Forum: Offtopic Ideale Speichertechnik für Energiewende gefunden?


von Jörg S. (joerg-s)


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Hydraulische Lageenergiespeicher
"Hohe Energiedichte bei niedrigen Preisen – allzu utopisch? Prof. Heindl 
präsentierte sein Konzept vor kurzem auf der Hannover Messe und stieß 
dort auf große Resonanz: »Die Fachwelt ist auf das Konzept aufmerksam 
geworden, große Konzerne interessieren sich sehr stark dafür. Wir werden 
inzwischen weltweit beobachtet«,..."

Quelle: 
http://www.energie-und-technik.de/stromquellen/technik-know-how/batterienakkus/article/88441/0/Ist_der_ideale_Speicher_in_Sicht/


Hört sich ja wirklich sehr interessant an.

von Florian *. (haribohunter)


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Das gabs vor einiger Zeit hier schonmal im Forum.
Da wollte einer einen Granitblock anheben.
Alter Hut. :)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Prof. Heindl nennt gerne das Beispiel eines Speichers, der auf
> 1600 GWh ausgelegt ist und somit den täglichen Bedarf in
> Deutschland repräsentiert. Um ihn zu bauen, müsste ein
> Felskolben vom 1 km Durchmesser und 1 km Tiefe an
> geeigneter Stelle herausgeschnitten und die Wände
> müssten abgedichtet werden. Dann könnten Pumpen – auf
> der Oberfläche angebracht – Wasser in den Hubraum drücken,
> das den Speicher langsam anhebt. Dazu ist ein Druck von
> 200 bar ausreichend.

Ich habe da so meine Zweifel; Gestein ist alles andere als homogen, und 
daher dürfte die "einfach Übung" des Herausschneidens eines immerhin gut 
halben Kubikkilometer großen Felszylinders die Idee zum Scheitern 
verurteilen.

Man bedenke nur, welche Probleme bei so relativen Trivialitäten wie dem 
klassischen Bergbau auftreten.

von Florian *. (haribohunter)


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von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ich habe da so meine Zweifel; Gestein ist alles andere als homogen, und
> daher dürfte die "einfach Übung" des Herausschneidens eines immerhin gut
> halben Kubikkilometer großen Felszylinders die Idee zum Scheitern
> verurteilen.

Es müßte eben ein Granitberg in industrieller Qualität sein und bitte 
just in time angeliefert...

von Florian *. (haribohunter)


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Leider sind die in unserer Umgebung dabei das Gestein zu 'fracken'.

Wird ne Menge Kunstharz brauchen um die Spalten und Risse wieder zu 
kleben.

von Jonny O. (-geo-)


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Kann man nicht einfach im Meer unter Wasser einen sehr großen Behälter 
anbringen, den man an einem langen Stahlseil befestigt, welches über 
Rollen gelegt ist, die an Generatoren angeschlossen sind? Anschließend 
pumpt man einfach Luft in den Behälter. Durch den Auftrieb kann man dann 
Energie zurückgewinnen. Wenn der Behälter oben angekommen ist, lässt man 
die Luft einfach wieder raus und lässt den Behälter absinken und das 
Ganze kann neu beginnen.

Vorteile:
- Genauso schlecht umsetzbar ;))
- praktisch unendlich viel Platz steht zur Verfügung

von Falk B. (falk)


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@Jonny Obivan (-geo-)

>Kann man nicht einfach im Meer unter Wasser einen sehr großen Behälter
>anbringen, den man an einem langen Stahlseil befestigt, welches über
>Rollen gelegt ist, die an Generatoren angeschlossen sind.

Geht einfacher, einfach eine Taucherglocke im XXL Format auf 3000m Tiefe 
aufbauen und dort Luft reinpumpen mit 300 bar. Die kommt dann auch mit 
nahezu konstant 300bar wieder hoch. Pressluftspeicher vom feinsten, und 
das sogar mit nahe zu konstantem Druck, weil die relative 
Tiefenhänderung des Wasserspiegels der Taucherglocke bei großen Tiefen 
sehr klein ist.

>Energie zurückgewinnen. Wenn der Behälter oben angekommen ist, lässt man
>die Luft einfach wieder raus und lässt den Behälter absinken und das
>Ganze kann neu beginnen.

Ohne Mechanik ist es einfacher und damit größer baubar.

>- Genauso schlecht umsetzbar ;))

Sehe ich nicht so, der Ozean ist riesig und tief.

>- praktisch unendlich viel Platz steht zur Verfügung

Mit dem Wort unendlich würde ich sparsamer umgehen. Denn das ist nur die 
menschliche Dummheit.

von John D. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>
> Geht einfacher, einfach eine Taucherglocke im XXL Format auf 3000m Tiefe
> aufbauen und dort Luft reinpumpen mit 300 bar. Die kommt dann auch mit
> nahezu konstant 300bar wieder hoch. Pressluftspeicher vom feinsten, und

Ist zwar ein netter Speicher, aber die Umwandlung in elektrische Energie 
ist problematisch. Ich weiß jetzt nicht, ob Niedrigtemperaturspeicher 
schon so weit sind, um die beim Komprimieren entstehende Wärme so lange 
zu speichern, bis sie zum Aufheizen des entspannten Gas wieder benötigt 
würde. Falls nicht, reduziert dies den Wirkungsgrad doch um einiges.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk Brunner schrieb:

> Sehe ich nicht so, der Ozean ist riesig und tief.

Aber ebenso wie bei Solarstrom in der Sahara wieder einmal nur an der 
falschen Stelle. Ost- und Nordsee sind zwar gross genug, aber nicht 
tief.

von Jonny O. (-geo-)


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> Geht einfacher, einfach eine Taucherglocke im XXL Format auf 3000m Tiefe
> aufbauen und dort Luft reinpumpen mit 300 bar.

Auf diese Weise hätte man gleichzeitig auch noch einen steuerbaren 
Wasserverdränger aufgebaut, mit dem man den Meeresspiegel einstellen 
kann. Bei Sturmfluten lässt man einfach Luft ab. ;)

von Uhu U. (uhu)


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Jonny Obivan schrieb:
> Auf diese Weise hätte man gleichzeitig auch noch einen steuerbaren
> Wasserverdränger aufgebaut, mit dem man den Meeresspiegel einstellen
> kann.

