In einer Wohnung habe ich einen kleinen Unterbaukühlschrank mit 50 cm Breite (entsprechend dünner Isolierung) und einem kleinen Gefrierfach. Im Gefrierfach ist nun so viel Eis drin, dass ich den gestern Abend aus Platzgründen zum ersten Mal seit Inbetriebnahme vor mehreren Jahren abgetaut habe. 1. Angeblich soll man Kühl-/Gefrierschränke sowieso regelmäßig abtauen, da das viele Eis im Inneren die Energieeffizienz belastet. Häh, wieso das denn? Klar muss das Eis auch mit auf niedrigere Temperaturen gebracht werden, der Kompressor läuft also entsprechend länger. Aber dafür bildet das Eis doch auch einen hervorragenden Energiepuffer, der Kompressor muss also nicht mehr so früh zuschalten. Wer kann mir sagen, warum jede Verbraucherzentrale im Interesse des geringeren Energieverbrauchs auf eislose Kühl/Gefriergeräte drängt? 2. Also, die letzten Tage alles aufessen, gestern Türen auf, ausschalten, Handtücher auslegen, abfallende Eisbrocken wegschaffen. Das Gefrierfach war recht bald leer. Ich habe es trocken gewischt, aber mir ist aufgefallen, dass sofort die Luftfeuchtigkeit den Gefrierraum beschlagen hat, so als wenn man mit einer Brille im Winter von raußen nach drinnen kommt. Das ging drei bis vier Stunden lang so, erst dann war im Inneren wirklich trocken und nichts hat mehr beschlagen. Lediglich die kleine Tür zum Gefrierfach war recht schnell trocken, beim Aufschrauben selbiger ist mir aufgefallen, dass da lediglich ein größerer Block Styropor drin ist, an dem kann quasi nichts beschlagen. Mein Verdacht ist jetzt, dass mein Gefrierfach von oben, unten, links, rechts und hinten von sowas wie Kühlpacks umgeben ist, also dort eine Flüssigkeit enthalten ist, die Wärmeenergie puffert. Darüber bin ich doch etwas überrascht, denn das würde den gleichen Zweck erfüllen, wie zu viel Eis im Inneren. Weiterhin würde das auch erklären, warum der Kompressor in diesem Kühl/Gefrierschrank immer so lang läuft. Ich dachte bisher da ist irgendwas kaputt, weil wenn der Kompressor läuft dann sehr lang. Ich wollte deswegen schon einen neuen kaufen (weil er auch sehr laut ist). Bisaher bin ich davon ausgegangen, dass ein Gefrierfach in erster Linie hervorragend sehr gut isoliert ist, also das Gefriergut selber als Puffer wirkt, aber nicht, dass das Gefrierfach einen großen Puffer um sich hat. Ist das immer so bzw. ist das üblich? BTW: Den Schrank habe ich heute früh um 1.00 Uhr wieder angeschaltet, um 8.00 Uhr hatte er seine normale Temperatur immer noch nicht erreicht und der Komppressor lief immer noch.
Andi $nachname schrieb: > Häh, wieso > das denn? Weil das Eis isoliert. Innerhalb wird gekühlt, und dabei geregelt auf eine Temperatur außerhalb des Eises. Der Kompressor läuft also länger, damit das Bier die Temperatur hält.
Andi $nachname schrieb: > Mein Verdacht ist jetzt, dass mein Gefrierfach von oben, unten, links, > rechts und hinten von sowas wie Kühlpacks umgeben ist Wenn das ein etwas neuerer Kühlschrank ist, dann hast Du den Wärmetauscher entdeckt. Früher war das eine offenliegende Konstruktion aus Blechen und Rohrleitungen, heutzutage ist das gewissermaßen mit der Innenhaut des Kühlschrankes verkleidet.
Andi $nachname schrieb: > BTW: Den Schrank habe ich heute früh um 1.00 Uhr wieder angeschaltet, um > 8.00 Uhr hatte er seine normale Temperatur immer noch nicht erreicht und > der Komppressor lief immer noch. Hast du beim Abtauen mit Hammer und Meisel nachgeholfen und dabei ein Loch reingepiekst? :-)
Die gleiche Frage wie Andi habe ich mir auch schonmal gestellt. Was Klaus Wachtler dazu schrieb ist aber auch nur eine Teilbetrachtung, denn auch wenn das Eis Isoliert, so ist es dennoch irgendwann auf Solltemperatur runtergekühlt, und der Kompressor schaltet sich ab. Nun dauert es halt nur länger ( was ja prima ist ), bis der Kompressor wieder anspringen muss. Denn es ist ja mit dem vielen Eis eine grosse Masse vorhanden, die erstmal wieder "warm" werden muss. Im Prinzip wird die ganze Regelstrecke nur träger, aber nicht ineffizienter. Meinen Gefrierschrank taue ich immer erst ab, wenn einzelne Schubladen vom Eis blockiert sind. Es ist übrigens erstaunlich, wie lange es dauert bis beim Abtauen das letzte bisschen Eis abfällt. ( Ja, den Stecker habe ich gezogen :-)).
