Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Druckübersetzer, Pumpe, Verdichter, Kompressor, o.ä. für Wasserstoffgas


von Ben E. (ben_)


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Hallo zusammen,

ich sitz seit Wochen etwas am Schlauch bezüglich ner Konstruktion.

Habe eine Elektrolysezelle, die Wasserstoff mit geringem Druck erzeugt. 
Möchte dieses Gas gerne in einem (Niedrig-)Druckbehälter auffangen und 
mit Hilfe einer Pumpe auf einen höheren Druck verdichten.

Jetzt such ich mich schon halb zu tode und finde keinen passenden 
Verdichter der meinen Einsatzzweck erfüllen würde. Außerdem bin ich in 
der Pneumatik nicht sehr bewandert und weiß noch nichtmal ob es so ein 
Gerät gibt und welche Bezeichnung zutreffen würde.

Falls jemand einen hilfreichen Tipp für mich hat, müsst ich mir nicht 
weiter den Kopf zermatern.

Ausgangsdruck is übrigens in etwa 16 bar geplant.

Viele Grüße,
Ben

von Michael S. (technicans)


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Ben E. schrieb:
> Falls jemand einen hilfreichen Tipp für mich hat, müsst ich mir nicht
> weiter den Kopf zermatern.

Heißt das Wort vielleicht "Wasserstoffkompressor"?
Google hat da einiges zu bieten. Viel Glück.

von Ben E. (ben_)


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Hallo Michael,

danke für den Tipp. Den Begriff hatte ich auch schon versucht. Leider 
tauchen hier entweder Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung auf, 
"Erfolgsmeldungen" von irgendwelchen Technologiefirmen, Werbeseiten für 
Produkte aus China oder es sind so große Aggregate, dass es für mich 
nicht interessant ist.

Meine Anlage soll ja noch auf einen Tisch passen und kein halbes 
Vermögen kosten.

von Wolfgang-G (Gast)


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nur mal so:
a) wozu brauchst du 16bar?
b) um welche Mengen soll es sich handeln?
c) wo soll der Kompressor stehen? (Räumlichkeiten)
d) gibt es schon Vorstellungen zum Brand- und Explosionsschutz?
MfG

von Ben E. (ben_)


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Wolfgang-G schrieb:
> nur mal so:
> a) wozu brauchst du 16bar?
> b) um welche Mengen soll es sich handeln?
> c) wo soll der Kompressor stehen? (Räumlichkeiten)
> d) gibt es schon Vorstellungen zum Brand- und Explosionsschutz?
> MfG

a) fürs Laden eines Metallhydridspeichers
b) etwa um 10L/min, womöglich weniger, grundsätzlich auch mehr denkbar
c) hängt im Prinzip von d) ab
d) bisher nur grob, wenn der Aufbau klar is, werd ich das eruieren

von Klaus (Gast)


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Ein alter Kühlschrankkompressor? Ist zum Probieren erstmal preiswert.

MfG Klaus

von Andy (Gast)


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>a) fürs Laden eines Metallhydridspeichers

>>Ein alter Kühlschrankkompressor?

Bei einem Kühlschrankkompressor muss dann aber zwingend ein sehr guter 
Ölabscheider in die Druckleitung, sonst ist der Metallhydridspeicher in 
kurzer Zeit komplett versaut.

von Ben E. (ben_)


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Die Idee find ich schonmal besser als alles was mir in den letzten drei 
Wochen eingefallen ist :)
Jedoch hab ich keine Erfahrung mit Ölabscheider, wie ölhaltig wird so 
ein Gas bei so nem Kompressor und wieviel kriegt man mit so nem 
Abscheider wieder weg?
Ansich ist Öl sicher nicht recht brauchbar für meinen Zweck, jedoch ist 
so ein Kühlschrankkompressor für ein Proof-of-Concept schonmal 
hilfreich.

von Udo S. (urschmitt)


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Ben E. schrieb:
>> d) gibt es schon Vorstellungen zum Brand- und Explosionsschutz?
> d) bisher nur grob, wenn der Aufbau klar is, werd ich das eruieren
Gehst du da nicht ziemlich blauäugig heran?
Das Problem bei H2 ist daß es in fast beliebigen Mischungsverhältnissen 
mit Luft explosionsfähig ist.
Insofern ist der Exschutz integraler Bestandteil des ganzen Konzepts und 
kann nicht "am Ende" drangehängt werden.

von Ben E. (ben_)


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Udo Schmitt schrieb:
> Ben E. schrieb:
>>> d) gibt es schon Vorstellungen zum Brand- und Explosionsschutz?
>> d) bisher nur grob, wenn der Aufbau klar is, werd ich das eruieren
> Gehst du da nicht ziemlich blauäugig heran?

