Hallo, ich habe hier einen Piezoinjektor aus dem Automobilbereich in einer Laboranwendung, er lag nun etwa ein Jahr lang herum und inzwischen sind erste Ansätze von Flugrost an einigen Stellen gut zu erkennen; das soll, wenn er erstmal verbaut ist, verhindert werden. Der Injektor schaut so aus: http://www.hochschule-bochum.de/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=uploads%2Fpics%2FPiezo-Injector_01.jpg&width=1000m&height=800m&bodyTag=%3Cbody%20style%3D%22margin%3A0%3B%20background%3A%23fff%3B%22%3E&title=Piezo-Injektor&alt=Piezo-Injektor&wrap=%3Ca%20href%3D%22javascript%3Aclose()%3B%22%3E%20%7C%20%3C%2Fa%3E&metaCharset=utf-8&md5=e877b7c8ea9bfad520eb4b45b43b165d Der vorderste, recht kleine Nippel steckt im Vakuum, der dünne zylindrische Schaft wird mit TorrSeal o.Ä. in einen Edelstahlflansch eingeklebt, dann lasse ich mir noch etwas bzgl. der mechanischen Befestigung des Injektors am Flansch/Vakuumsystem einfallen. Der Körper des Injektors, also der gesamte dunklere Bereich, steht einfach außen hervor - das ist der Teil den ich lackieren möchte. Ich habe natürlich keine Ahnung um was für Stähle es sich handelt, alle Komponenten des Piezoinjektors sind magnetisch - der dunklere Stahl scheint zumindest schonmal recht anfällig für Rost, der vordere Teil, also die Düse, scheint nicht so anfällig dafür. Das sind natürlich nur absolut grobe Beobachtung... Kennt jemand ein 'Wundermittel', einen gut geeigneten Lack für so eine Anwendung? Schön wäre es das Zeug in einem kleinen Gebinde zu bekommen, auch eine einfache Anwendbarkeit wäre wünschenswert. Ansonsten lasst mal bitte alles hören! Grüße Sascha
Vernickeln? Bei Conrad gibts ein Nickelektrolyt.
Da der Injektor trotz "laboranwendung" wahrscheinlich in einen Motor eingebaut wird, wird dieser auch mit einer bestimmten Frequenz schwingen. Hatte mal mit einem ähnlichen Injektor bei der Entwicklung eines Baumaschinenmotors zu tun. Verchromen oder solche Späße kannst du vergessen, da das Ding mit Motorfreqenz rüttelt und alles abplatzen würde. Das einzige was Hilft ist polieren und immer mit einem sanften Ölfilm versehen. Dann klappts auch mit der Passung (Befestigung) besser.
Wie wäre es mit Brünieren ? Das wird auch mit Teilen in Druckmaschinen gemacht, wo so ziemlich alles wackelt und rüttelt. Grüße
Galvanische Beschichtungen rütteln sich nicht einfach so ab! Gewehrläufe werden auch von innen verchromt, da platzt auch nichts ab. Ausserdem ist Nickel viel weicher als Chrom.
Ich hätte es scheinbar genauer beschrieben sollen als einfach von einer 'Laboranwendung' zu spechen: Der Injektor wird nicht an einem Motor eingesetzt! Keinerlei nennenswerte Vibration, keine hohen Temperaturen! Den Injektor von einem Ölfilm überzogen zu halten ist wohl die normale Variante ihn vor Korrosion zu schützen, für meine Anwendung wäre das allerdings denkbar schlecht, es handelt sich um ein Ultrahochvakuum-System, das letzte was man da an den Fingern/Handschuhen/Werkzeugen haben möchte sind langkettige Kohlenwasserstoffe (hoher Dampfdruck, schlecht zu entfernen, leicht verschleppbar - sehr schlechte Kombination). Wie weit galvanische Oberflächgenveredelungen angezeigt sind weiß ich nicht wirklich zu beurteilen, bei dem unbekannten Material und den genannten, harmlosen, Umgebungsbedingungen?! Die Umsetzung wäre auch nicht ohne, da sich der gesamte Injektor ja nicht einfach in ein Elektrolyt-Bad hängen lässt, die 150µm-Bohrungen der Düse sind doch recht empfindlich und dürfen nicht verdrecken/verstopfen - dieser Teil des Injektors müsste also außerhalb des Bades bleiben (ließe sich machen, wenn ich die Galvanik selbst erledigen kann und mir dafür ein Gefäß anfertige. Aber wäre ein Lack nicht einfacher und ebenso zweckdienlich? Neben guter Verarbeitbarkeit, dauerhafter Haftung und Haltbarkeit der Lackierung wäre nur eine gewisse Lösungsmittelresistenz ganz gut - aber mehr als Isopropanol muss andererseits auch wieder nicht drin sein und das ist ja doch recht 'mild'. Wie sieht es denn in dieser Richtung aus?
