Hallo, ich habe nach einigen sehr einfachen und einzelnen Platinen mich mal daran gemacht, alles auf eine Platine unterzubringen. Ich bin mir jetzt nur nicht sicher ob es jetzt auch so klappt, wie ich es mir gedacht habe. Ein fremdes Board zu überprüfen ist sicherlich nicht einfach aber ich dachte, fragen kostet nichts. Kurz zum Aufbau: Auf dem Board sitzt ein Atmega328. Nach der Anleitung auf arduino.cc wollte ich einen Standalone bauen. Links davon sitzt ein AS1130 zur ansteuerung einer 11x11 Matrix. Das ganze Projekt ist zum Selberätzen gedacht. Bestückungsdruck ist nicht vorgesehen. Mein Ziel war es einfach nur, das PCB so klein wie möglich zu halten. Ich fange mal mit dem Arduino-Teil an: Rechts oben Powerjack. Verbunden über einen Kondensator mit dem 7805 Spannungswandler. Dieser wiederum an einen Kondensator angeschlossen, von dem es dann an alle weiteren Bauteile geht. In der Mitte der Atmega328. Rechts davon der 16MHz Quarz. Rechts davon zwei 22pF Kondensatoren für den Quarz. Unter dem Quarz der Reset-Knopf mit 10k Ohm Widerstand. Der dritte Kondensator rechts ist für für den Automatischen Reset eines USB-BUBs gedacht. Der widerstand ganz rechts ist für die Power-LED (gleich links davon) gedacht. Diese ist einfach an, wenn Strom angeschlossen ist. Die rechte Stiftleiste ist wie gesagt für einen USB-BUB gedacht. Die oberen sechs Pins, von links aus gesehen, sind für das Brennen des Bootloaders. Die restlichen fünf Pins sind für extern angeschlossene Taster. Jetzt der DS1307 (RTC)-Teil: Unten mittig sitzt die RTC im DIP-Format. Unten rechts daneben die beiden Widerstände für SDA und SCL. Rechts davon die Knopfzelle. Links von der RTC der dazugehörige Quarz. Der AS1130-Teil: AS1130 links. Links die Stiftleiste, für den Anschluss an die Matrix (CS0-CS11). Dadrüber zwei Widerstände für SDA und SCL (wiederum verbunden über die RTC und dann an den µC). Der Widerstand ganz oben Links ist für die I2C-Adresse des AS1130 (optional). Der Kondensator zwischen AS1130 und µC ist für den AS1130. Unter dem AS1130 zwei Widerstände für für RSTN und IRQ. Falls sich wirklich jemand das Board mal anschaut, an dieser Stelle schonmal vielen Dank!
Dominik Gebhardt schrieb: > Rechts davon der 16MHz Quarz. > Rechts davon zwei 22pF Kondensatoren für den Quarz. Das wird so funktionieren, aber lies mal das: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/33-Quarz Besonders ungünstig: bei dir fließt der gesamte Strom für das Board über den Oszillatormassepfad. Dann waren da noch die Entkopplungskondensatoren, die möglichst dich an Vcc und GND der Ics gehören: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung Und mach doch deine GND und Vcc-Leitungen so breit wie möglich. Kostet ja nichts... Dominik Gebhardt schrieb: > Das ganze Projekt ist zum Selberätzen gedacht. Viel Spass beim Löten. Denn Bauteile auf selbstgeätzten, nicht durchkontaktierten Platinen musst du auf beiden Seiten löten können. Das wird stellenweise nicht einfach. Warum verwendest du denn so große Kondensatoren?
