Hallo, ich bin hier beim meinem Doppelsuperhet Empfänger bei der zweiten ZF angekommen. Eckdaten: - Empfangsbereich: 0-30 MHz - Mischer: SA612 - ZF 1: 45 MHz - ZF 2: 9 MHz Das ganze dient als Lernprojekt für mich. Als VORGABE meinerseits verwende ich absichtlich keine ZF-IC's! Ich will erfahren (lernen), wieviel Verstärkung überhaupt zwischen den einzelnen Stufen nötig ist und wie heikel die Verstärker zu bauen sind. Ich bediene mich verschiedenster Bauteile (THT und SMD). Ich stelle nun im Baufortschritt fest, dass das Signal nach jeder Verstärkerstufe zwar lauter wird, jedoch auch das Rauschen. Mein Grundrauschpegel ist mittlerweile bei S3 (an einem ICOM 746) nach der 2. ZF angekommen. Das ist unbefriedigend. Meine Verstärker sind 0815 R-Gegengekoppelte Verstärker mit einem BF96TS. Die Spannung (12V) wird über eine SMD Spule von 27uH zugeführt. Jede Stufe ist in einem Weissblechgehäuse und via BNC Stecker/Buchse zusammengeschlossen. Soviel zur Einleitung. Meine Frage: Was mache ich Falsch? (Blick in die Kristallkugel bitte). Welches Verstärkerdesign ist für HF Verstärker brauchbar (Schaltpläne gesucht)? Danke Günter
Zunächst, dass deine Bschreibung wenig Überblick und Orientierung gibt, Dein tun zu verstehen um es zu beurteilen. Wie wäre es dein Pläne einzustellen, und den Aufbau zu bebildern. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Rauschen zeigt ein schlechtes SNR an (zu wenig Signal im Vergleich zur Störung) am Eingang der Stufe. Die Ursache kann in der Anpassung oder der Abstimmung liegen. Namaste
@Günter: Ich baue auch seit Jahren an einen solchen Empfänger und dort war das Rauschen am Anfang auch sehr stark! Wichtig ist, dass du dir einen Pegelplan machst damit nur die Mischer- und Filterverluste durch Verstärkung ausgeglichen werden. Auch müssen die einzelnen Stufen (Mischer, ZF-Verstärker etc) abgeschirmt werden (in ein TEKO-Gehäuse und Anschl. über komfortable 50Ohm-Technik)! Als ich die einzelnen Stufen in ein Gehäuse gepackt hatte ging das Rauschen zurück. Auch der Aufbau der Schaltung ist wichtig. Hier bietet sich für Ungedultige die Manhattan-Technik mit einer GND-Backplane an.
Ok beim SA hat meine keine Mischerverluste ;)
OK llesen hilft sory. Also doch alles abgeschirmt. Ein ASChaltplan wäre nicht schlecht
> dass das Signal nach jeder Verstärkerstufe zwar lauter wird, > jedoch auch das Rauschen. > Mein Grundrauschpegel ist mittlerweile bei S3 Das ist vermutlich normal, klar wird Rauschen und Signal proportional lauter. Warum sollte das Rauschen auch plötzlich verschwinden? Deaktiviere mal den ersten Oszillator. Dann sollte das Rauschen fast weg sein (natürlich auch das Signal). Falls ja, klemm mal die Vorstufe ab.
