Hallo Leute, ich wurde heute von einem Bekannten gefragt, ob ich ihm nicht helfen könne, den Empfang in seiner Werkstatt zu verbessern. Da ich mich im Bereich der Hochfrequenztechnik kaum auskenne, hab ich mir gedacht, ich hole mal ein paar Meinungen ein, bevor ich da planlos zu experimentieren anfange. Und zwar geht es konkret um folgendes: Bei der Werkstatt des Bekannten handelt es sich um eine recht große Stahlbeton Halle, die, wie soll es auch anders sein, den GSM Empfang im Inneren beinahe unmöglich macht. Während man im Freien die meiste Zeit über problemlos telefonieren kann, muss man innerhalb der Stahlbeton Halle erstmal ein wenig umherspazieren, bis man einen günstigen Platz gefunden hat, wo der Empfang einigermaßen passabel ist. Meine Idee wäre nun gewesen, den Empfang innerhalb der Werkstatt mit einem passiven Antennensystem zu verbessern. Soweit ich informiert bin, dürfte dies die einfachste (und wenn es klappt) auch beste Lösung sein. Die Frage ist nur, welche Art von Antenne sollte ich für innen bzw. außen (Yagi, Dipol, Panel...etc?) verwenden und welches Kabel (Koaxial?) eignet sich hierfür am besten? Hat hier von euch vielleicht schon mal sowas gebaut und kann mir da vielleicht einen Tipp geben?
Außen eine schöne Yagi, fest auf den Mobilfunkmast ausgerichtet, drinnen eine HB9CV oder einfach einen Dipol oder eine GPA ;-)
Beim Kabel gilt allgemein, je dicker desto besser. Also z.B. RG 213U und anständige Stecker. Allerdings ist heutiges Satellitenkabel auch schon gut und doch besser zu handhaben als das fette RG213. Bei der Yagi Antenne ist länger besser, je mehr Elemente sie hat, desto mehr Gewinn hat sie. Du musst allerdings wissen, wo genau der Mobilfunkmast für deine Zelle ist. M.W. ist Mobilfunk vertikal polarisiert, die Antenne muss also im Gegensatz zu den meisten früheren TV Antennen vertikal an den Mast. Im Innern der Halle könntest du möglichst in der Mitte eine Groundplane kopfüber unter die Decke hängen, um sie gut auszuleuchten. Falls du nur am Rand bauen kannst, nimm eine sanfte Richtantenne (HB9CV wurde schon erwähnt, schielt aber meistens leicht und muss abgeglichen werden), oder eben eine kleine Yagi mit wenigen Elementen.
Wurde auch schon in diversen Threads behandelt, das Thema. Aber prinzipiell ist es so richtig, wie es in den obigen Beiträgen beschrieben wurde. P.S.: Eine vertikal montierte Yagi Antennne bezieht sich auf die Elemente der Antenne. Die müssen aufrecht stehen. Nicht die ganze Antenne gen Himmel ( vertikal ) richten :---) Übrigens weiss ich aus einer ähnlichen Installation, dass sowas tatsächlich recht gut funktioniert. Der nächste Mobilfunkmast sollte aber nicht zuuu weit weg sein.
Hallo Leute, erstmal vielen Dank für eure Anregungen, das hilft mir schon mal ungemein weiter. Ich hab jetzt mal ein wenig im Internet nach Yagi Antennen bzw Richtantennen im Allgemeinen recherchiert und bin auf diese[1] bzw. diese hier gestoßen[2]. Was haltet ihr davon? Geht das in die richtige Richtung, oder sollte ich eher größere Geschütze auffahren? Normalerweise würde ich da einfach mit verschiedenen Antennen ein paar Experimente machen, doch da ich da mit dem Geld des Bekannten wirtschafte, möchte ich mich doch etwas absichern und nicht die Katze im Sack kaufen. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Selbstverständlich nehme ich auch gern Vorschläge eurerseits entgegen...die Hochfrequenztechnik ist für mich nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. ;) [1] http://www.m2mtec.de/-YAGI-Richtantenne-GSM-DCS-UMTS-HSDPA-,art-739 [2] http://www.amazon.de/Wittenberg-Antennen-Technik-Au%C3%9Fenantenne-Anschlusskabel/dp/B000V9FO2O/ref=sr_1_3?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1339060526&sr=1-3 Matthias Sch. schrieb: > Du musst allerdings wissen, wo genau der Mobilfunkmast für deine Zelle > ist. Über das Problem hab ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht. Um den ungefähren Standort des Mobilfunkmasten zu bestimmen, sollte es ja eigentlich reichen, wenn ich mich mit meinem Smartphone langsam im Kreis drehe und schaue, wo das Signal am stärksten ist. Alternativ könnte ich auch einfach die Antennenposition so lang verändern, bis das Signal im inneren der Halle am besten ist.
