Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Löten für das Elektrotechnikstudium


von ZeckTaur (Gast)


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Hallo,
ich werde höchstwahrscheinlich dieses Jahr mein Abi haben und möchte 
Elektrotechnik studieren.
Ich wollte wissen , ob man für das Elektrotechnikstudium löten können 
muss oder andere handwerkliche Fähigkeiten haben muss.
Etwas  werde ich  wahrscheinlich im Grundpraktikum lernen aber wird dies 
genügen ?

von axeljaeger (Gast)


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Mach dir DESWEGEN keine Sorgen. Bei uns wars ein Versuch in einem 
Praktikum, wo man löten musste. Und da wars ne Gruppe von 3-4 Personen. 
Ich behaupte also, man kann sehr gut durchs ET-Studium kommen, ohne ein 
einziges Mal einen Lötkolben in der Hand gehabt zu haben.

Man kann sich da, wenn man will (so wie ich) auch ziemlich rein knien, 
aber scheitern wirst du daran sicherlich nicht.

von Ludwig (Gast)


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naja, ein Elektrotechnikstudium ohne nie gebastelt zu haben, oder es nie 
vor hat zu basteln?

Darf ich um deine Beweggründe fragen, warum du ein ETechnikstudium auf 
dich nehmen willst?

von TestX .. (xaos)


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Ludwig schrieb:
> naja, ein Elektrotechnikstudium ohne nie gebastelt zu haben, oder es nie
> vor hat zu basteln?
>
> Darf ich um deine Beweggründe fragen, warum du ein ETechnikstudium auf
> dich nehmen willst?

da das studium zu 95% aus mathe besteht.. etwas praktisches gibt es wenn 
überhaupt nur in den laboren und da gehen die leute davon aus, dass 
NIEMAND auch nur irgendwas kann ;)

von Zorg (Gast)


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Bei uns musste niemand löten wenn er nicht wollte.
(und ham auch geschätzt 60% nie gemacht)

Tastatur/Maus und Kugelschreiber musste bedienen können.
Sonst nix.

von Heute Löte ich mir einen... (Gast)


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Löten? Braucht man nicht wärend dem Studium.
Ist zu 90% theoretisch und wenn mal praktische Dinge dran kommen können 
die auch per Steckbrett erledigt werden.

Natürlich kann es nur positiv sein wenn man sowas kann, sei es für 
Privat oder später im beruflichen Leben...

von Ludwig (Gast)


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Naja, ob man später löten muss oder nicht, tut meiner Meinung nach 
nichts zur Sache. Für mich heißt das nur, dass wenn einer nicht gelötet, 
nicht praxistauglich ist. Man muss für die Realitität ein gespür 
bekommen, und das erreicht man nicht durch reine Theorie.

von Der Unwissende (Gast)


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Ich kann axeljaeger nur zustimmen, aber nochmal zur verdeutlichung der 
Situtation dazu wie ich sie erlebt habe.

Nicht nur durch das Studium kommt man häufig ohne Löten und diverse 
Fähigkeiten, auch im späteren Berufsleben haben hiermit, was ich so 
zuletzt mitbekommen habe einige nichts zu tun (Spezialisierungsbereich 
Automatisierungstechnik), bei manchen ist dies natürlich ganz anders.

Ich kenne auch eine FH wo es als Schwerpunkt Digital & Analog Elektronik 
gibt, da wird auch ab dem 5 Semester viel im Studium gelötet und es ist 
definitiv von Vorteil wenn man dann ein Semester vorher mal angefangen 
hat das auch für entsprechende SMD Bauteile entsprechend trainiert zu 
haben, in den anderen Zweigen an dieser FH sind es genau einmal 20 
Lötstellen auf Lochraster, wo es einige auch an erfahrene Kommilitonen 
abgegeben haben die das angeboten haben, damit es am Ende ordentlich 
aussieht.

An der Hochschule an der ich jetzt studiert habe kein einziges mal 
Löten, es sei den du machst freiwillig in einer Projektgruppe mit. Da 
kann es einem passieren, wobei hier dann auch entsprechend Rücksicht 
genommen wird und es auch nicht schlimm ist wenn mal etwas total schief 
läuft. Die meisten nehmen nicht an einer solchen Projektgruppe teil, 
leider gab es das in der Zeit wo ich aktiv da war über den Zeitraum der 
Bachelor Diplom Umstellung nicht, erst jetzt wo alles in geregelten 
Bahnen verläuft ist das wieder aufgenommen worden.

Wenn man solche Dinge kann, ist das aber definitiv nicht von Nachteil!

Ich mache jetzt z.B. recht unpassend ein Praxissemster als Hardware 
Entwickler wie oben angedeutet bin Automatisierer. Hatte zwar etwas mehr 
Kontakt mit der Thematik als viele Kommilitonen, dadurch das ich 
zumindest ein bischen experementiert habe zu Hause, aber etwas mehr 
hätte sicherlich nicht geschadet.

von ZeckTaur (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten.

@ Ludwig: Es ist ja nicht so , dass ich nicht gelötet hätte , um zum 
Beispiel  Kabelleitung zu reparieren, oder ich habe schon PC 
auseinandergeschraubt, um nachzusehen wie es aufgebaut ist. Aber  ich 
bin halt nicht handwerklich begabt und habe deswegen etwas Angst gehabt 
, mich zu blamieren mit meinen "handwerkliochen " Künsten.

von etechniker a.D. (Gast)


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ZeckTaur schrieb:
> Ich wollte wissen , ob man für das Elektrotechnikstudium löten können
> muss oder andere handwerkliche Fähigkeiten haben muss.
Du lernst wo die heisse Seite des Kolbens ist, mehr nicht, der Rest ist 
Mathe, Mathe, Mathe.
Die Typen mit den Bastelkenntnissen ("Ich habe xy selber gebastelt Ich 
bin Amateurfunker ich bin voll der Checker!!!") kegelt es reihenweisse 
aus dem Studium, ist halt kein Bastel- und Lötstudium sondern E-Technik. 
Wer gern mit heissen Geräten hantiert sollte besser Koch oder Schweisser 
werden. Wer gerne funkt sollte es mit Taxifahrer oder Soldat versuchen.