Günter W. schrieb: > Eckdaten: > - Empfangsbereich: 0-30 MHz > - Mischer: SA612 > - ZF 1: 45 MHz > - ZF 2: 9 MHz Hmm, wozu die 9 MHz als 2. ZF? Ist deine 1. ZF so breitbandig, daß du nen Abstand von 18 MHz zur Spiegelfrequenz brauchst? Hast du nen Wobbler, um dir deine Durchlaßkurven auch mal anzusehen? Nochwas zu den Pegeln (nicht von mir, sondern von nem befreundeten Funkamateur): Ein idealer Empfänger rauscht bei Zimmertemperatur mit -174 dBm/Hz (Grund: thermisches Rauschen, siehe Boltzmann-Konstante) Für nen KW-Empfänger brauchst du ca. 3 kHz Bandbreite, also rauscht dein Empfänger mit mindestens -139 dBm (Faktor von 3000 ist so etwa 35 dB) wenn er saugut ist. Mit ner Noise Figure von 6 dB rauscht er mit -133 dBm. Am Lautstärkepoti deines Empfängers hättest du sicherlich gern so etwa 0.3 Volt NF, was bei 50 Ohm etwa 0 dBm ausmacht. Nun brauchst du sicherlich kein 50 Ohm Poti, eines mit 10 k Ohm reicht dir auch, also nur 1/200 des Stromes, was nominell den (Leistungs) Pegel am Poti auf -23 dBm senkt. Also brauchst du von der Antenne bis zum NF-Poti so etwa 116 dB Verstärkung - aber nur im Maximalfalle, also wenn die AGC deines Empfängers voll aufdreht. Ach ja, wie großsignalfest soll dein Empfänger denn sein? Du willst wohl nicht, daß er bei jedem etwas stärkeren Sender gleich übersteuert. Nehmen wir mal an, daß er noch Signale von S9+20 verkraften soll (mittelprächtige KW-Radiostationen), das wären 0.5 mV am Eingang bzw. -53 dBm. Also brauchst du einen Regelumfang in HF und ZF von etwa 86 dB und deine Eingangsstufe muß -53 dBm am Eingang noch ohne Verzerrungen mitmachen. So, isses jetzt ein bissel klarer? W.S.
Hi, Günter, > Was mache ich Falsch? Eine ordentliche Diagnose erfordert eine ordentliche Anamnese, wie sie in einem Forum wie diesem nur schwer möglich ist. Mein bestes Buch für solche Experimente: Eric T. Red: "Funkempfänger-Schaltungstechnik praxisorientiert", auch beim DARC erhältlich. Er geht sehr fein ein auf Pegelpläne und auf den schmalen Grat zwischen a) zu viel Rauschen infolge zu wenig Verstärkung oder am falschen Punkt. b) und zu viel Intermodulationsstörungen durch hohe Verstärkung und erst recht am falschen Punkt. So hat Deine Wahl des Mischers zwar den Charme der Kleinheit, des geringen Preises und den geringen Anforderungen an die Leistung des LO - aber dessen Großsignalverhalten ist wie Trabbi zwischen Lkw auf der Autobahn - völlig unzureichend. Der Mischer passt besser für die Umsetzung von VHF auf Quarzfilter von 45 MHz, wie in den Applikationsbeispielen ausführlich beschrieben. Zur ordentlichen Anamnese, damit ein Rat eben nicht ausfällt wie Gerate wegen vernebelter Glaskugel, gehört: 1. Ein Pegelplan, der alle rauschenden und intermodulierenden Vierpole im Signalweg zeigt bis zum Detektor. Dazu jeweils Verstärkung (ohne Abregelung), Noise Factor, IP2 und IP3. 