Hi, Bernhard, habe ich richtig verstanden a) Basisstation des Mobilfunkbetreibers, b) Funkstrecke, c) Richtantenne auf dem Dach, d) Kabel, e) Innenantenne unter dem Dach der Betonhalle, f) Funkstrecke, g) Mobilstation am Ohr? Egal, wie gering die Dämpfung des Kabels ist - die Dämpfung der zweiten Funkstrecke, der unter dem Dach, ist horrend. Wenn Du Dir eine Hohlkugel um Deine Mobilstation vorstellst, dann breitet sich die Funkwelle von innen nach außen aus. Die Leistung Deines Handys wird auf die gesamte Kugeloberfläche verteilt. Durch Richtwirkung hier mal etwas mehr, woanders dafür umso dunkler. Nun gib dieser Hohlkugel den Radius bis zur Innenantenne. Die Innenantenne nimmt nur einen winzigen Teil der Energie auf, die sich auf die gesamte Hohlkugeloberfläche verteilt hat. ("Antennenwirkfläche"). Wenn Du diesen Verlust mal in Formeln fasst (gibt's schon lange) und rechnest (überschlagsmäßig so um 0,5*Lambda*Lambda/(4*Pi) - und beachte: Lambda ist eher 0.25m), hast Du in Zahlen und Daten, warum die Bundesbahn im ICE einen aktiven Repeater einsetzt: Anderfalls wären die Bearbeitungen für die Kundenbeschwerden viel teurer als die Repeater. Du wirst Dir selbst keine Beschwerden schreiben, Deine ggf. Arbeitnehmer auch nicht, der Ärger wird trotzdem aufkommen, nur halt unterdrückt. Bei ebay habe ich gerade Repeater gesehen für 190€. Mit dem bemerkenswerten Hinweis: "Bitte beachten Sie, daß es für den Betrieb von Repeaterstationen in allen Staaten bestimmte Zulassungsbedingungen zu erfüllen sind." Für nur einen Provider. Außen an den Halleneingang gehört dann ein Schild wie in manchen Lebensmittel-Geschäften: "Kunden ohne Telekom-GMS müssen draußen bleiben". ;-)) Für den Abnahmetest bitte nicht nur mit einem Handy innerhalb der Halle. Sondern mit mehreren gleichzeitig. Wir können nur hoffen, dass die sich alle dieselbe Basisstation ausgesucht haben, damit der Antennenumschalter am Dach nicht in Konflikte kommt. Bei einem anderen Anbieter: "XYZ ist ein leistungsstarker Dual-Band Verstärker der mit allen eMobilfunknetzwerken (ausgenommen 3G, UMTS) kompatibel ist." - also nur sehr laaaaangsames Internet für Smartphone-Tablets. Niedlich, noch ein anderer ist auf ebay etwas klarer mit dem Hinweis: "Da jedem deutschen Mobilfunkbetreiber vor einigen Jahren die Lizenz für bestimmte Frequenzbereiche zugeteilt wurden, dürfen auch nur diese Mobilfunknetzbetreiber seine Frequenzen nutzen und damit auch nur selbst einen Repeater betreiben. Der Betrieb eines Repeaters durch Dritte ist eine Frequenznutzung ohne Frequenzzuteilung und bedeutet einen Verstoß gegen § 55 Telekommunikationsgesetz." Hey, Bernhard, die Recherche macht ja richtig Freude. Da ist ein Anbieter mit FAQ's auf seiner Seite. Aber nur Fragen vom Typ "kann ich", keine einzige vom Typ "darf ich auch?" und schon gar keine vom Typ "was droht mir im Falle von Missbrauch?" Die Anbieter von Anabolica für Heimathleten müssen wohl ähnlich vorsichtig inserieren. Rechne mal, wieviel Arbeitszeit Dich der Ärger kosten wird pro Jahr, rechne das über Stundensatz in Kosten um - und frag Deinen Telekom-Bearbeiter, was der zu bieten hat. