch etwas 
Luft nach oben :)

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Jörg S. schrieb:
> Da noch obiger Rechnung erst bei 463m schluss wäre, ist wohl noch etwas
> Luft nach oben :)

dazu kommen aber noch die übergangswiderstände von den anschlussstellen 
(Wagos & Co )

Ich würde auch spannungsregler vorsehen. Zur not LowDrop und das System 
mit 6-7V fahren.

von KarlHeinz (Gast)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Ich würde jetzt nur jedem Modul einen Angstwiderstand plus 5,6V Z-Diode
> spendieren.

Viel Spaß bei der Fehlersuche. Rechne lieber mal den maximalen 
Spannungsabfall wenn alle Module im Peak-Stromverbrauch sind. Deine 15mA 
für eine CPU ist doch eh nur der Deppen-Durchschnitt über 10 Jahre.


Gerippelte Grüße.

von Jens P. (picler)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Stromverbrauch der Module 15mA

Was machen die Module? Irgendwas steuern sicher nicht. Dazu ist die 
Stromaufnahme zu niedrig. Wenn es bloß Temperatursensoren sind, könnte 
es gehen. Ich persönlich würde es aber trotzdem nicht so machen. Jede 
Leitung wirkt wie eine Antenne und den ganzen empfangenen Müll bekommt 
deine Schaltung ungefiltert. Der Spannungsregler vor der Schaltung sorgt 
nicht nur für eine stabile Betriebsspannung sondern killt auch einen 
großen Teil der hochfrequenten Störungen und induzierten Spannungen.

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Na ja, da kann man sich aber auch einen einfachen Filter ohne 
Spannungsregler bauen...

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

die AVRs warten eigentlich nur auf Tastenbetätigung und senden dann auf 
einen differentiellen BUS Signale hinaus, sonst schlafen sie bzw. 
lauschen am Bus ob sich was tut. Deswegen sind meine 15mA schon hoch 
gegriffen.

Jedes Modul bekommt 100µF zum puffern so das da nicht jeder Impuls aus 
der Versorgung kommen muss. LC Filter wäre auch kein Problem da könnte 
ich dann auf die Z-Diode dazwischen klemmen und nutze die Drosselspule 
als Begrenzungswiderstand.

Das alle Module gleichzeitig etwas machen ist eigentlich ausgeschlossen 
da wir nicht soviel Bewohner sind die alle Taster gleichzeitig drücken 
könnten.

Der einzige gemeinsame Peak wäre wenn ich die Stromversorgung 
einschalte, aber der Begrenzungswiderstand würde dann auch nur eine 
langsame steigende Leistungsaufnahme erlauben.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Mit Vreg hat man eine Diode, Kondensator, Vreg, Kondensator(klein)
Ohne Vreg hat man eine Diode, einen Widerstand, eine Zenerdiode, einen
Kondensator. Man spart sich also zwei Bauelemente welche zusammen
 im Bereich von 10 Cent sind + Mwst (L78L05), muss dafür eine Zenerdiode
reinmachen. Die Ersparnis ist "nur" eine geringere Spannung sowie 
geringere
Wärmeerzeugung. Letzterer Punkt könnte entscheidend sein, wieso nicht.
Normalerweise sind 12V Netze besser (12V Led Leisten), Relais usw, aus
welchen Grund man dann lieber 12V hat anstelle von 5V.
Sagen wir so, es spricht nichts dagegen.

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

>muss dafür eine Zenerdiode reinmachen
Würde ich eh nicht machen. Eine Suppressordiode (die man im anderen Fall 
auch benötigen würde wenn man's sicher machen will) reicht wohl auch.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

ob jetzt Z-Diode, Varister oder Supressordiode ist doch egal. Eine 
Supressordiode wird wegen der harten Schaltzeiten und der 
Verschleißfreiheit gegenüber dem Varistor vorgezogen.

von dat d. (dridders)


Lesenswert?

also ich habs so gemacht, ein zentraler Controller erzeugt die 5V fuer 
alle. Leitungslaengen locker 30m zum entferntesten Knoten, prinzipiell 
wird auch mal eine LED damit betrieben, aber kein Relais. Laengsregler 
kamen Verlusttechnisch nicht in Frage. Schaltregler nehmen mir zu viel 
Platz weg, kosten Geld, etc.
Leitung ist J-Y(St)Y, wobei ein 0,6er Adernpaar fuer 5V und ein weiteres 
fuer GND verwendet wird. Tasterknoten haben dann noch 3uF 
Eingangskapazitaet. Schutzdioden etc. gibts nicht. Gibt auch keine 
Probleme wenn der Bus auf einen Schlag eingeschaltet wird und somit alle 
Knoten erstmal im Bootloader haengen und groesstmoeglichen Verbrauch 
haben.

von ... (Gast)


Lesenswert?

Der Spannungsabfall wird nicht das Problem sein, sondern 
Einstrahl-Störungen. Sobald irgendwo eine Lampe eingeschaltet wird oder 
der Kühlschrank springt an oder der Staubsauger wird eingeschaltet, 
wirst du Spannungspeaks auf deine Versorgungsspannung bekommen, die ggf. 
deine Elektronik stören.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

@dat dridders: Wie lange und in welchem Umfeld hast du das im Einsatz? 
Hast du keine anderen Maßnahmen zur Spannungsstabilisierung oder 
entstörung ergriffen.

@...(Gast): Es soll ja nicht ganz auf Entstörmaßnahmen verzichtet 
werden. Wie gesagt statt eines RC Filters mit Z-Diode oder 
Supressordiode will ich ein LC-Filter benutzen und eine Drosselspule 
auswählen die die Funktion des Begrenzungswiderstandes für die 
Überspannungsschutzdiode mit übernimmt.

von dat d. (dridders)


Lesenswert?

seit August 2010 leb ich mit dem Bus, Probleme die es gab waren allesamt 
auf die Software zurueckzufuehren, oder Fehler im Zusammenbau. Klar, an 
den Controllern gibts noch die obligatorischen 100nF, und einen 
eingeschalteten Brown-Out-Detektor in den AVRs zur Sicherheit. Gerade in 
den Tasterknoten ist kaum Platz fuer mehr, da die direkt an Stelle der 
Originalplatine in Jung-EIBstyle-Tastern untergebracht ist, mit Mega88, 
MCP2515 und Transceiver

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Hast du deine Datenkabel zusammen mit den 230V Kabeln verlegt? Bei mir 
geht es primär auch um den Platz deswegen spare ich soviel Bauteile ein 
wie es geht aber das soll nciht auf die Kosten der Stabilität gehen.

Hättest du mal ein paar Bilder für mich von deiner Platine, gerne auch 
per eMail. Einfach meinen Benutzernamen vor @mayn.de setzen.

von Mike J. (emjey)


Lesenswert?

@ Thomas O. (kosmos)

>> die übergangswiderstände von den anschlussstellen (Wagos & Co )

Wenn die Anschlüsse nur fest gequetscht (Schraube) werden und keine 
Federung dahinter ist die den Druck gleich hält, dann solltest du damit 
rechnen dass die Anschlüsse mit der Zeit immer lockerer werden.

Nach ein paar Jahren hat sich der Übergangswiderstand schon so weit 
erhöht dass unerklärliche Fehler auftreten.

Also solltest du diese Klemmen mit den Federn nutzen oder die Kontakte 
bei jedem Anschluss verlöten.

von dat d. (dridders)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Die Datenkabel laufen in eigenen Leerrohren, die aber teils parallel zu 
den Stromleitungen. Bilder hab ich im Moment nur das angehaengte, 
weitere muss ich noch schiessen

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.