2. Messung der Ist-Pegel entlang der Kette der Vierpole bei impedanzrichtig abgeschlossenem Eingang. Was mir aufgefallen ist: Du schreibst etwa so "jede Stufe in einem Weißblechgehäuse mit BNC", also 50 Ohm. Aber auch "R-gekoppelt". Darunter verstehe ich eine Gegenkopplung mit R von Kollektor auf Basis. Nur - wie kommst Du damit auf die 50 Ohm für den Ausgang? Eric T. Red ist preiswert und gut zum Nachschlagen. Er ist weit billiger, als würde ich meinen Rat nach meinen Stundensätzen berechnen... Cioa Wolfgang Horn (Blick in die Kristallkugel bitte). > Welches Verstärkerdesign ist für HF Verstärker brauchbar (Schaltpläne > gesucht)? > > > Danke > Günter
Eventuell wäre der Hybride Cascode nach W7ZOI und WA7MLH was für Dich. Den Artikel gibts hier http://www.ka7exm.net/hycas/hycas_200712_qst.pdf weitere Infos hier w7zoi.net/hycas-pcb.html und hier w7zoi.net/hycas-apps.html . Ich kann nur jedem das Buch "Experimental Methods in RF Design" empfehlen http://www.qrp.pops.net/emrfd.asp und dazu die Yahoogruppe "emrfd" 73
@ wolfgang und W.S. Sicherlich habt ihr Recht was die "richtige" Herangehensweise an solch ein Komplexes Gerät wie hier beschrieben angeht. Trotzdem glaube ich, dass ist etwas überzogen. Auch mit stufenweiser Verbesserung seiner Konstruktion durch die try&error Methode wird er zum Ziel gelangen, nur wird das seine Geduld herrausfordern, dafür aber wird er tausendmal mehr lernen als wenn er es von Anfang an so professionell aufzieht. Denn auch eure Methode ist das Ergebnis dieses Lernprozesses durch andere.Man kann freilich darauf aufsetzen, aber es ist nicht sicher, dass man dabei die Zusammenhänge erfasst welche zu genau der Methode führten. Obgleich ich sagen muss; der Doppelsuper ist eigentlich die Super League im Empfängerbau und kein Einstiegsprojekt. Die nassforsche Herrangehensweise des TO errinnert mich aber eher an meine Jugend 7.Schuljahr: AG-Leiter : Was wollen wir den in unserer AG Elektronik Bauen? Winne: Ein Funkgerät! Und wir möchten bitte hellsehen ;-) @Günter (wo isser denn?) Na dann es werde Licht. Zeig uns Bilder und wir werden das Deine zerpflücken. Zu unserer Erbauung und der deinen helfen wir dir das deine dann richtig zusammen zu pusseln. Bedenke es handelt sich um eine Signalkette, welche du überall versauen aber nur an diesem Punkt wo du sie versaust wieder korrigieren kannst. Am besten zäumst du das Pferd von hinten, auf dann benötigst du nur jeweils die richtigen Signalquellen um die einzelnen Stufen in Betrieb zu nehmen. Ach ja und die Zeit drängt. Du solltest fertig werden, bevor du noch einen analogen Sender bauen musst, weil die komerziellen und öffentlichrechtlichen Analogsender abschalten. ;-) ;-)
S3 entspricht 0,79μV an 50Ω. Obwohl der Schaltplan nicht bekannt ist, vermute ich mal eine Verstärkung von wenigstens 20 dB vom Antenneneingang des Selbstbaugerätes bis zur Messstelle in der 2.ZF. Rechnet man jetzt zurück, dann beträgt das Rauschen <100nV bezogen auf den Eingang. Das sind zwar alles Vermutungen, aber möglicherweise funktioniert das Gerät bisher nicht soo schlecht.
