Forum: Offtopic Körperverletzung per Trillerpfeife über das Telefon?


von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Ein Amtsgericht hat eine Frau, die sich gegen Callcenter-Terror mit 
einer Trillerpfeife wehrte, per Strafbefehl wegen Körperverletzung 
verurteilt, weil eine Callcenter-Mitarbeiterin angeblich einen Tinnitus 
davongetragen hat.

Ist das überhaupt möglich? Gibt es keinen Gehörschutz in professionellen 
Headsets?

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/frau-zu-geldstrafe-verurteilt-mit-der-trillerpfeife-gegen-werbeanrufe-11759854.html

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Hat sie ja noch Glück gehabt das die Nötigende Belästigerin nicht gleich 
tot vom Stuhl fiel. S..... .........h

Schlimm sowas, besonders der Richter. Klageabweisung wäre auch Recht 
gewesen.

Wer Anderen die Nerven raubt
gelegentlich selbst ertaubt.

i.V. Winne

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Wer Anderen die Nerven raubt
> gelegentlich selbst ertaubt.

Hahaha, der ist gut :-) Da wird also in jedes eipott ein Limiter 
eingebaut für Europa und in professionellen CallCentern gehts 
ungefiltert ins Ohr - kaum zu glauben, aber anscheinend dennoch wahr. 
M.E. hat der Callcenter Betreiber hier die Brille auf und ungeeignetes 
Arbeitsmaterial benutzt.

von Ingo W. (Gast)


Lesenswert?

Halte die Sache auch, mit Verlaub, etwas an den Haaren herbeigezogen.
Zu HDW-Zeiten ging sowas noch, aber nur im eigenen Ortsamtsbereich, ohne 
(verstärkte) Fernleitungen. Heute hat man, bei 8 Bit Auflösung und G711 
a-law eine Dynamik von knapp 40dB. Bei voller Übersteuerung des ADU's 
der sendenden Seite, dürfte die Dame im Callcenter vielleicht 10dB mehr 
gehört  haben, als normalerweise. Den Schreck, will ich ihr gern 
zugestehen, aber der Tinnitus muss vorher schon dagewesen sein.
mfG ingo

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

> Ist das überhaupt möglich?

Nein.

> Gibt es keinen Gehörschutz in professionellen Headsets?

Sicher. Das ganze Telefonnetz ist so definiert, daß die Lautstärke nach 
oben begrenzt ist.
Das fand schon im analogen POTS Telefonnetz statt und erst recht im 
digitalisierten.

Da die Ursachen für Tinnitus vielfältig sind
http://de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus
kann die Frau natürlich ungefähr seit diesem Gespräch schon rein 
statistisch einen Tinnitus bekommen haben, aber sicher nicht als Ursache 
ein "Schalltrauma" durch die Trillerpreife per Telefon.

Aber Richter sind in Deutschland unabhängig, sie müssen auch die 
physikalischen Naturgesetze nicht befolgen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Da geht einem ja der Hut hoch bei soviel Unrecht.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß in Callcentern noch alte W38 Apparate 
ohne Gehörschutz eingesetzt werden.

Ich verklage dann auch mal die privaten Fernsehsender wegen Tinnitus 
durch übersteuerte Werbelautstärke.


Peter

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Dürfen jetzt Stalker ihre Opfer auch verklagen? Immerhin empfiehlt die 
Pozilei gegen Stalker am Telefon - Trillerpfeifen...

von Robert K. (Firma: Medizintechnik) (robident)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Ich verklage dann auch mal die privaten Fernsehsender wegen Tinnitus
> durch übersteuerte Werbelautstärke.
dagegen gibt es inzwischen eine Kampagne!
diese 10dB-Anhebung ist vielen ein Dorn im Auge
lies mal

von K. J. (Gast)


Lesenswert?

Robert K. schrieb:
> Peter Dannegger schrieb:
>> Ich verklage dann auch mal die privaten Fernsehsender wegen Tinnitus
>> durch übersteuerte Werbelautstärke.
> dagegen gibt es inzwischen eine Kampagne!
> diese 10dB-Anhebung ist vielen ein Dorn im Auge
> lies mal

naja es gibt ne Selbstverpflichtung der Privaten und Öffis, ab August 
glaub aber nicht das sich jemand dran hält, eigentlich wehren ja TVs die 
das selber runter regeln noch ne Marktlücke.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

K. J. schrieb:
> eigentlich wehren ja TVs die
> das selber runter regeln noch ne Marktlücke.

Im Gegentum, mit CI+ muss es doch möglich sein, die Lautstärkeregelung 
oder Mute während der Werbung zu unterbinden. Kenne Leute, die einfach 
den Ton stummschalten, das geht ja mal garnicht.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Und wo bleiben die Halteklammern am Fernsehsessel?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Und wo bleiben die Halteklammern am Fernsehsessel?

Du meinst diese Konstruktion?
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Garrote_Bilibid_Gefaengnis_1901.jpg&filetimestamp=20040618174052

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


Lesenswert?

Vorschlag:

TV-NF-Ausgang(Line)-->DYNAMIKKOMPRESSOR-->NF-Verstärker-->Lautsprecher

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Super!
Das ist für Frühertaubte ok, aber damit erdrosselst du jede Dynamik im 
Ton, weshalb Automatikaussteuerung bei Tonband/Kassetenrekordern etwas 
für Anfänger war.

Trotzdem der Ansatz läst sich verwenden.

Besser wäre die Kompression setzt erst oberhalb eines Schwellwertes ein 
welchen der Nutzer einstellen kann.

Blöd nur das das die Industrie kaum Interesse daran zeigen wird, läuft 
es doch deren eigenen Interessen Bedürfnisse zu generieren entgegen.


Namaste

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


Lesenswert?

Mit Verlaub:

Winfried J. schrieb:
> oberhalb eines Schwellwertes

natürlich hatte ich meinen Vorschlag (in Stichworten) genau so gemeint. 
Hätte besser schreiben sollen: Dynamikbegrenzer, sorry...

von Georg W. (gaestle)


Lesenswert?

die Strafandrohung für unerwünschte Werbeanrufe liegt bei bis zu 50 
TEUR. Wird gegen das Callcenter auch vorgegangen? Ich habe den Verdacht 
dass die verhängten Strafen gemessen am Gewinn aus solchen 
Machenschaften zu gering sind.

