Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bürstenbrand in DC Motoren


von Johanes (Gast)


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Hallo Zusammen,

vielleicht könnte mir jemand hier weiter helfen.

Ich habe einen DC Motor und der wird mit 24V betrieben.

Der Strom ist begrenzt auf 200mA. Der Motor wird mittel PWM Signal 
gesteuert.

Ich habe mal gehört dass, der Bürstenbrand bei DC Motoren sehr häufig 
kommt?

Hat jemanden solche Erfahrung gemacht? Was könnte einen Bürstenbrand

verursachen ?

Ich weiß das DC Motoren gehen bei bei etwa 50.000 Zyklen kapput.

Sollte man lieber eine Bürstenlosen DC Motor nehmen?

Bitte berichten.

Danke im Voraus.

: Verschoben durch Admin
von sagsag (Gast)


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Buerstenbrand ist nicht wie Steppenbrand
Beim Umschalten entstehen an den  (weichen) Buersten kleine Funken.
Irgendwann sind die Buersten verbraucht. (aehnlich Oberleitung beimZug 
oder Strassenbahn) Dann tauscht man sie aus oder man wirft den Motor 
weg, da keine Austauschmoeglichkeit. 50000 mal Anfahren ?
Kann sein oder auch nicht....wenn du einen Buerstenlosen DC Motor 
findest,dann hast du Glueck ... gehabt ;-)

von Hannes L. (hannes)


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Johanes schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> vielleicht könnte mir jemand hier weiter helfen.
>
> Ich habe einen DC Motor und der wird mit 24V betrieben.
>
> Der Strom ist begrenzt auf 200mA.

Wodurch wird dieser Strom begrenzt?

> Der Motor wird mittel PWM Signal
> gesteuert.
>
> Ich habe mal gehört dass, der Bürstenbrand bei DC Motoren sehr häufig
> kommt?

Diesen "Fachbegriff" lese ich nun zum ersten mal, kann ihn aber nicht 
richtig einordnen. Klar, an Kohlebürsten von Kollektormotoren gibt es 
Abbrand. Dies ist erstmal ganz normaler Verschleiß. Dieser kann durch 
einige Gegebenheiten erhöht sein. Z.B. durch:

- höhere Belastung (Drehmoment), wodurch das Magnetfeld etwas gedreht 
wird, was dazu führt, dass der Winkel der Kohlebürsten nicht mehr 
optimal ist, also die Kohlebürsten den Kollektor nicht am optimalen 
Punkt berühren.

- Verschmutzung des Kollektors (oft durch zu gutes Ölen der Lager 
verursacht). Dabei bildet der unvermeidliche Graphitstaub mit dem Öl 
eine leitfähige Paste, die sich zwischen die Kollektorlamellen setzt und 
damit einzelne Wicklungen des Ankers kurzschließt. Der Motor zieht 
dadurch mehr Strom, hat aber weniger Kraft (Drehzahl, Drehmoment). Kann 
die Stromversorgung genug Strom liefern, dann brennen sich irgendwann 
diese Lamellenschlüsse frei, der Kurzschluss ist weg, der Motor läuft 
scheinbar wieder korrekt. Aber nur scheinbar, denn durch das Freibrennen 
der Graphitverschmutzungen entstehen an den Kanten der Kollektorlamellen 
Narben. Der Kollektor ist dadurch dann nicht mehr glatt wie ein 
Kinderpopo, sondern rauh wie ein Fräser oder eine Schleifscheibe. Und 
damit geht der Verschleiß der Bürsten richtig los, ein Teufelskreis. 
Könnte sein, dass Du das mit "Bürstenbrand" gemeint has...

>
> Hat jemanden solche Erfahrung gemacht? Was könnte einen Bürstenbrand
>
> verursachen ?

Überlastung, Verschmutzung, ...