Hi, Winfried, > Sicherlich habt ihr Recht was die "richtige" Herangehensweise an solch > ein Komplexes Gerät wie hier beschrieben angeht. Trotzdem glaube ich, > dass ist etwas überzogen. Worin überzogen? > Auch mit stufenweiser Verbesserung seiner Konstruktion durch die > try&error Methode wird er zum Ziel gelangen, nur wird das seine Geduld > herrausfordern, "Wer guten Rat von schlechtem unterscheiden kann, braucht keinen." (unbekannt) Diese Souveränität sollte möglichst bald erreicht werden. Also reden wir mal, worauf es dabei ankommt. Deine Herangehensweise ist geeignet, aber auch meine. Denn beide reduzieren die Zahl der Unbekannten auf eine übersichtliche Anzahl. Auf die Übersichtlichkeit kommt es nämlich an: 1. In Deinem Fall beispielsweise durch Reduktion der Anzahl der Verstärkerstufen, so dass jede Veränderung das Ergebnis klarer erkennen läßt. was dann passiert, ob die Veränderung in die richtige Richtung ging. Beispiel: Der Flugschüler, der Höhe gewinnen will und meint, für mehr Höhe bräuchte er nur am Höhenruder ziehen. Ergebnis: Im Prinzip ja, aber wer zu sehr und zu lange zieht, der lässt die Strömung abreißen und dann reagieren Erde und Wolken um uns herum auf eine verwirrende Art anders als gedacht, bis sein Fluglehrer einen Sturzflug eingeleitet und das gutmütig konstruierte Schulflugzeug abgefangen hat. (Der Starfighter war eher elegant als gutmütig...) 2. In meinem Fall führt die Erstellung des Pegelplans keine weitere Unbekannte ein, schafft aber Überblick. Sie schafft mehr Verständnis in Sachen "System". Wie die vielen Baugruppen zusammen spielen. 3. Auch die klassische Art, wo man erst mal einen Detektorempfänger baut, in der nächsten Stufe einen Audio-Verstärker und in der dritten ein Vorverstärker. > Die nassforsche Herrangehensweise des TO errinnert mich aber eher an > meine Jugend 7.Schuljahr: > Winne: Ein Funkgerät! Klar, in beiden Fällen erfrischend sympathisch. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Worin überzogen? zu professionell für ein Hobbylernprojekt > "Wer guten Rat von schlechtem unterscheiden kann, braucht keinen." > (unbekannt) Das machte jeglichen Rat überflüssig > Diese Souveränität sollte möglichst bald erreicht werden. Ich würde es Autarki nennen, es führt zum Schwimmen im eigenen Sud und lässt den Tellerrand als der Welten Grenze erscheinen, oder? > Also reden wir mal, worauf es dabei ankommt. > Deine Herangehensweise ist geeignet, aber auch meine. > > Denn beide reduzieren die Zahl der Unbekannten auf eine übersichtliche > Anzahl. Auf die Übersichtlichkeit kommt es nämlich an: > 1. In Deinem Fall beispielsweise durch Reduktion der Anzahl der > Verstärkerstufen, so dass jede Veränderung das Ergebnis klarer erkennen > läßt. was dann passiert, ob die Veränderung in die richtige Richtung > ging. So dachte ich mir das > Beispiel: Der Flugschüler, der Höhe gewinnen will und meint, für mehr > Höhe bräuchte er nur am Höhenruder ziehen. Ergebnis: Im Prinzip ja, aber > wer zu sehr und zu lange zieht, der lässt die Strömung abreißen und dann > reagieren Erde und Wolken um uns herum auf eine verwirrende Art anders > als gedacht, bis sein Fluglehrer einen Sturzflug eingeleitet und das > gutmütig konstruierte Schulflugzeug abgefangen hat. (Der Starfighter war > eher elegant als gutmütig...) Ein Radio ist kein Flugzeug der Vergleich.... und trotzde sind die Pioniere genauso vorgegangen ohne Fluglehrer. Beim Radiobau sind aber (Sicherheitsregeln beachtend) Fehler erlaubt auch gröbere, man kann daraus nur lernen. > 2. In meinem Fall führt die Erstellung des Pegelplans keine weitere > Unbekannte ein, schafft aber Überblick. Soweit folge ich dir. > Sie schafft mehr Verständnis in > Sachen "System". Wie die vielen Baugruppen zusammen spielen. Hier habe ich Zweifel, eher sehe ich die Tendenz zu schematischer Nachahmung gefördert. ;-) > 3. Auch die klassische Art, wo man erst mal einen Detektorempfänger > baut, > in der nächsten Stufe einen Audio-Verstärker und in der dritten ein > Vorverstärker. So habe ich angefangen, und dank RIAS konnte ich auf alles außer der Diode am Kopfhöhrer vezichten(in Berlin-Treptow). Leider scheint der TO schon auf und davon, schade eigentlich. Namaste