Würde ich nicht behaupten, ein Konzept auf dem Papier explodiert 
schonmal nicht. Ein Aufbau mit kleiner Menge, wenn nötig außer Haus, 
macht mir auch schonmal keine großen Sorgen.

> Das Problem bei H2 ist daß es in fast beliebigen Mischungsverhältnissen
> mit Luft explosionsfähig ist.
> Insofern ist der Exschutz integraler Bestandteil des ganzen Konzepts und
> kann nicht "am Ende" drangehängt werden.

Wenn ich noch nichtmal den physikalischen Kreislauf abbilden kann, wie 
soll ich dann schon Explosionsschutz einplanen. Deine Bedenken in Ehren.

von Stefan M. (derwisch)


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Mein Senf dazu:

Stelle unbedingt sicher, dass du nicht auch ausversehen einen Anteil an 
Luft mit ansaugst und komprimierst!

Wie verhält sich komprimiertes Knallgas? >>>> Urknallgas?

von kawumm (Gast)


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Die gehen leider nur bis 4 bar und den Preis willst du wahrscheinlich 
gar nicht wissen:
http://www.knf.de/fileadmin/user_upload/PDF/DE/OEM/Prospekte__Sonderdrucke/Ex_Prospekt_d.pdf
Enthält aber wenigstens ein paar Hinweise darauf, was bei einer 
EX-Ausführung zu beachten essentiell wäre.

Als Bastellösung könnte ich mir einen Aufbau aus gekoppelten 
Pneumatikzylindern vorstellen - also Antrieb mit Pressluft über einen 
und Verdichtung mit einem zweiten Zylinder. Ist aber fraglich wie hoch, 
wegen Undichtigkeiten, der erreichbare Enddruck ausfällt. Gibt auch 
evtl. Verunreinigungen durch Schmierstoffe. H2 ist abgesehen den 
Zündgrenzen, wegen hoher Diffusion und Versprödung verschiedener 
Werkstoffe nicht unbedingt freundlich in der Anwendung.
Auf jeden Fall solltest du dafür sorgen, dass der gesammte 
Klapperatismus vor der Verdichtung vollkommen frei von Sauerstoff ist 
und auch bleibt - z.B. durch abwechselndes Evakuieren und Spülen mit 
Inertgas (z.B. Ar).

Im Übrigen würde ich mich bei so einem Thema nicht unbedingt auf 
Auskünfte - Stichwort Kühlschrankkompressor *<8-/ - in einem Forum 
verlassen...

von Ben E. (ben_)


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- Vorher evakuieren bzw. spülen halte ich fest. Das kann man schonmal in 
der Konstruktion einplanen. Wies dann am Ende auch aussehen mag.
- Der Ex Prospekt hilft mir auch schonmal weiter ein paar Aspekte zu 
berücksichtigen, Danke hierfür!
- Die Idee mit den gekoppelten Zylinder halte ich gut für das 
Experimentieren mit verschiedenen Werkstoffen, Drücken und Mengen, danke 
auch hierfür!
Wenn ich das richtig verstehe ist das gleiche Konzept bei einem 
Druckübersetzer in Anwendung. Habe schon welche gefunden die grob das 
erfüllen würden, jedoch bräuchte ich hier mehrere in Reihe (aufgrund der 
max Übersetzung) was mir wieder nicht so gut gefällt.

https://www.landefeld.de/gruppe/de/druckuebersetzer-pneumatisch-bis-20-bar/DUE60B5
https://www.landefeld.de/gruppe/de/druckuebersetzer-pneumatisch-bis-20-bar/DUE60A