E-Technik ist ein ganz spezieller Teil Mathematik, das zieht sich nicht 
wie ein roter Faden durch Studium sondern wie ein armdickes Seil.

Also schau besser mal dass du in Mathe sattelfest bist, der Rest ist 
Pille-Palle.

von P. M. (o-o)


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Ludwig schrieb:
> Für mich heißt das nur, dass wenn einer nicht gelötet,
> nicht praxistauglich ist.

Das Berufsfeld eines Elektro-Ings ist deutlich grösser als blosse 
Elektronikentwicklung. Bei geschätzten 30%-50% der Elektro-Ing-Stellen 
wird man im ganzen Unternehmen/in der ganzen Abteilung keinen Lötkolben 
finden. Ein Softwareentwickler, Regelungstechniker, 
Industrieanlagen-Planer etc. wird genau so wenig Lötkenntnisse brauchen 
wie ein Bankangestellter oder ein Busfahrer.

Natürlich ist es cool, mal selbst etwas zu basteln. Notwendig aber bei 
weitem nicht, auch ohne dass man sich deswegen 
Praxisuntauglich/Weltfremd/Theoretiker stempeln müsste.

von ZeckTaur (Gast)


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Und warum ich Etech studieren will ?

1.Ich habe immer Spaß an Mathematik und Physik gehabt.
2. Ich musste für meinen Vater , der Elektroniker ist kleine Schaltpläne 
machen für LEDs die er und ich auf eine Hauptplatine gelötet haben.
Und dies hat mir immer viel Freude gemacht .

von P. M. (o-o)


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etechniker a.D. schrieb:
> Die Typen mit den Bastelkenntnissen ("Ich habe xy selber gebastelt Ich
> bin Amateurfunker ich bin voll der Checker!!!") kegelt es reihenweisse
> aus dem Studium, ist halt kein Bastel- und Lötstudium sondern E-Technik.

Erzähl nicht so einen Unsinn. Bastler fliegen nicht mehr und nicht 
weniger aus dem Studium raus, wie alle anderen auch. Klar besteht eine 
gewisse Gefahr, sich zu überschätzen oder mehr zu basteln als zu lernen 
- aber das ist letztlich Charakterfrage und hat nichts mit dem Basteln 
zu tun.

von ing (Gast)


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Keine Angst. Du musst nicht löten können und es gibt zahlreiche 
Elektrotechnik Dipl.-Ing., die nicht wissen was ein ELKO ist.

Ob das gut oder schlecht ist zeigt sich in der Praxis an verkohlten ICs, 
geplatzten ELKOs und sonstigem :).

von Ludwig (Gast)


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ZeckTaur schrieb:
> Und warum ich Etech studieren will ?
>
> 1.Ich habe immer Spaß an Mathematik und Physik gehabt.
> 2. Ich musste für meinen Vater , der Elektroniker ist kleine Schaltpläne
> machen für LEDs die er und ich auf eine Hauptplatine gelötet haben.
> Und dies hat mir immer viel Freude gemacht .

Das sind doch meiner Meinung nach die besten Voraussetzungen! Also warum 
die Frage nach löten?

Es macht auch mal Spaß einen Verstärker etc. zu bauen. Und sowas ist 
wirklich mal schnell auf einer Loch-/Punktrasterplatine gelötet.

Und was dann wirklich super ist, ist das Erfolgserlebnis, wenn alles zum 
Schluss funktioniert, ob auf Anhieb oder nach Fehlersuche!

Natürlich ist ETechnik ein weiter Bereich, wo man zum Schluß beruflich 
wahrscheinlich nahezu nicht mehr löten muss. Aber mal im Studium 
behandelte Theorie in die Praxis umsetzen ist nicht verkehrt!

von Al3ko -. (al3ko)


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@ZeckTaur

Ich habe im ersten Semester (als ich meine erste Laborveranstaltung 
hatte) eine Wette mit einem Kommilitonen abgeschlossen. Ich habe 
gewettet, dass ich durch das Studium Bachelor of Engineering an einer FH 
durchkomme, ohne jemals einen Lötkolben geschweige denn einen 
Schraubendreher in die Hand nehmen zu müssen.

Die Wette habe ich leider verloren, weil ich im 6. Semester in Labor 
etwas in einer SPS Steuerkarte auswechseln musste. Um die Kappe der 
besagten Steuerkarte zu öffnen, musste ich den Schraubendreher zur Hand 
nehmen, um besser unter das Plastikgehäuse greifen zu können.

Im Masterstudium an einer TU hingegen musste ich (müssen ist relativ. 
Ich habe mir das Projekt freiwillig ausgesucht) mit einem Lötkolben, 
einer Standbohrmaschine, einem Dremel etc. arbeiten, weil ich einen 
eigenen DC/DC Wandler gebaut habe.


Wie du siehst, kann man es nicht verallgemeinern. Allerdings stimme ich 
denjenigen zu, die sagen, dass man sich im Studium am wenigsten Sorgen 
um das Löten machen müsse, denn es gibt ganz andere Hürden.


Gruß

von Al3ko -. (al3ko)


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Ludwig schrieb:

> Aber mal im Studium
> behandelte Theorie in die Praxis umsetzen ist nicht verkehrt!

