Hallo allerseits, ich habe gestern bei meiner aktiven (akkubetriebenen) Lautsprecherbox feststellen müssen dass sich bei beiden Lautsprechern (JBL GT-6) die Kondensatoren der Frequenzweichen mit einem lauten Knall verabschiedet haben. Betrieben werden die Lautsprecher mit einem 2x100W Class-T Verstärker mit 2x50W RMS. Die Lautsprecher haben nur 45W RMS, aber da der Verstärker nicht auf voller Leistung lief vermute ich dass es nicht daran liegt. Liegt es vielleicht an einer zu hohen Spannung? Die Akkuspannung beträgt etwa 30V, die Autolautsprecher sind aber in der Regel für 12V ausgelegt. Die Kalotten sind nun auch hinüber, würde aber die gleichen Lautsprecher nochmal kaufen und die Kondensatoren austauschen. Würde das Sinn machen oder wüsstet ihr eine bessere Alternative? Oder auch ganz andere Lautpsrecher (sollten aber die gleichen Maße haben 165mm Durchmesser und ca. 60mm Einbautiefe)? Danke im Vorraus! Vile
> Liegt es vielleicht an einer zu hohen Spannung? Die Akkuspannung beträgt > etwa 30V, die Autolautsprecher sind aber in der Regel für 12V ausgelegt. Du betreibst 12V-Aktiv-LS mit 30V? Scheint Dir das besonders intelligent? Wenn Du die 45W LS mit wenigwer als 45W betreibst und die Frequenzweiche war ordentlich dimensioniert, dann darf ein C in der Frequenzweiche nicht sterben. Vermutlich ist aber die Endstufe gestorben und hat dann Gleichspannung an die LS geliefert..... dann kann der Kondensator natuerlich durchschlagen! > Die Kalotten sind nun auch hinüber, würde aber die gleichen Lautsprecher > nochmal kaufen und die Kondensatoren austauschen. Würde das Sinn machen Das spricht fuer meine Hypothese! Die Kalotten sterben nicht so schnell wenn mit MInderleistung betrieben, auch wenn der C durchschlaegt! > oder wüsstet ihr eine bessere Alternative? An die Betriebsdaten (Betriebsspannung!) halten! Gruss Michael
Michael Roek schrieb: > Du betreibst 12V-Aktiv-LS mit 30V? Das "aktiv" hat er selber erst gemacht mit dem "Class-T Verstärker". Unabhängig vom nicht zusammenpassen wird wahrscheinlich zuviel oberhalb von 20 kHz die Lautsprecher und Kondensatoren gequält haben, da er ja zuviel Leistung durch moderate Lautstärkeeinstellung ausschließt. Aber aus der Ferne ist schlecht messen...
Danke für die schnellen Antworten! MM (meine Meinung) schrieb: > Das "aktiv" hat er selber erst gemacht mit dem "Class-T Verstärker". Richtig. Der Verstärker tuts auch noch, die Tief-Mitteltöner auch. Habe hier noch andere Koax-Lautsprecher liegen. Es ist je ein 3,3µF Kondensator in Reihe zur Kalotte mit der Bezeichnung 100wv. Sind das einfach 100V max? Würde dann wie gesagt neue Lautsprecher besorgen und die Kondensatoren gegen andere bipolare Elkos austauschen. Habe auch schon Tonfrequenz Elkos gefunden für 35V AC und 100V=. Reicht das oder ist das zu unterdimensioniert? Die Leistungen am Kondensator sind ja relativ gering oder irre ich mich? Vile
MM (meine Meinung) schrieb: > "Class-T Verstärker" Der ist doch nur für: Land- und Forstwirtschaftliche Zugmaschinen bis 60 km/h (ab 18 Jahren, darunter nur 40 km/h) und selbstfahrende Arbeitsmaschinen bis 40 km/h.
Vile schrieb: > Habe auch schon Tonfrequenz Elkos gefunden für 35V AC und 100V=. Reicht > das oder ist das zu unterdimensioniert? Meine Glaskugel findet das Datenblatt nicht.
Lehrgeld! Selbst mit einem Verstärker der weniger Leistung zur Verfügung stellt als die Lautsprecher vertragen, kann mann Hochtöner killen! Warum? Clipping = Übersteuerung = Die LS bekommen statt Sinus nur noch Rechtecke auf die Mütze. So kann man einen 100W Hochtöner sogar mit einem 20W Verstärker umbringen! Ich möcht nicht wissen, wie die der Klang der "Anlage" sich bei der Tortur angehört hat.