>
> Ich weiß das DC Motoren gehen bei bei etwa 50.000 Zyklen kapput.
>
> Sollte man lieber eine Bürstenlosen DC Motor nehmen?

Du kennst den Unterschied?
Du weißt, wie man BLDC-Motoren ansteuert?

>
> Bitte berichten.
>
> Danke im Voraus.

...

von Klaus D. (kolisson)


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Bürstenbrand klingt wirklich zum Grinsen...
... aber Google kennt das "Bürstenfeuer" welches wohl nicht zum Brand
..... führen wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrstenfeuer

Gruss Klaus

von Hannes L. (hannes)


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Klaus De lisson schrieb:
> Google kennt das "Bürstenfeuer"

Das kenne ich auch, damit ist aber nix weiter als die (oft sogar 
normale) Funkenbildung zwischen Kollektor und Bürsten gemeint. Dieses 
fällt je nach Belastung und Zustand etwas schwächer oder stärker aus.

Wenn größere Kollektor-Motoren (E-Schlepper im rauhen Rangierbetrieb) 
zuviel Bürstenfeuer hatten, wurden die Kollektoren abgedreht, die 
Lamellenzwischenräume (damals in den Sechzigern noch Glimmer) mit der 
Einstichsäge freigeschnitten, die Kanten der Lamellen angefast und neue 
Kohlen eingesetzt und passend geschliffen. Das war eine Heidenarbeit, 
hat sich aber gelohnt, weil dadurch die Lebensdauer der Kollektoren auf 
ein Vielfaches erhöht werden konnte.

...

von Klaus D. (kolisson)


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klar Hannes..
das meine ich ja auch, das es normal ist ein adequates Bürstenfeuer zu
haben.
allerdings klang ja der Begriff "Bürstenbrand / Steppenbrand" wirklich
schlimm.

Gruss k.

von MaWin (Gast)


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> Sollte man lieber eine Bürstenlosen DC Motor nehmen?

Wenn du Wert auf eine besonders lange Lebensdauer legst,
solltest du einen bürstenlosen BLDC Motor verwenden,
aber der Rest, beispielsweise die Lager des angetriebenen
Geräts, müssen dann auch auf lange Lebensdauer berechnet
sein.

Geht es um einfachen und preiswerten Aufbau, tut es ein
bürstenbehafteter Gleichstrommotor.

von Bürstenmacher (Gast)


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Soll Bürstenbrand die Situation beschreiben, bei der sich Kohlestaub von 
den Kohlebürsten ansammelt und in Brand gerät?

von Johanes (Gast)


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>>
>> Der Strom ist begrenzt auf 200mA.
>
> Wodurch wird dieser Strom begrenzt?

Der Strom wird begrenzt auf Stall Current.
>>
>>
>> Sollte man lieber eine Bürstenlosen DC Motor nehmen?
>
> Du kennst den Unterschied?
> Du weißt, wie man BLDC-Motoren ansteuert?

Leider nicht, Hast du Erfahrung damit? Ich weiß das Die Bürstenlosen 
Motor benötigen 5 Leitungen und andere Motor Brücke.

von kondi (Gast)


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ein 100 nf parallel zu den Anschlüssen unterdrückt das Feuer (sichtbar) 
auch ein wenig !

von Klaus D. (kolisson)


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sozusagen kann ein Snubber (google mal danach) die Lebensdauer der 
Kohlen verlängern.

Gruss k.

ps. ich würd mir darüber aber nicht unbedingt soviele Gedanken machen.

von Michael H. (mueckerich)


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MaWin schrieb:
> solltest du einen bürstenlosen BLDC Motor verwenden,

/*Kluscheißmodus an*/
Nur mal so am Rande und nix für ungut ;-)
BLDC = Brush Less DC
somit ist Bürstenlos bereits in BLDC enthalten und wird daher nicht mehr 
davor gesetzt. Das ist genauso falsch wie das oft genannte LCD Display
/*Kluscheißmodus aus*/

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