Hi ! Hat jemand eine Idee, wie ich die Abstrahlung eines 50MHz Oszillators für einen Ethernet PHY unter Kontrolle bringe ? Habe schon mal mit einem Sinus aus einem Generator versucht, aber das ist jetzt auch keine Lösung. So komme ich nie durch ne EMV-Prüfung :-/ Hat vielleicht jemand nen Tip für mich, was man da einsetzen oder versuchen kann ? Ach so, Abschirmblech hab ich auch mal versucht - man sieht nen Unterschied, aber nur in einigen Frequenzbereichen. Gruß Markus
Woher weisst Du denn daß das Teil übermäßig abstrahlt und Deine EMV-Prüfung gefährdet? Warst Du damit schon im EMV-Labor oder wie hast Du das gemessen? Brauchst Du wirklich einen 50 MHz Quarzoszillator oder tut es vielleicht auch ein normaler 25 MHz Quarz? Viele PHYs kommen auch mit 25 MHz Quarzen aus, das ist billiger und ich hatte da bisher noch keine EMV-Probleme mit. Ich verwende meist Micrel KSZ8031 PHYs.
Erst einmal Danke für Deine Antwort. Ja, ich war im EMV-Labor bei uns an der Hochschule und da war das Ganze ziemlich deutlich über den Grenzwerten. Wir benutzen den DM9161A EP im Reduced MII - Mode - geht leider nicht anders ... Da braucht das Ding leider die 50MHz. Funktionieren würde der Phy auch mit einem 25MHz - Quarz, allerdings nicht in dem Mode, den ich nutzen muss. Mir gehts jetzt leider um Schadensbegrenzung ... :-( Für die anderen Modes hab ich leider nicht genug Pins frei und mein Prozessor ist schon ziemlich speziell, ich kann also nicht einfach "ne Nummer größer" nehmen. Vielleicht hat ja noch jemand ne Idee ? Klein und ohne Oberwellen wäre schön :-)) Irgendwo hab ich mal was von nem Jitteroszillator gelesen!? Was ist denn damit gemeint ? Gruß Markus
Markus F. schrieb: > Irgendwo hab ich mal was von nem Jitteroszillator gelesen!? Was ist denn > damit gemeint ? > > Gruß Markus Hallo Markus, wie sieht denn dein Layout aus? Vielleicht (eher: vermutlich) liegt das Problem ja schon dort. Was Du meinst ist wohl spread-spectrum. Dabei wird der Takt/die Frequenz permanent ein klein wenig geändert, im Mittel bleibt es aber bei der angegebenen Frequenz. Dadurch verteilt sich dann das Spektrum natürlich auf einen breiteren Frequenzbereich. Ist halt die Frage ob das letztendlich die Lösung für dein Problem ist. Je nachdem wie weit Du jetzt schon "drüber" bist kann es auch mit spread-spectrum noch drüber sein. Dann zwar nicht mehr so viel, aber immerhin. Grüße, Chris
Hallo Chris, danke für Deine Antwort. Ich habe mit ein paar anderen Mitteln (Abschirmblech, Block-Cs u.ä.) das Ganze schon ziemlich drücken können, allerdings braucht das alles auch Platz (mein größtes Problem). Der Oszillator selbst strahlt auch auf einer Lochraster ohne irgendwelche Leiterbahnen schon ganz ordentlich (habe schon verschiedene ausprobiert, aber alle ähnlich). Ein neues layout ist in Vorbereitung und meine Experimente laufen im Moment am Prototypen, ich denke da wird sich hoffentlich schon was verbessern. Der Hinweis auf den spread-spectrum oszillator ist auf jeden Fall sehr nützlich. Das werde ich meinem Chef-Entwickler mal vorschlagen ! (Bin erst 3 Jahre in der Firma) Solche Versuche sind halt immer ziemlich schleppend - Bauteile bestellen, Versuch aufbauen, bewerten. Vielen Dank schon mal Markus
> Ja, ich war im EMV-Labor bei uns an der Hochschule und da war das Ganze > ziemlich deutlich über den Grenzwerten. Ok, Du hast also ne brauchbare Messung als Basis. Das ist schon mal gut. Woher weißt Du daß es der Oszillator vom PHY ist der die Probleme verursacht? Anhand der problematischen Frequenzen oder bist Du im Labor mit ner Schnüffelsonde an das Teil ran? Oder hast Du beim Test Komponente für Komponente abgeschaltet bis Du das Problem hattest? Ist es sicher der Oszillator oder nicht vielleicht doch das gesamte RMII-Interface was das verursacht? Wie sieht das Layout von Signal- und Versorgungsleitungen um den PHY rum aus? In was für nem Gehäuse steckt Dein Board, Plastik, Metall? > Wir benutzen den DM9161A EP im Reduced MII - Mode - geht leider nicht > anders ... RMII ist eigentlich bei Embedded-Zeug Standard. > Da braucht das Ding leider die 50MHz. > > Funktionieren würde der Phy auch mit einem 25MHz - Quarz, allerdings > nicht in dem Mode, den ich nutzen muss. Mir gehts jetzt leider um > Schadensbegrenzung ... :-( RMII ist ja standardisiert, nur einige von den Registern für manche Spezialfunktionen sind herstellerspezifisch. Du könntest also vielleicht doch auch einen anderen PHY nehmen der auch RMII mit nem 25 MHz Quarz kann. Der Micrel den ich oben angesprochen habe ist explizit für RMII mit 25 MHz designed und so verwende ich den auch.