Nimm SMD-Bauteile, dann brauchst Du weniger bohren. Also auch R, C und Quarz als SMD. Damit könntest Du auch ein besseres Layout bekommen. Anstelle des 7805 im TO220 einen LM1117-3.3V im SOT223, das spart Platz. fchk
Dominik Gebhardt schrieb: > Das ganze Projekt ist zum Selberätzen gedacht. Also auch keine Dukos und kein Lötstopplack? Leitungen auf dem Top-Layer (vermute ich) unter einem Halbleiter mit liegendem TO-220 Gehäuse zu verlegen ist doch mal sportlich. Sinnvolle kurze Texte auf den Lagen verhindern das man beim Selbstätzen das ganze versehentlich spiegelt. Problem wird das Handlöten werden, vor allem wenn keine Dukos vorhanden sind und man an die Pads oben nicht ran kommt, z.B. bei den Pfostenleisten, Kondensatoren in radialer Bauform und Spezialsteckern. Kann man eigentlich nur in den Griff bekommen wenn man über Vias vor dem Pad die Seite wechselt (von Top nach Bottom). Quarz und die Kondensatoren könnten theoretisch näher an den µC, aber gehen wirds wohl auch so, denke ich. Als erstes wird man wohl die Chips bestücken und löten müssen, später dann die bedrahteten Bauteile. Später kommt man kaum mehr mit dem Lötkolben an die Chips, vor allem dem µC, ran wenn da Bauteile im Weg sind. Versorgungsleitungen sollte man doppelt so breit machen wie Signalleitungen, so das die auch mal einen Kurzschluss vertragen können. Dominik Gebhardt schrieb: > 7805 Spannungswandler. Streng genommen ist es ein Festspannungsregler. Wandler sind was anderes. Befestigt wird das Board wohl nirgends? Schaltplan sollte stets mit gepostet werden, ob auch keine Schaltfehler sich eingeschlichen haben.
Wow, so viel und vor allem so schnelle und kompetente Resonanz hätte ich nicht erwartet. Ich versuche mal das ganze nach und anch abzuarbeiten: Was ist ein Stromlaufplan? Sind da nur die Bahnen für VDD und GND eingezeichnet? @Lothar Miller Wenn ich den Link jetzt richtig verstanden haben sollte, wäre es besser, wenn die Kondensatoren für den Quarz des µC so nahe wie möglich an VDD und GND des µC liegen? Hatte gedacht, sie müssen einfach nur so nahe wie möglich am Quarz liegen. Und die Kondensatoren sollte auch lieber über VDD und GND des µC angeschlossen sein. Die einzelnen Komponenten somit auch nicht über den Oszillator anschließen, sondern auch direkt entweder an den µC oder zumindest über eine eigene Leiterbahn. Stromversorgungsleiterbahnen dicker machen. Was meinst du mit große Kondensatoren? Bauhöhe oder Kapazität? Das mit den auf beiden seiten löten ist nicht so schlimm. Das habe ich auf den anderen Platinen auch hinbekommen. SMD wäre schöner aber noch habe ich die normalen Elkos hier liegen und für den ersten Prototypen sollte es nochmal so reichen. @Frank K. Sollte die Platine in Serie gehen, werde ich mir das mit den SMD Bauteilen auch nochmal anschauen. Da hst du recht. Aber würde ein LM1117-3.3V hier auch funktionieren? Ich brauche doch für den Atmega und den AS1130 5V? @Michael S. Warum ist es sportlich die unter dem halbleiter laufen zu lassen? Bei den Pfostenleisten nehme ich um 90° abgewinkelte. Da ist das rankommen also noch recht einfach. Bei den kondensatoren ist es noch machbar aber frickelig. Da hst du recht. Siehe auch Frank K. Axial wäre wohl schlauer bzw. demnächst wohl SMD. Versorgungsleitengen werde ich wie gesagt dann noch verbreitern. Ihr merkt wohl, dass ich von dem ganzen nur ein gefährliches Halbwissen habe. Den Aufbau habe ich letztendlich von einer Verkabelung auf das Board gebracht. Habe versucht mir nötiges Wissen soweit anzueignen aber vieles verstehe ich auch nicht, warum ich es denn letztendlich so machen sollte. Deswegen vielen, vielen Dank für die Links und die Erklärungen! Hatte schon Angst, ich werde für meinen dilettantischen Aufbau nieder gemacht. Also nochmal kurz: Versorgungsleitungen breiter machen. Kondensatoren und Quarz nährer an die ICs. Versorgung nicht komplett über den Oszillator laufen lassen. (So wie ich es verstanden habe, ist es vor allem für den Oszillator schlimm. Wenn ich z.B. den Rest über die LED oder den Taster laufen lasse, wäre das dann weniger schlimme?) Falls mögöich demnächst SMD Bauteile verwenden. Und die Frage wegen des 7805 klären. Danke!