True!

Einfache Operationsverstärkerschaltungen, Transistorschaltungen etc. 
lassen sich leicht aufbauen.

Ich weiß noch, als ich in einem Praktikum einen astabilen Multivibrator 
als Lötübung aufbauen musste.

http://en.wikipedia.org/wiki/Multivibrator#Astable_multivibrator

Als die LEDs am Ende blinkten, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht 
:D

Das hat meine Lust zum Löten immens gesteigert und auch, theoretisches 
Wissen in die Praxis umzusetzen.

Insofern kann ich dich nur ermutigen, in der Freizeit (vielleicht sogar 
auch an eurer Hochschule im Labor), einfache Elektronikschaltungen 
aufzubauen.

Gruß

von junge ... (Gast)


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in meinen studiengang konnten 90% nicht löten und ich wette das die 
hälfte von denen auch noch nie einen widerstand vor dem studium gesehen 
haben.

von Anton (Gast)


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Löten können MUSS man nicht zwingend, das ist schon richtig.

Aber es macht einfach Spaß mal eine Schaltung aufzubauen und zu
sehen daß die Theorie auch inder Praxis funktioniert.
Und später im Berufsleben sind solche Fähigkeiten (dazu zähle
ich auch andere Handwerkliche Dinge, die ich mir glücklicherweise
mit Modellbau angeeignet hatte) sehr vorteilhaft.
Bei einem "Geht nicht", "nicht machbar" läßt sich dann dann das
Gegenteil schnell beweisen.

Und nebenbei bemerkt: Was man kann kann einem keiner nehmen!

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Hier (Uni Hannover) hatten letztens Mechatroniker kurz vor Beginn der 
Masterarbeit zum ersten mal einen Lötkolben in der Hand.

von Der Unwissende (Gast)


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Nachtrag, da hier ja noch weiter diskutiert wird:

1. sehr gute Eingangsvoraussetzungen

2. am allerwichtigsen ist Ausdauer und Fleiss und ein gewisses Maß an 
Freude am Studium, mich haben 2 Semester auch nur angekotzt und die 
lagen nicht nur im Grundstudium.

3. wichtig ist zudem glaube ich, die Lust am knobeln und ausgeprägte 
Freude wenn man ein Problem erfolgreich gelöst hat, gerade auch im 
Studium wenn man sich darüber bewußt sein muss, dass haben schon 
Millionen geschaft, aber Millionen halt auch nicht. ;) *

Ist schon toll, wenn man so am Rechner eine 
Schaltung(/Gerät/Software/Steuerung) entworfen hat und dann alles 
funktioniert.

Wenn nicht ganz das erwünschte Ergebnis eintritt, aber dann zumindest 
irgendwann dieser verfluchte Fehler gefunden ist, macht mich oft mehr 
Happy, als wenn alles am Anfang klappt, auch wenn das irgendwie nicht 
ganz logisch ist :). Ähnliches hat zum Glück auch für das umstellen und 
aufstellen für komplexere Formeln im Studium gegolten, so das des auch 
geklappt hat.

4. Ich würde einen 5 er wetten, dass du durchkommst.

5. Man sollte nicht zuviel Zeit wenn man Abschlussbericht zu schreiben 
hat auf mikrokontroller.net surfen :) ich bin dann mal weg.


Plapla:
*Zumindest danach wieviele bei uns zwangsexmatrikuliert wurden, aber es 
fangen ja auch immer wieder total ungeeignete Leute ein solches Studium 
an,

die haben sich dann mal noch für Elektrotechnik eingeschrieben weil man 
da noch mit am längsten reinkommt, da kein NC und teilweise wegen 
zuwenig Studenten die Einschreibefrist verlängert wurde,

oder halt die Fraktion der ach das braucht man später eh nicht macht man 
dann in der Praxis eh alles ganz einfach mit P-Regler usw was soll ich 
mit Zustandsraumregelung z.B.,

dann gibt es ja noch die Fraktion die sind bei den Gehaltslisten nach 
Abschluss immer ganz weit vorne und es herscht Mangel, da studiere ich 
doch das und werde später reicher E-Ing., die Leute sind dann dann hier 
auch zuhauf im Forumsteil Ausbildung und Beruf zu finden, klagend 
darüber das es keine Jobs gibt, die hätten es aber auch als BWLer oder 
Arzt zu nichts gebracht glaube ich, die sind auch nicht in der Lage 
einen kleinen Mittelständler rauszusuchen bei der Jobsuche, der echten 
Mangel an Bewerbern hat, auch wenn das aktuelle Stellenpushing scho 
etwas in den Medien nervt, den im Großteil der Republik ist davon nichts 
zu spüren, man kommt unter, aber aufgesogen wird man nicht.

Denn auch ich als an der Materie interessierter Bummelstudent kann mir 
noch aussuchen wo ich arbeiten möchte, auch wenn das nachfragen nach der 
langen Studiendauer doch nervt, aber das ist ja zumindest zum Teil 
selbst verschuldet, auch wenn einige äussere Faktoren schon störend 
waren in anderem Ausmaß als bei anderen.
Das Gehalt ist auch gut im vergleich zu dem Durchschnitt der BWL 
Kollegen, wobei es bei denen stärker streut und das man als Akademiker 
in 100 km Umkreis etwas sicher findet, wenn man in schwacher Region ist, 
klappt mit der Minderzahl an Studiengängen.

von voodoofrei (Gast)


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ZeckTaur schrieb:
> Ich wollte wissen , ob man für das Elektrotechnikstudium löten können
> muss oder andere handwerkliche Fähigkeiten haben muss.