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Rechne mal, wieviel Arbeitszeit Dich der Ärger kosten wird pro Jahr, > rechne das über Stundensatz in Kosten um - und frag Deinen > Telekom-Bearbeiter, was der zu bieten hat. Das Problem ist, dass die Halle irgendwo im Nirgendwo liegt. Da dort in der Nähe keine Leute wohnen, gibt's nicht mal nen Festnetzanschluss vor Ort. Sollte man dennoch einen benötigen, dann legt einem die Telekom selbstverständlich einen Anschluss, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld dafür - und das ist nicht gerade wenig. Da in der Gegend niemand wohnt, kann man die Kosten nicht mal auf mehrere Leute aufteilen. Nachdem ich weiß, was die Telekom für nen Festnetzanschluss verlangt, kann ich mir ungefähr vorstellen, was die Mobilfunkbetreiber für Preise haben werden. Aus dem Grund dachte ich auch, es wäre besser, es mal mit zwei Antennen zu versuchen. Im Forum hab ich schon von einigen Leuten gelesen, dass der Einsatz eines passiven Antennensystems bei ihnen einiges gebracht hat. Die Kosten sind kalkulierbar, das Risiko auch, also warum nicht einen Versuch wagen? Sollte das nicht klappen, kann man immer noch über Alternativen nachdenken.
Hi, Bernhard, > Das Problem ist, dass die Halle irgendwo im Nirgendwo liegt. Da dort in > der Nähe keine Leute wohnen, gibt's nicht mal nen Festnetzanschluss vor > Ort. O.K. Solche Gegenden kenne ich. Die locken auch mit niedrigen Personalkosten. Hat halt alles seine Nebenwirkungen. > Aus dem Grund dachte ich auch, es wäre besser, es mal mit > zwei Antennen zu versuchen. Naheliegend, dass man das durchdenkt. Könnte es sein, dass Du gar kein Ingenieur bist und Dir mein anschauliches Beispiel von der Dämpfung innerhalb der Halle daher gar nichts sagen konnte? Wir Ingenieure sind irgendwie auch Kinder der griechischen Sagengestalt "Pro-metheus", des "Vorausdenkenden". Sein Bruder war der Epi-metheus, der "Hinterherdenkende". > Die Kosten sind kalkulierbar, das Risiko auch, > also warum nicht einen Versuch wagen? Sollte das nicht klappen, kann man > immer noch über Alternativen nachdenken. Dann tu, was Du für richtig hältst. Ciao Wolfgang Horn
Aktive Repeater sind bei uns nicht erlaubt. Und ich glaube, Wolfgang geht von falschen Voraussetzungen aus. Die Halle bewegt sich ja nicht, also kann man hier eine Richtantenne gut einsetzen und passiv mit einer Abstrahlantenne innerhalb der Halle verbinden. Das sollte recht gut klappen. Damit gibts natürlich auch keinen Antennenumschalter oder ähnlich verkomplizierende Teile. Es können beliebig viele Telefone/Dienste gleichzeitig benutzt werden. Beide Antennen scheinen geeignet, ich tendiere zur 2ten, weil das mitgelieferte Kabel doppelt so lang ist, und die Antenne günstiger. Im Innern der Halle dann z.B. sowas: http://www.mc-technologies.net/wireless_modules/antennen-und-zubehoer/index.php?id=1262 die am besten unter dem Dach ist. Wie Stefan M. schon gepostet hat, funktioniert sowas recht gut.