Ich lasse sie einfach immer Quasseln bis sie merken dass ihnen niemand 
mehr zuhört. Hartnäckige Fälle kommen ins Telefonbuch, für die ist dann 
nie jemand zu hause.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Georg W. schrieb:
> die Strafandrohung für unerwünschte Werbeanrufe liegt bei bis zu 50
> TEUR.

Es gibt da wohl eine Grauzone: Umfragen. Die nerven zwar auch, aber 
dagegen ist wohl kein juristisches Kraut gewachsen. Und es gibt Firmen, 
die Telemarketing und Umfragen machen.

Da lob ich mir doch meine FritzBox mit ihrer Sperrliste.

von Peter L. (Gast)


Lesenswert?

meine typische Standardansage: einen Moment bitte, es ist jemand an der 
Türe......

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Das ist mir ehrlich gesagt zu blöd und mir ist meine Zeit mehr wert, als 
die von irgend so einem Callcenter-Sklaven. Ich lege einfach wortlos auf 
und trage die betreffende Nummer in der FB ein.

von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

wenn ich beim arbeiten bin und so ein kasperl anruft lege ich meistens 
(wortlos) das telefon einfach auf den schreibtisch und schaue zu wie 
lange es dauert bis derjenige auflegt.

je nach laune (und wenn ich gerade pause mache) erkälre ich demjenigen 
dann in flüsterlautstärke dass mich die anrufe nicht interessieren 
gefolgt von einem lautstarken "ist das klar?!". danach wird einfach 
aufgelegt

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Georg W. schrieb:
>> die Strafandrohung für unerwünschte Werbeanrufe liegt bei bis zu 50
>> TEUR.
>
> Es gibt da wohl eine Grauzone: Umfragen. Die nerven zwar auch, aber
> dagegen ist wohl kein juristisches Kraut gewachsen. Und es gibt Firmen,
> die Telemarketing und Umfragen machen.
>
> Da lob ich mir doch meine FritzBox mit ihrer Sperrliste.

Welche Fritzbox kann das?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Alle, die ich kenne: 7050 und 7270. Wichtig ist, daß es eine 
"Phone"-Version ist.

Man sieht dann im Log, wenn und wie oft sich einer der Kandidaten an dem 
Anschluß abgerackert hat.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Welche Fritzbox kann das?

Die 7050 kann man übrigens in der Bucht so für 10 Euronen bekommen...

Da steckt ein nettes kleines embedded linux drin, an das man ran kommt.

von j. c. (jesuschristus)


Lesenswert?

Absolut. Aber man muss aufpassen mit den gebrandeten Versionen. Die 
haben oft nicht volle Funktionalität und dann wirds sehr bastelig.
FritzBox sollte man schon wegen AVM kaufen. Klasse Laden, gute 
Philosophie!

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

j. c. schrieb:
> Aber man muss aufpassen mit den gebrandeten Versionen.

Ich hab letzthin meine 7270 entbrandet. Dabei hatte ich sie mir aber 
leider zernagelt und nichts ging mehr.

Das Wiederbeleben war eine kleine Odyssee durch Anleitungen, die nicht 
funktionierten, aber als ich endlich die richtige gefunden hatte, ging 
es schneller, als ich gucken konnte. Seither lauft sie wieder klaglos.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

j. c. schrieb:
>
> FritzBox sollte man schon wegen AVM kaufen. Klasse Laden, gute
> Philosophie!
>

Bei den Tests liest man des öfteren, dass die eine oder andere FB 
ziemlich schlecht arbeitet etc. etc. Bananensoftware und schlechter 
Service (siehe Amazon-Rezensionen) - bisher ein Grund, KEINE FB zu 
kaufen.

Zumal ich eh keine 25 Richtantennen im XUV-Bereich brauche. Soweit wie 
möglich läuft bei mir das Zeugs über Kabel. Ein Internetradio hängt an 
einer Belkin 600 WLAN, ebenso wie ein Kodak Tintenspritzer - das ist 
alles.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Bei den Tests liest man des öfteren, dass die eine oder andere FB
> ziemlich schlecht arbeitet etc. etc. Bananensoftware und schlechter
> Service (siehe Amazon-Rezensionen) - bisher ein Grund, KEINE FB zu
> kaufen.

Das kann ich so nicht bestätigen. Es gab zwar in der Telefonfunktion mal 
eine böse Macke, die offenbar unter bestimmten(?) Bedingungen - die bei 
mir offenbar erfüllt waren - Geisteranrufe produzierte: das Telefon 
klingelte, aber es gab keinen Anruf. Seit das gefixt ist kann ich 
absolut nicht klagen.

(Das Problem ließ sich damals zumindest unterdrücken, wenn man 
eingehende Telefonanrufe ohne Ruferkennung ausgesperrt hat - keine tolle 
Lösung und nicht immer praktikabel, aber es war genau die Sperrfunktion, 
von der wir es gerade haben, die diese Hilfslösung bot.)

> Zumal ich eh keine 25 Richtantennen im XUV-Bereich brauche.

25 Richtantennen? Die 7050 hat genau eine kleine Stabantenne, die man in 
zwei Freiheitsgraden bewegen kann.

So ein Gerät für 10 EUR ist geschenkt...

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

>
> 25 Richtantennen? Die 7050 hat genau eine kleine Stabantenne, die man in
> zwei Freiheitsgraden bewegen kann.
>
> So ein Gerät für 10 EUR ist geschenkt...

Und zum Glück hat es auch kein XUV.

Abgeschreckt hat mich das Spitzenmodell:

http://www.amazon.de/AVM-FRITZ-WLAN-7390-WLAN-Router/dp/B003108AZI/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1338319763&sr=8-1

Da gibt es rund 550 Bewertungen und rund 25% geben nur einen oder zwei 
Sterne.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Abgeschreckt hat mich das Spitzenmodell:

Ich habe mir mal die schlechte Rezension von Jochen durchgelesen.

Er schreibt unter Minuspunkten:
1
Firmware (Labor-)Updates enden schon mal mit 'rotem Blinken' und
2
Totalabsturz der Box. Eine Wiederbelebung funktioniert nur mit einer PC!-
3
Recovery Software.