Sascha W. schrieb: > Der Injektor schaut so aus: > http://www.hochschule-bochum.de/index.php?eID=tx_c... Leider tut es dein Link nicht. In Abwesenheit irgendwelchen Wissens über die Reaktion im Hochvakuum käme mir allerdings ein feines Silikonöl (Silikonspray) in den Sinn. Nur als Idee.... Gruss Klaus de Lisson
Sascha W. schrieb: > > Aber wäre ein Lack nicht einfacher und ebenso zweckdienlich? > Neben guter Verarbeitbarkeit, dauerhafter Haftung und Haltbarkeit der > Lackierung wäre nur eine gewisse Lösungsmittelresistenz ganz gut - aber > mehr als Isopropanol muss andererseits auch wieder nicht drin sein und > das ist ja doch recht 'mild'. > Wie sieht es denn in dieser Richtung aus? Dann besorg dir halt einfach ein Zinkspray aus dem Baumarkt
Solltest du bei Lackieren/Besprühen nicht sehr viel Luft mit einschließen, die dir dein UHV wieder kaputt macht? Auf Baumarkt Lösungen würde ich daher nicht zurückgreifen, außer du hast sehr viel Zeit, die Anlage abzupumpen.
Der Link geht inzwischen tatsächlich nicht mehr, ich habe das Bild mal angehängt. Öl (auch Silikonöl) ist keine Möglichkeit die mir gefällt. Ich will nichts an der Anlage haben, dass einem schon beim geringsten berühren beschmiert. Mit dem UHV-Aspekt der Anlage hätte das Öl an dieser Stelle ja eigentlich nichts zu tun, wenn alles korrekt läuft ist es ja nicht im Kontakt mit dem Vakuum - nur die Gefahr der Verschleppung ist mir zu groß, nicht nur unbedingt in die Vakuumkammer, sondern auch auf andere Geräte und Equipment. Aber ja Klaus, Silikonöl ist im UHV-Bereich zwar auch problematisch, aber es gibt Öle die einen ausreichend niedrigen Gasdruck bis in den höheren Temperaturbereich haben, dass sie sich auch direkt in UHV-Anlagen einsetzen lassen. Zum Zinkspray muss ich wohl nichts mehr sagen, oder?! Hallo?! Weder flicke ich meinen Gartenzaun, noch hingefrickelte Schweißstellen an meiner Rostlaube, ich habe doch wohl inzwischen deutlich gemacht, dass es um eine Laboranwendung geht und ich eine optimale/saubere Lösung suche. Wenn ich an irgendwelchen Laborgeräten mal aus bestimmten Gründen irgendwo Stahl statt Edelstahl sehe, dann besitzt dieser meist eine gute, kratzfeste Beschichtung (teilweise sicher Kunststoffbeschichtung oder vielleicht auch eine 2K-Lackierung?) - genau das möchte ich, möglichst einfach und in kleinem Maßstab, realisieren. So hab' ich mir das jedenfalls vorgestellt - wenn jemandem etwas besseres einfällt bzw. in dieser Methode bestimmte Nachteile sieht, denke ich da gern nochmal drüber nach - Galvanische Oberflächenveredelung wäre sicher eine Möglichkeit, aber vielleicht etwas schwierig umzusetzen. Kennt niemand/gibt es denn keine 'Wunderlacke'?!