Zum Thema Verlässlichkeit; eine grundsätzliche Skepsis sollte eigentlich 
jedem guten Techniker im Blute liegen, ich werd hier nichts blind 
zusammenstöpseln, soviel ist klar.

von Wolfgang-G (Gast)


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Wenn ich noch etwas zu sagen hätte, dann würde ich das Thema aus 
sicherheitstechnischen Gründen abblasen, schon deshalb, da das nötige 
Grundwissen im Umgang mit Wasserstoff fehlt und auch nicht von heute auf 
morgen angeeignet werden kann.
Schon die Menge von 0,6m³/h erzeugtem H2  lassen rel. schnell die 
Exgrenzen, die bei ca. 4% bis 75% liegen,  erreichen. Bei Wasserstoff 
besteht auch die Gefahr der Selbstentzündung.
Es gibt natürlich geeignete Maßnahmen, um die Gefahr zu bannen. Sonst 
könnte ich diese Zeilen nicht verfassen.
MfG

von Ben E. (ben_)


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Wolfgang-G schrieb:
> Wenn ich noch etwas zu sagen hätte, dann würde ich das Thema aus
> sicherheitstechnischen Gründen abblasen, schon deshalb, da das nötige
> Grundwissen im Umgang mit Wasserstoff fehlt und auch nicht von heute auf
> morgen angeeignet werden kann.
> Schon die Menge von 0,6m³/h erzeugtem H2  lassen rel. schnell die
> Exgrenzen, die bei ca. 4% bis 75% liegen,  erreichen. Bei Wasserstoff
> besteht auch die Gefahr der Selbstentzündung.
> Es gibt natürlich geeignete Maßnahmen, um die Gefahr zu bannen. Sonst
> könnte ich diese Zeilen nicht verfassen.
> MfG

Danke für den Beitrag. Aber zumindest das Konzept werd ich auf jedenfall 
soweit es mir möglich ist weiter betrachten und durchrechnen.
Von heute auf morgen ist auch bisher selten was gutes gebaut worden, von 
dem her lass ich mich nicht entmutigen.

von Michael S. (technicans)


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Udo Schmitt schrieb:
> Das Problem bei H2

H2? Ich denke es geht hier nur um Wasserstoff in Gasform und das
hat doch, so viel ich mich noch erinnere nur die Bezeichnung H,oder?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoff
Das es als molekularer Wasserstoff als H2 bezeichnet wird, hab ich
gelesen.

Wolfgang-G schrieb:
> Bei Wasserstoff
> besteht auch die Gefahr der Selbstentzündung.

Na, wenn ein Wasserstoff/Sauerstoff-Gemisch zündfähig ist.
Das dürfte wohl nicht unkritsch sein, sonst gäbe es ja kein
Wasserstoff in Druckflaschen, oder?

Ben E. schrieb:
> Jedoch hab ich keine Erfahrung mit Ölabscheider, wie ölhaltig wird so
> ein Gas bei so nem Kompressor und wieviel kriegt man mit so nem
> Abscheider wieder weg?

Ich bin nicht sicher, aber Öl müsste sich doch bei bestimmten
Temperaturen ausfällen lassen, oder?
Gase werden ja auch bei bestimmten kalten Temperaturen aus der Luft
abgeschieden.

von Knallgas (Gast)


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>Das es als molekularer Wasserstoff als H2 bezeichnet wird, hab
>ich gelesen.

Genau umgekehrt. H ist atomar, H2 molekular


>...aber Öl müsste sich doch bei bestimmten Temperaturen ausfällen lassen,
>oder?

Wir reden hier von "Tröpfchenmitriß" evtl. in Form von
Aerosolen, da funktioniert Kondensation nicht. Höchstens Filter mit 
entsprechendem Druckverlust.

von kawumm (Gast)


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Ben E. schrub:
> ... ist das gleiche Konzept bei einem Druckübersetzer in Anwendung.
Im Prinzip ja, aber den verlinkten Ausführungen fehlt die unbedingt 
erforderliche räumliche und fehlertolerante Trennung zwischen 
O2-hältiger Pressluft und H2.