Fürs Studium müssen: Nein - ist auch nicht Teil einer Prüfung

Löten ist kein Hexenwerk, man kann es recht leicht lernen.

Ich bin der Meinung, ein E-Ing. muss Löten können - es ist zwar nicht 
seine Aufgabe, aber wegen jeder jeder sch.... Kleinigkeit einen 
Techniker oder ähnliches zu belästigen bremst die Produktivität massiv!

von Paul Baumann (Gast)


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Wenn ich das hier so lese, dann kann ich nur Mister Spock zitieren:
FASZINIEREND!

Eigentlich sollte man denken: Je mehr ich selbst kann, desto 
unabhängiger
bin ich von Anderen. Ich muß niemand darum bitten, oder ihn gar 
anweisen,
Etwas für mich zu tun -ich kann es selbst!

Das wiederum führt zu höherer Achtung der Kollegen.
"Guck och nur, der XXX kann nicht nur rechnen und wirres Zeug schwatzen
-er kann auch anständige Platinen herstellen und astrein löten!"

ODER: "Guck Dir den Kerl an -Krawatte um, immer schnieke, aber zu
blöde, um einen Hammer richtig herum anzufassen!"

Was wäre Euch lieber?

;-)
MfG Paul

von ernst mosch (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> ODER: "Guck Dir den Kerl an -Krawatte um, immer schnieke, aber zu
> blöde, um einen Hammer richtig herum anzufassen!"
>
> Was wäre Euch lieber?
Wer später als E-Ing mit dem Lötkolben hantieren muss hat was falsch 
gemacht und wenn er das muss macht der Chef was falsch.

Schon mal nen
Bauing. mit der Mauererkelle,
Maschbauer mit Feile,
gesehen?
Nein? Ich auch nicht, weil die Leute für solchen Kappes viel zu teuer 
sind.

von MINTVertriebler (Gast)


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Das ist das problem, wenn man alles rational betrachtet.

Löte ruhig rum, macht doch Spaß.

Pfeif drauf, ob du es brauchst oder nicht!

von Ingo (Gast)


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>Wer später als E-Ing mit dem Lötkolben hantieren muss hat was falsch
>gemacht und wenn er das muss macht der Chef was falsch.


Würde eher sagen andersrum. Denn die wirklich Interessanten Sachen wie, 
eine Schaltung die man selbst entwickelt hat zu testen und Fehler zu 
beseitigen gehen nicht ohne Lötkolben, es sei denn man geht der 
E-Werkstatt ständig auf die Nerven "Kann mal jemand den 4,7k gegen einen 
5k1 ersetzen, bin leider zu unfähig das selber zu tun". Spätestens beim 
dritten Mal wird ernsthaft an deinen Fähigkeiten gezweifelt.

Aber deine Aussage lässt schlussfolgern, dass du Theoretiker bist und 
keinerlei praktische Erfahrung, würde daher sagen du hast was falsch 
gemacht, auch wenn die Bezahlung stimmen mag...


Ingo

von MINTVertriebler (Gast)


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Ich finde es persönlich immer schön, Theorie und Praxis zu verbinden und 
ich bin mir auch für "einfache" Sachen wie löten nicht zu schade.

Ich habe an einer Uni studiert und da tut es sogar mal sehr gut, "down 
to earth" Arbeiten zu machen. Das ist Abwechslung, Entspannung, ...

Ich habe mich dabei nie gefragt: Brauche ich das später im Studium oder 
Berufsleben?

Wir sollten unser Leben nicht allzusehr rationalisieren/optimieren und 
für den Lebenslauf leben ..

von voodoofrei (Gast)


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Ingo schrieb:
> Würde eher sagen andersrum. Denn die wirklich Interessanten Sachen wie,
> eine Schaltung die man selbst entwickelt hat zu testen und Fehler zu
> beseitigen gehen nicht ohne Lötkolben, es sei denn man geht der
> E-Werkstatt ständig auf die Nerven "Kann mal jemand den 4,7k gegen einen
> 5k1 ersetzen, bin leider zu unfähig das selber zu tun". Spätestens beim
> dritten Mal wird ernsthaft an deinen Fähigkeiten gezweifelt.

Eben - wenn die Übergabe einer Aufgabe doppelt so lange dauert, wie wenn 
man kurz selbst zum Lötkolben greift, kann man sich überlegen, wer zu 
teuer ist.

Oder was macht man erst, wenn keiner mehr greifbar ist, der einem was 
lötet?

Löten gehört zu den Basics - das lernt man nicht im Studium, das setze 
ich vorraus.

von Thomas R. (Gast)


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ernst mosch schrieb:
> Schon mal nen
> Bauing. mit der Mauererkelle,
> Maschbauer mit Feile,
> gesehen?
> Nein? Ich auch nicht, weil die Leute für solchen Kappes viel zu teuer
> sind.

Das ist völlig korrekt.

Wenn richtige E-Ings einen Widerstand gewechselt haben wollen, dann 
schreiben sie einen Change-Request:

Eine Änderungsanforderung sollte folgende Merkmale besitzen:

    die Beschreibung der Produkteigenschaft, die geändert werden soll
    die Beschreibung der Produkteigenschaft, die hergestellt werden soll
    die Begründung für die Änderung
    die betroffene Produktversion
    das Datum der gewünschten Umsetzung
    das Datum der Erstellung der Änderungsanforderung
    der Ersteller der Änderungsanforderung
    eine Kostenschätzung der Änderung
    einen geschätzten Zeitaufwand für die geforderte Änderung

Dann wird nach zwei Wochen im Team entschieden, ob und mit welcher 
Priorität dies über den E-Werkstattleiter an den Techniker weitergegeben 
wird.
Falls in den Begleitdokumenten ein Fehler sein sollte (z.B. Kostenstelle 
vergessen), gehen die an den Vorgesetzten des E-Ings.
Dieser beantragt dann einen Fortbildungskurs für den Ing über das 
korrekte Ausfüllen von Change-Requests.