Und wenn man die Klimagase reinbläst, hat man sogar ein Heizungsventil 
fürs Erdklima ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Und wenn man die Klimagase reinbläst, hat man sogar ein Heizungsventil
> fürs Erdklima ;-)

Nebenwirkungen inklusive: http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Hmm. http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See

Nur daß dort der Hahn zum Heizen fehlt...

von Stefan M. (derwisch)


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Naja, die Idee von Prof. Heindl hat zur Folge, dass ein Anheben des 
Felszylinders die Erdrotation verlangsamt, und ein Absenken sie wieder 
erhöht.

Die so erzielbare Änderung der realen Tageslänge könnte wieder ganz 
andere Branchen auf blöde Ideen bringen.

:-)))

von Arsch G. (arschgwaf)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Prof. Heindl nennt gerne das Beispiel eines Speichers, der auf
> 1600 GWh ausgelegt ist und somit den täglichen Bedarf in
> Deutschland repräsentiert. Um ihn zu bauen, müsste ein
> Felskolben vom 1 km Durchmesser und 1 km Tiefe an
> geeigneter Stelle herausgeschnitten und die Wände
> müssten abgedichtet werden. Dann könnten Pumpen – auf
> der Oberfläche angebracht – Wasser in den Hubraum drücken,
> das den Speicher langsam anhebt. Dazu ist ein Druck von
> 200 bar ausreichend.
Ich habe da so meine Zweifel; Gestein ist alles andere als homogen, 
unddaher dürfte die "einfach Übung" des Herausschneidens eines immerhin 
guthalben Kubikkilometer großen Felszylinders die Idee zum 
Scheiternverurteilen.Man bedenke nur, welche Probleme bei so relativen 
Trivialitäten wie demklassischen Bergbau auftreten.


Das genannte Beispiel entspricht einem einem Speicherkraftwerk, dass den 
Bedarf von gesammt Deutschland decken könnte. Ein Kraftwerk dieser größe 
wird wohl nicht gebaut. Reale Größen werden einige hundert Meter sein.

Und der Aufwand ist vergleichsweise gering einen 1km Durchmesser und 1km 
langen Steinkolben zu schneiden, wenn du mit Pumpspeichern vergleichst. 
Der größte Pumpspeicher in Deutschland fasst 8,5GWh mit 12 Mio m³ 
Wasser. Skalier das mal auf 1,6TWh, da brauchst ein Becken, dass 2,3 
Milliarden m³ Wasser. Das ist mehr als der Chiemsee fasst. Dann erzähl 
mal hier was über die Machbarkeit...

von Uhu U. (uhu)


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Arsch Gwaf schrieb:
> Ich habe da so meine Zweifel; Gestein ist alles andere als homogen,
> unddaher dürfte die "einfach Übung" des Herausschneidens eines immerhin
> guthalben Kubikkilometer großen Felszylinders die Idee zum
> Scheiternverurteilen.

Man könnte ja erstmal an einem Zitronenkuchen üben ;-)

von Arsch G. (arschgwaf)


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Oh das gehörte noch mit zum Zitat von Rufus T. hab ich wohl 
versehentlich die ">" falsch gesetzt.

von Jörg S. (joerg-s)


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Stefan M. schrieb:
> Naja, die Idee von Prof. Heindl hat zur Folge, dass ein Anheben des
> Felszylinders die Erdrotation verlangsamt, und ein Absenken sie wieder
> erhöht.
Die Frage wird sogar in der FAQ geklärt :)
http://eduard-heindl.de/energy-storage/FAQ-Lageenergiespeicher.html#Tag

Zitat:
>Der Effekt eines 500-m-Zylinders beträgt weniger als 0,01ns pro Tag...



Auch die Antwort bzgl. des verklemmen ist ganz nett:
>Die Vorstellung, dass ein 2,7 Milliarden Tonnen schwerer Felsblock
>verkantet im Schacht liegt, ist sehr unangenehm!
:)

von Timm T. (Gast)


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Ob man auf so einem Felszylinder wohl auch wohnen könnte?

Aber das hier: "Verdoppelt sich der Durchmesser, so erhöht sich die 
Speicherkapazität jeweils um den Faktor 16, denn die Speicherkapazität 
steigt mit der vierten Potenz." ist doch Schwachfug, bei gleicher Höhe A 
~ d^2 und V ~ A und m ~ V und E = m  g  h => E ~ d^2. Wo nehmen die 
die vierte Potenz her? Muss man da Vi*gra reinwerfen?

von Jörg S. (joerg-s)


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von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Arsch Gwaf schrieb:
> Das genannte Beispiel entspricht einem einem Speicherkraftwerk, dass den
> Bedarf von gesammt Deutschland decken könnte.

Nur für wie lange ;-)

von Arsch G. (arschgwaf)


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Simon K. schrieb:
> Arsch Gwaf schrieb:
>> Das genannte Beispiel entspricht einem einem Speicherkraftwerk, dass den
>> Bedarf von gesammt Deutschland decken könnte.
>
> Nur für wie lange ;-)

Wie lange ganz Deutschland? Gar nicht, weil die Turbine nicht die 
Leistung bringt um das gesammte Netz zu speisen, zusätzlich würde ein 
einzelner Einspeisepunkt wohl nicht reichen um Ruhrgebiet bis 
Niederbayern zu versorgen. Prinzipiell würde die gespeicherte Energie 
aber reichen um Deutschland einen Tag lang zu versorgen. Aber scho 
nwegen der genannten Verteilugn der Einspeisepuntke ist es nicht sinvoll 
EIN solches Kraftwerk in dieser Größe zu bauen. Das sollte ja auch nur 
ein Beispiel sein, das die Effiziens dieses Verfahrens zeigt.

Der Bedarf richtet sich auch nicht nach dem Verbrauch, sondern ist 
errechnet, wieviel Speicherkapazität würde man benötigen um eine stabile 
Stromversorgung zu gewährleisten wenn man komplett auf regenerative 
Energien umsteigt. Wenn grade wenig Wind geht an der Nordseeküste, kommt 
eben das Speicherkraftwerk zu tragen...