> [einiges] Zum Thema Verlässlichkeit
Hmm, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass du die Energie für die 
H2-Zelle in einem AKW_2.0@home gewinnst - siehe 
http://www.youtube.com/watch?&v=3hZo5k0V9M0 - als Lesetipp:

"Hydrogen as an energy carrier and its production by nuclear power" 
IAEA-TECDOC-1085 (*)

Dieses Elaborat ist zwar schon etwas angestaubt, gibt aber doch einen 
brauchbaren Überblick über die verschiedenen Methoden der 
Wasserstofftechnologie - vor allem aber viele weitere Literaturstellen 
;)

Für die bisher noch gar nicht angesprochene, aber meiner Meinung nach 
zwingend erforderliche, Reinigung des Rohgases zwischen Zelle und 
Verdichter (Abscheiden unerwünschter Bestandteile wie Säure- oder 
Laugennebel und Trocknung) würde ich mich auch bei den Chemikern 
umsehen.

Basics fürs Labor: 
http://userpage.chemie.fu-berlin.de/~tlehmann/gp/laborpraxis/
Foren: versuchschemie.de, lambdasyn.org oder sciencemadness.org - je 
nach Geschmack und Risikobereitschaft

Etwas spezieller: G. Brauer, Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 
(*), Abschnitt H2 bzw. O2
Zitat: "Given the above dimensions, the apparatus can carry a current of 
about ***5 amp.*** and furnish about ***one liter of oxygen per hour.***
Caution: the poles may not be interchanged during the run! An 
oxyhydrogen gas explosion, which is then unavoidable, can have very 
serious consequences because of the concentrated potassium hydroxide 
solution."

Du solltest also wirklich noch einmal - und dabei stimme mit Wolfgang-G 
vollkommen überein - in erster Linie den Maßstab deines Aufbaus 
überdenken!

Ich würde mich nämlich sehr darüber freuen, dein Ergebnis hier im Forum 
bewundern zu können, und nicht als Aufmacher einer Tageszeitung.

(*) findet man in gut sortierten Uni-Bibliotheken oder in den Untiefen 
des binären Usenets.

von Wolfgang-G (Gast)


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Michael S. schrieb:
>H2? Ich denke es geht hier nur um Wasserstoff in Gasform und das
>hat doch, so viel ich mich noch erinnere nur die Bezeichnung H,oder?
>Das es als molekularer Wasserstoff als H2 bezeichnet wird, hab ich
>gelesen.
Alle Gase, außer die Edelgase,( z.B He, Ar) kommen in der Regel in 
molekularer Form vor.
z.B. N2, Cl2 oder der Telefonanbieter O2

>Wolfgang-G schrieb:
>> Bei Wasserstoff  besteht auch die Gefahr der Selbstentzündung.

>Na, wenn ein Wasserstoff/Sauerstoff-Gemisch zündfähig ist.
>Das dürfte wohl nicht unkritsch sein, sonst gäbe es ja kein
>Wasserstoff in Druckflaschen, oder?

Die Selbstentzündungsgefahr besteht vor allem beim Ausströmen von unter 
Druck stehendem H2. Dabei spielen katalytische Effekte eine Rolle, die 
man nicht immer exakt einschätzen kann. So können schon besondere 
Spitzen und Kanten diesen Effekt auslösen. Eine Rolle spielen auch die 
verwendeten Materialien.

>a) fürs Laden eines Metallhydridspeichers
interessehalber: was willst du mit dem Metallhydridspeichers machen?
MfG

von Ben E. (ben_)


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So, etwas Denkerpause gehabt, bisschen gezeichnet und gegrübelt.

Die Idee mit den zwei Pneumatikzylindern gefällt mir sehr gut.

Im übrigen weiß ich mittlerweile, dass die Mengen in meinem 
experimentellen Aufbau seeehr gering sein werden, würd mal schätzen, 
habs noch nicht nachgerechnet, so in etwa 5 NLiter pro Stunde. 
Druckübersetzen müsste ich von 0,5 auf 16 bar relativ auf Umgebung.

