Hallo, ich habe mir jetzt auch einige Sachen zugelegt, die mir zum Potentialausgleich verhelfen sollen ;-) Nun tut es eine simple Schiko-Box wie wir Sie alle kennen. Reingeschaut habe ich auch schon und sah einige Mega-Ohm in Reihe geschaltet, schön. Die große Frage ist nur, wie überprüfe ich jetzt die Funktionstüchtigkeit? Ob alles glatt geht, falls mal Potential in mir steckt XD ? Möglichkeiten, sagt mir einfach was dazu: - Ich teste zuerst den Kurzschluss über Schutzleiter und weiss dann schonmal, dass ich mir nicht an etwas später hänge, was eh in der Luft hängt! - Ich lege nun das Armband an und schaue danach mal, ob ich ein Luftbalon (auch gern nen schönen billigen Pulli mit viel Plaste) finde und reibe meine Hand ne Weile dran. Wenn meine haare dann nicht zu Berge stehen, geht ja alles glatt. - Für den ultimativen Geldbeutel könnte ich dann nochmal zur Sicherheit schön ICs einkaufen und nach dem Aufladen (einmal mit und ohne Erdung) ein Beinchen anfassen und schauen, ob die armen Dinger nicht nen Schlag bekommen haben (eher knallt ja intern ne Leiterbahn). Ich führe diese Versuche so lange nicht aus, bis ich weis, dass dieser zusammengereimte Brei Sinn ergibt. Vielen Dank und bis später, Marko
Na, ne Schiko-Box ist es bestimmt nicht. Eigentlich heißen diese Dinger ja korrekt Erdungsbaustein/Erdungs-Box (Namens-Idee der Hersteller).
Bestraft mich bitte nicht mit fehlenden Anregungen wegen der Rechtschreibfehler. Das kommt davon, wenn man es eilig haben will.
Was haltest du von einem Multimeter und den Widerstand messen ? Bereich sollt zwischen 750kΩ<R<35MΩ und für den Schuhtest 100kΩ<R<35MΩ sein. Wenn du eine 9V Batterie hast, mit einem 10K Widerstand die Spannung messen, sollte dein Messgerät nicht den Bereich können. Also DMM hat 10Mohm Innenwiderstand, da kannst du dir ja dann die Ohm ausrechnen. Für die Matten, das lässt sich mit dem 10Mohm Bereich eines günstigen DMM ausmessen.
Hallo Chris, Danke für die Antwort. Mich hätte ja auch interessiert wie die Gewährleistung einer statischen Entladung gemessen werden kann anhand eines Versuchs. Dein Vorschlag klingt einleuchtend, Widerstand messen, darum geht es ja. Jedoch ist mir noch nicht ganz der Messaufbau klar, wo ich die beiden Messleitungen dran hänge? Ich könnte jetzt den Widerstand zwischen Armbanduhr und dem Schutzleiterkontakt meiner Erdungs-Box messen. Zusätzlich verstehe ich nicht so recht, warum es wichtig wäre, ob man eine 9V-Batterie im DMM verwendet? Chris schrieb: > Bereich sollt zwischen 750kΩ<R<35MΩ und für den Schuhtest 100kΩ<R<35MΩ > sein. Also mein DMM schafft es bis zu 40MOhm mit einer Auflösung von 10kOhm. Ich verstehe auch nicht ganz, wieso die Bereiche unterschiedlich und vor allem wichtig wären? Sagen wir es mal so: Wenn ich weiss, dass in der Erdungs-Box 6MOhm in Reihe geschaltet sind und Leitung + Armband so gut wie gar keinen Widerstand haben, müsste ich doch nur schauen, ob diese auch im DMM angezeigt werden, oder? Zusätzlich weiss ich dann, dass bis zur Box keine Unterbrechung existiert. Jedoch habe ich damit immer noch nicht die Gewissheit, dass durch den Schutzleiter der Potentialausgleich stattfindet? Habt Nachsicht mit meinem Unwissen, ich lerne es ja gerade ;-)
Normen, ein kleiner Auszug: Elektrostatik, Allgemeine Anforderungen : DIN IEC 61340-5-1 Elektrostatik, Benutzerhandbuch : IEC 61340-5-2 Ableitwiderstand, Erdableitwiderstand : DIN IEC 61340-4-1 Elektrostatik, Bodenbeläge und verlegte Fußböden : DIN IEC 61340-4-1 (ECF = Elektrostatisch leitend / DIF = ableitfähig / ASF = antistatisch) Elektrostatik, Prüfverfahren für Schuhe : DIN IEC 61340-4-3 Spezifischer Durchgangswiderstand : DIN IEC 60093 Spezifischer Oberflächenwiderstand : DIN IEC 60093 > Mich hätte ja auch interessiert wie die Gewährleistung einer statischen > Entladung gemessen werden kann anhand eines Versuchs. Ist machbar, dir fehlt allerding das Messgerät zur Anzeige der elektrostatischen Ladung. Ansonten kannst