Laborversionen sind Betaversionen und die habe nun mal die Eigenart, 
auch mal abzustürzen. Wenn man eine gut laufende FB haben will, dann 
sollte man davon die Finger lassen.

Wer aus der Möglichkeit, am Beta-Programm teilnehmen zu können dann 
Minuspunkte ableitet, der hat nicht verstanden, worum es da geht.

Solche Bewertungen sind unfair und völlig wertlos.

von Peter F. (toto)


Lesenswert?


von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Da gibt es rund 550 Bewertungen und rund 25% geben nur einen oder zwei
> Sterne.

Ich hab mir noch ein paar von den Negativbewertungen angesehen - die 
meisten sind einfach nur unbrauchbar und man wundert sich, wie die Typen 
zur jeweiligen Bewertung kommen. Persönliche Enttäuschung, weil man sich 
was anderes erhofft hatte, kann kein Qualitätsmaßstab für ein Produkt 
sein.

Als seriöses Urteil kann man diese 25% Miesen wohl kaum nehmen.

von Christian B. (luckyfu)


Lesenswert?

das ist bei Amazon aber ein generelles Problem. Jemand kauft sich ein 
"Einsteigermodell" einer Marke, erwartet jedoch die Funktionalität und 
Haltbarkeit der Spitzengeräte aus dem gleichen Haus oder gar von 
Profimarken. Wenn das dann (erwartungsgemäß) schief geht gibts ne 
schlechte Bewertung.
Allerdings gibt es ja auch ein Bewertungssystem für Bewertungen, gut daß 
könnte weiter ausgebaut werden aber prinzipiell taugt das schon so 
halbwegs.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Klar, eine Reihe der Schlecht-Bewertungen kann man voll vergessen. Aber 
auf manche Defizite bei den Produkten kommt man dann schon auch.

Im übrigen gibt es ja auch Best-Bewertugen, die keinen Pfifferling wert 
sind. "prima, schnell geliefert und passt gut auf meine Kommode = 5 
Sterne" - so etwas kann man wohl auch streichen.

Insgesamt dürften sich die nichtsagenden Bewertungen aber über alle 
Sterne verteilt die Waage halte.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Christian B. schrieb:
> Allerdings gibt es ja auch ein Bewertungssystem für Bewertungen, gut daß
> könnte weiter ausgebaut werden aber prinzipiell taugt das schon so
> halbwegs.

Und wieso sollte das irgendwas an dem Unsinn verbessern? Es sind 
dieselben Personen mit denselben Illusionen / Abneigungen etc. pp. die 
dann über die Illusionen / Abneigungen etc. pp. urteilen.

Und natürlich gilt das auch für substanzlose Positivbewertungen - kennt 
man doch aus der Gastronomiebewertung...

Hier bekommt man deutlich fundiertere Informationen - da muß man sich 
nicht den Quark bei Amazon antun.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


Lesenswert?

Peter Funke schrieb:
> http://nicht-anrufen.de/play.php?sound=bankleitzah...!

Hi Toto-Peter,

ist zwar gerade OT, aber danke, danke, danke für den Link :-))  :-))

Ich habe jetzt über eine Stunde (obwohl ich wichtigere Dinge erledigen 
müsste) auf diesem Link belustigt verbracht und mir einige dieser tollen 
Gespräche angehört.
Köstlich, einfach köstlich wie dieser geniale Mensch mit den "beliebten" 
Werbe- Umfrageanrufern umgeht. Musste hier teilweise richtig laut 
lachen.

Sofern es keine Fakes sind, bewundere ich die spontane Phantasie des 
Angerufenen. Mir selbst würden solche tollen Reaktionen auf diese Art 
von Anrufen leider nie eingefallen.

Der Link-Inhaber sollte Berufskomiker werden, der ist zum Brüllen.

Nochmals danke, einfach klasse,
Frank


Edit: Hole mir jetzt ein Bier und höre mir alle Gespräche an, jau...
jetzt gerade dies:
http://nicht-anrufen.de/play.php?sound=fantastisch&name=Lottogewinn%3F+-+F-f-f-f-f-fantastisch!

Ich schmeiss mich weg, ja, ja, ja...

von Medina H. (medinamorgenland)


Lesenswert?

Es hat schon einen lustigen Faktor, ist aber definitiv als 
Körperverletzung anzusehen. Ich kann mir vostellen, dass diese Frau 
unter dem Trillerpfeifenlärm schon sehr gelitten hat. Ist ja auch übel 
so mitten am Arbeitstag...Klage ist schon richtig. Hätte ich auch so 
gemacht.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Medina Horbahn schrieb:
> Es hat schon einen lustigen Faktor, ist aber definitiv als
> Körperverletzung anzusehen. Ich kann mir vostellen, dass diese Frau
> unter dem Trillerpfeifenlärm schon sehr gelitten hat. Ist ja auch übel
> so mitten am Arbeitstag...Klage ist schon richtig. Hätte ich auch so
> gemacht.

Ja, aber Klage gegen den Arbeitgeber, der ein Telefon als Arbeitsmittel 
hingestellt hat, welches in der Lage ist, den MA Schaden zuzufügen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

also,  keine Trillerpfeife nehmen
....
....
besser gibt es zufällig einen "technischen Defekt".

von Medina H. (medinamorgenland)


Lesenswert?

@Michael: Ja gut. Punkt für dich.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:

> Ja, aber Klage gegen den Arbeitgeber, der ein Telefon als Arbeitsmittel
> hingestellt hat, welches in der Lage ist, den MA Schaden zuzufügen.

So macht es Sinn.

Das deutsche Telefonnetz hat vom Sender zum Empfänger Normdämpfungen, 
die wohl irgendwo im Bereich zwischen 40 und 55dB liegen, damit eine 
bestimmte feste Sprachqualität, sogar weltweit, erreicht wird. Und das 
zu erreichen, ist technisch alles andere als einfach. In Leitungen 
werden sowohl Verstärker als auch Dämpfungsglieder eingefügt, um die 
Spezifikationen einzuhalten.