Ich weiß wir sind hier im Offtopic und manche haben keine Ahnung von 
Energietechnik, aber da ich mich damit beschäftige und das angesprochene 
Thema interessant finde und schon gespannt bin wie sich das weiter 
entwickelt, finde ich es schade, wie manche hier das Niveau drücken oder 
einfach irgendwas tippen ohne nachzulesen/denken(Simon K. das war jetzt 
nicht auf dich bezogen, sondern auf die Blödelfraktion).

von Arsch G. (arschgwaf)


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Timm Thaler schrieb:
> Ob man auf so einem Felszylinder wohl auch wohnen könnte?Aber das hier: 
"Verdoppelt sich der Durchmesser, so erhöht sich dieSpeicherkapazität jeweils um 
den Faktor 16, denn die Speicherkapazitätsteigt mit der vierten Potenz." ist doch 
Schwachfug, bei gleicher Höhe A~ d^2 und V ~ A und m ~ V und E = m  g  h => E ~ 
d^2. Wo nehmen diedie vierte Potenz her? Muss man da Vi*gra reinwerfen?

Der Erfinder geht davon aus, dass die maximale Hubhöhe h gleich dem 
Radius ist. Zu den r² kommt also noch ein r dazu, vom E=m*g*h und da bei 
größerem Hub auch der Zylinder länger gemacht werden muss, damit der 
Schwerpunkt unten bleibt, steigt auch die Länge des Zylinders 
proportional zu r mit deinen worten also:

A ~ r² und h ~ r mit V = A*h -> V ~ r³
mit m ~ V und E = m*g*h udn wiederum h ~r => E ~ r^4

Steht leider an der Stelle wo die Formel auftaucht nicht dabei udn ist 
blöd ausgedrückt, da stößt man aber drauf wenn man mehr von seinen 
Sachen liest.

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Arsch Gwaf schrieb:
> Der Bedarf richtet sich auch nicht nach dem Verbrauch, sondern ist
> errechnet, wieviel Speicherkapazität würde man benötigen um eine stabile
> Stromversorgung zu gewährleisten wenn man komplett auf regenerative
> Energien umsteigt. Wenn grade wenig Wind geht an der Nordseeküste, kommt
> eben das Speicherkraftwerk zu tragen...

Dazu kommt dann noch das "kleine" Problem des Aufladens. So ein Speicher 
sollte vorzugsweise schneller geladen wie entladen werden können. Z.B. 
wenn mal 2 Stunden Flaute und keine Sonne ist, gefolgt von nur einer 
Stunde ausreichendem Wind.

Und dann müssen die EE-Anlagen während des Ladens der Speicher ja auch 
die aktuell benötigte Menge Energie in das Netz einspeisen die gerade 
verbraucht wird.

Man muss also nicht nur viel Speicherkapazität bauen, sondern auch sehr 
viel Überkapazität auf Erzeugerseite um die Speicher dann auch bedienen 
zu können. StandBy Kraftwerke halte ich langfristig nicht für sehr 
Sinnvoll, da deren Betrieb dann sehr teuer ist.

Viele ungelöste Probleme in dem Bereich der EE....

Grüße,

Chris

von P. M. (o-o)


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Sehe keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen 
Pumpspeicherkaftwerk?!?

von Matthias L. (Gast)


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Wenn man in den Pumpspeicherkraftwerken Quecksilber statt Wasser 
verwende´n würde, könnte man das Speichervermögen verdreizehnfachen....

von David .. (volatile)


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P. M. schrieb:
> Sehe keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen
> Pumpspeicherkaftwerk?!?

Wieviele von denen kannst du noch bauen? zB in Deutschland?

von Uhu U. (uhu)


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P. M. schrieb:
> Sehe keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen
> Pumpspeicherkaftwerk?!?

Die höhere Dichte von Fels gegenüber Wasser ist der Vorteil.

So einen Giganten, wie in dem Artikel skizziert, halte ich aber für 
völlig unrealistisch.

von A. $. (mikronom)


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Jörg S. schrieb:
> »Die Fachwelt ist auf das Konzept aufmerksam
> geworden, große Konzerne interessieren sich sehr stark dafür. Wir werden
> inzwischen weltweit beobachtet«,..."

Spinner stehen immer unter Beobachtung. Ist auch besser so!

von Christian B. (luckyfu)


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David ... schrieb:
> Wieviele von denen kannst du noch bauen? zB in Deutschland?

Wenn sich die grünen Bedenkenträger heraushalten? Mehr als genug. Dafür 
ist jedes Mittel oder gar Hochgebrige halbwegs geeignet.
Aber nunja, sobald irgendwo der Versuch für sowas gestartet wird, sind 
mit Sicherheit genug Leute da die DAGEGEN schreien, daß es ein 
Spießrutenlauf wird das Ding fertig zu bekommen.

Dabei verstehe ich die Aufregung darüber überhaupt nicht. Ich hab schon 
mehrmals das PSW in Markersbach besucht, was eines der größten Europas 
ist. Es ist zum einen gut in die Landschaft integriert und auch das 
Wandern um das Oberbecken macht Spaß. Zerstörte Natur hat man da 
allenfalls während des Baus.
Früher oder später wird es mehr Speicherkraftwerke geben müssen, egal ob 
die nun Wasser hochheben, Luft runterdrücken oder Felsen verschieben. 
Anders ist es einfach nicht machbar die Energiespitzen abzufangen und in 
den Senken wieder freizugeben.

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Christian B. schrieb:
> Wenn sich die grünen Bedenkenträger heraushalten? Mehr als genug. Dafür
> ist jedes Mittel oder gar Hochgebrige halbwegs geeignet.
> Aber nunja, sobald irgendwo der Versuch für sowas gestartet wird, sind
> mit Sicherheit genug Leute da die DAGEGEN schreien, daß es ein
> Spießrutenlauf wird das Ding fertig zu bekommen.

Im englisch/amerikanischen Raum heissen die NIMBY's. Not In My BackYard.

Das fängt ja schon bei so banalen Sachen wie Überlandleitungen an. Man 
will eine dezentrale Erzeugung. Aber die nötigen Leitungen dafür, nee, 
bitte nicht in Sichtweite. WKA's? Tolle Sache. Aber bloss nicht da wo 
man sie sehen kann. Oh, aber da hinten auf das Feld auch nicht, denn 
dort wurde ja letztens ein Hamster gesichtet, da darf nichts mehr gebaut 
werden.

