Moin, muss mal was fragen. Wir haben hier eine Dolby-Digital-Anlage, welche über sechs Lautsprecher Krach macht. Das ist schon akustisch beeindruckend wenn es aus allen Ecken quietscht, kracht und pfeift, aber: Habe ich die Lautstärke so eingestellt, dass die Sprachkommunikation der Schauspieler gut zu verstehen ist und kommen dann irgendwelche Effektgeräusche, sind diese fast immer unangenehm und (so finden wir) übertrieben laut. Also mit der FB die Lautstärke reduzieren, danach ist dann aber das Geplapper nicht mehr gut verstehen, weil zu leise. Da mir dieser Effekt eigentlich bei fast allen TV-Filmen in 5.1 und auch bei entsprechenden DVDs aufgefallen ist, wollte ich mal wissen, ob das bei euch auch so ist, oder unser Hörvermögen evtl. nicht in Ordnung ist. Danke, Frank
Frank N. Stein schrieb: > ob das bei euch auch so ist Ja, 's nervt. Bei einigen Filmen gehts aber, also liegt es nicht an Einstellungen der Anlage oder an Taubheit.
Da liegt daran, wie die das abmischen. Tendenziell ist das bei den öffentlich-rechtlichen besser. Kauf mal eine gute DVD, da ist das viel viel besser. Ich hab aber bei mir auch den Center Speaker lauter gestellt aus die rückwärtigen Lautsprecher. Das kann man eigentlich bei jedem Verstärker einzeln einstellen.
Icke ®. schrieb: > nicht an Einstellungen der Anlage oder an Taubheit. ah, danke, das ist beruhigend... Christian R. schrieb: > wie die das abmischen Ja verflixt, hören sich denn diese Mischer (Toningenieure ?) ihren fertigen Mischmist nicht zur Kontrolle an? Christian R. schrieb: > Center Speaker lauter Au ja, das ist eine sehr gute Idee, werde ich gleich nachher austesten. Danke, Frank
Frank N. Stein schrieb: > Ja verflixt, hören sich denn diese Mischer (Toningenieure ?) ihren > fertigen Mischmist nicht zur Kontrolle an? Die Filmsounds sind anscheinend fürs Kino optimiert. > Christian R. schrieb: >> Center Speaker lauter Bei manchen Filmen wird die Sprache bevorzugt über den Centerkanal wiedergegeben und ist dann auch gut zu verstehen. Bei anderen kommt sie räumlich oder über die seitlichen Frontlautsprecher, Das sind dann genau die, wo man ständig die Lautstärke regeln muß.
Leider gibts da im TV sehr viel Müll, gerade bei den Privatsendern. Ich hab deshalb mein Mediacenter-PC so konfiguriert, dass ich im Normalfall "nur" Dolby Surround Ton habe, den ich mit dem AC3 Filter per 5.1 Upmix aus der normalen MPEG Tonspur erzeuge und an den Yamaha DD-Verstärker gebe. Das klingt viel besser als den mspeg Ton vom Yamaha dekodieren zu lassen. Nur bei wirklch guten Filmen, die ja selten genug sind, schalte ich dann manuell auf die AC3 Tonspur.
hat der Verstärker eventuell einen Nacht-Modus? In der Einstellung sollen die Krawall Effekte ja reduziert werden.
Das liegt üblicher Weise an den Lautsprecher. Der alte Satz "Volumen ist durch Nichts zu ersetzen" gilt auch im Zeitalter der digitalen Signalprozessoren noch. Die Winzlingslautsprecher der heute ach so modernen 5.1 - Systeme sind nicht in der Lage, tiefe Töne wiederzugeben. Es ist so, als würde man versuchen, mit einem Ferrari einen 40-Tonner abzuschleppen. Der Subwoofer seinerseits ist nicht in der Lage, die hohen Töne in der Sprache wiederzugeben. Bei dem, was heute als Musik verkauft wird, fällt es nicht weiter auf, wenn Unmengen von Tönen verschluckt werden. Auch bei den ach so realistischen Soundeffekten, wie z.B krachenden Explosionen im luftleeren Weltraum ist das komplette Spektrum der Töne ehr überflüssig. Bei der Sprache jedoch muss dieses Manko durch ausreichend Amplitude kompensiert werden. Diese ist dann natürlich störend, wenn es wieder soundtechnisch zur Sache geht. Aus diesem Grunde haben die Verkäufer dieser Systeme immer einen Tonträger parat, der mit möglichst massiven und lauten Soundeffekten punktet, aber niemals eine CD, mit einem ruhigen, klassischen Klavierkonzert oder ähnlichem. Da würde man die qualitativen Mängel des Systems sofort hören, wenn das Konzert klingt, als würde der Pianist auf einem verstimmten Klavier ständig neben die Tasten greifen. Es gibt nur sehr wenige Systeme, welche die Kombination aus miniaturisierten Lautsprechern und digitaler Signalverzerrung so gut beherrschen, dass das Ergebnis akzeptabel ist und alle kosten irrsinnig viel Geld. Da wären ein paar Systeme von Bang Olufsen, der Soundbar von Yamaha oder das Maranz-System. Leider ist zwischenzeitlich auch das Angebot an qualitativ hochwertigen Lautsprechern sehr dünn geworden. Viele Hersteller gibt es gar nicht mehr. Über die Vorzüge und Nachteile des 5.1-Systems mag an sich trefflichst streiten. Ich habe bisher keins gehört, das mich auch nur ansatzweise überzeugt hätte, aber ich habe den Eindruck, dass ich da zu anspruchsvoll bin, wenn ich die Leute heute auf der Straße sehe, die ihre Lieblingsmusik aus diesen quäkenden Handy-Lautsprechern hören. Es gibt da übrigens einen sehr schönen Test den man mal im Technikmarkt seines Vertrauens machen kann. Man nehme ein B&O System und lasse es sich vorführen. Dann lasse man die Lautsprecher an ein Nicht-B&O-Verstärker anschließen und mit dem gleichen Tonträger noch einmal vorführen.
