Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie Refernzspannung von DSP checken?


von Sepp (Gast)


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Ich hab folgendes (ich denke doch eher analoges) Problem.

Ich verwende einen DSP zur digitalen Regelung eines Konverters. Ein 
Hilfkonverter sorg für die Eingenversorgungsspannungen. Davon wird 
linear die DSP-Spannung von 3,3V abgeleitet. Die Referenz für den 
DSP-ADC wird aus einem REF3133 gebildet. Diese ist auch die Referenz für 
andere Analogbauteile.

Funktioniert alles, solange die Referenzspannung passt. Driftet diese 
weg (warum auch immer) so wird auf falsche Spannungen/Ströme geregelt 
was unter Umständen die Leistunhshalbleiter zerstört (hat).

Nun möchte ich die Referenz mit dem DSP Prüfen, bevor erste Gatesignale 
ausgegeben werden (auch während dem Betrieb).
Doch wie? Der DSP sieht ja nur so gut wie die Referenz? Auch der DAC und 
alle Komparatoren beruhen darauf. Eine Art Henne-Ei Problem....
Im Moment checke ich mit dem ADC die Versorgungsspannugen (kommen von 
einem Analogan Flyback Controller) auf plausible Werte.

Hat jemand sonst eine (sinnvolle) Idee?
Grüße Sepp

von Helmut L. (helmi1)


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Sepp schrieb:
> Hat jemand sonst eine (sinnvolle) Idee?

Hat der DSP nicht auch noch eine interne Referenz?
Ansonsten 2. Referenz einbauen.

von Sepp (Gast)


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>Hat der DSP nicht auch noch eine interne Referenz?
Ja aber nicht gleichzeitig zu verwednen.

>Ansonsten 2. Referenz einbauen.
Ja ist das ist naheliegend. Allerdings verdoppelt dies den Aufwand der 
Refenrenzerzeugung. Möglicherweise gibt es einen smartere Lösung...

von Dario B. (abcd)


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tja, dann gibts drei möglichkeiten:
- steuergröße begrenzen, so dass nichts kaputt gehen kann
- leistungsteil neu dimensionieren
- gucken, warum die referenz "wegläuft", und dies beheben (thermische 
probleme, etc.)

von Sepp (Gast)


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>- steuergröße begrenzen, so dass nichts kaputt gehen kann
>- leistungsteil neu dimensionieren
Diese Möglichkeiten sind eigentlich Unsinn. Denn wenn die Steuergrößen 
begrenzt werden kann der Wandler nicht den vollen Spannungsrange. Eine 
adaptive Bgrenzung seztz eine Erkennung voraus, womit man wieder bei der 
Referenz angelangt ist.

>- gucken, warum die referenz "wegläuft", und dies beheben (thermische
>probleme, etc.)
Die Refenrenz drifftet im Moment nur bei Überlast weg. (ja kein Wunder).
Es geht darum den möglichen Fall der falschen Refenrez zu erkennen. Egal 
aus welchem Grund die Referenz falsch ist.

von Helmut L. (helmi1)


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Sepp schrieb:
> Die Refenrenz drifftet im Moment nur bei Überlast weg. (ja kein Wunder).

Ist jetzt dein Wandler ueberlastet? Wenn ja, was hat das mit der 
Referenz zu tun?

Ist deine Referenz ueberlastet? Dann hast du deine Schaltung falsch 
ausgelegt. Eventuell einen Referenzbuffer dazwischen schalten.

von Sepp (Gast)


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>Ist jetzt dein Wandler ueberlastet? Wenn ja, was hat das mit der
>Referenz zu tun?

Überlast in Bezug auf die Refenrenz. Im Normalbetrieb ist diese nicht 
Überlastet. Doch wenn irgenwein Bauteil und Widerstand zerstört wird, 
dann ja.
Auch lieferte ein Refenrez-IC von Anfang an eine zu hohe Spannung. Warum 
weis ich nicht. Jedenfalls hats geknallt weil die Spannungen 
hochgeregelt wurden. Nach dem  Tausch von Leistungshalbleitern und 
Referenz funktioniert das Teil normal. Verstellt man die Refenrz mit 
Absicht kommt das exakt gleiche Fehlerbild.