Aber das mit den Speichern ist schon Lustig. Da haben sie Jahrelang die 
EE gefördert wie blöde, aber das man dann auch Speicher braucht, das 
fällt denen igendwie jetzt erst ein. Und schon denkt man darüber nach 
aus dessen Ausbau zu fördern. Mit einer neuen Abgabe für den 
Verbraucher. Anstelle das als Gesamtsystem zu sehen. Wer EE produziert 
soll auch für Speicher und Netzausbau sorgen. Wenn dann die Vergütungen 
nicht ausreichen: Pech gehabt, dann rentiert es sich halt nicht.

Grüße,

Chris

von Jan A. (jan_a)


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http://eduard-heindl.de/energy-storage/FAQ-Lageenergiespeicher.html

> Für einen Speicher mit 500 m Radius und 1600 GWh Kapazität sind vermutlich
> eine Milliarde für die Baukosten erforderlich.

Eine Milliarde was? Fantastilliarden?

von Florian *. (haribohunter)


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Man könnte die Asse anheben, dadrunter muss eh alles aufgeräumt werden.

von j. c. (jesuschristus)


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Irgendwie hirnverbrannt die Idee. Wenn dann mehrere kleine an 
verschiedenen Orten. Ich glaube nicht, dass irgendwo das Gestein homogen 
genug ist, dass der Block im Stück bleibt. Da bröckeln dann schön die 
Seiten ab und der ganze Spaß ist vorbei.

von Jörg S. (joerg-s)


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Jan A. schrieb:
> Eine Milliarde was?
Da wir in Europa sind, wird es wohl Euro sein.


>Wenn dann mehrere kleine an verschiedenen Orten.
Genau das ist ja geplant.

von Uhu U. (uhu)


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Christian B. schrieb:
> Es ist zum einen gut in die Landschaft integriert und auch das
> Wandern um das Oberbecken macht Spaß. Zerstörte Natur hat man da
> allenfalls während des Baus.

Natur ist nicht wandern und hat auch nichts mit gut in die Landschaft 
integrierten Bauwerken zu tun. (Wäre es so, würde es ja ausreichen, 
Fitneßstudios mit Kinos zu kombinieren und die ganze Erde zu mit 
Städten, Maisfeldern und Autobanhnen zuzupflastern.)

Das Problem ist, daß gerade Gebirgslandschaften sehr empfindliche 
Ökosysteme sind und die Menschheit den Wert intakter Ökosysteme (welcher 
Art auch immer) absolut nicht zu schätzen weiß.

Man aast im Genpool von Pflanzen- und Tierwelt, und wundert sich dann, 
wenn das, woraus man heute noch irgendwie das Essen für 7 Mrd. Menschen 
produzieren kann, bereits übermorgen an den menschengemachten 
Klimaveränderungen scheitert.

Das Geschwätz, daß wir den Kindern eine heile Welt ohne Schulden 
hinterlassen müssen, ist pure Heuchelei, wenn wir gleichzeitig die 
Lebensgrundlage für kommende Generationen auf egositische Weise zugrunde 
richten.

von Juppi J. (juppiii)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das Geschwätz, daß wir den Kindern eine heile Welt ohne Schulden
>
> hinterlassen müssen, ist pure Heuchelei, wenn wir gleichzeitig die
>
> Lebensgrundlage für kommende Generationen auf egositische Weise zugrunde
>
> richten


 Wenn ich hier die Diskusion verfolge,komme ich zum Ergebnis,dass ich 
Umweltbewusst lebe wenn ich "Sparen" kann.

..ich sage immer :Die Natur braucht den Menschen nicht!

Gruß Juppi

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Man aast im Genpool von Pflanzen- und Tierwelt, und wundert sich dann,
> wenn das, woraus man heute noch irgendwie das Essen für 7 Mrd. Menschen
> produzieren kann, bereits übermorgen an den menschengemachten
> Klimaveränderungen scheitert.

Dafür gibt's doch grüne (sic!) Gentechnik!

von Uhu U. (uhu)


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Johann L. schrieb:
> Dafür gibt's doch grüne (sic!) Gentechnik!

Quatsch. Das ist das Rechtfertigungsgeschwätz von Monsanto & Co. Die 
sind nur daran interessiert, alles Saatgut mit ihren Gen-Markern zu 
versehen und alle anderen Arten auszurotten, damit sie auch vom letzten 
Bauern noch Lizenzgebühren kassieren können.

von Michael S. (technicans)


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Juppi J. schrieb:
> Die Natur braucht den Menschen nicht!

Das wurde ja am Samstag in dem Dokufilm: "Population Zero - Die Welt
ohne uns" (Pro7) eindrucksvoll fiktiv gezeigt.

von Christian B. (luckyfu)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Das Problem ist, daß gerade Gebirgslandschaften sehr empfindliche
> Ökosysteme sind und die Menschheit den Wert intakter Ökosysteme (welcher
> Art auch immer) absolut nicht zu schätzen weiß.

Ahja, nun wüsste ich gern, welche tier oder Pflanzenart durch solch ein 
Bauwerk ein Problem bekommt. Klar, man benötigt 2 Staubecken, dafür wird 
logischerweise Landmasse vernichtet, aber gleichzeitig entstehen neue 
Lebensräume.
Der Rest der Anlage ist ja unterirdisch, und das so tief, daß nichtmal 
die Regenwürmer dahin gelangen.

Man kann es auch übertreiben...

Noch eine Anmerkung zum Naturschutz: ich behaupte mal, daß 90% der 
Klagen, die einen Naturschutzgrund anbringen um ein Bauwerk jedweder Art 
zu verhindern Klagen sind, die auf das oben angesprochene NIMBY 
zurückzuführen sind und bei denen sich die Kläger erhoffen, mit der 
Taktik vor Gericht durchzukommen und ein entsprechendes Ansehen bei der 
Bevölkerung zu erziehlen. Man drückt halt auf die Tränendrüse.