Frank N. Stein schrieb: > Christian R. schrieb: >> wie die das abmischen > > Ja verflixt, hören sich denn diese Mischer (Toningenieure ?) ihren > fertigen Mischmist nicht zur Kontrolle an? Doch, natürlich, aber für's Kino muß anders abgemischt werden als für die Heim-Anlage, und für letztere macht sich anscheinend nicht jeder die Mühe, nochmal eine dafür passend abgemischte 5.1-Version zu produzieren.
Tex Avery schrieb: > Die Winzlingslautsprecher der heute ach so modernen 5.1 - Systeme sind > nicht in der Lage, tiefe Töne wiederzugeben. Das stimmt schon, erklärt das Phänomen aber nicht. Das Telefonnetz überträgt Sprache auch nur im Band zwischen 0,3 und 3,4 KHz und man versteht sich trotzdem. Und andererseits gibt es ja Filme, wo trotz Effektgeballer die Sprache verständlich rüberkommt, ohne daß man ständig nachregeln muß.
@Icke Da Unmengen von Tönen verschluckt werden, scheint die Sprache zu leise zu sein. Stellt man es lauter und es kommt wieder eine Sequenz mit vielen Tönen die wiedergegeben werden, ist es zu laut. Es kommt auch auf die Tonhöhe der Sprache an. Ein Dialog zwischen Obiwan und Darth Vader stellt das System vor größere Herausforderungen als eine Textszene aus "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs"
Nachdem normale Dialoge über den Centerkanal kommen (sollen), müsste man den einfach nur lauter drehen. So ein Setup hat eigentlich jeder Decoder.
Wunderbar, ich danke für eure Erläuterungen. Rolf Magnus schrieb: > aber für's Kino muß anders abgemischt werden Mir ist nicht ganz klar, warum der Sound für Kinowiedergabe anders abgemischt werden muss und so auf einem Heimkinosystem nicht mehr vernünftig brauchbar ist. Ok., ich war schon ewig lange nicht mehr in einem Kino, aber gibt es denn heutzutage dort andere Lautsprechersysteme oder Anordnungen im Gegensatz zu dem, was man zu Hause hat? Klar, die Schallleistung muss im Kino eine ganz andere sein, aber sonst? Ich hatte gemeint, dass im Kino ein Film ebenso 5.1 (bzw. 7.1) Ton-Kanäle hat. Vielleicht sollte ich demnächst mal wieder in ein Kino gehen und gucken wie dort der Krach produziert wird ;-)). So, versuchsweise habe ich nun die Centerwiedergabe um 5 dB angehoben, bzw. die anderen Kanäle abgesenkt. Das Ergebnis muss ich aber noch ausführlich testen. Tex Avery schrieb: > Die Winzlingslautsprecher sind nicht in der Lage, tiefe Töne wiederzugeben. > Der Subwoofer seinerseits ist nicht in der Lage, die hohen Töne in der > Sprache wiederzugeben. Naja, so weit ich's begriffen habe, sollen die das gar nicht. Ich denke doch, dass die Front/Rear/Center Speaker frequenzmässig den Sprachumfang verarbeiten können und der Subwoofer dabei Sendepause hat. Lieber Tex, ich vermute ohnehin, dass dein interessanter Beitrag mehr auf Überlegungen für High-End Lösungen einer absolut natürlichen Tonwiedergabe abzielt. Mir ging es aber lediglich um die unterschiedlichen (störenden) Lautstärken. Für mich und meine Ohren ist die Soundqualität ansonsten eigentlich völlig auseichend. Ist eh nur ein billiger Thomson-Verstärker (DPL560HT) mit opt. Eingang und irgendwelche Noname-Boxen. Ich bin nun mal nicht der absolute Hi-Fi-Freak. Ach so: Jojo S. schrieb: > einen Nacht-Modus? Nee, das hat der Krachmacher nicht, aber danke für den Hinweis. Tschüss, Frank
Frank N. Stein schrieb: > Mir ist nicht ganz klar, warum der Sound für Kinowiedergabe anders > abgemischt werden muss und so auf einem Heimkinosystem nicht mehr > vernünftig brauchbar ist. Das weiß ich auch nicht genau. Die akustischen Verhältnisse sind jedoch im Kino durch den großen Saal ganz anders als zu Hause. Die Zuschauer/Zuhörer sitzen außerdem weit verteilt und nur ein kleiner Teil davon in optimalem Abstand zu den Lautsprechern. Trotzdem muß der Rest ebenfalls vernünftigen und räumlich aufgelösten Ton zu hören bekommen. Das ist vermutlich eine beachtliche Herausforderung für die Toningenieure, die nicht ohne Kompromisse abgeht.
