Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltsverhandlung IGM


von Pizza_Margarita (Gast)


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Hallo Leute,

nach einer Gehaltsverhandlung als Ingenieur (Pseudoeinsteiger Ü30, habe 
bereits gearbeitet als Techniker inkl. Auslandserfahrung im selben 
Bereich) bei der ich als Gehaltswunsch monatlich ca. 3950 € a 12 Monate 
anvisiert habe, habe ich letzte Woche ein Angebot bekommen.

Der Vergleich mit ERA-Bayern zeigt, daß ich mich damit in die ERA10 
handeln wollte. Arbeit ist Entwicklungstätigkeit.

Das Angebot finde ich allerdings eher schlecht.

ERA9A              3484 .-
freiw. Zuzahlung   400 .- (wird allerdings mit Leistungszulage 
verrechnet)

Kommen brutto bei 13 Gehältern etwa 50K raus.

Jetzt könnte man auf den ersten Blick sagen, das entspricht in etwa dem 
was ich gefordert habe, allerdings finde ich das eher Bauernfängerei 
weil ich klar gesagt habe, daß ich ein Monatsgehalt von 3950 € a 12 
Monate anvisiere. Da die Stelle angeblich mit 9A bewertet ist, hat man 
auch schlechte Chancen bei dieser Tätigkeit in 10 gestuft zu werden.

Was haltet Ihr davon.

PS: Bitte keine unqualifizierten Neiddebatten oder Dinge, die wieder in 
die Richtung Utopie gehen.

Danke

von Sepp (Gast)


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Ernst:

ERA 10(A) hätte ich mindestens erwartet!
Denn: Die Zulagen können auch mal schnell weg sein!

Und richtig: Der Aufstieg in die 10 bei einer 9er Stelle kann 
langwiering sein....

von fonsana (Gast)


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Wenn die Stelle mit 9 eingestuft ist, dann ist sie das.
Du musst Dir eine andere suchen, wenn Du eine 10 willst.
Das kann in dieser Firma passieren, wenn die Dich unbedingt haben 
wollen, muss aber nicht.

fonsana

von Pizza_Margarita (Gast)


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@fonsana

interessant was du sagst, denn ein paar Dinge waren schon komisch. Nach 
dem ersten Gespräch und einer telefonischen Zusage erfolgte gleich am 
nächsten Tag ein neuer Termin für das zweite Gespräch. Ging alles 
ziemlich schnell. Und im Gespräch kam dann auch nohc heraus, daß sie mit 
sagen wir mal einem Nischenprodukt welches in dem Bereich nicht so 
häufig anzutreffen ist arbeiten, auf dem ich ausgerechnet durch meine 
Diplomarbeit Erfahrung sammeln konnte.

von fonsana (Gast)


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Da ist natuerlich schwierig abzuschaetzen, ob die fuer Dich extra eine 
neue Stelle erfinden.

fonsana

von Pizza_Margarita (Gast)


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Andererseits:

Wenn einen die unbedingt haben wollen, dann sagen sie doch nicht gleich 
daß die Stelle auf Gedei und Verderb eine 9A Stelle ist. Wie würden sie 
denn sonst auf einmal eine 10A rechtfertigen ?

von hjk (Gast)


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Macht immerhin 50,6k zum Einstieg, auch wenn der Aufstieg steinig werden 
könnte.

Zum Vergleich: 10 ohne Zulage ist sogar niedriger zum Einstieg und 
selbst nach 3 jahren nur rund 5k höher.

Bist du gut, dann ist eh 10 möglich, lass dir nix vormachen, für gute 
leute kann man immer was drehen und es wird auch gemacht.

von Tom (Gast)


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Pizza_Margarita schrieb:
> Das Angebot finde ich allerdings eher schlecht.
>
> ERA9A              3484 .-
> freiw. Zuzahlung   400 .- (wird allerdings mit Leistungszulage
> verrechnet)

Soviel ich weiß, werden die 400€ nur mit der ersten LZ verrechnet. 
Danach ist es wohl additiv.

von D. I. (Gast)


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Um welche Firma und Standort handelt es sich denn?

von Pizza_Margarita (Gast)


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hjk schrieb:
> Bist du gut, dann ist eh 10 möglich, lass dir nix vormachen, für gute
> leute kann man immer was drehen und es wird auch gemacht.

