Hallo zusammen, ich zerbrech mir seit einiger Zeit den Kopf darüber was ich nachm Eletrotechnik-Studium arbeiten soll. Im Bachelor war ich mehr auf der Nachrichtentechnik-Schiene, im Master mehr Energietechnik. Also von dem her bin ich recht breit aufgestellt. Aber richtig Spaß macht mir eigentlich Programmieren. Aber gerade da hab ich natürlich Defizite was das Grundwissen anbelangt. Ich hatte nie Software-Enginierung Vorlesung, Compilerbau etc. , hatte nie "richtige" Praktika gemacht, wie meine Informatiker-Kumpels. Soll ich mich trotzdem auf Stellen bewerben, die mehr für Informatiker sind, auf Stellen wo ich bei den geforderten Quallifikationen schon eigentlich nicht mithalten kann? Es heißt doch immer, "Man lernt nie aus" und "Nachm Studium fängt man erst an was zu lernen" - Bekomm ich die Zeit mich auf ein vielleicht unbekanntest Thema einzustellen und Basiswissen anzueignen oder heißt es "Du musst das können für die Stelle, sonst kannst wieder gehen" freue mich auf eure Antworten Gruß
Was spricht dagegen, es auszuprobieren? Die Firmen werden dir schon sagen, wenn sie dich nicht wollen. Wenn du dir eine Stelle suchst, bei der du dein bisheriges Wissen auch noch einbringen kannst, wäre es natürlich ideal. Von solchen Stellen gibt es auch wirklich genug.
Was kannst du programmieren? Was nützliches, also C&C++, LabVIEW, µController, embedded? Bei uns ist es durchaus so, dass Programmierer mit E-Technik/ Elektronik/ whatever-Background nicht den Informatikern nachstehen. Denn letztere wissen(wenn du Glück hast), was von Software-Engineering, SVNs, Systemmodellierung, etc, aber erstere wissen, dass man einen Eingang "schießen" kann, und warum man 4-20mA bei einem Sensor hat. Braucht man beides. Vergiss Compilerbau und Theoretische Informatik. Es hilft, zu verstehen, wie ein Rechner funktioniert (also von Prozessor bis RAM bis Cache), aber den ganzen Kram wie formale Sprachen, nun, ich nenne das geistige Herumonaniererei von irgendwelchen Uniprofs. Wichtiger wäre ein bisschen Software-Engineeringwissen, aber das ist eher praktischer Natur (gewisse Fehler muss man einfach mal gemacht haben..) Wir stellen Uniabgänger aller (technischen) Fächer ein. Spezifische Kenntnisse lernst du im Job, aber es wär cool, wenn du was könntest, was uns weiterbringt. (Die Frage nach den "Privatprojekt" ist immer die spannendste). Lernbereitschaft ist wichtig, und Diskussions/Teamgeist auch. Wir haben selten Zeit, Leute an die Hand zu nehmen, und "das kalte Wasser" bzw. selbstständig lernen ist angesagt, aber jeder findet in der Regel seine Rolle. Das ist auch Sicht von jemanden, der bei einem kleinen bis mittlerem Systemintegrator arbeitet. Die haben zwar in dem Forum fast so einen schlechten Ruf wie die Verleihbuden, aber für mich ist es perfekt: Alle paar Monate ein neues Projekt, neue Technologien, viel lernen, sich weiterentwickeln, interdisziplinär arbeiten (was schönes BWLer-Deutsch für "Keine Ahnung, aber das Problem ist lösbar" ist) und am Ende des Jahres ein besserer Ingenieur sein als am Anfang. Ich kann mir vorstellen, dass du genau in so einer Schiene auch gut fahren würdest.