Mein Konzept sieht bisher folgendes vor:

-Einen doppelwirkenden Pneumatikzylinder der per "Wechselschaltung" mit 
Pressluft aus der Leitung betrieben wird.
-Zwei Druckspeicher, einen für 0,5 bar als Auffangbehälter der 
Produktion und einen für 16 bar der den Ladedruck für den Speicher hält.
-Einen zweiten, einfachwirkenden Pneumatikzylinder der ohne Öl auskommt 
und entsprechend Ex-sicher ist. Dieser ist mechanisch mit dem 
"Antriebszylinder" verbunden und saugt Luft aus dem Unterdruckspeicher 
und befördert das Gas in komprimierten Zustand in den Hochdruckbehälter.
-Zwei Ventile, die Zuführung und Abführung des "Kompressionszylinders" 
regeln

Jetzt die Quizfrage, wo finde ich einen H2 Ex-sicheren 
Pneumatikzylinder, der für 16 bar geeignet ist und bezahlbar bleibt?
Habe bisher nichts gefunden, aber auch noch nicht erschöpfend gesucht, 
hat jemand was passendes zur Hand?

von kawumm (Gast)


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> wo finde ich ...
Käuflich, mit Herstellergarantie(*) und noch dazu billig - äußerst 
unwahrscheinlich. Für die kommerzielle Verdichtung von H2 gibt es andere 
Methoden - oder wie wird deiner Meinung nach so etwas 
http://www.linde-gase.de/produkte/industriegase/industriegase/wasserstoff_3.0.html 
befüllt?

Wie schon erwähnt, würde es auf eine eigene Konstruktion/gröbere 
Bastelei hinauslaufen.
Allerdings hat mich diese Frage nun endgültig davon überzeugt, das du 
derzeit dazu nicht in der Lage sein wirst.

Bevor du nicht zumindest die Frage nach der Verwendung des 
Metallhydridspeichers beantwortet hast und einen Enwurf inkl. der 
nötigen Berechnungen - unter der Annahme, es gäbe einen solchen Zylinder 
(handelsübliche Abmessungen) - einstellst, wirst du von mir zu diesem 
Thema nix mehr lesen.


(*) Als Bespiel - ist aber sicher kein Einzelfall
http://www.pneumatikkatalog.de/industriepneumatik_2008/timmer-pneumatik-rundzylinder-edelstahl-serie-rva.pdf
"Alle in den Unterlagen aufgeführte Produkte sind nur für typische 
Pneumatikanwendungen ausgelegt. Jeder andere Einsatzzweck bedarf einer 
schriftlichen Genehmigung der Firma ..."


p.s.: Nur noch eine kleine Quizfrage meinerseits. Warum ist ein 
einfachwirkender Zylinder für diese Anwendung nicht unbedingt die beste 
Wahl?

von Michael S. (technicans)


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Ben E. schrieb:
> Jetzt die Quizfrage, wo finde ich einen H2 Ex-sicheren
> Pneumatikzylinder, der für 16 bar geeignet ist und bezahlbar bleibt?

http://www.claus-wille.de/pneu_zylinder.html

Nur wird das kaum bezahlbar sein, daher würde ich mal in der eBucht
suchen.
http://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=Pneumatikzylinder&_sacat=0&_odkw=Pneumatikzylinder&_osacat=0&_from=R40
Vielleicht findet sich ja da was. Mit dem Druck sehe ich allerdings
schwarz.

von Udo S. (urschmitt)


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Ben E. schrieb:
> so in etwa 5 NLiter pro Stunde.

???
Was sind NLiter pro Stunde?
NewtonLiter?

von Ben E. (ben_)


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@kawumm
Ich fühle mich geschmeichelt, dass du dir solche sorgen über meine 
sicherheit machst. Ich hoffe du bist auch politisch oder sozial so 
leidenschaftlich engagiert, das wäre eine bereicherung für die 
allgemeinheit.
Im übrigen ist der linde link unpassend, da gehts um drücke vonn 200 bis 
300 bar. Im Prototypenaufbau brauche ich auch noch keine 
herstellergarantie, aber danke für den hinweis.

