Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE555 vs. 555 aus DDR


von Robert P. (robert-p)


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Hallo,
ich habe eine Halteschlatung mit einem zweipoligen Relais und 
555er-Verzögerungsglied auf Lochraster aufgebaut.

Einmal mit einem 555 aus DDR-Zeiten und einmal mit einem Ne555, wobei 
aus dem Schaltbild der Transistor Q2 und R2 nicht drin sind (durch 
sinvolle Kurzschlüsse ersetzt). Mit dem DDR-555 klappt die Schaltung 
ganz prächtig, der Ne555 wird aber sehr heiß, schaltet das Relais aber 
nicht durch. Wie kann ich das Schaltbild ändern (ist ja auf Lochraster 
aufgebaut) das der Ne555 trotzdem das Relais durchschaltet?

Welchen 555er hätte ich statt des Ne555 nehmen sollen?

Ich muss dazu sagen, dass ich mich zu diesem Schaltplan hingetestet 
habe, also habe ich praktisch gelernt, was die Freilaufdioden machen. :D

Deshalb sieht das Schaltbild etwas chaotisch aus.

Danke schonmal für eure Tips

Grüße Robert

von gordon51freeman (Gast)


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Transistor resp. Fet als Schalter.. so klappt das nicht.

Gruss
Gordon

von ArnoR (Gast)


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> der Ne555 wird aber sehr heiß,

Durch Last nicht möglich, da der Ausgang 10k als Last sieht und der 
Discharge-Anschluss auch nur wenig belastet wird. Die bipolaren 555 
taugen aber aus anderen Gründen gar nichts: siehe Anhang.
Die Betriebsspannung muss unbedingt direkt an den IC-Anschlüssen 
niederohmig abgeblockt sein, sonst schwingen die Dinger. Das würde die 
Erwärmung und die Nichtfunktion erklären.

von spontan (Gast)


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Wenn ich die Schaltung richtig lese, ist sie doch eigenlich überflüssig.

Das Relais ist selbsthaltend, wird durch den Taster oder den 555 
eingeschaltet.

Das geht doch einfacher.

von Robert P. (robert-p)


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Hat sich erledigt, ich hätte den Q2 und R4 drinlassen sollen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Robert P. schrieb:
> Ich muss dazu sagen, dass ich mich zu diesem Schaltplan hingetestet
> habe

Du benutzt eine Kollektorschaltung zum Ansteuern des Relais.  Sowas
muss man machen, wenn man eine Last hat, die zwingend mit einem
Pol an Masse liegt, aber bei einem Relais ist man in der Regel ja
frei, wie man es anschließt.  Da nimmt man meistens eine Emitter-
schaltung und klemmt das Relais zwischen Versorgungsspannung und
Kollektor.  Der Unterschied ist, dass die Last bei der Kollektor-
schaltung maximal eine Spannung erhalten kann, die um Ube (ca. 0,7 V)
geringer ist als die Versorgungsspannung, während bei der Emitter-
schaltung nur Ucesat von der Gesamtspannung weggeht.  Ucesat ist
bei ausreichender Ansteuerung und modernen Transistoren im Bereich
von 0,1 oder 0,2 V.

von MaWin (Gast)


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> Q2 und R2 nicht drin sind

Das macht keinen Sinn.

R4 ist drin und Q1 auch ?

Ist es wirklich so unmöglich schwer,
vor dem posten mal den Schaltplan zu korrigieren ?

> Ich muss dazu sagen, dass ich mich zu diesem Schaltplan hingetestet
> habe

Vielleicht wäre es sinnvoller, Schaltungen zu konstruieren, statt 
hinzubasteln. Im Auto sind elektronische Chips wie der NE555 die nur bis 
16V aushalten ohne weitere Schutzschaltungen am Bordnetz grob 
fahrlässig.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23


> Du benutzt eine Kollektorschaltung zum Ansteuern des Relais.  Sowas
> muss man machen, wenn man eine Last hat, die zwingend mit einem
> Pol an Masse liegt

Nein, muß man nicht, man kann auch PNP Transistoren in Emitterschaltung 
verwenden, das hat den Vorteil, daß der Transistor auch besser 
durchschaltet und den im Datenblatt angegebenen Strom auch tragen kann, 
falls man invertieren muß dann eben mit einem zweiten Transistor.


Allerdings wäre in der Schaltung der Vorwiderstand R4 mit 10k unpassend 
hochohmig, eigentlich braucht der bloss 0 Ohm, er ist ein 
Angstwiderstand mit zu viel Angst, und wenn man zu viel Angst hat, geht 
es in die Hose.

Der BC546 kann nur 100mA schalten, ein NE555 liefert 200mA, also sollte 
die Schaltung ohne den Transistor und R4 sogar besser funktionieren.
Allerdings bezweifle ich, daß das Relais mit 100mA auskommt, denn es 
sieht nach einem KFZ-Relais aus die meist mehr benötigen, also wäre der 
BC547 eigentlich komplett fehlbesetzt. Man muß sich fragen, ob die 
Bastler eigentlich schon aus Prinzip niemals in die Datenblätter der 
Bauteile gucken, die sie verwenden.
Der NE555 ohne Q2 setzt dann zwar bei 200mA bis 0.6 Watt in Wärme um und 
wird schon recht heiss, aber noch im legalen Rahmen.
Braucht das Relais mehr als 200mA, braucht mal aber einen verstärkenden 
Transistor, und zwar was leistungsfähigeres als den BC546.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Nein, muß man nicht, man kann auch PNP Transistoren in Emitterschaltung
> verwenden

Unter bestimmten (hier gegebenen) Umständen: ja.

So weit wollte ich allerdings nicht ausholen, sondern nur auf die
Sinnfälligkeit einer Emitterschaltung hingewiesen haben.

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