Geheim schrieb: > Aber richtig Spaß macht mir > eigentlich Programmieren. Aber gerade da hab ich natürlich Defizite was > das Grundwissen anbelangt. Bei Define-Gräbern für 60 Gerätevarianten mit einer Software hört der Spaß am Programmieren oft auch auf. Das lernt man in Software-Engineering auch nicht. ;-)
ich bin auch am Überlegen wo ich hin könnte. Konnte mit Programmieren auf DOS / kommandozeilen Ebene nie was anfangen. Weshalb ich nach der Elektroniker-Lehre Etechnik und nicht Informatik studiert habe. Aber so richtig Spass macht mir mir die reine Hardware-Schiene nun auch nicht. Ich suche noch nach meiner Passion. Ich will jetzt nicht, dass die ganzen Jahre die mich viel "Blut Schweiß und Tränen" gekostet haben für die Katz wahren. Ich bin gewissermassen in der Identitätskrise. Was könnte man denn als studierter Etechniker noch machen außer F&E?, 1. Tipp, Vertieb: Pro: - bin gerne unterwegs / reise gerne - brauche Abwechslung Contra: - Erfolgs- / Verkaufsdruck - bin keine Laberbacke und für die Zyniker 2. Tipp, Hartz 4 :-)
switchposition schrieb: > - Erfolgs- / Verkaufsdruck > - bin keine Laberbacke Wenn du damit meinst, dass du in Meetings nicht den Mund aufbekommst, dann solltest du wirklich lieber im Kämmerlein des Entwicklers sitzen. Wenn du damit andererseits meinst, dass es dein Job wäre, dem Kunden Snake Oil aufzuschwatzen, dann ist das eher nicht der Job eines verkaufsbegleitenden Technikers. Zumindest dann nicht, wenn beiderseits ein längerfristiger Kontakt bebsichtigt ist, wie es beim Verkauf teurer technischer Güter an Firmenkunden häufig der Fall ist. Wenn der Kunde nämlich einigermassen Ahnung von der Sache hat, denn stehen Anbieter nicht gut da, die ins die Verkaufsgespräche nur Powerpoint durchblätternde Laberbacken mitbringen. So etwas kann gegenüber abgehobenen Chefs funktionieren, aber nicht gegenüber jenen, die von der Sache selbst Ahnung haben und erkennen können, ob der Anbieter diesbezüglich etwas taugt.
"Meetings nicht den Mund aufbekommst", dass ist leider auch ein Problem. Liegt oft daran, Angst davor zu haben sich zu blamieren, weil man nicht so tief in der Sache drin ist.
Dann fehlt dir Selbstbewusstein, das hat nichts mit "Laberbacken-Gen" zu tun.
switchposition schrieb: > Was könnte man denn als studierter Etechniker noch machen außer F&E?, > 1. Tipp, Vertieb: > Pro: > - bin gerne unterwegs / reise gerne > - brauche Abwechslung > > Contra: > - Erfolgs- / Verkaufsdruck > - bin keine Laberbacke Wie wäre es mit Service, Inbetriebnahme oder Applikationsing.? Da kommt man auch schön rum, arbeitet aber eher für sich alleine bzw. mit seinen Kollegen.
Hallo! Hab ET studiert und hab auch immer in der SW Branche gearbeitet, also auch schon neben dem Studium. Da ich bald gemerkt habe, dass mir SW mehr Spaß macht als HW, habe ich meine Schwerpunkte Richtung SW gelegt, und habe über Dinge wie "Software Engineering", "Projektmanagement" und ähnliche typische Informatik Fächer gelernt gelernt. Naja, was soll ich sagen? Das Gerede der Profs ist zwar ganz nett, und es wäre auch nett wenn das ganze in der Praxis so funktioniert. Leider sieht die Praxis eher so aus, dass man teilweise unter Druck schnell Lösungen programmieren muss, sie müssen nicht schön sein, nein, sie müssen einfach nur funktionieren. Oder dass man die SW fast fertig hat und der Kunde aufeinmal etwas grundlegendes geändert haben möchte (natürlich gegen Aufpreis). Und all das lernt man nicht auf der Uni! Soll nicht heißen, dass man in der Praxis ständig unqualitativen Code produziert, es soll nur heißen, dass ein Projekt sicher nicht so schön sauber abläuft wie man es in der Vorlesung "Projektmanagement" lernt. Viele theoretische Konstrukte der Informatik musst du nur in sehr abgeschwächter Form kennen. Wenn du mit dem Wort Komplexität was anfangen kannst, reicht das schon. Wenn du dann zwei Algorithmen in Datenblättern