Hi, Winfried, >> "Wer guten Rat von schlechtem unterscheiden kann, braucht keinen." >> (unbekannt) > > Das machte jeglichen Rat überflüssig Nein. Es beendet nur die Abhängigkeit vom Bevormunder. >> Diese Souveränität sollte möglichst bald erreicht werden. > > Ich würde es Autarki nennen, es führt zum Schwimmen im eigenen Sud > und lässt den Tellerrand als der Welten Grenze erscheinen, oder? Du beschreibst die Kehrseite der Medaille, ja. > Ein Radio ist kein Flugzeug der Vergleich.... und trotzde sind die > Pioniere genauso vorgegangen ohne Fluglehrer. O weiha. Otto von Lilienthal hat zunächst mal den Vorläufer eines Windkanals gebaut und die Aerodynamik studiert, bevor sein Gleiter die Starthöhe überstieg - und am Boden zerschellte. >> Sie schafft mehr Verständnis in >> Sachen "System". Wie die vielen Baugruppen zusammen spielen. > > Hier habe ich Zweifel, eher sehe ich die Tendenz zu schematischer > Nachahmung gefördert. ;-) Ja, unter dieser Nachahmung leidet das ganze professionelle Ingenieurwesen... Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > > Nein. Es beendet nur die Abhängigkeit vom Bevormunder. > Das wäre dann das Ideal > > O weiha. Otto von Lilienthal hat zunächst mal den Vorläufer eines > Windkanals gebaut und die Aerodynamik studiert, bevor sein Gleiter die > Starthöhe überstieg - und am Boden zerschellte. Sehr wohl, doch auch Lilienthal, obgleich er als einer der Ersten dieses Thema mit wissenschaftlicher Methodik erfolgreich anging, arbeitete noch immer nach der Methode try & error, der Basis aller Evolution. > Ja, unter dieser Nachahmung leidet das ganze professionelle > Ingenieurwesen... nur wenn man die Nachahmung zum Dogma erhebt. Man erlerne das lernen nach der Methode try and error so dann lerne man basierend auf den Erfahrungen der Forderen, zu guter letzt besinne man sich der eigenen kindlichen Kreativität, und versuche das Undenkbare umzusetzen. Ich denke, das ist was die Asiaten uns derzeit vorraus haben während wir im Regulierungs- Sicherheits- und, Bevormundungswahn ersticken. [frustbedingter Sarkasmus] Während wir mit immer neuen Absicherungen alter Pfründe und Vergeudung von Humanresourcen durch profitorientierte Ausbeutung unsere Zukunft und die unserer Kinder auf dem Altar der Gier opfern. Hier lebt man um zu arbeiten oder vegetiert dahin, statt zu arbeiten um gut zu leben. [/frustbedingter Sarkasmus] Jehova! Namaste
Wolfgang Horn schrieb: > So hat Deine Wahl des Mischers zwar den Charme der Kleinheit, Nanana, soooo grottenschlecht ist der SA612 denn nun auch wieder nicht. Er verträgt keine +30 dBm - jawoll, aber er ist auf der KW noch rauscharm genug, um trotzdem einen passablen Dynamikumfang zu bieten. Das hängt aber auch von der Ausgangsbeschaltung ab. Führt man die niederohmig aus und überbrückt die internen 1k5 für DC mit einem Ausgangstrafo, dann macht er ne deutlich bessere Figur. Es ist eben ein stromsparender IC, der sich am besten in einem Portable mit Teleskopantenne macht. Ähem.. " Der Mischer passt besser für die Umsetzung von VHF auf Quarzfilter von 45 MHz" Wohl eher nicht. 45 MHz am Ausgang ist keine gute Idee, der Chip pfeift schon bei 22 MHz fast auf dem letzten Loch. 10.7 MHz sind jedoch OK. (Nicht immer der Werbeabteilung glauben) Wenn es schon sein muß, dann würde ich eher mit 2facher Vorselektion und nur einer ZF bei 9 MHz fahren. Wir sind ja nicht mehr im Zeitalter der Dreifach-Drehko's, sondern könnten die Vorselektion mit per Analogschalter, Kondensatoren und Kapazitätsdioden für den letzten Schliff und nem PWM als analoge Ansteuerung und ner Stützstellentafel im uC erledigen. Nur so als Seitenidee. Aber wo bleibt unser Günther W. ??? W.S.