Ah, sowas hatte ich eigentlich auch Anfangs gesucht aber nicht gefunden bzw. nicht gewusst wie das Bauteil konkret heißt (hatte geschaut was auf dem Arduino drauf ist). Perfekt!
Dominik Gebhardt schrieb: > Was meinst du mit große Kondensatoren? Bauhöhe Naja, 7,5er Raster ist schon arg grobschlächtig... > Versorgung nicht komplett über den Oszillator laufen lassen. (So wie ich > es verstanden habe, ist es vor allem für den Oszillator schlimm. Richtig. Der Oszillatorkreis bekommt Ströungen ab und verholpert sich dann evtl... Dominik Gebhardt schrieb: > die Kondensatoren für den Quarz des µC so nahe wie möglich an VDD > und GND des µC liegen? Due packst da 2 Sachen in 1 Satz: 1. Die Kondensatoren für den Quarz gehören zum Oszillatorkreis. Der besteht aus XTin, XTout und dem nächstliegenden GND-Pin. Um diese Pins herum wird der Oszillator aufgebaut. 2. Der Kondensator zur Entkopplung der Versorgung (der hat nichts mit dem Oszillator zu tun!) gehört so nah wie möglich an die Versorgungspins des ICs.
Jetzt lichtet es sich langsam bei mir. Der Kondensator nach dem 7805 (der untere von den beiden) ist für die Entkopplung der Versorgung vom Atmega (ja, ich habe wirklich nicht so viel Ahnung). Hatte das wie gesagt einfach der Anleitung von arduino.cc nachgebaut und da wusste ich leider nicht so ganz, was Entkoppung bedeutet. Dann sollte der noch näher an den µC. Sollte ich für die RTC dann lieber auch noch einen Kondensator zwischen VDD und GND anschließen? Was für ein Raster würdest du denn vorschlagen?
Dominik Gebhardt schrieb: > Sollte ich für die RTC dann lieber auch noch einen Kondensator zwischen > VDD und GND anschließen? Ja. Jedes IC hat für jedes Vcc+GND-Pärchen so einen Kondensator verdient. > Was für ein Raster würdest du denn vorschlagen? Naja, ich nehme da gerne SMD-Bauteile. Da muss ich keine Drähte umbiegen und abzwicken...
Lothar Miller schrieb: > Naja, ich nehme da gerne SMD-Bauteile. Da muss ich keine Drähte umbiegen > und abzwicken... Dafür brauchste dann sehr gute Augen oder ne optische Hilfe und ne ruhige Hand sowieso. Lothar Miller schrieb: > Ja. Jedes IC hat für jedes Vcc+GND-Pärchen so einen Kondensator > verdient. Verklickere ihm doch gleich mal warum man das so macht. Scheinbar ist der Dominik lernwillig. Dominik Gebhardt schrieb: > Warum ist es sportlich die unter dem halbleiter laufen zu lassen? Naja, es sieht so aus als wenn der Spannungsregler liegend bestückt wird und die Metallzunge hat normalerweise GND-Potenzial. Wenn die deinen Leiterbahnen zu nahe kommt, gibts nen Kurzen und im schlimmsten Fall himmelst du die Transistoren im Chip und merkst es vielleicht nicht mal. Man kann es zwar mit Glimmer oder Isoliermaterial abdecken, aber erst mal muss man ja wissen was Sache ist, oder? Dominik Gebhardt schrieb: > Was ist ein Stromlaufplan? Anscheinend hat sich noch keiner die Mühe gemacht das mal fürs Forum-Wiki zu beschreiben. Na, hier mal ein Beispiel: Beitrag "Board und Stromlaufplan prüfen" Grundlage für das Verständnis der Funktionalität einer Schaltung ist der Stromlaufplan. Ohne ist man meist aufgeschmissen, sofern die Schaltung nicht simpel ist oder man die sowieso in- und auswendig kennt.