Andi $nachname schrieb: > 1. Angeblich soll man Kühl-/Gefrierschränke sowieso regelmäßig abtauen, > da das viele Eis im Inneren die Energieeffizienz belastet. Häh, wieso > das denn? Klar muss das Eis auch mit auf niedrigere Temperaturen > gebracht werden, der Kompressor läuft also entsprechend länger. Aber > dafür bildet das Eis doch auch einen hervorragenden Energiepuffer, der > Kompressor muss also nicht mehr so früh zuschalten. Wer kann mir sagen, > warum jede Verbraucherzentrale im Interesse des geringeren > Energieverbrauchs auf eislose Kühl/Gefriergeräte drängt? Die Vereisung an den Wänden ist zwar einerseits ein Energiepuffer, behindert aber andererseits die thermische Verbindung der Kühltechnik direkt mit dem Innenraum/Kühlgut. Behindert also die Regelung. Bei einem Stromausfall wäre die Eisschicht allenfalls als Puffer hilfreich. Ich habs schon öfter mal ausprobiert, und zwar auf einfache Weise durch Einfrieren eines Eiswürfelbehälters. Das benötigt bei dicker Eisschicht schon mal 5 Stunden, nach Abtauung aber nur 2 Stunden. Also ist die Sachlage klar. Dann mache ich bei mir die Turbo-Abtauung, mit der ich nicht vorher den Inhalt alle verbrauchen muß: Ich helfe mit dem Haarfön nach, und in nur 10 Minuten habe ich aus den Eisflächen einen Liter Wasser. Während dessen packe ich das Gefriergut in einen 10-Liter-Plastikeimer, den ich vielleicht noch mit einem Handtuch abdecke. Über die 20 Minuten, die die Gesamtaktion dauert, hält auch das Gefriergut im Eimer, der isoliert ja doch ein wenig. Im letzten Winter bei Frost ging das Abtauen ganz problemlos: Ich stellte den Eimer mit Gefriergut raus auf den Balkon, wo die Ware auch nicht mal oberflächlich antaute. Nach 3 Stunden ging mir aber die Geduld aus, das Ding hätte zum selbst abtauen noch mal so lange gebraucht. Und während dessen ist bei einer Kühl-Gefrier-Kombination mit nur einem Kreislauf ja auch der Kühlteil aus. Ich bezweifele aber, daß bei meiner Kühl-Gefrier-Kombination mit nur einem Kreislauf die Eisschicht die Energiebilanz beeinflußt: Denn gemessen und geregelt wird nur im (automatisch abtauenden) Kühlteil, nicht im Gefrierteil. Also: Eis im Gefrierteil behindert nur die Einfriergeschwindigkeit neuen Gefriergutes.
Stefan M. schrieb: > Was Klaus Wachtler dazu schrieb ist aber auch nur eine Teilbetrachtung, > denn auch wenn das Eis Isoliert, so ist es dennoch irgendwann auf > Solltemperatur runtergekühlt, und der Kompressor schaltet sich ab. Das würde funktionieren, wenn der Temperatursensor die Temperatur direkt im Eis messen würde. Das hätte aber den Nachteil, daß der Kompressor im unvereisten Betrieb dauernd an aud aus geschaltet würde - die Temperatur am Verdamper ändert sich sehr schnell - und im vereisten Zustand würde nur das Eis auf Temperatur gehalten, nicht das Kühlgut. Der Eispanzer wirkt als Totzeitglied in der Regelung. Wilhelm Ferkes schrieb: > Bei einem Stromausfall wäre die Eisschicht allenfalls als Puffer > hilfreich. Dazu ist ein Kälteakku besser geeignet.
Stefan M. schrieb: > Was Klaus Wachtler dazu schrieb ist aber auch nur eine Teilbetrachtung, > denn auch wenn das Eis Isoliert, so ist es dennoch irgendwann auf > Solltemperatur runtergekühlt, und der Kompressor schaltet sich ab. Nein. Es geht nicht nur darum, daß die Kälte länger braucht (bzw. natürlich die Wärme in der anderen Richtung), sondern daß das Kältemittel auf ein niedrigeres Temperaturniveau gebracht werden muß. Das senkt die Effizienz des Kreisprozesses.
@ Klaus Wachtler: Ja, so hab ich das noch nicht betrachtet. Das leuchtet ein.
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