Forum: HF, Funk und Felder Cal Kit / Kalibrierkit für BNC - Selbstbau oder Bezugsquelle


von tom (Gast)


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Hallo,

kennt jemand eine Bezugsquelle für ein bezahlbares Cal Kit für BNC? Die 
Google-Suche liefert nur Maury, Rosenberger & Co. mit ihren 
professionellen (und entsprechend teuren) Kits bis in den GHz-Bereich 
(ich messe < 60 MHz).


Ich habe versucht mir Open, Short und Load selber zu bauen (als Beispiel 
habe ich dieses Bild gefunden, auch wenn es da um Stecker anstatt 
Buchsen geht: 
http://2.bp.blogspot.com/_5ECpDgnBqSg/TMmkgduFMjI/AAAAAAAAAsw/3oj21Uf8nnI/s400/IMG_5964.JPG), 
allerdings scheitere ich an dem Kunststoff/Dielektrikum - das schmilzt 
mir insbesondere beim Short immer weg.

Benutzt habe ich solche Buchsen, inzwischen von zwei verschiedenen 
Herstellern: 
http://de.farnell.com/productimages/farnell/standard/42419312.jpg
SMA-Cal-Kits kann man sich so problemlos selber bauen, aber bei beiden 
verwendeten BNC-Typen ist das Dielektrikum geschmolzen, ehe die Buchse 
das Lot annimmt.

Falls jemand eine Bezugsquelle kennt oder einen guten Ratschlag hat, wie 
man so etwas vernünftig selbst bauen kann, wäre ich dafür auch für jeden 
Ratschlag dankbar!


Gruß,
Tom

von Bazo (Gast)


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Ganz ehrlich,

schmeiss deine BNC-Stecker weg und kauf dir ordentliche mit Teflon 
Dielektrikum (die gibt es aber nicht bei Pollin und/oder Reichelt).

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, tom,

Du hast in Deiner Frage nicht erwähnt, welche Anforderungen Du zu 
erfüllen hast. Für Bastelanwendungen kommt es auf die paar Millimeter 
Dielektrikum nicht so sehr an. Für kommerzielle Zwecke, wenn der Kunde 
zur Abnahme kommt, wäre ein gebastelter Abschluss ein Armutszeugnis. 
Worauf ich als Kunde erst mal dessen Kalibrierung verlangen würde.

Hauptsächlich aber will ich den Witz anbringen, der mir bestätigt hat, 
ich hätte das richtige Studienfach gewählt:
Professor Seeger vor dem Vordiplom E-Technik: "Meine Herren, sie haben 
nun zu wählen zwischen Energietechnik und Nachrichtentechnik.
Ich kann ihnen dazu sagen, ein Kurzschluss in der Energietechnik ist 
sehr teuer. Da knallt es fürchterlich, es qualmt und stinkt, da ächzt 
die Asynchronmaschine, da fließt sogar glühend flüssiges Kupfer raus.
Ein Kurzschluss in der Nachrichtentechnik ist aber auch sehr teuer. 
Allerdings kommt der vernickelt und versilbert, in einem 
Edelholzkästchen, mit feinem Samt ausgeschlagen von R&S..."

Ciao
Wolfgang Horn

von Silvio K. (exh)


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Nimm ein billig-SMA-Kit + Adapter, falls du nichts findet.
bei so kleinen Frequenzen ist der Phasenoffset wohl nicht allzu groß.

http://www.wimo.com/messtechnik_d.html#21010sma

Grüße

von Christian S. (messgeraeteprofi)


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Hallo,

bei 60 MHz ist Open = offene Buchse (sch**** auf´s Dielektrikum)

Short aus einer Panel-Buchse bauen, möglichst kurz.

50 Ohm Load guggst Du hier:

http://www.emcesd.com/tt030100.htm

Grüße

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian S. schrieb:
> bei 60 MHz ist Open = offene Buchse (sch**** auf´s Dielektrikum)

Kann man aber nicht so cool in ein mit Samt ausgeschlagenes
Holzkäschtle legen. :-)

von Christian S. (messgeraeteprofi)


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Jörg,

PFUI! Sch**** legt man doch nicht in ein mit Samt ausgeschlagenes 
Holzkästchen. Oder doch? ;-)

Und mal ehrlich, "echte" Cal-Kits sind nicht in BNC sondern in N, APC7 
oder SMA/3.5mm (DC - 3  6  9 etc. GHz) - dann natürlich auch im 
Holzkasten.

Grüße

von Eric (Gast)


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tom schrieb:
> Falls jemand eine Bezugsquelle kennt oder einen guten Ratschlag hat, wie
> man so etwas vernünftig selbst bauen kann, wäre ich dafür auch für jeden
> Ratschlag dankbar!

Du solltest Teflon-BNCs finden,dann geht es einfach
...in der allergrößten Not kann man auch mit schmelzendem Material ein 
BNC-Gegenstück aufstecken und versuchen möglichst kurz sehr heiß zu 
löten, alle Steckelemente bleiben dann an ihrer Position
Wie so etwas mit Teflon aussehen könnte ?

http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&postID=24251#post24251

Eric

von tom (Gast)


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Danke für die Tipps, ich habe mir jetzt ein paar Teflon-BNC's besorgen 
können - zum Löten komme ich aber erst die nächsten Tage. Eric hat mit 
seinem Link auch gleich den Anwendungszweck aufgedeckt ;)

Die bisherigen Buchsen hatten beide ein anderes Material, dazu waren sie 
auch noch klobiger = längeres Herumbraten.


Jörg Wunsch schrieb:
> Kann man aber nicht so cool in ein mit Samt ausgeschlagenes
> Holzkäschtle legen. :-)

Wenn es klappt, spendiere ich dem Amateur-Kalibrierkit dann standesgemäß 
eine alte mit Küchenkrepp ausgekleidete Zigarrenbox ;)

von W.S. (Gast)


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Silvio K. schrieb:
> Nimm ein billig-SMA-Kit + Adapter

Ach ja? Pro Dämpfungsglied 35 Euro ausgeben?

mein Rat (eigentlich 2):
1. Designe dir ein paar kleine Leiterplatten mit links und rechts einer 
BNC-Buchse drauf und dazwischen ein Pi-Glied in SMD in Größe 1206. 
Mach's symmetrisch und doppelt, also von linker Buchse 2x 2 Widerstände 
nach GND, dann 2 in Reihe, dann wieder 2x2 nach GND und die rechte 
Buchse.

So kannst du bequem jedes Dämpfungsverhältnis realisieren.

Ich hatte mir für meinen Analysator sowas selbst gebaut und die Dinger 
haben einen völlig flachen Frequenzgang bis zu einigen 100 MHz.

2. Rat: Fahr am Monatsende an den Bodensee und auf den Flohmarkt bei der 
Hamrad. Dort übliche Preise liegen bei 12..15 Euro pro Dämpfungsglied - 
und nicht bei 35 Euro.

Und eventuell findest du dort ne o.g. Holzschachtel mit brauchbarem 
Inhalt und mußt nur noch mit dem Verkäufer feilschen...

W.S.

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