vergleichst, der eine ist linear, der andere quadratisch im zeitlichen Aufwand, dann genügt es zu verstehen was damit gemeint ist. Herleiten musst du den Schwachsinn garniert nicht. Auch bei Algorithmen und Datenstrukturen reicht es, wenn du jeweils die wichtigsten kennst und anzuwenden weißt. Ein oder zwei Suchverfahren, ein oder zwei Sortierverfahren. Ein paar Datenstrukturen wie verkettete Listen, Bäume, Array. Das genügt dann aber auch schon wieder. Geht ja nur ums allgemeine Verständnis. Du schlagst die Details im jeweiligen Anwendungsfall sowieso nach. Ist halt dann nur blöd, wenn du noch nie eine einfach verkettete Liste programmiert hast, aber das macht man normalerweise in der ersten Programmierübung.. Du hast also gute Chancen ohne gewisse Informatik Fächer in die SW Branche reinzukommen. Viel wichtiger ist, dass du ordentlich programmieren kannst! Und auch hier sind nicht 1000 Sprachen nötig. Lern 2 Sprachen richtig gut, und du wirst sehen, dass du keine Probleme bei der Jobsuche haben wirst. Dinge wie XML, HTML, PHP, die man öfters als "nice to have" liest, kannst du vergessen, wenn du dafür eine gute Ausbildung und zumindest ein oder zwei komplexe Sprachen drauf hast. C++ ist sicher eine Sprache, die dir viel bringt. Sie ist sehr komplex und wenn man vernünftig C++ programmiert hat man von vielen wichtigen Konzepten der Programmierung automatisch schon was gehört (Objektorientierung, Templates, Funktionen überladen, Speichermanagement, RAII, ...). Pass aber auf, dass du C++ und nicht C mit Klassen lernst. Denn C++ ist mehr als printf durch cout zu ersetzen ;-) Wenn du dich nach C++ noch eine Zeit lang mit Java beschäftigst, so hast du mit C++ und Java bereits eine sehr gute Aufstellung am Arbeitsmarkt! Also nur nicht einschüchtern lassen von dem Schwachsinn der theoretischen Informatik. Die bringt einem in der Praxis eher wenig. Nimm dir stattdessen ein Buch zu C++ und arbeite es gründlich durch. Wenn dann noch Zeit bleibt, lies ein möglichst praxisorientiertes Buch über UML, OOA und OOD. Schadet definitiv nicht, solange es nicht auf abstraktem Uni Niveau betrieben wird.
Kurzes Beispiel:
Es gibt Praktiker, die AUCH programmieren können und es gibt prima
Programmierer, die weniger von der Praxis wissen. Ideal ist, wenn beide
zusammentreffen.
> trotzdem auf Stellen bewerben?
Auf jeden Fall! Sie werden Dir schon verrarten ob sie Dich möchten.
Es kommt beim Programmieren auch nicht auf die Sprache an, sondern eher aufs Vorgehen. Wenn ich dir ein Problem geben und du ein zielführendes Flussdiagramm erstellen kansnt reicht das, du weißt wie du analytisch denken musst um mit den vorgegebenen Mitteln das Problem zu lösen. Ob du das dann in C++, Labview, VB, oder sonstwas programmierst ist eigtl egal. eine while Schleife bleibt eine while Schleife und die Syntax sagt dir google. Hab auch Jahrelang nur MathLab und LabView geproggt und bin auf ner Stelle eingestiegen die C/C++ verlangt. Musst nur im Vorstellungsgespräch begründen können, warum du trotzdem geeignet bist. Bei mir war das auch die zusätzliche Qualifikation im HW-Bereich die für das verlange Thema sehr speziell ist und die ich habe. Und dass es kein Problem ist sich in wenigen Tagen in C einzuarbeiten, wenn man allgemein programmieren kann.
Wie wärs mit BND? Die suchen Ingenieure. Aufgabengebiete scheinen mir auch sehr vielfältig zu sein. Von Elektronik bis Software-Reverse-Engineering....
Geheim schrieb: > Hallo zusammen, > > ich zerbrech mir seit einiger Zeit den Kopf darüber was ich nachm > Eletrotechnik-Studium arbeiten soll. Zu dumm das in diesem Bereich deutlich mehr als 50 % der Stellenanzeigen sogenannte Fakes sind .. Es gibt Leute die es behaupten das dieser Anteil bei über 80 % liegt .. Es liegt auch daran das verdammt viel an Praktikanten und Diplomanden outgesourct wurde ..
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