Aber wir wissen aus dem Alltag, daß annähernd alle Verbindungen eine 
ähnliche Sprachqualität haben. Ein paar dB innerhalb der Toleranzen 
bemerkt man per Ohr gar nicht.

Wie die Dämpfung gemessen wird, wahrscheinlich die Mikrofonleistung des 
Senders zu Hörkapselleistung des Empfängers, da muß ich erst mal genau 
nachschlagen.

Verstärker in TK-Anlagen gibt es aber durchaus, ich habe da nur mal noch 
den Telefonhörer für Schwerhörige in Erinnerung. Man konnte ihn 
beantragen, und ich weiß nicht, ob da auch der Schwerhörigkeitsgrad im 
Vorfeld geprüft wurde.

Die Trillerpfeife wird auf jeden Fall im Telefonfrequenzband liegen, und 
deren besonders störende Funktion kann ich deshalb nicht so recht 
nachvollziehen. Wenn ich den Hörer mit der Sprechseite in den Mund 
nehme, das haben wir schon getestet, und dort besonders laut hinein 
brülle, dann kommt das am Empfänger nicht 1:1 an. Ein Großteil geht an 
Klirr, Übersteuerung, unter. Der Empfänger kann sich dann also damit 
nicht die Haare fönen.

Wer Meßequipment und experimentierfreudige Bekannte hat, kann es ja mal 
ausmessen, und testen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Trillerpfeife wird auf jeden Fall im Telefonfrequenzband liegen, und
> deren besonders störende Funktion kann ich deshalb nicht so recht
> nachvollziehen.

Die machen einen ziemlich breitbandigen Krach - viel liegt über dem 
Telefonband.

> Und das zu erreichen, ist technisch alles andere als einfach.

Es war nicht einfach. Mit VoIP ist das kein Problem mehr.


Die Dame mit der Trillerpfeife hat einen kapitalen Fehler gemacht, als 
sie ihren Widerspruch gegen des Strafbefehl zurückzog.

Das, was ihr da vorgeworfen wurde, ist technisch nicht möglich. Die 
Callcenter-Agentin hat sich ihren Tinnitus sonstwo geholt, aber nicht 
bei der "Arbeit".

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Die machen einen ziemlich breitbandigen Krach - viel liegt über dem
> Telefonband.

Die Technik überträgt aber nur das Telefonsprachband. Es ist mit 
Bandfiltern an verschiedenen Stellen abgeschnitten. Alles andere wird 
eliminiert, oder durch Klirr in andere Frequenzanteile übersetzt, was 
dann nur den Trillerpfeifenklang verfälscht, mehr nicht.

Es wäre mal nett, wenn sich vielleicht sogar hier im Forum jemand 
findet, der eine reale Übertragung von Teilnehmer A nach Teilnehmer B 
mit einem Analyser überprüfen könnte. Mein Meßequipment ist dafür zu 
klein.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Technik überträgt aber nur das Telefonsprachband. Es ist mit
> Bandfiltern an verschiedenen Stellen abgeschnitten.

Und was folgt daraus? Auf der anderen Seite kommt nur ein mieser 
Abklatsch eines Trillerpfeifenpfiffs ohne Oberwellen an, der garantiert 
keinen Tinnitus zur Folge hat.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Die Technik überträgt aber nur das Telefonsprachband. Es ist mit
>> Bandfiltern an verschiedenen Stellen abgeschnitten.
>
> Und was folgt daraus? Auf der anderen Seite kommt nur ein mieser
> Abklatsch eines Trillerpfeifenpfiffs ohne Oberwellen an, der garantiert
> keinen Tinnitus zur Folge hat.

Ich schätze das mal, daß es so ist.

Aber es wäre nett, wenn hier in einem technischen Forum auch mal jemand 
ein Meßequipment hätte, um eine oder mehrere reale Leitungen zu checken, 
Frequenzgang und Dämpfung zu messen. Wie gesagt, meine Mittel reichen 
nicht, sonst hätte ich es selbst versucht. Ich habe weder mehr als eine 
Leitung, noch viele Bekannte, die man zur Stichprobe heran ziehen 
könnte.

Du sprachst aber oben VoIP an. Ich habe davon wirklich technisch keine 
Ahnung, kann mir aber auf Grund der Bandressourcen vorstellen, daß das 
auch nicht HiFi ist, sondern beschnitten.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> Ja, aber Klage gegen den Arbeitgeber, der ein Telefon als Arbeitsmittel
>> hingestellt hat, welches in der Lage ist, den MA Schaden zuzufügen.
>
> So macht es Sinn.
>
> Das deutsche Telefonnetz hat vom Sender zum Empfänger Normdämpfungen,
> die wohl irgendwo im Bereich zwischen 40 und 55dB liegen, damit eine
> bestimmte feste Sprachqualität, sogar weltweit, erreicht wird. Und das
> zu erreichen, ist technisch alles andere als einfach. In Leitungen
> werden sowohl Verstärker als auch Dämpfungsglieder eingefügt, um die
> Spezifikationen einzuhalten.
>
Der Telefonapparat im Call-Center wird eine bestimmte Lautstärke 
schaffen, egal ob es sich um ein Ferngespräch handelt oder einen Anruf 
von nebenan.

Da werden maximale Spannungen auftreten, die von der Versorgungsspannung 
des Apparates abhängen. Zusammen mit dem Hörmuschel kann man sich VORAB 
überlegen, wie laut das werden kann.

Und das Gerät war einfach zu laut.

Jetzt die Trillerpfeifferin zu verklagen ist so, als ob ich mich bei 
Dieter Bohlen beschweren würde, seine CDs seien auf meinem Apparat zu 
Hause einfach zu laut...

von A. B. (funky)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:

> Ich verklage dann auch mal die privaten Fernsehsender wegen Tinnitus
> durch übersteuerte Werbelautstärke.

Ist es nicht so, das die Werbung gar nicht lauter ist, sondern es einem 
nur so vorkommt? Meine mal gelesen zu haben, das Werbung nur einen 
geringern Dynamikumfang hat, und einem dadurch alles lauter erscheint. 
Grenzwerte usw werden aber eingehalten

(wie sinnvoll bzw nervtütend das ist, steht auf einem anderen blatt)

von Jens P. (Gast)


Lesenswert?