Genau das bezweifle ich irgendwie. Ich kenne eben mittlerweile genügend 
Leute die in IGM Firmen arbeiten und wirklich gut sind allerdings immer 
jammern, weil sie aus ihrer Gruppe nicht rauskommen. Auch die Leistung 
wird dabei nicht honoriert, weil die Personaler wenn sie Leistung hören 
sofort wieder darauf hinweisen, daß aber der Arbeitsplatz so niedrig 
bewertet ist.

Andererseits kenne ich ein  Beispiel in dem man wegen Fluktuation die 
Stelle von 5a bis auf 8b angehoben hat, obwohl es mehr oder weniger 
Papier sortieren war.

von simsim (Gast)


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>Jetzt könnte man auf den ersten Blick sagen, das entspricht in etwa dem
>was ich gefordert habe, allerdings finde ich das eher Bauernfängerei
>weil ich klar gesagt habe, daß ich ein Monatsgehalt von 3950 € a 12
>Monate anvisiere.

Man sollte im Vorstellungsgespräch nie Ziel-Monatsgehalt oder EG-Gruppe 
angeben, sondern immer JAHRESBRUTTO. Weil ansonst sich zu viele 
Variabelen bilden.

>Da die Stelle angeblich mit 9A bewertet ist, hat man
>auch schlechte Chancen bei dieser Tätigkeit in 10 gestuft zu werden.

Wie schon oben erwähnt, Stellen werden nach Tätigkeit und Aufgaben 
eingruppiert. Diese Eingruppierung wird von Unternehmensleitung und 
Betriebsrat abgesegnet. Ich sehe da wenig Chancen, dass die Stelle in 
Verhandlungsgesprächen plötzlich mehr ergeben sollte.

Bevor du in Verhandlung gehst, sollst du dir selber folgende Fragen 
beantworten:
-Willst du die Stelle haben?
-Kann die Stelle schnell mit einem anderen Kandidaten besetzt werden?
-würde es dir leid tun, wenn du die Stelle nich erhälts?

Im Übrigen gibt es eine Regel: Aufsteigen innerhalb einer 
Stelle/Abteilung ist immer schwerer und dauert wesentlich länger, als 
Aufsteigen durch Stellenwechsel. Denn schon nach 2 Jahren kannst du dich 
schon ruhig nach der nächsten Aufstiegsgelegenheit umsehen.

Ich persönlich mag diesen Jobhopping nicht. Aber man muss sich den 
gegebenen Bedingungen anpassen und daraus das Beste machen. Wen das 
System den Stellenwechsel fördert, dann soll man das auch nutzen.

von GH (Gast)


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hjk schrieb:
> Macht immerhin 50,6k zum Einstieg, auch wenn der Aufstieg steinig werden
> könnte.
Mach es und bewirb Dich in einem Jahr um eine bessere interne Stelle 
sowie parallel um eine externe. Die 50k sind so wenig, dass Du da noch 
hochsatteln kannst. In einem Jahr hast du maximal 52k. 60k sind drin!

Ich kenne Leute, die haben in der zweiten Stelle 65k bekommen, nachdem 
sie 3 Jahre Berufserfahung hatten. Du musst halt höherqualifizierende 
Tätigkeiten machen, die du dann vorweisen kannst.

von KT (Gast)


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Vielleicht ist das hier tatsächlich für viele neu, aber: Geld und 
Karriere sind nicht Alles im Leben.

Etwas mehr Bescheidenheit bitte. Viel wichtiger sind doch eine 
interessante Tätigkeit und nette Kollegen. Was nutzt mir eine Stelle, 
bei der ich sehr viel verdiene, bei der ich aber jeden morgen mit 
Bauchschmerzen ins Büro gehe oder Stress ohne Ende habe?

Bei mir stapelt sich am Ende des Monats schon immer das restliche Geld 
auf dem Konto, dass ich gar nicht mehr weiß, wohin damit. Ich habe auch 
schon so ziemlich alles, was ich für ein gutes Leben brauche. Warum 
sollte ich also z.B. für ein paar (zehn)tausend Euro mehr irgendwohin 
ins Ungewisse wechseln? Nur um einen auf Karrieretyp und dicke Hose zu 
machen? Nein danke, nicht mit mir. Dann doch lieber glücklich und 
bescheiden.

von D. I. (Gast)


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KT schrieb:
> Bei mir stapelt sich am Ende des Monats schon immer das restliche Geld
> auf dem Konto, dass ich gar nicht mehr weiß, wohin damit. Ich habe auch
> schon so ziemlich alles, was ich für ein gutes Leben brauche.