du den Test machen, ob dir die Haare zu Berge stehen oder nicht. > > Dein Vorschlag klingt einleuchtend, Widerstand messen, darum geht es ja. > Jedoch ist mir noch nicht ganz der Messaufbau klar, wo ich die beiden > Messleitungen dran hänge? Ich könnte jetzt den Widerstand zwischen > Armbanduhr und dem Schutzleiterkontakt meiner Erdungs-Box messen. Ja, und auch zwischen Erdungs-Box und Erde. Der genannte Widerstandsbereich ist zwischen Hand und Öse des Kabels oder zwischen den beiden Schuhen gedacht. Matten zusätzlich zum Widerstand gegen Erde misst man auch den Widerstand in definiertem Abstand. z.B. drei Münzen nebeneinander, du nimmst die mittlere weg und misst dann den Widerstand von einer Münze zur anderen. Hand, beide Hände einzeln. > Ich verstehe auch nicht ganz, wieso die Bereiche unterschiedlich und vor > allem wichtig wären? Schuhe haben keinen 1Mohm Widerstand, deshalb der Messbereich runter bis zu 100k. Ansonsten wird der 1Mohm Widerstand gemessen, zusammen mit dem Hautwiderstand. Wenn >35Mohm dann wird angenommen, daß der Schutz nicht mehr existiert. Unter 1Mohm (-20% Tolleranz sowie 5% Messfehler) ist deine Sicherheit nicht mehr gewährleistet. > > Zusätzlich verstehe ich nicht so recht, warum es wichtig wäre, ob man > eine 9V-Batterie im DMM verwendet? > Da du bis 40MO messen kannst erübrigt sich das. Habe aber nie geschrieben, dass die 9V im DMM sein sollte. > Habt Nachsicht mit meinem Unwissen, ich lerne es ja gerade ;-) Dann such dir entsprechendes Material zusammen, es spielen da sehr viele Faktoren zusammen. Nur daß du ein ESD-Armband hast heisst noch lange nicht, dass du ESD-gerecht arbeitest.
Es geht nicht nur ums Erden, sondern vor allem um den Potentialausgleich zwischen allen Gegenständen. Deswegen muß genau genommen ein Erdungsband nicht nur ans Handgelenk und die Arbeitsauflage, sondern oft auch an den Arbeitsstuhl und die Fußmatte. Desweiteren sind spezielle antistatische Schuhe oder Überzieher zu tragen und Gegenstände die nicht geerdet werden können, mit ionisierter Luft zu bedampfen. Das betrifft zum Beispiel Behälter, Boxen und Verpackungsmaterial, sofern sie nicht selbst schon aus antistatischem Material bestehen. Ein anderer, ganz wichtiger Aspekt ist die Geschwindigkeit mit der der Potentialausgleich stattfindet. Da Streukapazitäten beteiligt sind, die umgeladen werden müssen, werden hochohmige Widerstände in den Potentialausgleichleitungen (Erdungsbänder) verwendet. Ohne diese Widerstände kommt es zwar auch zum Potentialausgleich, aber in einer höchst schädlichen Form, nämlich selbst als ESD, den es ja eigentlich zu verhindern gilt. Desweiteren gilt es zu bedenken, daß aufgrund der Hochohmigkeit der Potenialausgleichleitungen keine statischen Aufladungen beliebiger Größe gehandelt werden können, da es ja immer eine gewisse Zeit dauert, bis die Ladung abgeflossen ist. Genauso wenig verkraftet ein solcher Potentialausgleich das schnelle Erzeugen zusätzlicher, großer Mengen von Ladungen. Es muß also selbst mit Potentialausgleich darauf geachtet werden, daß die beim Hantieren neu entstehenden Ladungen gering bleiben. Der normale ESD-Potentialausgleich soll bei einem bereits entladenen System verhindern, daß durch das Arbeiten unbemerkt wieder statische Aufladungen entstehen. Durch dauerndene Lade- und Entladevorgänge kommt es aber dennoch immer wieder zu Potentialunterschieden, die potentiell gefährlich werden können. Ein ESD-Erdungsband ist also alles andere als eine easy "connect and forget" Lösung gegen ESD. Da mir Erdungsbänder am Handgelenk zu nervig sind, habe ich mir angewöhnt, mit den nackten Unterarmen ständig die ESD-Arbeitsauflage zu berühren. Wenn ich an meinen Arbeitsplatz wiederkomme, berühre ich zunächst die ESD-Arbeitsauflage, um mich zu entladen. In der Firma haben wir übrigens spezielle ESD-Pantoffeln, die wir vor allem in der kalten Jahreszeit tragen. In der eigentlich Produktion gelten natürlich viel schärfere Regeln...