Danke auch an die anderen antworten, ich werde mal weiter stöbern, bin 
bis auf weiteres noch für jede idee bzw. diskussion dankbar.

Spontane idee, hydraulische zylinder werden wohl nicht glücklich sein 
mit ungeölter luft zu funktionieren?! Hat hier jemand erfahrung?

von Michael S. (technicans)


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Ben E. schrieb:
> Spontane idee, hydraulische zylinder werden wohl nicht glücklich sein
> mit ungeölter luft zu funktionieren?! Hat hier jemand erfahrung?

Ein bisschen. Hydraulikzylinder sind für Flüssigkeiten ausgelegt
die die spiegelglatten Wände auch gleich vor Korrosion schützen.
Es mag welche aus Edelstahl, vielleicht auch aus Keramik geben,
aber das wird dann ein Kostenkategorie sein, wo sich das Suchen
kaum lohnen wird. Wie wäre es denn mit einer Wirbelzellenpumpe?
Einige Modelle laufen mit Grafit und brauchen keine Schmierung.
Ob die allerdings für Wasserstoff geeignet und so leistungsfähig
sind das  an damit auf 16 Bar komm, weiß ich nicht. Die kommen
auch oft in Vakuumpumpen vor und wenn man die Anschlüsse nach
belieben wählen könnte , könnte es vielleicht gehen.
http://www.ebay.de/itm/Vakuumpumpe-115-Vakuumbett-/170847073938?pt=Laborger%C3%A4te_instrumente&hash=item27c7477692

von Wolfgang-G (Gast)


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@Ben E.
>Im Prototypenaufbau brauche ich auch noch keine
>herstellergarantie, aber danke für den hinweis.

Verrate uns doch mal, was es am Ende werden soll.
MfG

von Ben E. (ben_)


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Michael S. schrieb:
> Ben E. schrieb:
>> Spontane idee, hydraulische zylinder werden wohl nicht glücklich sein
>> mit ungeölter luft zu funktionieren?! Hat hier jemand erfahrung?
>
> Ein bisschen. Hydraulikzylinder sind für Flüssigkeiten ausgelegt
> die die spiegelglatten Wände auch gleich vor Korrosion schützen.
> Es mag welche aus Edelstahl, vielleicht auch aus Keramik geben,
> aber das wird dann ein Kostenkategorie sein, wo sich das Suchen
> kaum lohnen wird. Wie wäre es denn mit einer Wirbelzellenpumpe?
> Einige Modelle laufen mit Grafit und brauchen keine Schmierung.
> Ob die allerdings für Wasserstoff geeignet und so leistungsfähig
> sind das  an damit auf 16 Bar komm, weiß ich nicht. Die kommen
> auch oft in Vakuumpumpen vor und wenn man die Anschlüsse nach
> belieben wählen könnte , könnte es vielleicht gehen.
> 
http://www.ebay.de/itm/Vakuumpumpe-115-Vakuumbett-/170847073938?pt=Laborger%C3%A4te_instrumente&hash=item27c7477692

Nach meinem Verständnis muss mein Sekundärkreislauf eigentlich 
"komplett" ohne Schmierung auskommen, sonst gibts im Gas 
Verunreinigungen die ich ungern wieder irgendwie rausfiltern versuchen 
würde.
Kann eine Vakuumpumpe auch für Überdrucke benutzt werden? Mir kommt das 
nicht ganz geeignet vor, habe aber auch nicht übermässig viel Erfahrung 
mit Pneumatikpumpen.

Wolfgang-G schrieb:
> Verrate uns doch mal, was es am Ende werden soll.
> MfG
Elektrolysezelle - Verdichtung und Vorratsbehälter - 
Metallhydridspeicher
Das ist was ich erreichen will, was dann mit dem gespeicherten Gas 
passiert ist erstmal zweitrangig, bzw. (noch) nicht relevant.

von Michael S. (technicans)


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Ben E. schrieb:
> Kann eine Vakuumpumpe auch für Überdrucke benutzt werden? Mir kommt das
> nicht ganz geeignet vor, habe aber auch nicht übermässig viel Erfahrung
> mit Pneumatikpumpen.