Auf jeden Fall zuckt man manchmal richtig zusammen, und es ist zumindest 
"gefühlt" wesentlich lauter, und das stört einfach.

Ganz schlimm war vor einigen Jahren diese Telekom-Werbung, bei der ne 
halbe Minute lang nur Text durch lief und dann volle Lotte dieses 
Klaviergeplänker kam. Grausam, vor allem wenn diese Werbung mitten in 
der Nacht bei einem Boxkampf oder Motorradrennen kam und man mal kurz 
weggepennt ist dabei.

Den Typen der diese Werbung verbockt hat würde ich gerne jede Nacht mit 
Trillerpfeife wecken!

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

A. B. schrieb:
> Ist es nicht so, das die Werbung gar nicht lauter ist, sondern es einem
> nur so vorkommt?

Nö, das wird nur von der Werbeindustrie so kolportiert.

Sie ist wirklich pegelmäßig lauter.
Neuere Fernseher haben im Audio-Setup eine extra Einstellung 
"Werbebegrenzung".


A. B. schrieb:
> Grenzwerte usw werden aber eingehalten

Grenzwerte sind aber keine Betriebswerte. Für guten Klang braucht man 
eine Reserve.
Bis 5% Klirrfaktor ist für die meisten Menschen noch nicht störend, man 
kann also die Werbung weit bis in die Begrenzung fahren.


Peter

von Jens P. (Gast)


Lesenswert?

Man kann ja anstatt die Werbung unzulässig lauter zu machen auch einfach 
den Film 10dB leiser laufen lassen. Bei der heutigen Tonqualität dürfte 
das bisschen schlechtere SNR im Normalfall kaum auffallen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Was auch nervt, bei den digitalen Kanälen sind die 
Lautstärkeunterschiede deutlich größer.

Früher bei Analog habe ich fast nie an der Lautstärke gedreht.
Jetzt bei Digital muß ich bei Senderwechsel auch oft die Lautstärke 
nachregeln (auch bei den ÖRs).

Normen sind wohl nur dazu da, daß sie nicht eingehalten werden.


Peter

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

http://de.wikipedia.org/wiki/John_T._Draper#Leben
Damals (1971) war es keine Trillerpfeife, sondern eine Spielzeugflöte 
aus der Cornflakespackung

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Du sprachst aber oben VoIP an. Ich habe davon wirklich technisch keine
> Ahnung, kann mir aber auf Grund der Bandressourcen vorstellen, daß das
> auch nicht HiFi ist, sondern beschnitten.

Schon allein durch die Abtastrate...

Was ich sagen wollte: Diese ganzen Klimmzüge mit Verstärkern und 
Dämpfungsgliedern in den Leitungen, wie du sie beschrieben hattest, kann 
man sich bei Digitalübertragung sparen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Bei analogen Dynamikkompressoren hatte man den Effekt, daß laute Stellen 
zu Anfang immer noch laut waren und erst verzögert abgeregelt wurden.

Mit der Digitaltechnik ist es aber ein leichtes, die Kompression sofort 
zu machen. Man braucht das Signal nur einige ms lang speichern und kann 
in dieser Zeit bequem die Umrechnungen durchführen.
Für die Datenkompression und Dekompression braucht man eh schon eine 
Verzögerung, da die Daten in Häppchen transportiert werden.
Die Dynamikkompression fällt quasi nebenbei mit ab, man muß sie nur 
einschalten.

Dynamikkompression war schon bei analogen Telefondiensten im Einsatz, da 
sie das Personal erheblich entlastet. Das Ohr muß sich nicht ständig 
anpassen.
Ein Tinnitus ist daher unmöglich.

Ich kann die Frau verstehen, daß sie trotzdem die Strafe annimmt. Im 
Alter möchte man sich nicht mehr mit langwierigen Prozessen Lebenszeit 
stehlen lassen.
Ich kann allerdings den Richter nicht verstehen, daß er aus dem Bauch 
heraus eine Entscheidung trifft, die allem technischen Sachverstand Hohn 
spricht.
Es hat definitiv niemand die Anlage überprüft, welchen Schalldruck sie 
überhaupt erzeugen kann oder ob sie defekt oder falsch eingestellt war.
Für einen Fehler der Anlage kann man aber die Frau nicht haftbar machen.


Peter

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Ich kann allerdings den Richter nicht verstehen, daß er aus dem Bauch
> heraus eine Entscheidung trifft, die allem technischen Sachverstand Hohn
> spricht.

Des Rätsels Lösung ist wohl sehr einfach: Richter mit technischem 
Sachverstand gibt es nicht. Deren Welt ist mit dürren Paragraphen 
verstellt.

Außerdem macht Sanktionsmacht auf Dauer sehr bequem.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Peter Dannegger schrieb:
> Bei analogen Dynamikkompressoren hatte man den Effekt, daß laute Stellen
> zu Anfang immer noch laut waren und erst verzögert abgeregelt wurden.

Ich glaub nicht, dass man das mit Dynamikkompression im Audio-Bereich 
vergleichen kann. Dort regelt der Kompressor auf den gewünschten Pegel 
runter, obwohl die Anlage durchaus noch Reserven hätte.

Beim Telefon limitiert die Übertragungsstrecke, da gibt einfach das 
Mikro nicht mehr her, weil die Membran schon maximal ausgelenkt ist, 
oder der Spannungshub der Verstärker ist ausgereizt. Und das begrenzt 
dann sofort, da gibt es keine Attack-Zeiten.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Du sprachst aber oben VoIP an. Ich habe davon wirklich technisch keine
>> Ahnung, kann mir aber auf Grund der Bandressourcen vorstellen, daß das
>> auch nicht HiFi ist, sondern beschnitten.
>
> Schon allein durch die Abtastrate...
>
> Was ich sagen wollte: Diese ganzen Klimmzüge mit Verstärkern und
> Dämpfungsgliedern in den Leitungen, wie du sie beschrieben hattest, kann
> man sich bei Digitalübertragung sparen.