Zumindest ist dies meine subjektive Meinung durch die Beopbachtung von 
jedweden Baumaßnahmen in meiner Umgebung. Immer wenn irgendjemand 
versuchte sich dagegen zu stellen wurde erst eine Bürgerinitiative 
gegründet die dann relativ schnell irgendein Vieh oder irgendeine 
Pflanze fanden die nur dort wächst und mit diesem Umstand dann teilweise 
jahrelang die Gerichte beschäftigt haben.
Genützt hat es unterm Strich nichts, außer daß sich der Bau verzögert 
hat.

von Jörg S. (joerg-s)


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Christian B. schrieb:
> Ahja, nun wüsste ich gern, welche tier oder Pflanzenart durch solch ein
> Bauwerk ein Problem bekommt. Klar, man benötigt 2 Staubecken, dafür wird
> logischerweise Landmasse vernichtet, aber gleichzeitig entstehen neue
> Lebensräume.
Wenn so eine Lageenergiespeicher viel weniger in die Landschaft 
eingreift, ist das schon ein wesentlicher Vorteil. Zudem wenn die 
Technik dann auch noch wesentlich effektiver ist.

von Uhu U. (uhu)


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Christian B. schrieb:
> Ahja, nun wüsste ich gern, welche tier oder Pflanzenart durch solch ein
> Bauwerk ein Problem bekommt.

Die Frage sieht auf den ersten Blick berechtigt aus, zeugt aber nur von 
deinem Unverständnis für die Problematik.

Es werden funktionierende Ökosysteme zerschnitten und in den 
Wasserhaushalt wird ganz massiv eingegegriffen - das kann nicht 
folgenlos bleiben.

Je häufiger solche Eingriffe gemacht werden, um so mehr wird das 
Gesamtsystem geschwächt, das Artenspektrum verändert sich und das System 
verliert an Stabilität.

Die Geschwindigkeit Artensterben, das wir durch unsere Aktivitäten in 
Gang gesetzt haben, übertrifft bereits heute alles, was die Erde bisher 
gesehen hat. Wenn wir so weitermachen, ist unsere Existenzgrundlage bald 
Erdgeschichte.

> Man kann es auch übertreiben...

Das tun wir schon lange, viel zu lange. Die Menscheit hat die 7 Mrd. 
Köpfe überschritten und ein Ende der Zunahme ist nicht abzusehen; Mitte 
des Jahrhunderts rechnet man mit 9 Mrd. und die fruchtbaren Ackerflächen 
schwinden durch Bodenerosion und Raubbau immer schneller.

Wie will man unter diesen Verhältnissen diese irren Menschenmassen 
ernähren?

> Man drückt halt auf die Tränendrüse.

Ja natürlich. Alles ist reversibel, es kann nichts passieren, die Milch 
kommt aus dem Kühlschrank und die Wahrheit aus der Glotze...

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Wenn so eine Lageenergiespeicher viel weniger in die Landschaft
> eingreift, ist das schon ein wesentlicher Vorteil.

Da hast du recht. Nur ob so eine gigantische Anlage realisierbar und 
langfristig zuverlässig ist, halte ich für ziemlich zweifelhaft. Die 
Erde ist kein Bauwerk aus homogenen Standardbauteilen und alles andere, 
als statisch.

Übrigens: Im SWR2 kam eben eine recht informative Sendung über 
Solarthermik. Es werden Solarkraftwerke mit Wärmespeicher vorgestellt, 
bis zu 8 Stunden Speicherkapazität haben:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/strom-aus-sonne-und-salz/-/id=660374/sdpgid=673186/gp4=autostart/nid=660374/did=9727388/1nutno/index.html

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Die Idee ist nicht schlecht.

Man wird wohl auch nicht einen Monsterspeicher bauen, sondern viele 
kleine - möglichst so verteilt, dass die Energieverluste für Hin- und 
Rücktransport gering bleiben.

Stempel von 100-200m Durchmesser sollten handhabbar sein - eventuell 
könnte man die sogar gießen (ich bin ja großer Gussfan ;-): also 
Grundplatte und Seitenwände, dann Geröll rein und mit Beton vollaufen 
lassen.

Im Gegensatz zu Pumpspeicherkraftwerken könnte man solche Speicher 
praktisch überall bauen.

Interessant wäre vielleicht auch ein gewisser Freizeitwert. Man könnte 
auf dem Kolben campen etc. und hätte eine grandiose Weitsicht 
(zumindest, wenn der Speicher voll ist ;-)

Wäre sicher auch ein kurioser Anblick, wenn sich so ein mit Bäumen/Wald 
bepflanzter Stempel anhebt ...

Chris D.

von Johannes S. (demofreak)


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Chris D. schrieb:
> Interessant wäre vielleicht auch ein gewisser Freizeitwert. Man könnte
> auf dem Kolben campen etc. und hätte eine grandiose Weitsicht
> (zumindest, wenn der Speicher voll ist ;-)

Da gäbe es dann Flash-Mobs zur "Energievernichtung". Man campt zu 
Hunderten auf dem Ding, wenn es angehoben wird, und verlässt es dann in 
Höchstlage über eine Nottreppe oder mit Gleitschirm. :-D

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Baukosten von 1 Millarde EUR sind vollkommen unrealistisch, was 
einem auch klar wird, wenn man bedenkt, daß bereits das 
Abfertigungsgebäude des noch eine Zeit lang in Bau befindlichen Berliner 
Flughafens 1.2 Milliarden gekostet haben werden soll.

von Uhu U. (uhu)


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Für das Prinzip spricht, daß Gestein eine höhere Dichte, als Wasser hat.
Dagegen spricht, daß der Dichteunterschied nur einen Faktor < 3 
ausmacht.

Die Anlage verschwindet zwar größtenteils in der Erde, aber auch dieses 
Loch (auch wenn es "nur" ein Ringgraben und eine flächige Unterhöhlung 
unter dem Pfropfen ist) will gegraben sein.

Chris D. schrieb:
> dann Geröll rein und mit Beton vollaufen lassen.

Hmm, Geröll rein setzt erstmal voraus, daß es vorher rausgebuddelt wurde 
und ein Zylinder mit 200 m Durchmesser und Höhe hat ein Volumen von 
knapp 6.3e6 m³ - also 1 Mio m³ Beton wirst du da schon brauchen...