Bei dem Problem bin ich dir gerne behilflich ;)

von GH (Gast)


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KT schrieb:
> Vielleicht ist das hier tatsächlich für viele neu, aber: Geld und
>
> Karriere sind nicht Alles im Leben.
>
>
>
> Etwas mehr Bescheidenheit bitte. Viel wichtiger sind doch eine
>
> interessante Tätigkeit und nette Kollegen. Was nutzt mir eine Stelle,
>
> bei der ich sehr viel verdiene, bei der ich aber jeden morgen mit
>
> Bauchschmerzen ins Büro gehe oder Stress ohne Ende habe?

Du hast Recht, absolut recht und die meisten sehen das sicher ganz genau 
so. Auch ich sehe das so und ich sage Dir:

Bei allen Stellen, die ich von eigener Anschauung kenne oder über die 
ich bei unsereren Zulieferern und Kunden weiss, über die ich von 
Freunden und Bekannten erfahre, bei all diesen Stelle ist es so, ...

... dass die guten Firmen, in denen Wert auf Ordnung, Disziplin, 
Sauberkeit und guten Umgan untereinander geachtet wird, die sind, die 
zufriedene Mitarbeiter haben, die gut arbeiten, die gute Produkte 
machen, die sich gut verkaufen lassen, die Geld einspielen und dafür 
sorgen, dass die Mitarbeiter gut bezahlt werden können.

Oder Kurzum: Die Scheissfirmen zahlen nicht nur schlecht, sondern haben 
auch das Scheissklima! Und weil sie ein Scheissklima haben, arbeiten 
dort nur die, die es nötig haben, der Rest haut ab. Und weil dort 
immer wieder einer abhaut, sind sie ineffektiv, die Mitarbeiter lustlos 
und demotiviert und bauen einen Mist zusammen, der die Firma gerade über 
Wasser hält, aber im Leben nie reicht, um gute Gehälter zu zahlen.

Der Ansatz, das die miesen Firmen viel zahlen müssen, ist dasher nur 
theoretisch richtig. Sie müssen, ja, aber sie können am Ende nicht.

Die Scheissfirmen definieren nur den Bodensatz, weil sie soviel zahlen, 
wie sie KÖNNEN, während die, die mehr Potential haben, einfach etwas 
mehr zahlen, um gute Leute zu haben, also soviel, wie sie zahlen 
MÜSSEN.

Die guten Firmen zahlen mehr und verdienen mehr und weil das so ist 
und stabilisierend wirk, bleibt es so.

von Herald (Gast)


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Es gibt zwei Sprichwörter dafür:
Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Scheinbar möchten sie dich ja gerne einstellen, aber interne Vorgaben 
sprechen gegen deinen Gehaltswunsch.
Jetzt kannst du fest auf deine Gehaltsforderung bestehen und hoffen das 
die andere Seite doch die internen Vorgaben über den Haufen wirft. Wenn 
nicht, dann warten hoffentlich genug andere Firmen für deinen 
gewünschten Gehaltswunsch auf dich.
Du könntest aber auch versuchen andere Leistungen für dich 
rauszuschlagen,
die nicht von den internen Vorgaben beeinflusst sind, z.B: Firmenwagen, 
Kitaplatz für die Kinder, Bahncard 100 etc.

Am Ende sind Entscheidungen nie einfach und den Knoten musst du 
zerschlagen.

von Pizza_Margarita (Gast)


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Hallo,

als erstes möchte ich mich jetzt schon mal bedanken für die vielen 
Beiträge, die immer noch nicht ins Niveaulose gerutscht sind, wie bei so 
vielen Beiträgen zu ähnlichen Fragen in diesen Sachen.