Markus F. schrieb: > > Wir benutzen den DM9161A EP im Reduced MII - Mode - geht leider nicht > anders ... > > Da braucht das Ding leider die 50MHz. > Bevor irgend eine weiter Unterstützung möglich ist - zeig einmal Dein Layout, der Chip selbst ist relativ entspannt wenn das Layout ok ist. Ich verwende den gleichen Chip in meinem Embedded Linux und da ist das alles sehr entspannt, der 50MHz-Oszillator ist irgendwas von Farnell. Grüße MiWi
Gerd E. schrieb: >> Ja, ich war im EMV-Labor bei uns an der Hochschule und da war das Ganze >> ziemlich deutlich über den Grenzwerten. > > Ok, Du hast also ne brauchbare Messung als Basis. Das ist schon mal gut. > > Woher weißt Du daß es der Oszillator vom PHY ist der die Probleme > verursacht? Anhand der problematischen Frequenzen oder bist Du im Labor > mit ner Schnüffelsonde an das Teil ran? Oder hast Du beim Test > Komponente für Komponente abgeschaltet bis Du das Problem hattest? Beides, sowohl mit ner Schnüffelsonde, als auch mit Abschalten des Oszillators - Dann sind die Störungen sofort weg. > Ist es sicher der Oszillator oder nicht vielleicht doch das gesamte > RMII-Interface was das verursacht? Da bin ich nicht ganz sicher, vermute aber, dass der Oszillator den größten Anteil hat, denn der strahlt auch einzeln zimelich stark. > Wie sieht das Layout von Signal- und Versorgungsleitungen um den PHY rum > aus? Meiner Meinung nach gut, das meinte auch mein Chef, der deutlich mehr Erfahrung mit EMV hat. > In was für nem Gehäuse steckt Dein Board, Plastik, Metall? Plastik, leider nicht zu ändern. Einsprühen mit "EMV-Lack" sieht man auch deutlich, wäre in Serie aber wohl ziemlich teuer. > > RMII ist ja standardisiert, nur einige von den Registern für manche > Spezialfunktionen sind herstellerspezifisch. Du könntest also vielleicht > doch auch einen anderen PHY nehmen der auch RMII mit nem 25 MHz Quarz > kann. Der Micrel den ich oben angesprochen habe ist explizit für RMII > mit 25 MHz designed und so verwende ich den auch. Noch ein guter Vorschlag, den ich auf jeden Fall einmal testen und ansprechen werde ! Danke sehr !! Jetzt muss ich nur noch meinen Chef bearbeiten, dann wird das auch mit der EMV-prüfung :-) So, genug für heute (gestern) :-) Danke nochmal für Deine wertvollen Tips ! Gruß Markus
Die Leiterplatte ist zweilagig, vierlagig oder sechslagig ? Consumergeraete sind ueblicherweise in einem Kunststoffgeaheuse, Industriegeraete in einem geerdeten Metallgehaeuse. Selbstverstaendlich sind die Kunststoffgehaesue schwieriger. Und eine eine Graphitbeschichtung ist nicht teuer, eine Metallbeschichtung auch nicht. Das muss man dann abwiegen gegen zwei Leiterplatten-Lagen mehr. Unter uns gesagt sollte man Consumergeaete erst anpacken, wenn man eine gute Ahnung von Layout, EMV und Massenherstellung hat.
Du willst damit aber nicht sagen, dass man die Gehäusebeschichtung den Mehrlagen vorziehen soll?
Hi, also bei 4 Lagen sind wir, mein Chef hat über 20 Jahre Erfahrung mit Layouts im Consumer und Industriebereich und weiss glaub ich einigermaßen was er macht :-) Wie gesagt haben wir auch "nur" noch ein paar Peaks im EMV-Test, die mit den üblichen Mitteln nicht wegzubekommen sind. Beschichtung des Gehäuses bringt was - haben wir versucht - Abschirmblech bringt auch was - haben wir auch versucht. Jetzt werd ich mal die anderen Tips versuchen und dann schaun mer mal. Auf sechs Lagen werden wir wohl nicht gehen, zu teuer und wohl auch in dem Fall nicht wirklich hilfreich. Trotzdem Danke für Eure Beiträge - hier lern ich was, habe halt noch nicht so viel Erfahrung mit höheren Frequenzen (ich weiß 50MHz ist noch nicht hoch) Gruß Markus
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