Wie wärs denn mit unterirdischen Wärmespeichern, in denen Solarenergie 
gespeichert wird - wie in der oben verlinkten SWR-Sendung behandelt?

von Unbekannt U. (Gast)


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Die Idee ist ganz witzig, allerdings halte ich sie schlichtweg nicht für 
realisierbar. Die geforderte Genauigkeit ist viel zu hoch. Wie breit 
soll der Spalt zwischen Zylinder und umgebenen Fels werden? Ca. 1cm 
schätze ich mal? Vielleicht 2cm bis maximal 3cm? Der Schnitt muss dann 
absolut perfekt erfolgen, damit der Zylinder auch ein Zylinder ist, und 
kein Kegelstumpf, oder bauchiges Etwas oder, oder, oder.

1cm bei 500m Durchmesser ist ein Verhältnis von 0,01 / 500 = 0,00002

Vergleichen mit einer Tunnelröhre kann man so einen Zylinder nicht. Eine 
Tunnelröhre wird inkrementell hergestellt. Erst mal wird grob mit 
Sprengstoff ein Loch erzeugt, dann wird ständig mit aufwendiger Technik 
gemessen, die Tunnelröhre auf den benötigten Durchmesser aufgeweitet und 
schließlich schön mit (Stahl-) Beton ausgespritzt damit das Ding schön 
glatt wird. Toleranzen in einem ganz anderen Größenbereich...

Und Wartungsmöglichkeiten? Was ist wenn die Fläche des Zylinders mal 
beschädigt ist? Felskolben mal eben rausziehen und Oberfläche reparieren 
stell ich mir etwas schwer vor, bei so einem Klotz...

Wenn mir jemand mal an einem 10m*10m*10m Granitblock in irgendeinem 
Steinbruch zeigt, so einen Zylinder zu scheiden und den nachher zu 
bewegen, dann ja. Aber solange das nicht geht, keine Chance auf ein 100m 
oder auch 500m Durchmesser messenden Zylinder.

von Timm T. (Gast)


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Christian Klippel schrieb:
> Im englisch/amerikanischen Raum heissen die NIMBY's. Not In My BackYard.

Wenn man sich mal ein wenig abseits der populistischen "die Grünen 
wollen ja keine Überlandleitungen - Staubecken - Windkraftanlagen" 
Medien informieren würde, könnte man schnell merken, dass NIMBY absolut 
nix mit Grün zu tun hat. Im Gegenteil sind solche BIs häufig von unseren 
Konserativen ins Leben gerufen, weil man sich damit bei der Bevölkerung 
beliebt machen kann.

Bei den "Grünen" ist eher noch Verständnis da, dass man bestimmte 
Kompromisse einfach braucht, wenn man regenerative Energien will. Die 
Konservativen wollen einfach nur "weiter wie bisher".

> Aber das mit den Speichern ist schon Lustig. Da haben sie Jahrelang die
> EE gefördert wie blöde, aber das man dann auch Speicher braucht, das
> fällt denen igendwie jetzt erst ein.

Das ist mit Verlaub Schwachsinn. Es gab den Konsens zum Atomausstieg 
schon vor 10 Jahren mit Rot/Grün, schon vergessen? Nur haben die 
Energiekonzerne und später nach der Aufspaltung die Trassenbetreiber 
darauf spekuliert, dass eine andere Regierung das wieder rückgängig 
macht, die Netzausbaugebühren kassiert und sich den Ausbau gespart. Hat 
ja auch fast funktioniert.

Genau die Energiekonzerne, die jetzt wegen fehlender Leitungskapazität 
jammern und den großen Blackout beschwören, haben damals den nötigen 
Ausbau nicht vorgenommen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die Baukosten von 1 Millarde EUR sind vollkommen unrealistisch, was
> einem auch klar wird, wenn man bedenkt, daß bereits das
> Abfertigungsgebäude des noch eine Zeit lang in Bau befindlichen Berliner
> Flughafens 1.2 Milliarden gekostet haben werden soll.
Ich denke nicht das man das vergleichen kann. Ein Loch im Boden ist 
schon was anderes als ein komplexer Flughafen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Unbekannt Unbekannt schrieb:
> Der Schnitt muss dann absolut perfekt erfolgen, damit der Zylinder auch
> ein Zylinder ist, und kein Kegelstumpf, oder bauchiges Etwas oder, oder,
> oder.
Da die Sägetechnik ja bereits angewand wird, glaube ich das das wohl 
kein Problem darstellen sollte.

von Mac G. (macgyver0815)


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Warum muss das gleich so gigantomanisch ausgelegt werden?

Warum nicht einfach viele kleinere Zylinder also z.B. 100 Stück mit je 
10m Durchmesser? Die sollten sich doch einfacher herstellen lassen und 
das ganze wäre zudem leicht erweiterbar und lässt sich einfacher in die 
Landschaft integrieren. Reparaturen wären auch viel einfacher möglich.

So ein riesen Klotz ist doch viel zu "unhandlich".

Und ein kleines Erdbeben und das Teil ist hinüber.

von D. I. (Gast)


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Ich wundere mich auch warum sich in der Diskussion auf den Riesenklotz 
versteift wird.

Ob man sich so ein Ding für den Hausgebrauch in den Garten schnitzen 
lassen kann :D

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Da die Sägetechnik ja bereits angewand wird, glaube ich das das wohl
> kein Problem darstellen sollte.

Du must erst mal einen Monolithen aus stabilem Fels in der notwendigen 
Maßen finden...

Mac Gyver schrieb:
> Und ein kleines Erdbeben und das Teil ist hinüber.

Genau das ist der springende Punkt. Die Erde ist alles, nur kein 
statischer Festkörper von unveränderlicher Form.

von Mac G. (macgyver0815)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Du must erst mal einen Monolithen aus stabilem Fels in der notwendigen
> Maßen finden...