Michael S. schrieb: > Dafür brauchste dann sehr gute Augen oder ne optische Hilfe > und ne ruhige Hand sowieso. Nicht bei 1206. > Verklickere ihm doch gleich mal warum man das so macht. Habe ich doch schon mit dem obligatorischen Link dort im Beitrag "Re: Board Design überprüfen?"
Also wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Kondensatoren zum Beheben von Spitzen bzw.Einbrüchen gut? Der Kondensator fängt diese ab um entweder den IC nicht zu braten bzw. um ihn weiterhin konstant zu versorgen. Oder ist das falsch. Dann muss ich nochmal lesen. Allerdings ist auf dem Bild ganz unten von dem Link ein IC zu sehen , bei dem wohl bei jedem VDD und GND ein Kondensator vorgeschaltet ist. Das habe ich beim Atmega jetzt gar nicht gemacht und nur einen benutzt. ? Und bei der Sache mit dem Spannungsregler: das ist wohl ein ausschlaggebendes Argument, dem ich nicht viel entgegenzusetzen habe. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die Leiterbahnen anders zu verlegen bzw. den anderen Festspannungsregler zu nehmen. Aber könnte ich in diesem Einzelfall auch etwas unter die Zunge kleben, sodass diese die Bahnen nicht mehr berührt? Und das nächste mal hänge ich auch das Board, den Schaltplan und den Stromlaufplan an! Danke! Es ist echt nett, dass ihr so hilfsbereit seid!
Dominik Gebhardt schrieb: > Also wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Kondensatoren zum > Beheben von Spitzen bzw.Einbrüchen gut? Das wäre zu schön. Ein Kondensator hat hier zunächst mal frequenzabhängige Eigenschaften, bezogen auf seine Wirkung auf Spannung und Strom. Für Gleichspannung ist er hochohmig. Ein Blockkondensator soll hochfrequente Störspannungen die auf der Gleichspannung mit transportiert werden vom Chip fernhalten, damit es nicht zu willkürlichen Schalteffekten kommt. Eine Beschädigung kann zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, ist da aber eher unwahrscheinlich. Vom Übertakten von CPU wissen wir ja das die Verlustleistung eines digitalen Schaltkreis exponentiell zur Frequenz zunehmen kann. Somit dürfte klar sein das man hier das eben nicht haben will. Über die Frage woher diese Hochfrequenz kommt muss man sich nur denken das wir von Hochfrequenz ständig umgeben sind, z.B. Radiowellen, Funkwellen vom Handy oder TV usw. usf. Diese Hochfrequenz kann in elektrische Leitungen oder Leiterbahnen eingestreut werden. Man nennt es auch Induktion die bei Motoren zur Anwendung kommt aber auf Versorgungsleitungen unerwünscht ist weil die stören kann. Eine Leiterbahn wirkt quasi wie eine Antenne und mit dem Blockkondensator wird die HF-Spannung kurz geschlossen, je nach dem wie genau der Frequenzgang das passend abdeckt. Daher ist der Kondensator auch am Ende der Leitung anzubringen wo dann der Störpegel am größten ist. > Der Kondensator fängt diese ab > um entweder den IC nicht zu braten bzw. um ihn weiterhin konstant zu > versorgen. Oder ist das falsch. Dann muss ich nochmal lesen. Allerdings > ist auf dem Bild ganz unten von dem Link ein IC zu sehen , bei dem wohl > bei jedem VDD und GND ein Kondensator vorgeschaltet ist. Das habe ich > beim Atmega jetzt gar nicht gemacht und nur einen benutzt. ? Einige Chips haben mehrere Versorgungsspannungsanschlüsse und weil die manchmal nicht direkt nebeneinander liegen und man wieder