Wenn Ein-und Ausgang jeweils einen Gewindeanschluss haben, sehe
ich erst mal nicht, das das nicht gehen sollte. Man muss sich
halt mal umschauen, Hersteller fragen, Detailfragen klären und
alternative Beschaffungsquellen ausfindig machen, dann könnte
es gehen. Vakuumpumpen hab ich schon benutzt, aber nur Zweckgebunden
und schon gar nicht für den Druckaufbau zweckentfremdet.

von kawumm (Gast)


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Du hast meinen letzten Beitrag anscheinend überhaupt nicht verstanden 
oder verstehen wollen, was mich aber aufgrund deiner doch recht 
selektiven Wahrnehmung nicht wirklich wundert.
Es war darin kein einziger Hinweis auf weitere Sicherheitsbedenken 
enthalten, sondern betraf in erster Linie meine Ansicht zu deinen 
praktischen Fähigkeiten: Du hast von dieser speziellen Anwendung, aber 
auch von verwandten Bereichen (Pneumatik, Hydraulik, 
Druckgasleitungen...) absolut keine Ahnung, was in erster Näherung 
jedoch noch kein KO-Kriterium sein muß.

Gerade deshalb hätte es mich aber interessiert, wie es auf der 
theoretischen Seite aussieht, ob du also in der Lage bist z.B. die 
Kräfte und Geschwindigkeiten für eine bestimmte effektive Förderleistung 
eines simplen Zylinderantriebs zu berechnen. Ist ja nicht ganz 
unwesentlich, wenn man ein halbwegs passendes Teil sucht.
Anscheinend kannst du auch das nicht - dabei ist es gleichgültig, ob du 
es tatsächlich nicht beherrscht oder nur keine Lust dazu hattest oder 
darauf hoffst, dass jemand anders deine Arbeit erledigt - es ist einfach 
keine solide Basis für dein Anliegen.

Als dritten Punkt möchte ich noch deine, weiter oben schon einmal 
kritisierte, 'Blauäugigkeit' hinzufügen.
Du hast bisher fast(*) alle Vorschläge völlig unreflektiert übernommen 
ohne selber, außer vermeintlich coolen Sprüchen und viel heißer Luft, 
auch nur ein wenig dazu beizutragen. Nicht einmal, was denn nun so 
Besonderes an deinem Vorhaben wäre, bist du bereit zu erklären.
> Elektrolysezelle - Verdichtung und Vorratsbehälter - Metallhydridspeicher
> Das ist was ich erreichen will, was dann mit dem gespeicherten Gas
> passiert ist erstmal zweitrangig, bzw. (noch) nicht relevant.
Erwartest du ernsthaft, dass sich jemand bei einem solchen Verhalten die 
Mühe macht, dir zu helfen?

Unter diesen Voraussetzungen halte ich dein Projekt für unrealistisch 
oder besser gesagt für ein totes Pferd, auf das ich sinnvollerweise 
gleich gar nicht hätte aufsteigen sollen.

Daran war allerdings, und das hast du erstaunlicherweise richtig 
erkannt, auch eine gewisse soziale Komponente beteiligt. Ich bringe es 
einfach nicht über's Herz hilflose Omas vor den Bus zu schubsen, was im 
übertragenen Sinne der unkommentierten Akzeptanz von so einigen, in 
diesem Thread auftretenden Vorschlägen aber auch 'Konzepten' entspricht.
Du darfst dir zugutehalten, mich, zumindest in deinem Fall, davon 
geheilt zu haben.


(*) Abgesehen von den Hinweisen darauf, Sicherheitsvorschriften nicht 
nur als lästiges Beiwerk zu betrachten

von Michael S. (technicans)


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kawumm schrieb:
> kawumm (Gast)

>Du hast meinen letzten Beitrag anscheinend...
Solltest Philosoph werden.

von Erwin (Gast)


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Hallo zusammen!

Was ist bei dem Projekt herausgekommen? Ich habe nämlich ähnliches vor. 
Mit  PV Strom erzeugen (Inselanlage), überschüssigen Strom zur 
H-Erzeugung in DryCell verwenden, trocknen, verdichten und in 80-200 bar 
Druckflaschen speichern. In der sonnenarmen Zeit (vor allem 
November-Februar) mit Brennstoffzelle Strom erzeugen.