OK, jetzt verstehe ich. Bin augenblicklich nicht so in dieser Technik 
bewandert. Wohl weiß ich, wie ein digitaler Datenstrom in etwa aus 
sieht, z.B. von einer CD. Also dann obliegt es alleine den 
Gerätedesignern, wie sie die Lautstärken handhaben. Wie hoch ist denn in 
solchen Systemen die Abtastrate? Zum Telefonieren braucht man doch wohl 
nach wie vor nur das leicht erweiterte menschliche Sprachband, damit die 
Anrufer sich eindeutig an der Stimme identifizieren können, und die 
Verständlichkeit ausreicht. Die üblichen 300-3400Hz ermöglichen 100% 
Sprachverständlichkeit. Das macht dann wohl auch die Bandbreite der 
Übertragung geringer, und die Geräte billiger.

Mir fällt gerade noch ein, daß man den analogen Frequenzgang noch 
ordentlich verderben kann. Leitungen und Endgeräte sind ja heute oft 
immer noch rein analog. Und zwar wohnte ich mal nur 100 Meter von der 
VSt weg, im Nahbereich. Jetzt sollte man glauben, das Telefon sollte ja 
mit kurzer Leitung dann besonders gut funktionieren. Aber Pustekuchen. 
Normalerweise wird dort in die Telefondose eine so genannte VL 
(künstliche komplexe Leitungsverlängerung, aus Bauteilen R und C) mit 
eingebaut, es wurde aber auch oft vernachlässigt. Dann klingt das 
Telefon überaus laut, das Band ist gestaucht, also hauptsächlich die 
mittlere Frequenz wird überhöht, die Bandgrenzen abgesenkt. Das klingt 
beschissen, etwa wie Mittelwelle, wenn man UKW gewohnt ist, und ist 
tatsächlich auch eine Fehlanpassung. Man bemerkt den Sachverhalt aber 
erst, wenn man sich mit der Technik besser auskennt. Der normale Kunde 
sagt nur, hmmm, klingt schön laut, toll. Hier käme die Trillerpfeife 
sicher lauter durch...

Bei den Callcenter-Mitarbeitern, die ja den ganzen Tag nur telefonieren, 
könnte ich mir durchaus vorstellen, daß sie an ihrem Endgerät selbst die 
Lautstärke erhöhen, wenn es diese Möglichkeit gibt, um jeden Anrufer gut 
zu verstehen, und bei schlechter Leitung nicht laufend doppelt 
nachzufragen. Womöglich ist es in so einem Großraumbüro auch mal laut, 
und man muß den Pegel anheben.

Jedenfalls gibt es in Deutschland sicherlich aktuell noch reichlich 
analoge Telefonanschlüsse.



Michael K-punkt schrieb:

> Zusammen mit dem Hörmuschel kann man sich VORAB
> überlegen, wie laut das werden kann.

Im alten Analognetz gab es früher über Jahrzehnte nur 2 Hörkapseln: Die 
grüne (Typ2) und die rote (Typ3). Die grüne kam in alle normalen 
Telefone, und die rote in überlange Leitungen. Das war selten, ich 
erlebte diesen Fall in vielen Jahren gar nicht. OK, ich war auch in der 
Großstadt unterwegs, nicht auf dem Land.

Die heutigen analogen Apparate sind meistens universell gehalten, haben 
gar keine Möglichkeit mehr, eine andere Hörkapsel einzubauen. Wohl aber 
die VL, das war ein separater Vierpol außerhalb des Apparates. 
Irgendwann dachten die Hersteller wohl mal, das kann man 
vernachlässigen. Die Vergangenheit zeigte wohl, daß heute Gespräche 
immer gut funktionieren, auch wenn der Frequenzgang mal nicht ganz 
gerade ist.

Ein Gutachter hätte mal die Leitungsparameter zwischen Kläger und 
Beklagtem aufzeichnen können. Aber das ist ja mit den 
Vermittlungssystemen auch so eine Sache, wo jedes mal andere 
Verbindungs- und Leitungssätze gewählt werden. Das ist etwas Arbeit, man 
braucht da schon etwas Statistik. Ich könnte mir aber vorstellen, daß es 
heute einfacher geht, bei der Digitalvermittlung, daß es da zwischen 
beiden Endvermittlungsstellen nichts analoges mehr gibt.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wie hoch ist denn in solchen Systemen die Abtastrate?

Laut Abtasttheorem 2 x Grenzfrequenz. Dürfte bei VoIP bei 8 kHz liegen.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:

> Ein Gutachter hätte mal die Leitungsparameter zwischen Kläger und
> Beklagtem aufzeichnen können. Aber das ist ja mit den
> Vermittlungssystemen auch so eine Sache, wo jedes mal andere
> Verbindungs- und Leitungssätze gewählt werden. Das ist etwas Arbeit, man
> braucht da schon etwas Statistik. Ich könnte mir aber vorstellen, daß es
> heute einfacher geht, bei der Digitalvermittlung, daß es da zwischen
> beiden Endvermittlungsstellen nichts analoges mehr gibt.

In meinem Fortschrittsglauben gehe ich natürlich davon aus, dass bei 
heutigen Telefonsystem irgendwo einer ins Telefonspricht, das Signal 
dann ohnehin AD-gewandelt wird, per Glasfaser zum Angerufenen 
weitergeht, dort DA-gewandelt wird etc. etc.

Was wir also im Telefon hören, ist quasi ne mp3 von dem was gar der 
andere gesagt hat.

Die Zeiten, wo bei aufkommendem Gewitter oder Sturm das Telefon 
"schlechter" wurde sind doch wohl hoffentlich vorbei.

Aber vielleicht ist das auf dem Land anders als in der Großstadt.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:

> Die Zeiten, wo bei aufkommendem Gewitter oder Sturm das
> Telefon "schlechter" wurde sind doch wohl hoffentlich vorbei.


Theoretisch.

Ich surfe ja hier über Mobilfunk. Selbst dort habe ich reichlich 
Aussetzer. Bei einem Sturm ist es durchaus mal eine halbe Stunde völlig 
unterbrochen, wo ich gar keine Verbindung mehr bekomme. Und da ist ja 
keine oberirdische Leitung im Spiel.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Und da ist ja keine oberirdische Leitung im Spiel.

Wenn genug Wasser ins Funkband lauft, dann wars das eben auch.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Und da ist ja keine oberirdische Leitung im Spiel.
>
> Wenn genug Wasser ins Funkband lauft, dann wars das eben auch.