Hallo Martin, ich habe nochmal einen Screenshot aus einer CAD-Zeichnung des Systemteils angehängt der das ganze hoffentlich besser verdeutlicht: Das äußere Stahlgehäuse des Injektors befindet sich nicht im Kontakt mit dem Vakuum - der dünne Schaft der Düse (das aller vorderste Bauteil des gesamten Piezoinjektors) wird mit einem UHV-Kompatiblen Epoxidmaterial in einen (Edelstahl - 304L) speziell angefertigten CF-Flansch eingeklebt, der zusätzlich noch den Injektor mechanisch fixiert (wie man in der CAD-Zeichnung sieht: natürlich auf der Luft-Seite). Der Körper des Injektors um den es mir hier geht hängt einfach in der Luft, an der Vakuumkammer. Der winzige Stück das mit dem Vakuum in Kontakt ist bleibt natürlich 'blank' - auch normaler Stahl ist da eigentlich kein Problem, er darf halt nur nicht korrodieren, aber das lässt sich managen, darum geht es mir hier auch nicht.
nun wird es ja schonmal klarer was du willst. Dann ist doch wirklich eine Lackschicht respektive Versiegelung angesagt. Nur welche ? irgendetwas dünnes, was keine Risse bekommt. ... aus Kunststoff ? , bedampft ... ? ... vielleicht einfach diese Hammerschlag-Rostschutzfarbe k. p.s. ich frage mich gerade, wie diese Hauptbremszylinder im Auto von aussen beschichtet sind. Die sind glänzend schwarz
@ sascha, habe gerade so herumgedacht und kam auf eine Pulverbeschichtung aus Kunststoff. Vielleicht hilft der Gedankengang und du schaust mal hier für Ideen: http://www.impreglon.de Gruss Klaus
Plastik 70 von Kontakt, DCA von Electrolube, bei RS 101-6343
@Klaus Ja, so eine Pulverbeschichtung wäre etwas schönes, die Temperaturen die zum Einbrennen nötig sind dürften aber zu hoch liegen. Der Injektor ist zwar am Motor montiert, aber in einer doch recht gut gekühlten Position, ich denke nicht, dass Betriebstemperaturen >100°C verkraftet werden. So ein Bremszylinder wie Du ihn beschreibst wird wohl genau so beschichtet sein - oder eben mittels eines anderen Verfahrens einen Kunstoffüberzug bekommen haben. @... Über Zaponlack bin ich bei meiner Suche nach passenden Lacken/Beschichtungen für diese Anwendung schon gestoßen - allerdings steht beim Hersteller, dass sich Zaponlack nicht zum Schutz von Eisenwerkstoffen vor Oxidation (also dem Rosten) eignet, den kann ich also streichen. Der Tipp mit 'Plastik 70' hat mich auf etwas gebracht, im Datenblatt wird 'Urethan 71' erwähnt, welches wirklich schon sehr gut passt! Über Polyurethan als Schutzüberzug für Stahlbauteile bin ich schon öfter auf meiner Suche gestoßen - zumeist aus recht großen Kartuschen in Zwei-Komponenten Form mittels Druckluft ausgedrückt und versprüht, was für mich wieder schwer anwendbar wäre, ich müsste eine Firma auftreiben die mit so einem System arbeitet und vertrauswürdig genug ist - in der Hinsicht, auch mit so einem filigranen Bauteil wie diesen Injektor umgehen zu können, ohne z.B. die Düsenlöcher mit überzulackieren! ...also auch wieder schwer zu realisieren. Das 'Urethan 71' von Kontakt-Chemie kommt hingegen als kleine 200ml-Spraydose (größere Gebinde gibts auch - benötige ich ja aber gar nicht) daher, optimal für meine Bedürfnisse. Ich denke damit werde ich es mal probieren; evtl. vorher mal ein Teststück Stahl damit lackieren und schauen wie es sich bei Kontakt mit Salzwasser an der Luft verhält - aber Polyurethan sollte ja generell dafür schon das richtige sein! Danke soweit an euch alle, für die Hilfe! Weitere Tipps sind natürlich willkommen - wenn es dabei bleibt poste ich meine Ergebnisse mit dem 'Urethan 71' in ein paar Tagen.