Die BWLer machen dann noch eine Präsentation für das Management über 
Lötstundenkosten von Ingenieuren und Technikern.

So brauchen wir auch keine Kunden mehr, weil wir alle mit uns selbst 
genug  beschäftigt sind.

von Al3ko -. (al3ko)


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Herrlich, Thomas! :D

von koenig (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Ich bin der Meinung, ein E-Ing. muss Löten können - es ist zwar nicht
> seine Aufgabe, aber wegen jeder jeder sch.... Kleinigkeit einen
> Techniker oder ähnliches zu belästigen bremst die Produktivität massiv!

Wers drauf hat, kann damit auch gut voran kommen. Indem er nämlich für 
Firmen kaputte Baugruppen repariert (auch als Selbstständiger), die als 
Ersatzteile sehr teuer wären.

Thomas R. schrieb:
> Das ist völlig korrekt.
>
> Wenn richtige E-Ings einen Widerstand gewechselt haben wollen, dann
> schreiben sie einen Change-Request:
>
> Eine Änderungsanforderung sollte folgende Merkmale besitzen:
>
>     die Beschreibung der Produkteigenschaft, die geändert werden soll
>     die Beschreibung der Produkteigenschaft, die hergestellt werden soll
>     die Begründung für die Änderung
>     die betroffene Produktversion
>     das Datum der gewünschten Umsetzung
>     das Datum der Erstellung der Änderungsanforderung
>     der Ersteller der Änderungsanforderung
>     eine Kostenschätzung der Änderung
>     einen geschätzten Zeitaufwand für die geforderte Änderung
>
> Dann wird nach zwei Wochen im Team entschieden, ob und mit welcher
> Priorität dies über den E-Werkstattleiter an den Techniker weitergegeben
> wird.
> Falls in den Begleitdokumenten ein Fehler sein sollte (z.B. Kostenstelle
> vergessen), gehen die an den Vorgesetzten des E-Ings.
> Dieser beantragt dann einen Fortbildungskurs für den Ing über das
> korrekte Ausfüllen von Change-Requests.
>
> Die BWLer machen dann noch eine Präsentation für das Management über
> Lötstundenkosten von Ingenieuren und Technikern.
>
> So brauchen wir auch keine Kunden mehr, weil wir alle mit uns selbst
> genug  beschäftigt sind.

Wegen sowas gibts Outsourcing.

von heinz (Gast)


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> Das ist völlig korrekt.
>
> Wenn richtige E-Ings einen Widerstand gewechselt haben wollen, dann
> schreiben sie einen Change-Request:
>
> Eine Änderungsanforderung sollte folgende Merkmale besitzen:
>
>     die Beschreibung der Produkteigenschaft, die geändert werden soll
>     die Beschreibung der Produkteigenschaft, die hergestellt werden soll
>     die Begründung für die Änderung
>     die betroffene Produktversion
>     das Datum der gewünschten Umsetzung
>     das Datum der Erstellung der Änderungsanforderung
>     der Ersteller der Änderungsanforderung
>     eine Kostenschätzung der Änderung
>     einen geschätzten Zeitaufwand für die geforderte Änderung

Servus,

Hey ich glaube wir arbeiten in der selben Firma. :-)

Aber im ernst, ob ein e-ing löten können soll oder nicht hängt vom 
einsatzgebiet ab. Z. b. Ob ich als requirement engineer beim oem oder 
als hardwareentwickler beim mittelständler arbeitet.

Aber auf die frage vom anfang, löten fürs studium ist nicht notwendig. 
Investier die zeit lieber in die einarbeitung in ein CAS. Aber wenn du 
lust hast was zu basteln, nur zu..

von Thomas R. (Gast)


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koenig schrieb:
> Wegen sowas gibts Outsourcing.

Genau, nicht nur Lötbrücken setzen, sondern auch Jumper-setzen während 
der Entwicklungsphase erfolgt in unserer Werkbank in Bangalore für 
125€/Monat.
Da die Entwicklungsboards nach der Änderung wieder  zurückgesendet 
werden, fällt auch kein Zoll an.

von koenig (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Genau, nicht nur Lötbrücken setzen, sondern auch Jumper-setzen während
> der Entwicklungsphase erfolgt in unserer Werkbank in Bangalore für
> 125€/Monat.
> Da die Entwicklungsboards nach der Änderung wieder  zurückgesendet
> werden, fällt auch kein Zoll an.

Irgendwann fällt wieder Zoll an: Und zwar wenn der Fertiger die Boards 
selbst verkauft.
Da freuen sich bestimmt die BWL-Optimierer: Haufen zu organisieren, 
Platz gespart und Mitarbeiter nur für Kernbereiche eingesetzt. Zudem 
keine Materialverschwendung mehr (zwar Pfennigartikel) von Kleinkram in 
der nach Arbeit aussehenden Werkstatt. Und wehe ein Jumper liegt noch 
bei jemanden im Schreibtisch beim Nächsten Audit.
Mit der entsprechenden Präsentation hat sich da jemand bestimmt einen 
kleinen Bonus verdient.
Dieses ganze System scheint sich irgendwie zu verselbstständigen. Bis zu 
einem gewissen Maße ist es ja sinnvoll. Aber wenn da diverse Optimierer, 
Softwarehersteller (SAirgendwas) und natürlich Dienstleister Hand in 
Hand auftreten, kommt sowas dabei raus.
Bemerkenswert ist dabei die fehlende Sachkenntniss und das Hereinpressen 
irgendwelcher Vorgänge in deren Schemen.

von usb-bierwärmer (Gast)


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ZeckTaur schrieb:
> Elektrotechnik studieren.
> Ich wollte wissen , ob man für das Elektrotechnikstudium löten können
> muss oder andere handwerkliche Fähigkeiten haben muss.
Also "Löten" bedeutete bei uns im Studium immer "Saufen":

"Und, wieviel hast du weggelötet?"
"Vier Flaschen!"