Den Fall der falschen Refenrez moechte ich einfach Abfangen und in einen 
Error State gehen...

Sepp

von Helmut L. (helmi1)


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Sepp schrieb:
> Doch wenn irgenwein Bauteil und Widerstand zerstört wird,
> dann ja.

Dann koenntes du doch deine Betriebsspannung messen. Die sollte doch 
auch innerhalb gewisser Toleranzen stabil sein. Wenn du da nicht z.B. 
auf deine 3.3V kommst etwas mehr oder weniger dann stimmt die 
Betriebsspannung nicht oder deine Referenz. Die Referenz ohne eine 
andere Referenz jetzt in der Genauigkeit zu ueberpruefen wird nicht 
gehen. So kann man nur sagen das die Referenz in etwa stimmt (+-5% oder 
so). Diese +-5% sollte die Schaltung ohne Selbstzerstoerung erstmal 
abkoennen.

Sepp schrieb:
> Auch lieferte ein Refenrez-IC von Anfang an eine zu hohe Spannung. Warum
> weis ich nicht. Jedenfalls hats geknallt weil die Spannungen
> hochgeregelt wurden. Nach dem  Tausch von Leistungshalbleitern und
> Referenz funktioniert das Teil normal.

Nun Bauteil die defekt sind gib es immer. Und das sollte doch bei der 
Produktion auffallen ob alle Bauteile erstmal vernueftig arbeiten.

Um was fuer einen DSP b.z.w. Referenz handelt es sich hier?

von Sepp (Gast)


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>Dann koenntes du doch deine Betriebsspannung messen.

Das mache ich bereits, wie erwaehnt.
>Im Moment checke ich mit dem ADC die Versorgungsspannugen (kommen von
>einem Analogan Flyback Controller) auf plausible Werte.
Aufgrund der primaeren Regelung ist die Spannung eher weich. Das ganze 
kann grobe Fehler in der Referenz abfangen, die Selbstzerstoerung 
womoeglich auch. Doch eine falsche Referenz hat auch andere 
Auswirkungen, daher die Erkennung.

>Um was fuer einen DSP b.z.w. Referenz handelt es sich hier?
Ein dsPIC mit REF3313.

von Fralla (Gast)


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Hi Sepp!
>Funktioniert alles, solange die Referenzspannung passt. Driftet diese
>weg (warum auch immer) so wird auf falsche Spannungen/Ströme geregelt
>was unter Umständen die Leistunhshalbleiter zerstört (hat).

Das ist ein konzeptionelles Problem. Die DSP geregelten Designs die ich 
entwickle haben zum Schutz der Leistungshalbleiter immer noch viele 
Analoge Schutzschaltungen (welche zb direkt die IGBT Treiber abschalten, 
egal was der DSP tun will). Machen andere auch so.
Ja es gibt "Fault-Komparatoren" in DSPs welche auch wie eine Hardware 
Schaltung wirken und PWMs stillegen etc. Doch wenn diese von der 
Regelrefrenz abgeleitet werden ist dies ein potentielles Risiko.

Ich verweden in jedem DSP Design zwei Referenzen. Die zweite wird 
mittels ADC Überprüft. Zusätzlich gibts einen Plausibilitätcheck mit den 
Eigenversorgungsspannungen (wie von dir schon erwähnt), dass macht 
sowieso Sinn. Jetzt gibts noch denn Fall, das beide Referenzen exakt 
gleich verschoben sind. Diesen unwahrscheinlichen Fall erkennt man 
teilweise mit der Messung der Versorgungsspannungen, wenn diese ungenau 
sind muss man eben einen größeren Bereich abprüfen. Ist jetzt die 
interene Referenz des Flyback ICs auch noch um den gleichen relativen 
Wert verschoben wie die beiden Referenzen, tja dann Pech gehabt ;)

Wie Helmut schon gesagt hat, investiere in eine zweite Referenz. Ist nun 
mal die Schnittstelle vom digitalen DSP zur analogen 
leistungselektronischen Welt.
Ja in der heutigen Geiz-ist-Geil Welt ein Problem...