Frank N. Stein schrieb: > So, versuchsweise habe ich nun die Centerwiedergabe um 5 dB angehoben, > bzw. die anderen Kanäle abgesenkt. Das Ergebnis muss ich aber noch > ausführlich testen. Bin schon auf Deine Ergebnisse gespannt, habe nämlich dasselbe Problem mit meiner Anlage. An den Boxen liegts bei mir definitiv nicht, habe anstelle der süssen kleinen ganz normale, massive Boxen an den Frontkanälen dran.
Kannst ja mal das File http://www.tfm.ro/win32-projects/test-avi-ac3/ abspielen. Da wirst du sehen, dass man zwar die Lautstärken der Lautsprecher angleichen kann, aber dann hast du bei den allermeisten Sendungen genau das wa du beobachtet bzw. gehört hast. Die Dialoge sind zu leise. Also Center rauf, Surround runter. Da muss man eine ganze Weile spielen und probieren.
@Frank Du magst das High-End Segment etwas übertrieben finden, und sicherlich sind es vergoldete Sicherungen und auf den Schenkeln von Jungfrauen bei Vollmond geflochtene Lautsprecherkabel auch, aber das Problem ist eben, das der Lautsprecher versucht Deinem Ohr eine Geräuschkulisse vorzugaukeln. Nun ist Dein Ohr ein sehr präzises und feinfühliges Organ und welchen Entwicklungsstatus es in der Evolution besitzt kannst Du daran erkennen, dass Deine Katze ihr Ohr drehen muss um eine Geräuschquelle zu lokalisieren. Mental mag Dir die Qualität der marktüblichen 5.1 System ausreichen, aber Dein Ohr reagiert auf die fehlenden Töne. Somit nimmst Du die Sprache leiser wahr und die Soundeffekte lauter weil hier die Menge an Tönen wieder größer ist. Es werden zwar immer noch Unmengen verschluckt aber es bleiben eben auch noch genug übrig. Es ist bei Leibe nicht so, dass nur irrwitzig teure High-End Systeme zufriedenstellende Tonqualität bieten, man muss sich aber bewusst sein, dass man mit den Mini-Lautsprechern einen Kompromiss eingeht. Den Center lauter drehen bringt übrigens in der Regel nur wenig Erfolg, weil auch der am Tongeschehen beteiligt wird und dann wird es eben aus der Mitte heraus unangenehm laut. Man sollte auch nicht vergessen, dass das 5.1 eigentlich aus dem Kino kommt. Hier liegen zwischen dem rechten und dem linken Platz nicht 1,5m sondern 15 - 25 Meter. Jemand der rechts am Rand sitzt würde also den rechten Lautsprecher immer extrem laut wahrnehmen, während der Ton des linken Lautsprechers durch die Laufzeit der Schallwellen als Echo wahrgenommen wird. Darum hat man im Kino seit einigen Jahren die Lautsprecher für das Zentralgeschehen in der Mitte hinter der Leinwand und die Lautsprecher für die Effekthascherei an der Seite Im heimischen Wohnzimmer jedoch ist die räumliche Situation eine ganz Andere. Hier kann man mit 2 richtig aufgestellten Lautsprechern den Ton für die räumlich auf knapp mehr als 2 Meter begrenzte Fläche vor dem Flimmerkasten zu jedem beliebigen Punkt zwischen rechts und links verschieben. Mit ein paar Tricks kann man den Ton sogar mit 2 Lautsprechern von Vorne nach hinten und zurück verschieben. Einige Leute haben deshalb einfach den Ausgang eines Sennheiser Lucas mit einem 10kOhm Vorwiderstand an den Eingang ihres Verstärkers geschaltet und auf diese Weise aus einem trivialen Stereo-Verstärker mit nur 2 Lautsprechern ein Sourround-System gemacht, das mit jedem 5.1 - System mithalten kann. Natürlich ist die Anforderung an den Lautsprecher hier sehr hoch und verzerren oder verschlucken von Tönen wäre der Tod. Diese Lautsprecher sind teuer, im Vergleich zu 5.1-Systemen geradezu sündhaft teuer und sie sind groß im Vergleich zu den 5.1 Winzlingen. der Vorteil der 5.1-Winzlinge ist, dass viele hervorragende Lautsprecher zu Spottpreisen auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar sind.
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