Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Klatschschaltung berechnen


von herbert (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich möchte gerne die angehänge Schaltung auf 3-3.4 V umberechnen. Kann 
mir jemand zeigen mit welchen Formeln und Werten aus dem Datenblatt des 
Transistors ich das anstelle?

Welchen Wert muss der Widerstand R2 besitzen das bei einer 
Betriebsspannung von 3V an der Basis diese 0.7 V angelangen? Ich versteh 
nicht ganz wo ich den Stromwert: I für das Ohmische Gesetz herbekommen 
soll.

Vielen Dank im vorraus

herbert

von Starkstromer (Gast)


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Was käme denn an Stromwerten für die verwendete Betriebsspannug raus?
Wahrscheinlich konzentrierst du dich auf Werte die relativ unwichtig 
sind.
Anstatt vorangig über Basisströme zu sinnieren wären Spannungen an 
gewissen Punkten vielleicht wichtiger.

Du willst welchen Mikrophonpegel auf welchen Schaltpegel für die 
"Anzeige" umsetzen? Welche Spannungsverstärkung muss dabei welche Stufe 
erreichen, wie sinnvoll aufteilen? Ist die letzte Stufe nur noch ein 
Schalter, oder verstärkt diese noch mit? Überleg mal so.

von Helmut L. (helmi1)


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herbert schrieb:
> Welchen Wert muss der Widerstand R2 besitzen das bei einer
> Betriebsspannung von 3V an der Basis diese 0.7 V angelangen?

So richtig was berechnen kann man an der Schaltung eigentlich nicht.
Die Streuung der Transistorwerte sind eigentlich schon viel hoeher als 
die aenderung der Betriebsspannung von 9 nach 3V.

Die Spannung an der Basis wird auch bei 3V Betriebsspannung so um die 
0.7V liegen weil die Basis-Emitterstrecke erst bei 0.6 .. 0.7V anfaengt 
Strom fliessen zu lassen. Lediglich der Strom durch R2 wird sich 
aendern. Da die Stromverstaerkung B des Transistor eine sehr grosse 
Streuung unterworfrn ist wird auch der Kollektorstrom sich sehr stark 
aendern und damit die Spannung am Kollektor. Nur der Vorwiderstand der 
LED laesst sich berechnen. Weil die Transistorparameter solch grosse 
Streuungen haben wird ein solche Schaltung auch praktisch nirgendwo 
eingesetzt. Massnahmen zur stabilisierung waeren:

Anstatt Basisvorwiderstand R2 einen Spannungsteiler zur einstellung des 
Arbeitspunktes verwenden. Einen Emitterwiderstand einfuegen zur 
Gegenkopplung und damit einen Temperaturabhaengigen Arbeitspunkt zu 
erhalten.

von mhh (Gast)


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Problem machen die 3 V eher dem Mikrofon, also dem Spannungshub vor C1. 
Ist der zu klein, sperrt T1 nicht mehr im Signalrhythmus und D1 bleibt 
dunkel.

R2 und R3 einfach zu halbieren sollte genügen. R4 nach LED-Strom 
berechnen. Und dann einfach ausprobieren.

von Ralf Liebau (Gast)


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mhh schrieb:
> Problem machen die 3 V eher dem Mikrofon, also dem Spannungshub vor C1.
> Ist der zu klein, sperrt T1 nicht mehr im Signalrhythmus und D1 bleibt
> dunkel.
>
> R2 und R3 einfach zu halbieren sollte genügen. R4 nach LED-Strom
> berechnen. Und dann einfach ausprobieren.

Das ist sehr pragmatisch. Alle Widerstände durch Bodys ersetzen und so 
lange rumkrubeln bis es funktioniert :-)

von Ottmar K. (wil1)


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Hallo Herbert,
ich zeige Dir jetzt wie man das umrechnen kann. am Besten Du schreibst 
Dir das auf, damit Du künftig nicht mehr fragen mußt und keine dummen 
Antworten mehr erhältst. Du weißt aber: Es gibt keine dumme Fragen, nur 
dumme Antworten. :-)

Hallo,
Grundsätzlich wird die Schaltung auch mit 3-3,4 Volt funktionieren, 
lediglich der Strom durch die LED, also deren Helligkeit, wird deutlich 
geringer.