Chris schrieb: > Dann such dir entsprechendes Material zusammen, es spielen da sehr viele > Faktoren zusammen. Nur daß du ein ESD-Armband hast heisst noch lange > nicht, > dass du ESD-gerecht arbeitest. Danke Chris für deine Anregungen, ich bin nun bereits im Studium bezüglich dieses Themas ;-) Kai Klaas schrieb: > Genauso wenig verkraftet ein solcher > Potentialausgleich das schnelle Erzeugen zusätzlicher, großer Mengen von > Ladungen. Was würde denn sonst passieren, das interessiert mich ja mal. Kai Klaas schrieb: > Wenn ich an meinen Arbeitsplatz wiederkomme, berühre ich > zunächst die ESD-Arbeitsauflage, um mich zu entladen. Hallo Herr Klaas, haben Sie denn jemals auch sichergestellt, dass der Potentialausgleich stattfindet, sprich, Sie mit Ihrer Auflagematte am Arbeitstisch sicher wirklich sind? und wenn ja, wie haben Sie das gemacht?
>Was würde denn sonst passieren, das interessiert mich ja mal. Naja, wenn schnell große Mengen an Ladungen erzeugt werden, fließen relativ große Ausgleichströme, die an den hochohmigen Widerständen der Erdungsbänder unerwünschte Spannungsabfälle erzeugen können. >Hallo Herr Klaas, haben Sie denn jemals auch sichergestellt, dass der >Potentialausgleich stattfindet, sprich, Sie mit Ihrer Auflagematte am >Arbeitstisch sicher wirklich sind? und wenn ja, wie haben Sie das >gemacht? Im Winter kann man das leicht überprüfen: Wenn man mit ungeeignetem Schuhwerk herumläuft und man sich gegenüber Erde auflädt, gibt es die typischen schmerzhaften Entladungen, wenn man "hart" geerdete Metallteile, wie Heizungskörper, Schutzleiterkontakt in der Steckdose, etc. berührt. Wenn man dagegen vorher zuerst die ESD-Arbeitsauflage auf dem Tisch berührt, entfällt der schmerzhafte Stromschlag.
Hallo Leute, danke nochmal für Eure Antworten. Ich habe mir noch ein paar Sachen im www angeschaut. Dort hantieren Personen z.B. mit einer handelsüblichen Zahnbürte (PVC) rum, meist über frisch angelötete Halbleiter/ICs. erzeugt das nicht auch eventuell etwas statische Aufladung und wie gut ist das für die Chips?
Solange es nicht auf absolute sicherheit ankommt (Kommerzielle produktion oder raumfahrt) sollte man sich um den Schutz nicht allzugroße gedannken machen. Ich selbst Arbeite schon immer ohne alle Vorkehrungen und habe keine ausfälle und fehlfunktionen zu beklagen. Selbst wenn sind Ics nicht so empfindlich wie oft behauptet, auch ausgestattet mit diversen schutzeinrichtungen. vielmehr achte ich auf groben schutz im design, z.b. schutzdioden an ansonsten ungeschützen, offen herausgeführten eingängen (stecker etc), was ich für weitaus sinnvoller halte als übertriebene vorsicht beim arbeiten (was manches mal eher schadet.
Die Ladung entsteht beim Bürsten ja eher langsam und kann in der Regel über Beschaltungswiderstände oder interne Schutzdioden sofort abfließen. Daher ist das oft nicht so tragisch. Selbst Pressluft kann eine fertig bestückte Platine in der Regel gut wegstecken. Professionelle Schaltungen sollte man natürlich anders behandeln... Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, kannst du übrigens auch antistatische Bürsten verwenden.
>Selbst wenn sind Ics nicht so empfindlich wie oft behauptet, auch >ausgestattet mit diversen schutzeinrichtungen. ESD war und ist ein ganz riesiges Problem in der Industrie. Deswegen hat man CMOS-Schaltungen und OPamps erheblich robuster gegen ESD gemacht in den Letzten Jahren. Es gibt aber auch heute noch Bauteile für Spezialanwendungen, bei denen die übliche 2kV-ESD-Festigkeit (HBM), die man für das unbesorgte Hantieren braucht, nicht erzielt werden kann. Davon betroffen sind beispielsweise Elementarteilchendetektoren, Fotodioden, rauscharme und leckstromarme BJTs, JFETs und MOSFETs, hochisolierende Kondensatoren, usw. Auch LEDs mögen kein ESD. Bei diesen Bauteilen kommt es durch ESD oft garnicht zur Zerstörung, aber die Eigenschaften verschlechtern sich dann derart, daß sie unbrauchbar werden.
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