Akkus scheiden aus, weil
a) zu viele notwendig (@ 12V: 4.800 Ah = € 8.000,-)
b) Selbstentladung der Akkus
c) Platzbedarf der Akkus

Da nehme ich lieber einen geringeren Gesamtwirkungsgrad in Kauf, aber 
kann dafür verlustfrei länger speichern :)

Soviel ich mitbekommen habe, ist H ziemlich agressiv und es muss ein 
schmiermittelfreier Verdichter verwendet werden. Doch welche preiswerten 
Kleinverdichter (IN max. 5 Liter/Minute bei 0,3 bar; OUT 80-200 bar) 
gibt es, wo und zu welchem Preis? Ideal wäre natürlich, wenn der 
Verdichter mit 12V DC laufen würde :)

Hat jemand einen Tipp für mich?

MTIA
Erwin

von amateur (Gast)


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@Ben

Wasserstoff in Reinform ist kaum im Zaume zu halten - einfach zu dünn.

Also teile den Leuten hier doch bitte Deine Adresse mit, damit sich 
Deine Nachbarn, schon in aller Ruhe, ein neues Domizil suchen können.

von Jackfritt (Gast)


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Das Thema ist so alt. Das er sich bestimmt schon mit nem Knall selbst 
verdünnt hat. ;)
Hier haben sich doch Ein paar Profis zu Wort gemeldet, warum gibs dann 
immer wieder Leute
die meinen mann bekäme sowas für 50cent im Baumarkt?

von Ezis B. (ezis_b)


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Erwin schrieb:
..
>
> Da nehme ich lieber einen geringeren Gesamtwirkungsgrad in Kauf, aber
> kann dafür verlustfrei länger speichern :)
H2 geht durch Stahlwand durch, und bleibt leeres Tank...

von Ben E. (ben_)


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Knalle gabs schon, aber nur kontrollierte ;)

Die meisten Schlaumeier hier kann man genausowenig ernst nehmen wie die 
blutjungen Amateure die man hier genauso oft trifft.

Das Experiment ist noch nicht weiter, Hochdruck wäre mir aber auch zu 
gefährlich/umständlich, daher kann ich dir da überhaupt nichts weiter 
sagen.

von Ben E. (ben_)


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Kurzes Zitat aus Wikipedia zur Diffusion von Wasserstoff:

". Die heute für Gastanks und Leitungen verwendeten Materialien 
berücksichtigen diese Eigenschaften des Wasserstoffs,[28][29] so dass im 
täglichen Gebrauch keine größeren Risiken entstehen als z. B. durch die 
Verwendung von Benzin"
Quellen siehe H2 wiki Artikel

von Oops (Gast)


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Fuer die 16 bar gibt's Kompressoren im Baumarkt. Ob fettig oder nicht 
ist nocht wirklich wichtig. Bei Sauerstoff waere das dann anders.

von Martin S. (sirnails)


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Oops schrieb:
> Fuer die 16 bar gibt's Kompressoren im Baumarkt. Ob fettig oder nicht
> ist nocht wirklich wichtig. Bei Sauerstoff waere das dann anders.

Ich würde mir das vorher gewaltig überlegen, einen nicht 
explosionsgeschützten Kompressor für ein hochentzündliches Gas zu 
nutzen. Wasserstoff ist das kleinste Atom das wir kennen, als Molekül 
ist es kaum größer. Da gelten ganz andere Vorsichtsmaßnahmen als bei der 
einfachen Kompression von Luft.

von Lass Bollen (Gast)


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Wasserstoff alleine ist ungefaehrlich. Auch komprimiert. Auch wenn es 
ein kleines Leck geben wuerde, wuerde der Wassserstoff ausstoroemen und 
nach oben entweichen. Man sollte sowas vielleicht nicht in einem 
geschlossesen Raum machen. Falls ein kleines Leck gibt und dieser Strahl 
wird entzuendet, dann brennt es ein bisschen. Dann schaltet man eben ab. 
Eine Explosion gibt es deswegen nicht.

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