@ALLE Nachdem ich wieder unter den Lebenden weile, melde ich mich wieder. Erstmal Danke an die Erfrischende Diskussion Eurerseits. Für mich ist es immer wieder spannend Fachkundigen Personen zuzuhören, hier mitzulesen. Pegelplan: Welche Pegel sind denn überhaupt sinnvoll. Wie wird ein sinnvoller Pegel ermittelt. -100dBm, ,0dBm, 40 dBm nach dem Vorverstärker? Man(n) kann ja grundsätzlich alles annehmen bzw. verwenden. Gesamtverstärkung: Aktuell erreiche ich ca. 30dB Gesamtverstärkung. Mischer 1: VFO +4dBm Mischer 2: LO +0dBm Filter 1: 45MHz, 15kHz BW Filter 2: 9MHz, 2,2kHz BW Wie schon Eingangs geschrieben, wird auch das Rauschen angehoben. Grundrauschen ist ca. S3 an meinem ICOM746. Primär geht es mir hier um folgende Punkt: - Welche Art von Verstärkern sind bei diesen Geräten zu verwenden (FET, Bipos, Basissschaltung, R-Gegenkopplung, X-Gegenkopplung, ....) - Wie stark sind die einzelnen Verstärkerstufen auszulegen? (6dB, 10dB, 50dB?, 100dB) - Wo hat die Hauptverstärung in Bezug auf "Low Noise" statzufinden? (Letze ZF Stufe, nach der Produktdemodulation im AUDIO Teil) - Art des Mischers: Diodenringmischer, Glibertzelle, IQ Mischer, ... Meine mir zur Verfügung stehende Literatur (auch jene vom BEAM Verlag) ist nicht für mich nicht Aufschlussreich genug. Danke erstmal Günter
Dann ist das eventuell was für Dich: http://www.mydarc.de/dc4ku/ Prinzipaufbau eines großsignalfesten KW-Transceivers mit hochliegender 1. ZF.
Hi, Bernd, ja, der Schnorrenberg ist ein guter Tip. Seine Entwicklungen sind besser als wohl die Mehrheit der kommerziellen Geräte. > Pegelplan: Welche Pegel sind denn überhaupt sinnvoll. Der zwischen Skylla und Charybdis, wobei die beiden hier gehässigerweise keine zwei Meeresungeheuer sind, an denen viele Seefahrer scheiterten, sondern Odysseus vermied sie beide. Sondern der Nutzsignalpegel, Odysseus vergleichbar, hat eine Art Spießrutenlaufen zu überstehen, wobei er in seiner Gasse bei jedem Vierpol in der Signalkette von oben Intermodulationen auf den Deckel kriegt und von unten Rauschen. Der Pegel im Empfänger beginnt schwach am Antenneneingang. Er sinkt noch durch Bandfilter oder Vorselektion. Er steigt vielleicht erst noch mal durch den Vorverstärker. Er sinkt wieder durch den Ringmischer. Achtung, große Gefahr: Das Oszillatorsignal muss möglichst frei sein von Phasenrauschem. Denn das moduliert jeden Störträger am Mischer in das Empfangsband hinein. Dann eine Bandweiche gegen reziprokes Mischen, kann beim aktiven Mischer wie NE602 entfallen. Vielleicht noch ein Verstärker, vor dem ersten Quarzfilter. Am Ausgang des Quarzfilters haben wir den geringsten Pegel. Dann kommt der erste ZF-Verstärker, der den Pegel anhebt, dann die folgenden ZF-Stufen bis zum Detektor. Die Problematik: Jede der Stufen addiert Rauschen, das nicht mehr wegzukriegen ist. Jede Stufe addiert auch Intermodulationen, die auch nicht mehr wegzukriegen sind. Für jede Stufe gilt aufgrund physikalischer Zusammenhänge eine Ober- und eine Untergrenze: Die untere Grenze ist das