mit einer Leiterbahn verbinden muss, macht man an dem neuen Ende eben wieder einen Kondensator damit dieser C mögliche Hf-Spannungen beseitigt, sprich: abblockt. > Beheben von Spitzen bzw.Einbrüchen gut? Einbrüche sind in der Regel im niedrigen Frequenzbereich zu finden und werden durch Elektrolytkondensatoren in der Spannungsversorgung vermieden. Auf Hoch- und Tiefpässe will ich mal hier jetzt nicht eingehen, aber von der Wirkung ist das die richtige Richtung. > Und bei der Sache mit dem Spannungsregler: das ist wohl ein > ausschlaggebendes Argument, dem ich nicht viel entgegenzusetzen habe. Scheinbar nicht. > Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die Leiterbahnen anders zu > verlegen bzw. den anderen Festspannungsregler zu nehmen. Aber könnte ich > in diesem Einzelfall auch etwas unter die Zunge kleben, sodass diese die > Bahnen nicht mehr berührt? Dafür gibt es Isoliermaterial. Glimmer ist da wohl etwas aus der Mode gekommen aber wenn man in die Richtung sucht findet man schon das richtige. > Und das nächste mal hänge ich auch das Board, den Schaltplan und den > Stromlaufplan an! Mach das. > Danke! Es ist echt nett, dass ihr so hilfsbereit seid! Hat ja auch etwas, sein Wissen und Erfahrung weiterzugeben. Halt das Feuer weitergeben und nicht die Asche bewahren. Sollten meine Ausführungen fehlerhaft sein, kann gern ein Oberprima mich korrigieren.
Michael S. schrieb: > Sollten meine Ausführungen fehlerhaft sein, kann gern ein Oberprima > mich korrigieren. Alles ok, aber: ein Oberprimus :-)
> ... das richtige. > Sollten meine Ausführungen fehlerhaft sein, kann gern ein Oberprima > mich korrigieren. "Richtige" groß ;-) Gar Nix schrieb: > Alles ok, aber: ein Oberprimus :-) Oder besser "Oberprimaner"? > Ein Blockkondensator soll hochfrequente Störspannungen die auf der > Gleichspannung mit transportiert werden vom Chip fernhalten, damit > es nicht zu willkürlichen Schalteffekten kommt. Das ist die EMV-Sicht der Dinge, und auch nur "von aussen nach innen": das IC als Störsenke. Es gibt auch die EMV Sicht, wo das IC als Störquelle dient und durch seine internen Umschaltungen Störungen erzeugt, die von der Aussenwelt weg gehalten und schon lokal direkt am IC abgeblockt werden müssen. Und es gibt die funktionale Sicht, wo diese Kondensatoren als Energiespeicher im Nanosekundenbereich für das IC gedacht sind: wegen der schnellen Umschaltvorgänge braucht das IC kurzzeitig Strom, der von niederimpedant angebundenen Stromquellen (den Stützkondensatoren) bereitgestellt werden. Daher die vielfältigen Begriffe für dieses Bauteil: Entkopplungskondensator, Blockkondensator, Stützkondensator. Dass Kondensatoren natürlich "nicht ideale" Bauteile sind, macht die Sache nur noch ein wenig komplizierter und undurchschaubarer. Im Bereich bis 20MHz braucht man sich da aber noch keinen allzu großen Kopf darüber machen... Michael S. schrieb: > Glimmer ist da wohl etwas aus der Mode gekommen aber wenn man in > die Richtung sucht findet man schon das richtige. Kapton Dominik Gebhardt schrieb: > Allerdings ist auf dem Bild ganz unten von dem Link ein IC zu sehen, > bei dem wohl bei jedem VDD und GND ein Kondensator vorgeschaltet ist. Jedem Pärchen, bei neuen IC-Designs tauchen diese Pins gern paarweise auf, damit die Entkopplung leichter fällt.