Bub, das lernste schon noch bei der ersten Pary, das kann jeder.

von Mario W. (dywlkr)


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Studiere auch E-Technik und löten musste ich bis zu meinem Praktikum 
nichts ausser Bier und Schnaps.
Und das lernt man dann da ;)
Solltest du nicht 2 linke Hände haben und dir beim Zusammenstecken von 
paar Kabeln 2 Knoten in die Arme machen, brauchste dir keine Sorgen über 
die "handwerklichen Fähigkeiten" machen :)

von meckerziege (Gast)


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Nochmal zur eigentlichen Frage:
Löten fürs Studium? Eher nein...
Löten für coole Praktika? Oftmals gefordert!

Ich wurde erst vor ein paar Wochen beim Bewerbungsgespräch für ein 
Praktikum gefragt wies denn mit Lötkenntnissen bei mir aussieht. Die 
haben dann erzählt, dass es mit Leuten schon Probleme gab, weil sie 
nichts konnten.
Auch bei anderen Praktika an der Uni wars sehr nützlich löten zu können, 
dann kann man oft interessantere Sachen machen wo es auchmal darum geht 
Platinen zu entwerfen und Prototypen aufzubauen.
(aber aufpassen: Man wird da auch schnell mal zum Löter für andere Leute 
und hat hernach viel Arbeit^^)

von Dipl.- G. (hipot)


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ZeckTaur schrieb:
> Hallo,
> ich werde höchstwahrscheinlich dieses Jahr mein Abi haben und möchte
> Elektrotechnik studieren.

Das solltest Du Dir gut überlegen. ;-)


> Ich wollte wissen, ob man für das Elektrotechnikstudium löten können
> muss oder andere handwerkliche Fähigkeiten haben muss.
> Etwas werde ich wahrscheinlich im Grundpraktikum lernen aber

Um Dich zu motivieren: Ich bin Energietechnikingenieur und überhaupt 
kein Handwerker. Dummerweise komme ich aus einer Arbeiterfamilie, in der 
so gut wie alle Handwerksberufe erworben haben. Meine Geschwister ziehen 
mich hin und wieder auf, daß ich angeblich zwei linke Hände hätte und 
ein typischer "Studierter" wäre. In Wahrheit ist es nicht ganz so 
schlimm. ;-)

Löten habe ich im Fach Technik in der 7. Klasse gelernt. Am Anfang noch 
die Uraltmethode (Flußmittel und Lötzinn separat)!
In der 8. und 9. Klasse machten wir 2-3 Elektrotechnikprojekte. Einfache 
Schaltungen usw.

Als ich nach der 10. Klasse auf das technische Gymnasium wechselte, 
mußten am Anfang der 11. Klasse 2 Praktika absolviert werden, ein 
Metallpraktikum und ein Elektropraktikum. Teil 1 des 
Metalltechnikpraktikums war wie Werken und die "produktive Arbeit" ;-) 
in Technik. Anreißen, Messen, Feilen, Schleifen, Sägen, 
Gewindeschneiden, Scheren, Bohren usw.

In Teil 2 lernten wir Drehen (Bedienung einer Drehmaschine) und 
CNC-Fräsen (CNC-Progammierung wurde später Schwerpunkt im Technik-LK im 
letzten Halbjahr.).

Im Elektrikpraktikum mußte ich quasi 3 Wochen löten und messen.
Ich fühlte mich eingerostet, denn ich hatte schon wieder anderthalb 
Jahre nicht gelötet. Lief trotzdem ganz gut und der Werkstattmeister gab 
mir akzeptable Zensuren auf die Erzeugnisse. ;-)

Danach erst wieder löten im Grundpraktikum, Ende des 2. Semesters.
Und seitdem nie wieder. :-)


Du darfst nicht vergessen: Hier im Forum wird der Eindruck vermittelt, 
Elektrotechnikingenieure seien automatisch Elektronik- und 
Entwicklungsingenieure und selbstverfreilich würde jeder "richtige 
Ingenieur" basteln.

So'n Quatsch habe ich nie gemacht und brauche ich auf Arbeit auch nicht. 
Hat für mich etwas vom guten alten Spruch: "Nur bunte Knete im Kopp!". 
Ich habe noch nie selbst eine Schaltung oder einen Verstärker gebaut.
Im ersten Semester saßen ungefähr zehn Bastler bei uns. Bis auf zwei 
wurden die alle binnen zweier Jahre rausgekegelt. O_O


Noch immer spukt in der Gesellschaft das Bild vom handwerkenden Erfinder 
und Baumeister herum, Prädikat "studierter Schlosser". Das ist tiefstes 
19. Jahrhundert oder meinetwegen 20. Jahrhundert vorm Krieg.

Das Bild des Ingenieurs hat sich seit der Jahrhundertwende stark 
gewandelt, was nicht wenige Menschen einfach nicht zu raffen scheinen. 
Ich bin Ingenieur und kein studierter Schlosser. Ein Ingenieur ist ein 
Wissenschaftler, ein Theoretiker, dessen grundlegende praktische 
Fertigkeiten eigentlich von den allgemeinbildenden Schulen entwickelt 
werden sollten ("polytechnische Oberschule"), so daß er wie jeder Mensch 
einfache Arbeiten halbwegs okay umsetzen kann.