Rauschmaß, der Noise Factor, der Stufe. Hier addiert sie Rauschen zum Signal. Die Obergrenze sind der IP2 und IP3, welche in der Regel 10 dB über der Aussteuerungsgrenze liegen. Aber an ihnen ist die Kennlinie des Verstärkers schon so gekrümmt, dass die Intermodulationsprodukte übler sind als der Rauschbeitrag des Verstärkers. Wer also Skylla, dem Rauschen, zu großzügig ausweicht und die Verstärkung in einer Stufe zu weit anhebt, der scheitert an den Intermodulationen der Charybdis. Wer diesen zu weit ausweicht und die Verstärkung zu klein hält, der scheitert wiederum an Skylla. Und dies kann in jedem Vierpol der Signalkette passieren. Eine grundsätzliche Lösung gibt es aus physikalischen Gründen nicht. Höhere Ruheströme in den Verstärkern verbessern die Problematik, verbrauchen aber Strom. Die Empfangstechnik ist voller Tricks zur besseren Navigation zwischen Skylla und Charybdis. Die Schweinerei ist nun: Hast Du eine Kette von dämpfenden und verstärkenden Vierpolen, siehst Du am Ende nur das Ergebnis - ein Wrack, untergegangen. Aber wo? Wie? Deswegen ist der Rat richtig, die Komplexität des Ganzen erst mal zu verringern und den übersichtlichen Teil zu optimieren. > Wie wird ein sinnvoller Pegel ermittelt? Durch Gleichgewicht. Man rechnet die Rausch- und Intermodulationsbeiträge aller Stufen auf den Empfängereingang zurück. Als wären alle Stufen nun frei von Rauschen, aber ihre Rauschquellen befinden sich alle am Eingang. Für die Intermodulationen nimmt man zwei Störsignale am Eingang an und berechnet die Intermodulationsprodukte, die in jeder Stufe entstehen, als hätte man am Eingang kleine Störsender. Der in der Realität niemals perfekte Pegelplan wäre, wenn am Empfängereingang im Konzert des Nutzsignals alle Rausch- und Intermodulationsbeiträge in der Summe kleiner sind als der gewünschte Signalpegel minus gewünschtem Störabstand - und kein einzelner Beitrag die anderen übertönt. Eben Gleichgewicht im Konzert der Instrumente. Das ist nie zu erreichen. Aber je näher man dem kommt, desto "kristallklarer" der Klang. > Etwa so, dass die Rausch- und Intermodulationsbeiträge aller Stufen . -100dBm, ,0dBm, 40 dBm nach dem > Vorverstärker? Das könnte ein erster Ansatz sein. Aber besser rechnet man alles auf den Antenneneingang zurück. Die Vertärkerstufe nach dem ersten Quarzfilter muss das geringste Rauschmaß aufweisen, weil dort der Pegel am niedrigsten ist. Die Verstärkerstufe vor dem Detektor muss die höchste Intermodulationsfestigkeit haben, weil der Pegel dort am höchsten ist. Die kosten für Intermodulationsfestigkeit steigen aber mit der Bandbreite Nachrichtenkanals. Der Doppelsuperhet hat darin den Vorteil, mit der zweiten Mischung die Bandbreite drastisch zu reduzieren, bevor man den Pegel so anhebt, wie es der Detektor braucht. Beispiel - einer der ersten kommerziellen digitalen Empfänger mit Hochleistungs-AD-Wandler in der ZF. Wahre Hochleistung vollbrachte der Verstärker vor ihm, die zigarettenschachtelgroße Baugruppe verbrauchte fast die Hälfte der Last am Netz. Wegen Linearität. Es war zum Haare-ausraufen. Ich spreche den Technik-Freaks unter den Großkunden meine Hochachtung aus, die entgegen jeder wirtschaftlicher Vernunft "Spitzenprodukte" wollen und auch bezahlen. > - Welche Art von Verstärkern sind bei diesen Geräten zu verwenden (FET, > Bipos, Basissschaltung, R-Gegenkopplung, X-Gegenkopplung, ....) Kauf Dir das Buch von eric T. Red. Da steht alles drin. Ciao Wolfgang Horn