Ach kein Problem auf Pandora gibts jede Menge große fliegende Felsen die 
können wir per Raumschiff hier her transportieren und in den Boden 
rammen :-)

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Timm Thaler schrieb:
> Wenn man sich mal ein wenig abseits der populistischen "die Grünen
> wollen ja keine Überlandleitungen - Staubecken - Windkraftanlagen"
> Medien informieren würde, könnte man schnell merken, dass NIMBY absolut
> nix mit Grün zu tun hat. Im Gegenteil sind solche BIs häufig von unseren
> Konserativen ins Leben gerufen, weil man sich damit bei der Bevölkerung
> beliebt machen kann.
>
> Bei den "Grünen" ist eher noch Verständnis da, dass man bestimmte
> Kompromisse einfach braucht, wenn man regenerative Energien will. Die
> Konservativen wollen einfach nur "weiter wie bisher".

Uh, Du verwechselst da gerade etwas. Mein Vorredner, auf den ich 
geantwortet hatte, schrieb "grüne Bedenkenträger". In meiner Antwort 
ging es ganz allgemein um eben besagte NIMBY's.

Aber schön das immer gleich alles in eine Schublade gesteckt wird, nach 
dem Motto "Grün", "Konservativ", "wasweissich"... Als ob es nichts 
dazwischen gäbe.

> Das ist mit Verlaub Schwachsinn. Es gab den Konsens zum Atomausstieg
> schon vor 10 Jahren mit Rot/Grün, schon vergessen? Nur haben die
> Energiekonzerne und später nach der Aufspaltung die Trassenbetreiber
> darauf spekuliert, dass eine andere Regierung das wieder rückgängig
> macht, die Netzausbaugebühren kassiert und sich den Ausbau gespart. Hat
> ja auch fast funktioniert.
>
> Genau die Energiekonzerne, die jetzt wegen fehlender Leitungskapazität
> jammern und den großen Blackout beschwören, haben damals den nötigen
> Ausbau nicht vorgenommen.

Und was haben die Energiekonzerne denn damit zu tun? Die haben 
seinerzeit diese Infrastruktur so auf- und ausgebaut das es für ihre 
Bedürfnisse reicht, und das waren/sind nun einmal zentrale 
Großkraftwerke gleich welcher Art.

Und warum Du jetzt den Atomausstieg erwähnst kannst Du sicher auch noch 
erklären. In meinem Beitrag ging es nirgendwo um Kernenergie. Ob 
Kernkraftwerke abgeschaltet werden oder nicht hat rein garnichts mit den 
fehlenden Speichern und Netzkapazitäten für die EE's zu tun.

Schon Lustig. Auf die bösen Konzerne schimpfen, dezentrale Erzeugung in 
den Himmel loben, aber wenn es dann um den Netzausbau geht, dann werden 
natürlich auch wieder die Konzerne zum Sündenbock erklärt. Nein, so geht 
das nicht. Wind- und Solarenergie ist nichts neues. Es ist seit sehr 
langer Zeit bekannt das Windkraft nur funktioniert wenn es Wind gibt, 
und das Solarenergie nur funktioniert wenn die Sonne scheint.

So wie der EE-Ausbau jetzt und die letzten Jahre vorangetrieben wird ist 
das ziemlich dämlich. Man hat bisher den Erzeugerausbau gefördert und 
vorangetrieben, aber alles andere ignoriert. Hauptsache einspeisen was 
geht, und dafür überhöhte Vergütungen kassieren. Wenn es dann mal gut 
läuft mit Wind und Sonne, wird der Preis an der EEX dann negativ. Wenn 
das Netz es dann nicht mehr verkraften kann, werden die WKA 
abgeschaltet. Der Betreiber bekommt aber trotzdem die Vergütung! Das ist 
doch alles Schwachsinnig. Jeder zahlt reichlich EEG Abgaben. Dafür das 
der erzeugte Strom dann teilweise nicht nur verschenkt, sondern zum 
Negativpreis verhökert wird. Und dafür das man teilweise garnicht erst 
eingespeisten Strom vergütet.

Und warum? Weil es keine Speicher gibt, die das auffangen können. Weil 
es kein Netz gibt das diese Speicher, wenn es sie geben würde, überhaupt 
bedienen kann. Es ist nunmal Tatsache das zu Wind- und Solarenergie auch 
Speicherkonzepte und passende Netze gehören. Das alles ist meiner 
Meinung nach dann auch die Aufgabe der Leute, die eben diese Energieform 
produzieren und verkaufen wollen. Aber es ist ja einfacher auf die bösen 
Konzerne zu schimpfen.

Achja, und man träumt dann auch noch davon "Smart Meter" einzusetzen, 
die halt die Waschmashine einschalten wenn grad mal genug Strom 
vorhanden ist, und ähnliche Sperenzchen. Soweit soll uns der Fortschritt 
also bringen, das wir (wieder) anfangen die Energie zu rationieren.

Frage: Würdest Du von der Bahn fordern das sie gefälligst mehr und 
größere Autobahnen bauen soll, weil es auf den bisherigen soviele Staus 
gibt? Nur weil die Bahn eben auch im Transportgewerbe tätig ist? 
Vermutlich nicht. Warum sollen dann Energiekonzerne einen Netz- und 
Speicherausbau bezahlen den sie selber für ihre eigene 
Erzeugerkapazitäten garnicht brauchen?

Und nochmals: Das hat nichts, aber auch rein garnichts mit Atomausstieg 
oder pro/contra Atomenergie zu tun.

Wem mal ein paar Stunden langweilig ist der kann sich ja mal einen 
Taschenrechner schnappen. Dann mal nachschauen welche theoretischen 
Kapazitäten, z.B. für WKA's, installiert sind und wieviel da am Ende 
wirklich bei rauskommt. Das dann mal hochrechnen auf den wirklichen 
Tagesbedarf. Plus der erforderlichen Überkapazitäten um Speicher schnell 
genug laden zu können. Dazu dann noch wieviel Speicherkapazität nötig 
ist um mal 2-3 Tage zu überbrücken. Das ganze dann mal nehmen und 
schauen wieviel Fläche für die Erzeugeranlagen benötigt würde, und 
wieviel für die Speicher. Das sieht dann alles plötzlich ganz anders aus 
als in den schönen Hochglanzprospekten....

Grüße,

Chris

von Arsch G. (arschgwaf)


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Warum hängen sich alle an dem 1km Fels auf? Schaut doch bitte erstmal in 
den Link bevor ihr Schwachfug schreibt.
NIEMAND behauptet, dass ein 1km Kolben gebaut wird oder in Planung 
ist! Der war lediglich ein Rechenbeispiel um die Effiziens des 
Verfahrens zu demonstrieren.

