Hallo, heute auf einer meiner Reise durchs Web habe ich die folgende seltsame Schaltung für einen indischen Analogmultiplizierer gefunden. Es werden nur drei Opamps verwendet. Zwei sind als invertierende Verstärke beschaltet. Der dritte ist in einer mir unbekannten Weise beschaltet. Interessant ist das anscheinend kein Logarithmus oder Mosfet verwendet wurde. Der Fehler ist mit 0,23% angegeben! Vor einigen Jahren hatte ich mal einen Analogmultiplizierer mit mehreren Opamps unter verwendung der e-Funktion gebaut, dieser war extrem ungenau. Ich wollte die Schaltung einfach mal mit euch teilen und fragen wie sie funktioniert. Naja, vielleicht werde ich die Schaltung heute Abend mal aufbauen und euch davon berichten.
Vor lauter Schreiben habe ich vergessen den Link zu posten: http://nopr.niscair.res.in/bitstream/123456789/6896/1/IJPAP%2048%281%29%2067-70.pdf
Nobbi schrieb: > heute auf einer meiner Reise durchs Web habe ich die folgende seltsame > Schaltung für einen indischen Analogmultiplizierer gefunden. Es werden > nur drei Opamps verwendet. Zwei sind als invertierende Verstärke > beschaltet. Der dritte ist in einer mir unbekannten Weise beschaltet. Ähm ja. (Schaltplan) Lesen müßte man können. A1 ist ein (invertierender) Addierer. A2 und A3 sind Subtrahierer. > Interessant ist das anscheinend kein Logarithmus oder Mosfet verwendet > wurde. > Ich wollte die Schaltung einfach mal mit euch teilen und fragen wie sie > funktioniert. Steht auch im Text. Anscheinend hängt die Stromaufnahme eines OPV quadratisch mit der Ausgangsspannung zusammen. R21 und R22 "messen" nun die Stromaufnahme von A1 und A2, die jeweils die Summe bzw. Differenz der Eingangsspannungen bilden: U_R21 ~= (Ux+Uy)² = Ux² + Uy² + 2UxUy U_R22 ~= (Ux-Uy)² = Ux² + Uy² - 2UxUy wie man sieht, fallen bei Subtraktion die quadratischen Terme raus und es bleibt ein Term proportional Ux*Uy übrig. XL
Ich bin da sehr skeptisch. Der Knackpunkt der Schaltung dürfte im Gleichlauf der beiden OPamp liegen. Wahrscheinlich wurde erhebliche Zeit darauf verwendet, um zwei geeignete OPamps zu selektieren. Dann würde mich mal interessieren, ob die Schaltung auch noch so gut funktioniert, wenn sich die Temperatur ändert. Außerdem fällt auf, daß die Schaltung mit nur bis zu 1V Eingangsspannung eine sehr eingeschränkte Dynamik bietet.
Kai Klaas schrieb: > Ich bin da sehr skeptisch. Der Knackpunkt der Schaltung dürfte im > Gleichlauf der beiden OPamp liegen. Wahrscheinlich wurde erhebliche Zeit > darauf verwendet, um zwei geeignete OPamps zu selektieren. Seh ich ähnlich. Schick wären hier Doppel-OPV mit getrennten Versorgungsanschlüssen. > Dann würde mich mal interessieren, ob die Schaltung auch noch so gut > funktioniert, wenn sich die Temperatur ändert. Yep. Wobei das bei Schaltungen mit Logarithmierern ja das gleiche Problem ist. > Außerdem fällt auf, daß die Schaltung mit nur bis zu 1V Eingangsspannung > eine sehr eingeschränkte Dynamik bietet. Das halte ich nun wiederum nicht für wesentlich. Bei Multiplizierern muß man den Eingangsbereich einschränken, weil man sonst viel zu schnell mit dem Ausgang an den Rails anschlägt. XL
Die Autoren verwenden 0,1% Widerstände. Bei so vielen Widerständen wird es in der Summe warscheinlich teurer als ein spezieller Baustein von Analog Devices...
>Die Autoren verwenden 0,1% Widerstände. Bei so vielen Widerständen wird >es in der Summe warscheinlich teurer als ein spezieller Baustein von >Analog Devices... Ich kann mir nicht helfen: Wer mal die Ruhestromaufnahme von normalen OPamps untersucht hat und weiß, wie sehr die streuen, kann sich nicht vorstellen, daß die Schaltung auch nur halbwegs seriös ist. Da haben die doch ewig selektierert, bis die Zahlen einigermaßen gestimmt haben. Bei einem LM741 kann die Ruhestromaufnahme zwischen 1,7mA (typisch) und 2,8mA (maximal) streuen. Das sind 65%! Da ist die Verwendung von 0,1%-igen Widerstände doch ein völliger Witz, oder? Dazu kommt noch der starke Temperaturgang der Ruhestromaufnahme eines OPamps. Außerdem teilt sich die Ruhestromaufnhame auch noch in unterschiedliche Terme auf, die in ihrer Zusammensetzung auch erheblich streuen dürften.
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