Trotzdem möchte ich eines noch aufnehmen:

KT schrieb:
> Vielleicht ist das hier tatsächlich für viele neu, aber: Geld und
> Karriere sind nicht Alles im Leben.
>
> Etwas mehr Bescheidenheit bitte. Viel wichtiger sind doch eine
> interessante Tätigkeit und nette Kollegen. Was nutzt mir eine Stelle,
> bei der ich sehr viel verdiene, bei der ich aber jeden morgen mit
> Bauchschmerzen ins Büro gehe oder Stress ohne Ende habe?
>
> Bei mir stapelt sich am Ende des Monats schon immer das restliche Geld
> auf dem Konto, dass ich gar nicht mehr weiß, wohin damit. Ich habe auch
> schon so ziemlich alles, was ich für ein gutes Leben brauche. Warum
> sollte ich also z.B. für ein paar (zehn)tausend Euro mehr irgendwohin
> ins Ungewisse wechseln? Nur um einen auf Karrieretyp und dicke Hose zu
> machen? Nein danke, nicht mit mir. Dann doch lieber glücklich und
> bescheiden.

Prinzipiell gebe ich Dir vollkommen Recht. Es gibt nichts schlimmeres 
als wenn der Wecker morgens klingelt und man schon den Finger im Hals 
hat. Gar keine Frage. Aber wenn man sich irgendwo bewirbt, dann weis man 
höchstens um welche Anforderungen es geht. Man weis in der Regel nicht 
wie seine Kollegen sein werden und man weis nicht ob das Umfeld wirklich 
besser ist als in der alten Arbeitsstätte.

Darüber hinaus muß ich sagen --- um gleich etwas zu entschärfen --- 
keiner spricht hier von "dicker Hose".

Wir reden hier von 9A vs. 10A bei jemandem, der (ich sag das jetzt mal 
aus Anonymitätsgründen) einen schon etwas außergewöhnlichen Lebenslauf 
hat, was seine beruflichen Erfahrungen anbelangt.

Hier geht es meines Erachtens einfach nur um ein anständiges Angebot. 
Ich habe mich selbstverständlich mit ehemaligen Studienkollegen 
kurzgeschlossen, die nicht mal im Ansatz die Chance hatten weltweit [und 
mit Anfang 20 wohlgemerkt alleine] diese Erfahrungen in 
Elektrotechnik/Maschinenbau zu sammeln wie ich.

Ich finde ein anständiges Angebot sieht definitiv anders aus. Ich rede 
auch nicht von 11a. Irgendwo muß man schon auf dem Teppich bleiben. Mit 
10a wäre ich echt zufrieden.

Ich denke mal ich werde es absagen, obwohl die andere Firma in der ich 
dann beschäftigt bin zwar nicht IGM ist, andererseits aber trotzdem 
besser zahlt als 9A und mich darüber hinaus auch super damit 
identifizieren kann bei halbem Fahrtweg.

Ich bin nur total enttäuscht über die ach so tollen Möglichkeiten mit 
IGM. Da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln über solche Angebote.

[Rest auf Wunsch des Autors entfernt]

von Pizza_Margarita (Gast)


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Was ich noch vergessen habe:

Ich habe noch ein paar außergewöhliche Angebote bei dieser Firma:

1. Man kann in der Mittagspause Yoga und Qigong machen
2. Kostenlose Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio (aber nur wenn man 
jede Woche hingeht)

[Rest auf Wunsch des Autors gelöscht]

von Marx W. (Gast)


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Pizza_Margarita schrieb:
> wurde bis hin zu
>
> Kulturwirten (was auch immer das ist).

KUWI, ist der Mega-Studiengang.
Eine Kreuzung aus Wirtschaftswissenschaften und Sprachwissenschaften 
plus Kultur- und Sozialwissenschaften die ihre Ausrichtung auf die 
landestypischen Gegebenheiten des Ziellandes haben. KUWI kannste an der 
UNI Passau studieren. Da gabs den erstmals als ersten Studiengang. Ob es 
schon Nachahmer in D-land gibt, weis ich echt nicht!
Aber kann ja mal einer googlen!

von Arne (Gast)


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Pizza_Margarita schrieb:
> Was ich noch vergessen habe:
>
> Ich habe noch ein paar außergewöhliche Angebote bei dieser Firma:
>
> 1. Man kann in der Mittagspause Yoga und Qigong machen
> 2. Kostenlose Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio (aber nur wenn man
> jede Woche hingeht)
> 3. die Darmkrebsvorsorge ist kosten los

ROTFLBTC.
Ich kann nicht mehr...

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