Hallo Matthias, danke für den Link und die Erläuterungen! Da ich leider keine Möglichkeit gefunden habe, gleich direkt dort zu bestellen, hab ich jetzt nochmal ein wenig gesucht und bin auf folgende zwei Produkte gestoßen: [1] http://www.thiecom.de/thieking-slp21-umts-edge-wlan-richtantenne.html [2] http://www.thiecom.de/lat54pro-umts-edge-gprs-richtantenne.html Korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre, aber für mich klingen die beiden Antennen ganz brauchbar. Das mitgelieferte Aircell 5 Kabel kommt zwar von den Dämpfungswerten her nicht ganz an das RG213/U ran, ist aber deutlich besser als normales Koaxkabel und vermutlich auch besser zu handhaben. Spricht da von eurer Seite etwas dagegen, dieses Kabel zu verwenden? Soweit ich das aus der Produktbeschreibung entnehmen kann, werden die Kabel mit FME Anschlüssen geliefert. Da es aber vermutlich besser ist, das Kabel etwas zu kürzen, hab ich mir gedacht, ich verwende gleich F-Steckverbinder zum Aufdrehen. Spricht da eurer Meinung nach etwas dagegen?
Die sind natürlich schon teurer - gehen natürlich auch. Bernhard schrieb: > Da es aber vermutlich besser ist, > das Kabel etwas zu kürzen, hab ich mir gedacht, ich verwende gleich > F-Steckverbinder zum Aufdrehen. Vllt. schwirrt hier jemand rum, der das Aircell Kabel schon mal verarbeitet hat. F-Stecker sind nicht so schlecht, sollten dann aber genau für den Kabeldurchmesser des Aircell Kabels passend beschafft werden. Übrigens ist es natürlich sehr wichtig, die 'grosse' Richtantenne möglichst hoch ( auf dem Dach der Halle) zu montieren und den Mobilfunkturm genau einzupeilen. Damit steht und fällt die ganze Sache.
Bernhard schrieb: > Sollte man dennoch einen benötigen, dann legt einem die Telekom > selbstverständlich einen Anschluss, vorausgesetzt man hat das nötige > Kleingeld dafür - und das ist nicht gerade wenig. Es gibt die gesetzliche Verpflichtung, einen Telefonanschluss bereitzustellen. Also denke ich mal, das Kosten da nicht so brutal hoch sein werden. > Da in der Gegend > niemand wohnt, kann man die Kosten nicht mal auf mehrere Leute > aufteilen. > Nachdem ich weiß, was die Telekom für nen Festnetzanschluss verlangt, > kann ich mir ungefähr vorstellen, was die Mobilfunkbetreiber für Preise > haben werden. Aus dem Grund dachte ich auch, es wäre besser, es mal mit > zwei Antennen zu versuchen. Im Forum hab ich schon von einigen Leuten > gelesen, dass der Einsatz eines passiven Antennensystems bei ihnen > einiges gebracht hat. Die Kosten sind kalkulierbar, das Risiko auch, > also warum nicht einen Versuch wagen? Sollte das nicht klappen, kann man > immer noch über Alternativen nachdenken. Wimo (wimo.com) hat nen aktiven Verstärker für GSM.
Matthias Sch. schrieb: > Übrigens ist es natürlich sehr wichtig, die 'grosse' Richtantenne > möglichst hoch ( auf dem Dach der Halle) zu montieren und den > Mobilfunkturm genau einzupeilen. Damit steht und fällt die ganze Sache. Danke für den Tipp, darauf werd ich besonders wert legen. Eventuell mach ich vorher nen kleinen Spaziergang und schau, ob ich den Mobilfunkmast irgendwo erspähe. Reinhard S. schrieb: > Es gibt die gesetzliche Verpflichtung, einen Telefonanschluss > bereitzustellen. Also denke ich mal, das Kosten da nicht so brutal hoch > sein werden. Naja, jeder definiert brutal hoch anders, aber meines Wissens würden sich die Kosten auf eine vierstellige Summe belaufen. Reinhard S. schrieb: > Wimo (wimo.com) hat nen aktiven Verstärker für GSM. Das wurde hier Beitrag "GSM Repeater legal in Deutschland?" schon mal diskutiert und dürfte rechtlich nicht ganz unbedenklich sein. Wenn ich diesen Schritt gehe, dann möchte ich vom Mobilfunkbetreiber auf alle Fälle eine schriftliche Einverständniserklärung haben. Sollte das mit den zwei Antennen also nicht klappen, dann wird der nächste Schritt in Richtung aktiver Verstärker gehen. Zu Beginn möchte ich darauf aber verzichten, da so ein Teil auch gewisse Einschränkungen mit sich bringt (u.a begrenzte Teilnehmerzahl).
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