Die Welt ist seit dem Krieg komplexer geworden; das Bildungsniveau und 
infolgedessen die Arbeitsteilung stiegen an, so daß viele praktische 
Tätigkeiten, die früher ausschließlich die studierten Schlosser machten, 
inzwischen sehr gut von Facharbeitern und Technikern übernommen werden 
können. Gut für mich, denn ich will mich auf meine Ingenieurarbeit 
konzentrieren und nicht die Werkstatt- und Bastelschlampe spielen.



@handwerkliche Fertigkeiten:

Im Studium völlig unnötig.

Ich hatte Werken (1.-6. Klasse) und Technik (7.-13. Klasse) in der 
Schule. In der 9. Klasse mußte jeder ein 2wöchiges Betriebspraktikum 
absolvieren, in der 11. Klasse das angesprochene Anfangspraktikum im 
Leistungskurs Technik.

Auf Arbeit muß ich regelmäßig diverse praktische Tätigkeiten ausführen, 
die sonst Maschinenschlosser und Hochspannungselektriker machen. Das ist 
okay. :-) Aber kein Vergleich zu den echten Cracks. Gegen ausgebildete 
Handwerker, Techniker usw. sehe ich keinen Stich. Im Direktvergleich bin 
ich signifikant langsamer und es fehlt an Hand-Werkzeug-Koordination.
Teilweise stelle ich mich an wie der erste Mensch, vor allem bei 
einfachen Sachen.
Immer wenn man mich aber machen läßt, komme ich durch Nachdenken und 
Versuch und Irrtum nach 'ner Weile selbst auf den Trichter. Seit die 
Techniker das mitgekriegt haben, höre ich keine doofen Sprüche mehr. ;-)


Fazit: Im Studium werden Dich ganz andere Sachen malträtieren als Löten. 
Vom Zulöten abgesehen. ;-) Du wirst wortwörtlich ein Faß aufmachen, 
falls Du die Mathematikausbildung überleben solltest.
Weitere Verzückungen darfst Du in Grundlagenmodulen wie z.B. in 
Technischer Mechanik erleben, wo die Maschinenbauer versuchen, Dich als 
Nebenfächler der Zwangsexmatrikulation zuzuführen. ("Im richtigen Leben 
gilt: Entweder es hält oder es bricht. Daher gibt es entweder volle 
Punktzahl oder 0 Punkte. Fragen??!?!")





Tschüß und viel Glück!

von hhjl (Gast)


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Ich habe in meinem ganzen Studium nie etwas gelötet und auch sonstige 
handwerklichen Fähigkeiten waren nicht gefragt. Ein Studium ist keine 
Berufsausbildung.  Und im Berufsleben lötet auch fast kein Ingenieur. 
Dort befasst man sich zu 99.99% mit Software. Das kann direkte 
Programmierung sein, oder die Anwendung von Spezialsoftware.

von hhjl (Gast)


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> In Teil 2 lernten wir Drehen (Bedienung einer Drehmaschine) und
> CNC-Fräsen (CNC-Progammierung wurde später Schwerpunkt im Technik-LK im
> letzten Halbjahr.).

Sowas macht man in der Schule? Ist ja faszinierend. Ich habe mein Abi 
(LK Elektrotechnik und Mathe) auch an einem Technischen Gymnasium 
gemacht. Aber sowas kenne ich nicht.

von Sneim (Gast)


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Für das E-Technik Studium muss man nicht löten. Je nach Studienrichtung 
muss man nichtmal mit Hardware zu tun haben. Es gibt einige die haben 
noch nie ein diskretes Bauteil berührt ;)

Allerdings würde ich mich dringlich schämen wenn ich es nicht könnte. 
Daher löte und bastle ich bereits seit einigen Jahren. Ich habe schon 
einige meiner Kommilitionen erlebt die sich bis aufs Mark blamiert haben 
indem sie nicht löten konnten.

Interessanterweise bin ich letztens auch auf so einen Kandidaten 
getroffen, der trotz einer Ausbildung zum Industrieelektroniker die 
Platine abgeschmort hat und anscheinend nichts begriffen hat.

Kurzum, wenn man seriös wirken möchte, so sollte man es als E-Techniker 
auch beherrschen. Am Löten ist nichts dabei, wer mal 10 Platinen SMD/DIP 
gelötet hat der hat alle Kniffe begriffen. Man bekommt schnell ein 
Gefühl dafür und den Ehrgeiz es perfekt zu machen.


Das man später in der Industrie i.d.R. nichts mehr lötet hat einen 
kostentechnischen Grund. Da kann man eben auch einen 
Gesellen/Praktikanten hinsetzen, der macht die gleiche Arbeit für 
wesentlich weniger Geld.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Muss man im Studium löten? Nein! Ist es hilfreich es zu können? Mja 
wenig. 2 drähte verdrillen und bissl Zinn draufhauen kann denk ich jeder 
und ordentliches SMD löten bis 0603 oder ähnliches hab ich im Studium 
nie gebraucht.

Muss man im Job löten? Komm drauf an was du machst. Ich sag mal Beispiel 
in R&D Hardwareentwicklung, aus eigener Erfahrung, JA.

Testaufbauten machen oder ähnliches.
Oder du versuchst was zu optimieren und brückst mal eben schnell den 
Joystick-Anschluss um der Platine einen Joystick vorzugaukeln weil grade 
keiner zur Hand. Leider falsche Pins erwischt und die aufgelötete 
SMD-Sicherung geht über den Jordan. Dann ist es schon hilfreich das SMD 
Bauteil in 5 Min auszulöten und mit eingiermaßen ruhiger Hand ne 
Drahtbrücke reinmachen zu können. Alternative ist halt Platine zum 
Hersteller zu schicken, umbestücken zu lassen, zurück schicken. Dauer 
1-2 Wochen...