Vile schrieb: > Es ist je ein 3,3µF Kondensator in Reihe zur Kalotte mit der Bezeichnung > 100wv. Sind das einfach 100V max? Das sind bipolare Kondensatoren mit 100 Volt Wechselspannungsfestigkeit. Wie du die gehimmelt hast, ist mir ein Rätsel. Vile schrieb: > Das "aktiv" hat er selber erst gemacht mit dem "Class-T Verstärker". > > Richtig. Der Verstärker tuts auch noch, die Tief-Mitteltöner auch. 'Class T' scheint mir eher ein Marketing Trick zu sein als eine funktionierende Endstufenschaltung. Falls du damit Class D (PWM) meinst, ist es kein Wunder, wenn die Hochtöner und ihre Hochpässe durchknallen, in diesem Fall hast du den lebenswichtigen Tiefpass am Ausgang der Endstufe vergessen/falsch dimensioniert.
Matthias Sch. schrieb: > Falls du damit Class D (PWM) meinst, > ist es kein Wunder, wenn die Hochtöner und ihre Hochpässe durchknallen, > in diesem Fall hast du den lebenswichtigen Tiefpass am Ausgang der > Endstufe vergessen/falsch dimensioniert. Und dann fließt ein erheblicher Wechselstrom durch die Ko's. Die haben mit steigender Frequenz einen immer gößeren Widerstand (ESR), daran fällt bei der hohen PWM-Frequenz einiges an Leistung ab (unabhängig von der Audionutzfrequenz) und dann knallts halt!
Stefan M. schrieb: > So kann man einen 100W Hochtöner sogar mit > einem 20W Verstärker umbringen! Es gibt keine 100W Hochtöner (ok, vielleicht schon, aber bestimmt nicht Wohnzimmer- oder Autotauglich). Wenn man sich die Dinger anschaut, dann sieht man, dass die keine 100W abkönnen. Wo soll denn die Wärme hin in den winzigen Teilen? Die Hochtöner einer 100W Box würden auch bei 10W schon abbrennen. Dafür ist die Frequenzweiche ja da, dass das Spekturm (und die entsprechende Energie) des Audiosignals passend auf die Lautsprecher verteilt wird. Wenn man jetzt ein Audiosignal einspeist, bei dem ein Grossteil der Energie jenseits der 3kHz liegt (oder durch Clipping des Verstärkers dahingehend verzerrt wird), dann reichen wenige Watt um die Hochtöner zu braten.
@ Schwitzender Fettsack, So ist es, da hat man schnell Schrott produziert. Einige Hersteller schalten Strombegrezer in Reihe zum Chassis. JBL ( Control one ) nimmt sogar ne Glühlampe dafür. Andere haben Polyswitch Elemente drin. Es erfüllt seinen Zweck, speziell in der professionellen Beschallung kann man sich dann etwas entspannter an den Soundcheck begeben, denn da pfeffern die Hochtöner nicht so schnell durch. Der 100W Hochtöner war auch nur ein Beispiel, in der PA Beschallung aber nichts ungewöhnliches.
Matthias Sch. schrieb: > 'Class T' scheint mir eher ein Marketing Trick zu sein als eine > funktionierende Endstufenschaltung. A Class T amplifier is an audio amplifier integrated circuit design. Rather than being a separate "class" of amplifier, Class T is a registered trademark for Tripath's amplifier technologies. It is an implementation of Class D amplifiers, but is claimed to improve the control scheme to create more efficient and higher quality audio amplification. One of the amplifiers, the TA2020, was named one of the twenty-five chips that 'shook the world" by the IEEE Spectrum magazine. Von hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Class_T_amplifier
MM (meine Meinung) schrieb: > A Class T amplifier is an audio amplifier integrated circuit design. > Rather than being a separate "class" of amplifier, Class T is a > registered trademark for Tripath's amplifier technologies. > > It is an implementation of Class D amplifiers, Sag ich doch - Marketing Trick :P Wenns also ein selbstgebastelter Class D Amp ist, tippe ich mal schwer auf die PWM Schaltfrequenz, die da die Hochtöner weggepustet hat. M.E. kann man einen Class D ohne Oszilloskop nicht bauen, wenn man nicht ein 100-fach bewährtes Schaltbild benutzt und einen anständigen Tiefpass am Ausgang vorsieht.
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