MFG Fralla

von Sepp (Gast)


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Hmm scheinbar gehts ohne zweite Referenz wirklich nicht sicher, Schade 
aber hätte mich auch gewundert.

>Ist jetzt die interene Referenz des Flyback ICs auch noch um den gleichen 
>relativen Wert verschoben wie die beiden Referenzen, tja dann Pech >gehabt ;)
Das nehm ich gern in kauf. Selbst bei 80k Stück wird dieser Fall nicht 
einmal eintreten.

>Ja in der heutigen Geiz-ist-Geil Welt ein Problem...
Ist definitiv ein Problem. Bei der Stückzahl hätte man einen 
wesentlichen Teil des Jahrensgehalts eines Entwicklers wieder zurück, 
wenn man die zweite Referenz spart.

von David (Gast)


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Hallo Sepp,

Du hast nicht verraten, welchen dsPIC Du verwendest.
Die dsPICs der GS-Reihe mit Komparatoren haben z.B. eine 1,2V Referenz, 
die man ohne Pin mitmessen, und mit den 3,3V vergleichen kann.

Eine weitere Möglichkeit wäre der Vergleich der 3,3V mit der 
Corespannung (1,8V/2,5V) des dsPICs.

David

von Sepp (Gast)


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>Du hast nicht verraten, welchen dsPIC Du verwendest.
dspic33fj64gs660
und einen TI C2000 mit C28x Kern, genaue Bezeichnung muss ich nachsehen.

>Die dsPICs der GS-Reihe mit Komparatoren haben z.B. eine 1,2V Referenz,
>die man ohne Pin mitmessen,
diese verwende ich nicht, zumindest ist der MUX für den ADC des 
Comparators auf exteren gestellt.


>Eine weitere Möglichkeit wäre der Vergleich der 3,3V mit der
>Corespannung (1,8V/2,5V) des dsPICs.
Wäre eine Möglichkeit. Aber wäre auch ein eher grober Vergleich.

von David (Gast)


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Hallo Sepp,

> dspic33fj64gs660

Sehr gut, der hat die 1,2V Referenz.

> TI C2000 mit C28x Kern

Dazu kann ich nichts sagen.

>>Die dsPICs der GS-Reihe mit Komparatoren haben z.B. eine 1,2V Referenz,
>>die man ohne Pin mitmessen,
> diese verwende ich nicht,

Musst Du auch nicht, Du musst den AN25-Kanal nur über das 
ADCPC6-Register triggern.
Die Referenzspannung steht dann im Register ADCBUF25, 1,2V/3,3Vx1024 -> 
ca. 372.

Eventuell funktioniert die Referenz nur bei eingeschalteten 
Komparatoren. Das habe ich nicht ausprobiert, da bei mir die 
Komparatoren immer eingeschaltet sind.

David

von j. c. (jesuschristus)


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Als zweite Referenz eine preiswertere nehmen? Den Parameter der 
Schaltung mitmessen, der den Drift auslöst (Strom, Wärme, Einbruch 
Speisung)?

von Sepp (Gast)


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>Musst Du auch nicht, Du musst den AN25-Kanal nur über das
>ADCPC6-Register triggern.
>Die Referenzspannung steht dann im Register ADCBUF25
Danke für den Tipp, mal ausprobieren. Hove diese referenz ist icht an 
die ADC Referenz gekoppelt.

>Als zweite Referenz eine preiswertere nehmen?
Ja so werde ich es wahrscheinlich machen. Es hängen auch andere Sachen 
an dieser einen 3,3V Referenz.

Grüße,
Sepp

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