Bezüge zu mir passierten Ereignissen sind zufällig :D

Studenlang Platinen bestücken wirst du als Ing wohl nie müssen. Aber mal 
eben ne Bastellösung um was auszuprobieren, dafür soltle es schon langen 
falls du Beruflich überhaupt mit Hardware zu tun hast.

von voodoofrei (Gast)


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Arsch Gwaf schrieb:
> Studenlang Platinen bestücken wirst du als Ing wohl nie müssen.

Wenn man das machen muss, sollte man sich fragen, ob man zu billig ist! 
;)

von voodoofrei (Gast)


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Daniel schrieb im Beitrag #2702756:
> Ich kann löten, hab zwar nicht studiert aber bin in der Praxis diesen
> ganzen Ings um Längen voraus!

Nur in der falschen Richtung. ;)

von Thomas1 (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn ich das hier so lese, dann kann ich nur Mister Spock zitieren:
> FASZINIEREND!


Dann antworte ich mit James Bond. Ich habe die Lizenz zum Flöten.

von löter (Gast)


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Ach was, ET ist ein riesen Gebiet, wer behauptet man muss löten können 
hat wohl einen ziemlichen Tunnelblick.
Sicher ist es ein nice-to-have, aber es geht auch ohne.
Wenn du in die HW Entwicklung willst, na dann wäre es gut wenn du es 
kannst. Aber sonst...gibt ja außer HW auch noch viele andere Themen, wo 
man nicht mal einen Transistor in der Hand hält. Wenn du beispielsweise 
eine Steuerung programmierst, so hast du eher mit Mathe, 
Regelungstechnik und C++ zu tun als mit Lötkolben und Dioden.

Aber ist ja wieder klar dass das ein super Thema ist um gegen die 
"Studierten" zu schimpfen. Uhh, schau an, können nicht mal löten, was 
lernen denn die auf der Uni?
Das ist halt das simple Weltbild der Angelernten, die meinen, ET hat nur 
mit Schaltungen zu tun. Gib denen mal die Aufgabe, 
Signalverarbeitungsalgorithmen zu implementieren. Die verstehen ja nicht 
mal das Wort. Aber zum Glück können sie ja löten :-D

von voodoofrei (Gast)


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löter schrieb:
> Gib denen mal die Aufgabe,
> Signalverarbeitungsalgorithmen zu implementieren. Die verstehen ja nicht
> mal das Wort. Aber zum Glück können sie ja löten :-D

Wohl dem, der beide kann (Wenn es gefordert ist). :-D

von löter (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> löter schrieb:
>> Gib denen mal die Aufgabe,
>> Signalverarbeitungsalgorithmen zu implementieren. Die verstehen ja nicht
>> mal das Wort. Aber zum Glück können sie ja löten :-D
>
> Wohl dem, der beide kann (Wenn es gefordert ist). :-D

So ist es ... die eierlegende Wollmilchsau :-D

von Arsch G. (arschgwaf)


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Also ich habe für mich und die Hardware R&D gesprochen. Es gibt 
natürlich wie schon beschrieben etliche Felder der E-Technik wo du im 
Leben nie einen Lötkolben in die Hand nehmen musst:

-Reglerentwurf
-Automatisierungstechnik (industriell) da ist das höchste der 
handwerklichen Fertigkeiten, wenn du die Logo an die Hutschiene 
schraubst :D.
-Software

Du kannst auch im Studium in ne ganz andere Richtung gehen: 
FE-Simulation
Grade die SImulation von Fluiden und sehr weichen Werkstoffen (Silikon) 
ist schwierig, da hier die Modelle an ihr Grenze kommen. Und ja auch das 
machen manche E-Techniker obwohls eigtl. eher technsiche Inf. ist.

Im Prinziep kommts drauf an in welche Richtung du studieren möchtest. 
Obwohl du E-Technik anfängst, kannst du durch deine Schwerpunkte im 
Studium alles anstreben vom Wirtaschaftsinformatiker, über den 
klassischen Schaltungstechniker bis zum Werkstoffwissenschaftler.

Nur weil viele nicht so kreativ sind und sich auch aus eigener Faulheit 
in das einfache Muster zwängen lassen was im Studiengang als Standart 
vorgegeben ist, heißt das nicht, dass man selbst das auch tun muss. Es 
gibt viele Möglichkeiten zur individuellen Gestalltung. Ein Gespräch mit 
der Studienverwaltung/-betreuung hilft oft um zu schauen ob ein wusch 
möglich ist.

Ich habe auch Mechatronik studiert und habe einen Abschluss, der von der 
Fächerzusammenstellung dem ca. Fach Medizintechnik entspricht (was es 
als ich angefangen hab noch garnicht gab). Alle anderen um mich rum 
haben Automotive gemacht. Ist halt Standart als Mech-Ing, hat mich aber 
nicht interessiert. Habe dazu als Wahlfächer interessante Sachen wie 
Bildgebende Verfahren und Anatomie aus dem gesammt Katalog der Uni 
gehört. Und wenn dich ein fach interessiert, geh rein! Nur weil du es 
nicht in dein Studium als Note einbringen kannst heißt das nicht dass es 
umsonst ist, wenn du dich mal bewirbst macht sich der erworbene Schein 
(gibts sowas noch? :D ) auch gut.

Grüße Mech-Ing in der Hardware R&D Medizintechnik.

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