Wenn es genauer sein soll rechnen wir einfach drauflos:
Batteriespannung 9V
Flusspannung der LED z.B. rot ca. 1,8 V
Restspannung über dem durchgeschalteten Transistor ca. 0,2V
9V - 1,8V - 0,2V = 7V über R4
Strom durch R4 = 7V / 470Ohm =0,0149A=14,9mA

Das Ganze jetzt für 3,2V:
3,2V - 1,8V - 0,2V = 1,2V
1,2V / 0,0149A = 80 Ohm nächster Normwert für R4: 82 Ohm

Berechnung des Widerstandes R3 von T1:
Bei 9V fließt dieser Strom durch R3:
9V - 0,2V (Sättigungsspannung T1) = 8,8V
I R1 = 8,8V/4700 Ohm = 0,0019A = 1,9mA

Das Ganze jejtzt für 3,2V:
3,2V - 0,2V = 3V
R1 = 3V / 0,0019A = 1578 Ohm, nächster Normwert für R3: 1500 Ohm

R2 hat die Aufgabe gerade so viel Strom in die Basis zu leiten, dass T1 
gerade noch nicht leitet. Also die Basis-Schwellenspannung von 0,7V ganz 
knapp noch nicht erreicht wird. Erst wenn vom Mikrofon zusätzlich 
Tonspannung liefert, soll diese Spannung zu einem zusätzlichen 
Stromfluss in die Basis führen und hierdurch die 
Kollektor-Emitterstrecke aufsteuern, so dass Strom durch R3 fließen 
kann.

Auch hier rechnen wir wieder:
9V - 0,7V = 8,3V (0,7V ist die Flusspannung der Basis-Emitter-Diode)
I R2 = 8,3V / 1.000.000 Ohm = 8,3µA

Jetzt für 3,2V:
3V - 0,7V = 2,3V
R2 = 2,3V / 0,000.0083A = 277108 Ohm, nächster Normwert R2: 270kOhm.

Den Arbeitswiderstand für das Electret-Microfon kannst Du jetzt bestimmt
selbst ausrechnen wenn ich Dir sage, dass über R1 etwa die halbe 
Betriebsspannung, als 1,6V abfallen soll.

Viel Spass beim Ausprobieren!

Ottmar

von Tom (Gast)


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Also ich würde nur R2 halbieren und R4 weglassen oder drastisch 
verkleinern(<50 Ohm)...

von Ottmar K. (wil1)


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Hi
wollte Herbert ja mal das prinzipielle Vorgehen deutlich machen. Fürs 
Micro wird es wie schon einer zuvor geschrieben hat etwas knapp.
Ottmar

von mhh (Gast)


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Ottmar K. schrieb:
> R2 hat die Aufgabe gerade so viel Strom in die Basis zu leiten, dass T1
> gerade noch nicht leitet. Also die Basis-Schwellenspannung von 0,7V ganz
> knapp noch nicht erreicht wird. Erst wenn vom Mikrofon zusätzlich
> Tonspannung liefert, soll diese Spannung zu einem zusätzlichen
> Stromfluss in die Basis führen und hierdurch die
> Kollektor-Emitterstrecke aufsteuern, so dass Strom durch R3 fließen
> kann.

Das würde Dauerlicht ohne klatschen bedeuten. Des Schall bringt T1 zum 
sperren, damit D1 leuchten kann. (Strom über R3 steuert ja T2 an, wenn 
T1 noch nicht leiten würde.)

von Ingo W. (Gast)


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Der Beitrag von Ottmar war schon gut, aber Eins ist mir noch 
aufgefallen,
Meiner Meinung nach, sollte R2 den T1 gerade so in der Sättigung halten 
R2=R3*h21e(T1), damit die LED in Ruhe aus ist. Wenn das Mikro besprochen 
wird, sperrt T1 in den negativen Halbwellen und die LED flackert auf. So 
ist die Originaldimensionierung stimmig, wenn T1 ein h21e größer 200 
hat.
mfG ingo

Edit: da hatte mhh wohl schon den gleichen Gedanken

von Helmut L. (helmi1)


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Ralf Liebau schrieb im Beitrag #2692257:
> Ihr solltet den King Ralf nicht ignorieren!
> Schließlich könnte ich bald euer Chef sein!

Meiner ganz bestimmt nicht. Die Position ist schon mir besetzt :=)

von Ottmar K. (wil1)


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mhh schrieb:
> Das würde Dauerlicht ohne klatschen bedeuten. Des Schall bringt T1 zum
> sperren, damit D1 leuchten kann. (Strom über R3 steuert ja T2 an, wenn
> T1 noch nicht leiten würde.)

Das ist richtig, optimaler wäre eh ein Trimmer anstatt R2, um den 
Umschaltpunkt besser einstellen zu können (Ruhe: LED AUS).
Ottmar

von Ottmar K. (wil1)


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Hallo Herbert,
wenn Du mal Lust hast einen richtigen Klatschschalter zu bauen, der 
empfindlich ist und dazu auch noch eine Last schalten kann, dann schau 
mal hier rein:
[Beitrag "Re: Klatschschalter"]
mfG Ottmar

von herbert (Gast)


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Warum wurde mein Hinweis auf den nun doppelten kleinen "herbert " 
gelöscht?
Wenn ich diesen dezenten Hinweis mit anderen Beiträgen vergleiche dann 
komme ich ins grübeln.

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