Genau das meine ich mit einem Sturm, bei dem es stärker regnet. Oft habe 
ich sogar bei viel Nebel schon eine Feldstärkenabschwächung, so daß ich 
keine Verbindung aufbauen kann. Zumindest glaube ich, daß es so ist, 
weil ich die Feldstärken und die äußeren Witterungsumstände schon eine 
Weile so beobachtete. Der Netzausbau vom Anbieter, über den der 
Mobilstick läuft, ist sehr bescheiden. Die Feldstärke ist schwach, so 
daß jedes Ereignis, terrestrische Störung, auch Flugzeuge, Hubschrauber, 
mir gelegentlich die Verbindung trennen. Meistens, wie das so im Leben 
ist, genau dann, wenn ich mal gerade was wichtiges aus dem Internet 
brauche, oder eine Email senden oder empfangen will. Beim Handy mit D1 
bemerkte ich nie Probleme, außer an wirklich sehr abgelegenen Ecken 
mitten im Wald, wo rund herum wirklich 10km weit kein Sendemast steht, 
und direkt an der Bundesgrenze, wo an einer Seite also quasi 180° um den 
Standort kein deutsches Netz mehr existiert.

Mein Mobilstick ist aber für 15€ im Monat bei 5GB Datenvolumen ansonsten 
unschlagbar. Manchmal mache ich einen Tag mit Youtube, und brauche das 
Volumen tatsächlich bis wenigstens über die Hälfte. Oft funktioniert 
HSDPA auch, da macht es glatt Spaß. 1GB oder 1,5GB im Monat, und wenn 
die verbraucht sind, den Rest des Monats auf EDGE zu surfen, ist mir zu 
vage. Da ist selbst das Laden der Seiten hier im Forum nicht mehr 
spaßig.

Andererseits war ich aber auch schon Online, während ein starkes 
Unwetter mit einer Stunde Stromausfall war. Dann piept das Notebook 
kurz, und schaltet auf Akku um, auch sehr schön.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Genau das meine ich mit einem Sturm, bei dem es stärker regnet. Oft habe
> ich sogar bei viel Nebel schon eine Feldstärkenabschwächung, so daß ich
> keine Verbindung aufbauen kann.

Seit die Radiosender per Satelliten-Verbindung mit dem Programm versorgt 
werden, hat man den Effekt auch beim Rundfunkempfang: Die Kiste fängt 
plötzlich an zu zischen, dann kommen mal wieder ein paar Fetzen, oder 
auch nicht.

Als die früher noch per Kabel von der Post versorgt wurden, gabs das 
nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:

> Seit die Radiosender per Satelliten-Verbindung mit dem Programm versorgt
> werden, hat man den Effekt auch beim Rundfunkempfang: Die Kiste fängt
> plötzlich an zu zischen, dann kommen mal wieder ein paar Fetzen, oder
> auch nicht.

Ich erinnere mich daran, daß wir so eine ähnliche Diskussion schon mal 
hatten. Mikrowellen werden wohl bei Vorhandensein von Wasser in der 
Atmosphäre besonders stark gedämpft, UKW auf meinem uralten Radio 
hingegen nicht merkbar spürbar.

In der Telefonie gibt es doch auch Richtfunkstrecken, die 100% 
zuverlässig funktionieren müssen, es sei denn, es gerät mal ein Meteorit 
dazwischen.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:

> Genau das meine ich mit einem Sturm, bei dem es stärker regnet. Oft habe
> ich sogar bei viel Nebel schon eine Feldstärkenabschwächung, so daß ich
> keine Verbindung aufbauen kann.

Aber wenn die Verbindung steht, kriegst du Nullen und Einsen übertragen 
und daraus werden die Daten gebastelt. Die Null und die Eins sind nicht 
kleiner oder größer, je nach Wetter.

> Mein Mobilstick ist aber für 15€ im Monat bei 5GB Datenvolumen ansonsten
> unschlagbar.

Welcher Anbieter ist das? Kann man das Dings auch für ein Smartphone 
verwenden?

Ohne jetzt dem online-Hype verfallen zu wollen. Manchmal wäre es schon 
saupraktisch, ein Smartphone mit der entsprechenden App dabeizuhaben. 
Sei es für nen Fahrplan des ÖPNV, seien Adressen oder seien es Notizen.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Die Null und die Eins sind nicht
> kleiner oder größer, je nach Wetter.

Aber die Fehlerrate wird größer, und irgendwann bricht die Verbindung 
halt ab.

Hatte das mit DSL in meiner vorherigen Wohnung. Immer wieder bei 
Dauernieselregen und vorzugsweise nachts brach die Verbindung zusammen, 
bzw. wurde nach einem Abbruch erstmal für paar Stunden nicht wieder 
aufgebaut. Wohl irgendwelche Verbindungspunkte, in die die Feuchtigkeit 
reingekrochen ist und dann die Dämpfung zu groß wurde. Die Leitung war 
sowieso am Ende des für die Telekom machbaren...

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Die Null und die Eins sind nicht
>> kleiner oder größer, je nach Wetter.
>
> Aber die Fehlerrate wird größer, und irgendwann bricht die Verbindung
> halt ab.
>
> Hatte das mit DSL in meiner vorherigen Wohnung. Immer wieder bei
> Dauernieselregen und vorzugsweise nachts brach die Verbindung zusammen,
> bzw. wurde nach einem Abbruch erstmal für paar Stunden nicht wieder
> aufgebaut. Wohl irgendwelche Verbindungspunkte, in die die Feuchtigkeit
> reingekrochen ist und dann die Dämpfung zu groß wurde. Die Leitung war
> sowieso am Ende des für die Telekom machbaren...

...was ich sagen möchte: Entweder gibt es eine Verbindung oder es gibt 
keine. Aber die Telefonate werden nicht lauter oder leiser abhängig 
davon wie viel es regnet.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Genau das meine ich mit einem Sturm, bei dem es stärker regnet. Oft habe
>> ich sogar bei viel Nebel schon eine Feldstärkenabschwächung, so daß ich
>> keine Verbindung aufbauen kann.
>
> Aber wenn die Verbindung steht, kriegst du Nullen und Einsen übertragen
> und daraus werden die Daten gebastelt. Die Null und die Eins sind nicht
> kleiner oder größer, je nach Wetter.