> Der Doppelsuperhet hat darin den Vorteil, mit der zweiten > Mischung die Bandbreite drastisch zu reduzieren, bevor man > den Pegel so anhebt, wie es der Detektor braucht. Wie jeder weiß: There is no free lunch! Dies ist auch gleichzeitig die Schwäche des Doppelsupers. Störsignale können bis zum Filter der 2.ZF vordringen, da in der Regel das Filter der 1.ZF breiter ausgelegt wird, wie man auch an Günters Konfiguration sehen kann. Filter 1: 45MHz, 15kHz BW Filter 2: 9MHz, 2,2kHz BW Deshalb sollte in der 1.ZF keine übermäßig große Verstärkung stattfinden und der Signalpfad bis zum 2. Mischer sollte noch großsignalfes ausgelegt werden. Richtig verstärkt wird erst nach dem schmalbandigeren 2.ZF-Filter. Die 2.ZF sieht idealerweise nur noch das Nutzsignal und kann in ca. 3 Stufen z.B. mit DG-Mosfets die Hauptverstärkung leisten. Dieser Bereich sollte sich wegen der AGC auch gut regeln lassen.
als Lesestoff mal nach CDG2000, PICsStar und Star10 suchen damit wäre das durch Eigenbau realisierbare gezeigt und ausreichend Ideen für die eigenen Projekte liefern
Hallo Selbstbauer, ich ärgere mich auch über das Rauschen im asiatischen Doppelsuper. Hier gibt es Empfänger ohne viel Rauschen, wie man hören kann. http://www.qrpproject.de/Solf2009.html http://www.funkamateur.de/tl_files/downloads/hefte/2012/dl2fi_solf.zip Das wird mein Bastelprojekt, denn der nächste Winter kommt bestimmt. 73!
@Kunstkopf: Das eine File (bei SSB) sagt leider nicht viel aus. Wenn man eine gute Antenne hat und den SNR per HF-Regler (im ZF-Kreis) richtig einstellt, dann hört ich das so an. Bei SW kommt es nicht auf den Absolutpegel an, sondern ob ein Signal noch gelesen werden kann. IMHO klingt mein selbstgebauter Empfänger mit Loop etwa genauso. Das schwierige wird eher die Großsignalfestigkeit, VFO-Phasenrauschen und -Drift. Daran beißt man sich dann die Zähne aus.
BTW: Soll sich jetzt der TO einen Transceiver bauen? :D
Nein er soll sich keinen Transceiver bauen. Das scheinbare Geheimnis liegt im ZF-Verstärker, dem Einfachsuper und der niedrigen Zwischenfrequenz. Diese wurden wie man liest auch in anderen Projekten der QRP-AG verbaut(Punkt 6)und kann bestimmt auch im eigenen Empfänger Einzug halten. Wer das einmal Live gehört hat mag keinen Empfänger mehr aus Fernost. Ich habe in 35 Jahren als Funkamateur nichts besseres auf die Ohren bekommen. Die Schaltbilder liegen offen und mit Bauteilewerten vor. Alles bedrahtet, preiswert und leicht zu beschaffen. Da kann man kein Vermögen versenken. Lötkolben raus und los gehts! 73!
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