Gerade im TV gesehen und auch einen Anbieter dazu gefunden: https://www.shooting-supplies.eu/de/search-details/c164/p315/sch-tzenzubehor/bogenschiessen/shooting-chrony-archery/shooting-chrony-mod-f-1-fu-sek-.html Das Problem mit der Geschwindigkeitsmessung von Pfeilen, Geschossen und anderen Gegenständen tritt ja immer wieder mal auf. Hat jemand eine Ahnung wie das Teil funktioniert?
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Verschoben durch User
Ja, das Prinzip ist sogar bestechend einfach. Habe sowas mal für einen Kunden entwickelt (nicht das von dir verlinkte). Man hat zwei Sensoren, Eintritts- und Austritts-Sensor. Gemessen wird die Zeit die zwischen dem auslösen des ersten und dann zweiten Sensors vergeht. Da man ja den Abstand zwischen beiden kennt, kann man so die Geschwindigkeit ausrechnen. Der Sensor selber ist vom Prinzip her auch sehr einfach. Man nehme eine Fotodiode plus Transimpedanz-Verstärker. Den Ausgnag davon splittet man auf und führt das zu einem Komparator. Der eine Zweig geht quasi "direkt" zum Komparator, der andere durch einen R/C Tiefpass zum anderen Eingang des Komparators. Der Tiefpass hat den Sinn das sich das ganze automatisch auf die Umgebungshelligkeit einstellt. Wenn nun ein kleiner Schatten durch das Geschoss mittels der Fotodiode detektiert wird, gibt es einen Impuls auf dem "direkten" Zweig. Da der andere Zweig zum Komparator über den Tiefpass läuft, triggert der Komparator dann natürlich. Durch passend große Widerstände muss ein Zweig natürlich minimal niedriger in der Spannung, die der Komparator sieht, sein. Sonst gibt es Müll durch Rauschen. Allzubiele Details kann ich hier natürlich nicht sagen, da es ein Kundenprojekt war. Wenn man das ganze sauber auslegt und aufbaub kann man damit eine Nähnadel, die in ca. 5cm über dem Sensor bewegt wird, sicher erkennen. Achja, die Fotodiode sollte ca. 1cm. unter einem Schlitz in einem Gehäuse sein. Schlitz so ca. 3 cm lang, ca. 3mm breit. Schlitz sollte quer zur Geschossrichtung sein. Fotodiode entweder im Zentrum des Schlitzes, oder man nimmt 2 parallel. Die "Dächer" über dem Sensor sind dafür da das Umgebungslicht zu zerstreuen, damit ein Objekt auf jeden Fall immer einen Schatten wirft. Wie gesagt, durch Fotodioden und Transimpednaz-Verstärker wird das ganze ausreichend empfindlich, so das selbst für das Auge fast nicht sichtbare Schatten sicher detektiert werden. Das ganze baut man dann zwei mal, einmal für Start- und einmal für End-Sensor. Die Ausgänge legt man auf zwei Interruptfähige Pins eines µC. Wird der Start-Sensor getriggert startet man einen Timer. Wird der Stop-Sensor getriggert dann stoppt man den Timer. Danach wertet man das Ergebnis aus. Grüße, Chris
Achja, Kunstlich ist übrigens bei allen Chrono's pures Gift. Die Netzfrequenz schlägt in der Helligkeitsschwankung zu stark durch. Allerdings kommt es auch auf die Anwendung an. Hat man eher langsame Geschosse kann man durch anpassen der Filterstufe ein wenig Abhilfe schaffen. Bei schnellen Geschossen geht das aber nicht mehr. Grüße, Chris
Super. Vielen Dank für die Erklärung. Muss ich aber noch ein paar mal lesen um alles zu verstehen ;-) Das "Dach" habe ich im TV Beitrag erst garnicht so recht erkannt, deshalb war mir nicht klar ob es überhaupt eine optische Messung ist. So macht es jetzt schon mal Sinn. Danke noch mal...
Und hier mal ein Bild vom testaufbau sowie eines Schaltplanes dazu. In dem Gehäuse befindet sich die gezeigte Schaltung. Recht das Kabel zum µC, links der Anschluß für die optionale LED Beleuchtung. Das war der erste Prototyp. Funktioniert zwar, hat aber Macken. Das Prinzip sollte aber zu sehen sein. Die drei Fotodioden parallel sind nur Platzhalter für das Layout gewesen, um verschiedene Varianten zu testen. Grüße, Chris
Dimpflmoser schrieb: > Beitrag "Geschwindigkeitsmessung für Geschosse" Mit integrierter Zielübungs-Funktion, um den Beam der Lichtschranke dann auch zu treffen ;) Geht alles halt auch einfacher. Erkennen muss man letztendlich ja nur einen minimalen Schattenwurf. Das können Fotodioden ja ausreichend schnell. Grüße, Chris
Bitte entschuldigt, dass ich hier die Totenruhe störe, aber es erscheint mir nicht sinnvoll einen neuen Thread aufzumachen. Zur Sache: Der Schaltplan von mamalala ist hier im Forum das einzige was ich zum Theme Chronograph ("Chrony") konkret finden konnte. Aber er schreibt ja auch, dass das Ding in der Form noch "Macken" hatte. Hat jemand evtl. ne Idee was die Macken sein könnten? Und (noch Wichtiger): Könnte man die Schaltung so auch mit nem einfachen LM224 und BPW34 aufbauen? (Nein, ich habe von Analogtechnik nicht wirklich viel Ahnung. Ich begreife zwar das Funktionsprinzip der Schaltung, aber sie anzupassen ist mir nicht wirklich möglich...) Grüße, Christian
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