Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flash-Speicher als EPROM-Ersatz gesucht


von S. E. (rauscheglatze)


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Moin,

ich möchte aus einem nicht abwehrbaren Anflug von Nostalgiegefühlen 
einen kleinen Rechner mit einer alten 6502 CPU auf dem Breadboard 
aufbauen. Meine Überlegung ist, als ROM einen Flash-Speicher zu 
verwenden, den ich (am besten ohne ihn aus der Schaltung zu nehmen) "von 
außen" programmieren kann, wobei es bequem wäre dies seriell erledigen 
zu können (evtl. mit Arduino-Hilfe) und ohne fiese Spannungen (fies = 
<0V oder >5V). Welche Typen kämen hierfür in Frage? Ich brauche 
eigentlich nur max. 16k, mehr tut natürlich nicht weh. Gibt es evtl. 
hierfür besser geeignete Speicher als Flash?

Danke schon mal!

von Klaus (Gast)


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Such mal unter Eprom Emulator

MfG Klaus

von S. E. (rauscheglatze)


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Klaus schrieb:
> Such mal unter Eprom Emulator

Vom Prinzip her genau das was ich suche, nur leider oft oversized und 
überteuert. Hat sowas vielleicht schon mal jemand mit nem ATMEGA gebaut?

Zur Not täte es auch ein Flash-Baustein den ich zum Beschreiben aus der 
Schaltung nehmen muss, einen Textool-Sockel habe ich noch herumliegen. 
Der G540 (extrem chinesisches Multi-Programmiergerät) dürfte auch schon 
unterwegs sein, der kann ja mit diversen Flashtypen umgegehen.
Theoretisch könnte ich dann auch ein echtes EPROM nehmen (habe noch 
einige aus der Kreidezeit in der "Schrottkiste"), nur fehlt es an 
UV-Löschlampe und Geduld, würde die Entwicklungszeit der Software 
unangenehm verlängern.

von Uwe (Gast)


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Bootloader in den Bootblock des Flash Bausteins programmieren z.B. mit 
AVR.
Der 6502 muß dann diesen kleinen Bootloader ins RAM kopieren und von 
dort ausführen. Von dort kann er dann den Flash programmieren über 
irgendeine selbstdefinierte Schnittstelle.

von hp-freund (Gast)


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Mangels Bedarf habe ich es auch noch nicht probiert, aber für diesen 
Einsatz könnte ich mir die JTAG Varianten des 74245 und 74373 
vorstellen.

http://de.rs-online.com/web/p/latch/6631653/
http://de.rs-online.com/web/p/bus-transceiver/6630916/

Mit schnellem JTAG und entspechendem PC Prog lässt sich sicher ein 
Echtzeit Debugger für den 6502 realisieren.
Oder ein FLASH im System programmieren.
Zum Normalbetrieb werden die Bausteine dann in den "Normalmodus" 
geschaltet.

von Uwe (Gast)


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Bei dem Preis kann er auch nen CPLD benutzen. Dann kann er gleich noch 
PIO und Timer usw. dort hinein machen.

von hp-freund (Gast)


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Stephan E. schrieb:
> ich möchte aus einem nicht abwehrbaren Anflug von Nostalgiegefühlen
> einen kleinen Rechner mit einer alten 6502 CPU auf dem Breadboard
> aufbauen.

Das wird dann allerdings schwieriger...

von Reinhard Kern (Gast)


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Stephan E. schrieb:
> Gibt es evtl.
> hierfür besser geeignete Speicher als Flash?

Nicht wirklich, es gibt keine solchen Speicher mit einer eingebauten 
Programmier/Debug-Schnittstelle wie JTAG oder ISP, jedenfalls ist mir 
noch keiner begegnet. Zum Programmieren in Circuit müsste man alle 
Leitungen auftrennen und mit dem Programmer verbinden, das wird nur bei 
den Eprom-Emulatoren so genacht, deshalb sind sie so aufwendig und 
teuer.

Ich sehe in der Praxis 2 Möglichkeiten:

A eine qualitativ gute Fassung und zum Programmieren rausnehmen.

B ein eigenes System entwickeln mit RAM und Bootstraploader, der Daten 
empfangen kann (Hexdatei) und den Flash programmieren oder eben das 
geladene Programm starten. Interessante Aufgabe, aber soweit dass 
Flashen und Laden funktioniert muss man erst mal ohne diese Ausrüstung 
kommen.

Am besten geeignet sind ICs wie AMD 29F010, die im Pinout den Eproms 
entsprechen.

Gruss Reinhard

von hp-freund (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Zum Programmieren in Circuit müsste man alle
> Leitungen auftrennen und mit dem Programmer verbinden,

Genau das würden die JTAG Bus Bausteine übernehmen.

von Uwe (Gast)


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Nen CPLD für die Glue Logic rein. Der kann dann auch noch Timer, PIO, 
und eventuell simplen DMA Controler bereitstellen. An diesen CPLD hängst 
du noch nen AVR. Der CPLD kann dann als MUX zwischen 6502 und AVR dienen 
bzw. als Routing Matrix. Dann könnte man auch noch den UART, I2C, 
AD-Wandler, Timer, SPI und Rechenpower des AVRs dem 6502 als IO-Geräte 
zur verfügung stellen. Über den UART kannst du dann den CPLD steuern der 
den AVR mit dem Flash verbindet.

von Stefan W. (dl6dx)


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Stephan E. schrieb:
> Ich brauche
> eigentlich nur max. 16k, mehr tut natürlich nicht weh.

Hallo Namensvetter!

Dafür hatte ich mir in grauester Vorzeit mal einen EPROM-Simulator aus 
einem c't-Projekt gebaut (PEPS). Der konnte 2732, 2764 (und mit zwei 
8K-SRAM drin) auch 2718 simulieren. Eingesetzt hatte ich ihn nach meiner 
Erinnerung zum Simulieren von 2764. Für die Ansteuerung gab es ein 
kleine DOS-Progrämmchen, das mit der parallelen Schnittstelle 
herumklimperte.

Würde gut zu deinem 6502-Projekt passen.

Soweit ich weiß, müsste der sogar noch in irgend einer Schrankecke 
liegen. (Und den Ordner mit der Doku hab ich vermutlich auch noch.) Du 
müsstest nur ein Tool zur Ansteuerung bauen.

Grüße

Stefan

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