Ok, die Erklärung war wirklich mehr als verständlich. Hätte nicht gedacht, dass so leicht Störungen auftreten können. Nun ist es auch klar, warum die so nahe wie möglich am IC sitzen sollen. Aber gerade das hat mich dann doch etwas aufhorchen lassen. Ab wann wird soetwas denn Problematisch? Z.B der As1130 schaltet die Matrix mit 1MHz (laut Datenblatt). Können hierbei schon Störungen auftreten? Schließlich kann ich es nicht vermeiden, dass dort Versorgungsbahnen verlaufen. Und falls ja, werden die durch die Kondensatoren aber wieder ausgeglichen oder? Und noch etwas ist mir aufgefallen. Kann es sein, dass ich den Powerjack falsch angeschlossen habe? Wenn man von vorne in die Buchse hineinschaut, dann ist doch der vordere Pin und der an der Seite Masse und der hinten herausgeführte Pin VDD oder? Habe jetzt auch mitlerweile die Versorgungsleitungen auf 0,032 inch (ca. 0,8mm) vergrößert und sitze derzeit an einer Platine mit SMD Bauteilen. Dann sind die Entkopplungskondensatoren auch noch näher an den ICs. Danke für die sehr guten Erklärungen!
So, nach einiger Weiterentwicklung und Beherzigung hiesiger Anmerkungen, wollte ich für das selbe Board nicht einen neuen Thread aufmachen. Wie ihr am oben angehängten Bild sehen könnt, sind nun noch einige Kondensatoren (Elkos am Spannungsregler und noch einige Abblockkondensatoren) und Masseflächen dazugekommen. Nun aber doch noch einige Fragen. Kann ich die Kondensatoren wie im obigen Bild einfach an die Masseflächen anschließen, wobei der jeweilige Pin des ICs auch noch selbst an der Massefläche hängt? Ich habe zwar schon ettliche Threads dazu hier gelesen aber da ging zunächst die Meinung rum, dass der Pin selbst nur an den Kondensator verbunden sein soll und später wurde das nun revidiert. Ich hoffe, ich trete hier nicht wieder einen Glaubenskrieg los. Da ich eigentlich nur Analoge Bauteile einsetze (AS1130 und DS1307) brauche ich mir um den zweiten Glaubenskrieg, von wegen analoger und digitaler Massefläche, keine Gedanken machen oder? Ich nutze lediglich noch Taster, die an einem digitalen Pin angeschlossen sind, aber nicht auf der Platine sitzen, sondern weit weg davon. Auch der DCF-Empfänger sitzt weit weg von dem Board. Wenn ich es richtig verstanden habe, reicht die räumliche Trennung hier oder? Und die letzte Frage: Sind die Masseflächen so in Ordnung? Ich habe gelesen, dass man bei zweiseitigen Platinen dann viele Vias setzen soll? Viele Grüße Dominik
Dominik Gebhardt schrieb: > aber da ging zunächst die Meinung rum, dass der Pin selbst nur an den > Kondensator verbunden sein soll und später wurde das nun revidiert. Erkenne den Mechanismus, und du wirst sehen, dass von der "reinen Lehre" auch mal abgewichen werden kann, wenn man weiß, in welche Richtung das Abweichen gefahrlos möglich ist... Das hat beim Anschluss des Quarzes offenbar noch nicht geklappt. Zeichne einfach mal ein, wie der Strom vom gemeinsamen Massepunkt dessen Kondensatoren zum zum Masseanschluss des uCs zurückfinden muss. Auf diesem Weg sieht der die halbe Platine... > Sind die Masseflächen so in Ordnung? Ich habe gelesen, dass man bei > zweiseitigen Platinen dann viele Vias setzen soll? Klar, denn sonst hast du zewi "Massen", die voneinander nicht allzuviel wissen. Und jeder Strom, der von oben nach unten will, muss sich irgendwo einen Umweg suchen... Siehe: Quarz.