In einem Funkloch reißt die Verbindung doch auch ab, z.B. wenn man mit 
dem Auto einen langen Tunnel durchquert. Aber da gibts heute 
gelegentlich schon Abhilfe, z.B. Übertragungstechnik im Tunnel.

Die Feldstärkeanzeige schwankt bei mir immer irgendwo zwischen 10% und 
40% herum, das ist manchmal hart an der Grenze. Obwohl das Gerät an 
seinem Ort fest steht, und nicht bewegt wird. Zwei Handymasten stehen 
hier in der Gegend, aber beide wenigstens 5km entfernt. Eigentlich kann 
der Stick HSDPA-Speed, tatsächlich habe ich manchmal aber einen ganzen 
Tag lang nur EDGE-Speed, wohl wegen terrestrischer Störungen, und das 
ist ätzend. Damit bekommt man z.B. auf YouTube überhaupt nichts mehr 
geladen, und eine Seite hier im Forum auch mit wenig Einträgen dauert 
mal eine volle Minute. Wie früher zu Anfangszeiten mit dem Analogmodem 
am Festnetz. Je nach Verbindungsqualität switcht das Ding dann laufend 
automatisch zwischen EDGE, UMTS und HSDPA herum, sogar sekündlich.

>> Mein Mobilstick ist aber für 15€ im Monat bei 5GB Datenvolumen ansonsten
>> unschlagbar.
>
> Welcher Anbieter ist das? Kann man das Dings auch für ein Smartphone
> verwenden?

Aldi. Heute würde ich aber noch mal neu überlegen, ob ich nicht etwas 
mehr Geld für einen Stick mit D1-Netz investiere. Dieses Netz ist besser 
ausgebaut, und funktioniert fast wirklich an jedem Ort. Bei Telekom 
gibts immerhin auch Kundencenter, wo man mal persönlich hin gehen kann. 
Der Grund, warum ich damals überhaupt mobil sein wollte, und kein 
Internet am Festnetz haben wollte, war ja ürsprünglich mal die Frage, ob 
ich evtl. beruflich mobil werden muß, so daß ich meine Wohnung länger 
gar nicht mehr sehe. Aber sonst hat sich der Mobilstick gut bewährt, im 
Augenblick möchte ich nichts am Festnetz gebastelt haben. Auch wegen der 
Vertragsfreiheit mit dem Anbieter, das Ding hat ja Prepaid, und ich bin 
jederzeit völlig unabhängig, kann mit dem Notebook eben auch mal die 
Wohnung verlassen. Wenn ich das Internet mal eine Weile nicht brauche, 
wie kürzlich passiert, dann lade ich einfach das Prepaid-Konto nicht 
auf, und es steht dann einfach still. Das kann man wenigstens bis zu 3 
Monaten oder sogar einem ganzen Jahr so machen, bis das Konto ganz 
verfällt, das müßte ich in der Anleitung mal nach schauen.

Was noch praktisch ist: Kürzlich lag ich ja mal unerwartet im 
Krankenhaus. Ein junger Mann schaffte sich für seinen Aufenthalt dort 
auch ein Notebook mit Mobilstick an, das werde ich in einem 
Wiederholungsfall dann auch so handhaben, mein Notebook mit Stick 
einfach mit nehmen. Zumindest, wenn man nicht gerade vollständig 
eingegipst ist. Mein Equipment läuft hier seit 3 Jahren stabil, im 
Schnitt durchaus einen halben Tag. Wegen Diebstahlgefahr am fremden Ort 
sehe ich da also auch nichts, die Technik hat inzwischen höchstens noch 
einen symbolischen Wert. Sonst ist man ja völlig vom Forum 
abgeschnitten!!!!!!!!! ;-)

Und im Internet gibts ja reichlich zum Lesen und Informieren.

WLAN hatten sie im Hause auch, aber nur für interne Dienste, nicht für 
Patienten. Es wäre interessant gewesen, weil WLAN im Notebook auch 
drinne ist. Über Handybenutzung sagte niemand mehr ein Wort. Als ich 
dort vor 4 Jahren einen Aufenthalt hatte, raunten sie noch jeden an, daß 
Mobilfunk im Hause verboten wäre.

Ob der Stick an einem Smartphone funktioniert, das weiß ich nicht. Macht 
das denn Sinn? Das Smartphone ist doch selbst ein Mobilfunkteil??? Der 
Stick sieht ungefähr wie ein USB-Speicherstick aus, und hat einen ganz 
normalen USB-Stecker.

Bei Aldi ist es so eine Sache mit der Hotline. Wenn man sie mal braucht, 
ist sie auch schweineteuer, es sei denn, man hat auch ein Handy aus 
gleichem Hause, worüber die Hotline einen Hauspreis von 49Ct./min hat. 
Bei meinem letzten Problem, als die Verbindung mal 3 Tage gar nicht 
funktionierte, konnten sie mir nicht helfen. Ich solle nur noch mal das 
durchprobieren, was ich schon selbst versuchte. Die hatten hier wohl mal 
einen Ausfall an einem Handymast, der auch nicht dringendst sofort 
behoben wird. An meinem Rechner war nichts. Den Registrierungsbogen 
konnte ich denen damals nur faxen, oder per Post senden. Damit geht also 
nach dem Kauf erst mal noch einen Tag lang gar nichts. Im Laden selbst 
gibts überhaupt keinen Service, nur den Verkauf der Geräte.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:

> Entweder gibt es eine Verbindung oder es gibt
> keine. Aber die Telefonate werden nicht lauter oder leiser abhängig
> davon wie viel es regnet.

Das ist richtig.

Voyager 1, schon 30 Jahre sich im All schnell von uns entfernend, hat 
übrigens auch noch Funkkontakt. Allerdings nicht in DSL-Speed. Man 
bekommt noch mit, welche Geräte auf Grund von Defekten oder Schwächelung 
der Nuklearbatterie funktionieren, und kann auch von der Erde aus noch 
gezielt schalten, vielleicht Bilder empfangen, so lange es Kameras noch 
tun. So ein Bilddownload dauert aber Tage. Das ist was anderes, als das 
Bildformate-Thema hier im Forum...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.