Sascha W. schrieb: > Zum Zinkspray muss ich wohl nichts mehr sagen, oder?! Hallo?! Weder > flicke ich meinen Gartenzaun, noch hingefrickelte Schweißstellen an > meiner Rostlaube, ich habe doch wohl inzwischen deutlich gemacht, dass > es um eine Laboranwendung geht und ich eine optimale/saubere Lösung > suche. He, mal langsam mit den wilden Pferden. Zinkspray war durchaus ernst gemeint, gerade weil Du schriebst: Laborbedingungen. Ich ging also davon aus, daß die Anlage im trockenen steht. Wenn Du eine Rostlaube nur mit Zinkspray behandelst und dann nicht dafür sorgst, daß kein Wasser mehr drankommt, also keinen Schutzlack drauftust, dann brauchst Du Dich nicht wundern, wenn es weiterrostet. Und wenn Du schon über Pulverbeschichtung nachdenkst, dann solltest Du auch Spritzverzinkung in Erwägung ziehen (nein, das ist nicht aus der Dose).
Sorry wenn ich das in den falschen Hals bekommen habe - Du weißt ja sicher selbst, dass der Grat zwischen erstgemeinter Hilfe und dem Herumtrollen hier im Forum manchmal sehr schmal ist... 'Laborbedingungen' legst Du auch schon richtig aus - mir geht es nicht vordergründig um kondensiertes Wasser, das kommt höchstens mal bei der Säuberung der Anlage vor aber wird denn auch dementsprechend wieder entfernt, sondern eher um die Luftfeuchtigkeit, welche die Korrosion ja auch schon vorrantreibt. Zinkspray aus dem Baumarkt habe ich immer nur als Frickellösung in der Grobschlosserei erlebt - wenn es ohnehin nur als Grundierung taugt, würde ich eher eine Lackierung/ einen Überzug vorziehen, der ohne Grundierung auskommt und die Anforderungen insich erfüllt. Pulverbeschichtung wäre durchaus nett, vom Ergebnis her, die Durchführung ist aber kompliziert und der thermische Stress könnte den Injektor zerstören (oder auch, sehr leicht sogar, das Schludern der ausführenden Firma) - andere Verfahren mit parallelen dazu, wie eben auch Spritzverzinken oder Plasmabeschichtungsverfahren, stellen die selben Herausforderungen - der Versuch wäre also zumindest riskant und daher nicht favorisiert. Ich werde es mal mit dem Polyurethan-Spray versuchen, das klingt ja doch sehr vielversprechend und ich kann es selbst erledigen. Wenn dann dennoch etwas schief läuft, muss ich mich zumindest nur über mich selbst ärgern ;)
Eigentlich reicht jede Art von Rostschutz. Gute Erfahrungen habe ich mit Grundierungsspray ( Vom Autoteile- Großhändler) gemacht. Mehrere dünne Schichten, das Zeug trocknet sehr schnell ,und gut ist das. Falls die hellgraue Farbe stört, könnte man ja noch eine Schicht Blattgold aufbringen :)
> Gute Erfahrungen habe ich mit Grundierungsspray ( Vom Autoteile- > Großhändler) gemacht. Da hast Du Glück gehabt. Grundierung ist nämlich eigentlich nicht wasserundurchlässig - das ist erst der Decklack. Nochmal an den Threadstarter: Pulvern kannst Du Dir sparen - was soll dran besser sein als Lack? Und wenn Du dem Zinkspray nicht traust (das ja auch nur eine Grundierung ist, deswegen wird der Zink auch von der Feuchtigkeit auf Dauer angegriffen), dann gib noch Autolack aus der Spraydose drauf.
Welche Eigenschaften hat dein Epoxidharz (Viskosität, Topfzeit)? Grundsätzlich kannst du dein Teil auch damit einpinseln. Es gibt Leute, die Epoxidharz mit Aceton oder Ähnlichem etwas verdünnen, damit es dünnflüssiger wird. Das muss natürlich genug Zeit zum Verdunsten haben, bevor das Harz aushärtet. Optimal ist das vermutlich trotzdem nicht. Ob das auch optisch deinen Vorstellungen entspricht musst du selber beurteilen, aber der Vorteil wäre dass du es schon zur Hand hast. Gruß Reinhard
Rost mit Schleifvlies o. ä. entfernen und mit dem Urethanlack den freiliegenden Teil dünn einsprühen oder einstreichen. Das gibt einen schönen Glanz auf Metall. Sinn und Zweck von Zink ist ja dass es statt dem eigentlichen Bauteil angegriffen wird.
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