Hat man sich auch nur 1 Minute mit dem verlinkten Text beschäftigt, 
wüsste man, dass das erste Testprojekt !!!-> 2m <-!!! groß wird. 
Danach kommen 60m und 120m. Keiner will wirklich einen 1km Kolben bauen. 
Also lest doch bitte wenigstens den diskutierten Text bevor ihr das 
Maulen anfangt.

Echt wie ne Herde Schafe hier. Einer mault vor und alle hinterher.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Christian Klippel schrieb:
> Wem mal ein paar Stunden langweilig ist der kann sich ja mal einen
>
> Taschenrechner schnappen. Dann mal nachschauen welche theoretischen
>
> Kapazitäten, z.B. für WKA's, installiert sind und wieviel da am Ende
>
> wirklich bei rauskommt. Das dann mal hochrechnen auf den wirklichen
>
> Tagesbedarf. Plus der erforderlichen Überkapazitäten um Speicher schnell
>
> genug laden zu können. Dazu dann noch wieviel Speicherkapazität nötig
>
> ist um mal 2-3 Tage zu überbrücken. Das ganze dann mal nehmen und
>
> schauen wieviel Fläche für die Erzeugeranlagen benötigt würde, und
>
> wieviel für die Speicher. Das sieht dann alles plötzlich ganz anders aus
>
> als in den schönen Hochglanzprospekten....


Ein bischen davon wurde im Link genannt, die momentane Speicherkapazität 
der Pumpspeicher in D beträgt etwa 40GWh.

Das Entspricht etwa der Menge die D in 36 Minuten verbraucht, also 
können wir eigtl sagen, dass wir im Moment so gut wie keine Speicher 
haben.

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Arsch Gwaf schrieb:
> Ein bischen davon wurde im Link genannt, die momentane Speicherkapazität
> der Pumpspeicher in D beträgt etwa 40GWh.
>
> Das Entspricht etwa der Menge die D in 36 Minuten verbraucht, also
> können wir eigtl sagen, dass wir im Moment so gut wie keine Speicher
> haben.

Ja, das ist ja eben das traurige. Wobei man diese 40GWh ja auch nicht 
einfach so in die 36 Minuten umrechnen kann. Wichtig ist ja die 
Generatorleistung, also was man maximal konstant herausbekommt an 
Leistung.

Wenn man sich dann auch noch anschaut welches Hickhack es um das PSW 
Goldisthal herrschte, was das gekostet hat und wie lange das gedauert 
hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherwerk_Goldisthal

Und das ist das größte PSW das wir hier haben. Ersetzt von dr Leistung 
her gerade mal z.B. einen herkömmlichen Kohlekraftwerks-Block (Beispiel 
Block K des KKW Niederaußem mit 1000 MW). Und nach ca. 8 Stunden ist es 
dann leergelaufen. Leider finde ich auf die schnelle keine Informationen 
wie lange es brauchen würde das alles wieder komplett aufzufüllen.

Grüße,

Chris

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich denke, daß es am Besten wäre, statt Elektroenergie über weite 
Strecken
transportieren zu wollen, eine "handlichere" Energieform zu wählen.


Hier fand ich einen Artikel:
http://www.pipeline-conference.com/sites/default/files/papers/ptc_2012_Haumann.pdf

in dem man die Idee hat, C02 über eine Leitung nach Algerien zu 
transportieren, das CO2 mit Hilfe von Sonnenkraft in Methanol 
umzusetzen.

(Ist in englischer Sprache verfasst, kann/muß man sich übersetzen 
lassen)

Methanol wiederum ist ein Grundstoff für die organische Chemie, hat aber
auch einen anständigen Energieinhalt. Man hat dann praktisch "Energie
in der Konservendose", die man sich wieder in Elektroenergie umsetzen
könnte oder aber man stellt organische Verbindungen her und kann
sich Kraftstoff für Verbrennungsmotoren "basteln".

Der Wirkungsgrad wäre ziemlich Brust, so lange die "gelbe Lampe an der 
Decke"
Energie liefert, ob wir sie in eine andere Form umwandeln oder nicht ist
der Sonne egal.

MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:

> oder aber man stellt organische Verbindungen her und kann
> sich Kraftstoff für Verbrennungsmotoren "basteln".

----
Werner: "Meister, da kommt schon Metül... Mmmetül raus!"
Röhrich: "Wärnär, das kannssu in Dein Moped tun, denn gehzzu ab wie'n 
geölter Blitz!"
----

von Paul B. (paul_baumann)


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@Icke

Sach' ma: Tut das Not, daß Du hier an meine Idee 'rum-monk-tierst?
Das konnt' ich mir früher so nich' erlauben!

:-))
MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Jo früär do hädda mo unns ännä Baggpfeife eingäfangä unn oone Ässä ab in 
die Kojä... =8-)

von Jörg S. (joerg-s)


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Mac Gyver schrieb:
> Warum nicht einfach viele kleinere Zylinder also z.B. 100 Stück mit je
> 10m Durchmesser?
Siehe:
http://eduard-heindl.de/energy-storage/FAQ-Lageenergiespeicher.html#Bauen

Zitat:
"Verkleinert man den Radius auf 10 m, liegen die Kosten bei über 10.000 
€ pro Kilowattstunde, und damit weit höher als bei einem Lithiumakku..."

>Und ein kleines Erdbeben und das Teil ist hinüber.
Siehe:
http://eduard-heindl.de/energy-storage/FAQ-Lageenergiespeicher.html#Erdbeben

von Stefanie B. (sbs)


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Arsch Gwaf schrieb:
> Ein bischen davon wurde im Link genannt, die momentane Speicherkapazität
> der Pumpspeicher in D beträgt etwa 40GWh.
>
> Das Entspricht etwa der Menge die D in 36 Minuten verbraucht, also
> können wir eigtl sagen, dass wir im Moment so gut wie keine Speicher
> haben.

Andersherum denken:
Wenn ein Energiespeicher gefunden werden muss, der den Tagesverlauf 
abdeckt, also insgesamt 24 Stunden, dann haben wir scchon 1/40 getan.
Wir müssen nur noch 39 mal soviele aufbauen ;)

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