Hi, tut mir Leid, dass ich erst so spät antworte. Wie du vielleicht gemerkt hast bin ich wirklich ein Anfänger, möchte es aber auch wirklich verstehen. Der Gemeinsame Massepunkt ist doch der Punkt, an dem alle Masseflächen bzw. Massekontakte hinführen und aufeinandertreffen oder? Das wäre in meinem Fall doch der Massekontakt des Powerjacks (bzw. halt der Stromversorgung). Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann meinst du die beiden Kondensatoren oberhalb des Quarzes und den Ansluss des µC? Wenn der gemeinsame Massepunkt der des Powerjacks rechts oben ist, dann ist die Verbindung zu den Kondensatoren des Quarzes recht kurz? Beim µC geht der Masseanschluss an einen Pin des Tasters von dort zu dem gegenüberliegendem Pin des Tasters, wechselt die Seite und geht dann an den Pin des Powerjacks rechts oben. Ist das zu weit bzw. sollte man das besser machen? Oder habe ich dich jetzt falsch verstanden? Wieviele Durchkontaktierung sollte ich denn in etwa noch setzen? Ich habe ja schon die Pinleisten außen und z.B. die Widerstände. Gibt es eine Faustregel dazu in ABhängigkeit der Platinengröße? Grüße
Dominik Gebhardt schrieb: > Der Gemeinsame Massepunkt ist doch der Punkt, an dem alle Masseflächen > bzw. Massekontakte hinführen und aufeinandertreffen oder? Ja, und der gehört dort hin, wo du ihn hinwillst, nicht dort hin, wo es sich "ergibt"... Aber: es gibt nicht den "einen" gemeinsamen Massepunkt. bestimmte Schaltungsteile haben lokale Stromkreise, und die gehören so klein wie möglich. Und so hat z.B. der Oszillator einen gemeinsamen Massepunkt an dem Massepin des uCs, der den Oszillatorpins am nächsten liegt. Diese drei Pins gehören zusammen! Und so gehören auch alle Stromkreise, die da beteiligt sind, zusammen an diesen lokalen Massepunkt. > Wieviele Durchkontaktierung sollte ich denn in etwa noch setzen? Es ist immmer eine zu weing... > Ich habe ja schon die Pinleisten außen und z.B. die Widerstände. > Gibt es eine Faustregel dazu in ABhängigkeit der Platinengröße? Mach viele rein. Es ist nicht dein Bohrer... Und falls doch: dann mach so viele rein, dass immer ein kurzer Strompfad gefunden werden kann. Denn: aus jedem Pin fließt ein Strom heraus oder hinein, und der muss dorthin wieder zurück, denn ein "Stromvakuum" gibt es nicht. Und dieser Stromkreis sollte dei kleinstmögliche Fläche umschliessen.
Ah, ok. wenn die drei Pins zusammen gehören, reicht es dann eine Durchkontaktierung bei den Kondensatoren zu setzen und eine weitere bei dem Massepin des Controllers? Oder sollte ich dich besser gleich das Design etwas ändern? Da mich das echt interessiert, wollte ich noch Fragen ob das zu den Grundlagen gehört? Bisher habe ich mir soweit alles aus dem Netz angelesen oder hier gefragt. Aber es wäre wohl doch ganz gut mir dazu doch noch etwas Lesestoff in Form eines Buches zu holen. Wird sowas dort auch beschrieben, auf was zu achten ist oder gibt es ein Thema, was das hier umfasst, wo ich eher Lesestoff finden werde?
So, ich habe jetzt nochmal einige Ratschläge befolgt. Ich habe jetzt nochmal einiges an Durchkontaktierung für die Masseflächen gesetzt. Auch der Anschluss des Oszillators sollte jetzt besser passen (Weg des Masseanschlusses des µC mit den Oszillator verkürzt durch Vias). Dazu zwei Fragen: Reichen die Durchkontaktierungen so oder sollte ich noch mehr setzen? Ich habe in Eagle jetzt einfach nur Vias gesetzt und mit dem GND-Netz verbunden. War das richtig so bzw. wird das von dem Hersteller dann richtig als Duko erkannt (pcbcart)? Grüße
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