Hallo Leute, habe hier einen axialen 50uF-Elko für 600V, allerdings ohne weitere Daten. Gibt es eine Abschätzung für den maximal zulässigen Ripple-Strom? Gruß Jens
Hallo Jens, schwer zu sagen. Kannst Du bitte Durchmesser und Länge, sowie den Hersteller und den Typ nennen? 50µ ist auch ein komischer Wert... was genau steht denn auf dem Elko drauf? Gruß Volker
Hersteller MIEC, Durchmesser ca. 20mm, Länge ca. 40mm. Genaue Aufschrift: 50uF, 600V, MIEC, +105°C Gruß Jens
Offensichtlich hergestellt von http://lingin.en.makepolo.com/ leider haben die wohl keine Homepage. Serie vielleicht KT http://www.studioelectronics.biz/sunshop/index.php?l=product_detail&p=1587 die wären dann nicht schlecht. Wenn also ein bestehender ersetzt werden soll, nicht den allerbilligsten Ersatzelko nehmen, sondern schon einen der 105 GradC aushält. Allerdings ist er für 120Hz und nicht für 100kHz spezifiziert, ist also kein Schaltnetzteilelko, sondern ein Netzspannungssiebelko. Ein Panasonic FC muß es also nicht als Ersatz sein. So was wie die Reichelt 105 GradC Serie täte es http://www.reichelt.de/Elkos-radial/RAD-105-1-0-450/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=44856;GROUPID=3143;artnr=RAD+105+1%2C0%2F450;SID=12ThbqA38AAAIAABy0YRw6b7c82462fa1ebfb4b9a96c94c326ef3 wenn die denn 600V/50uF hätten. Für 450V geben die 300 oder 360mA ripple current an. Ein 600V Typ liegt knapp drüber.
Ohne den Hersteller zu kennen würde ich 300mA bis 600mA Schätzen... MIT ESR im Ohmbereich rechnen..
Dieser Kondensator (50u/600V) hat einen Dissipation Factor: <0.20 @ 20C/120Hz Macht ESR=6Ohm bei 100Hz Bei angenommenen 0,25W Verlustleistung wären das 200mA Ripplestrom. Durch die Erwärmung wird er eher weniger vertragen. Bei Chemicon waren es 166mA bei einem 450V Typ, 47uF, 120Hz.
Sepp schrieb: > Bei 100kHz wird er mehr Vertragen.... So vielmehr auch nicht. Für 100kHz müssen spezielle Elkos benutzt werden. Dafür taugen die 100Hz-Netzteil-Elkos nicht.
Sag mal, wozu brauchst du denn diesen C? Für 230V ist er überdimensioniert und für 400V ist die Spannung zu niedrig.
Michael_ schrieb: > Für 230V ist er überdimensioniert und für 400V ist die Spannung zu > niedrig. Na, den hast du mir doch vorgeschlagen zur Glättung meiner gleichgerichteten 380V AC.
Ich hatte das damals schon im Hintergedanken. Aber du wolltest doch <=600V Gleichspannung. Dann mach doch eine Spannungsbegrenzung oder eine Grundlast rein. Das wurde schon in grauer Röhrenzeit so gemacht. So ein Netzteil ist eben nicht trivial! Aber was willst du mit solchen tiefgründigen theorethischen Eigenschaften? Bei deiner Anwendung ist das unnötig. Jeder hier hat doch bei deiner Frage gedacht, du willst ein Schaltnetzteil aufbauen. Dann bau eben sowas ein: ebay 200626520415 ebay 180769001097 10µF reichen doch auch für deine Glimmröhren und dem Strom.
Ich habe deswegen gefragt, weil ich mir mit einem Simulationsprogramm (PSU Designer II) den Strom durch die Kondensatoren angeschaut habe, und dieser zu Beginn für die ersten Millisekunden 700mA überschreitet, Screenshot siehe Anhang. Gruß Jens
Kann mir jemand noch helfen? Wie kann ich rausfinden, ob mein Elko die 700mA abkann? Oder ist es nicht so kritisch, da der Strom ja nur pro Einschalten drei Halbwellen lang kurzzeitig über ca. 220mA liegt? Gruß Jens
In der Simulation mit LTspice kommt da ein Ripplestrom von 2Arms für C1 heraus. Das ist das zehnfache von dem was dieses Baiteil abkann. Das ist übrigens Dauerstrom, also nichts mit nur Einschaltstrom.
Korrektur Wenn ich 0,4H Streuinduktivität für den Trafo annehme, dann komme ich auf deine 0,7Arms für C1. Schalte 4 Kondensatoren parallel. Dann bist du im grünen Bereich!
Was ist denn der anschauliche Grund für diesen hohen Strom? Habe das wohl noch nicht ganz verstanden, kann mich jemand erleuchten?
Also meine Verwirrung kommt ja daher: Der Kondensator ist offensichtlich genau für diesen Zweck hergestellt worden (ist ja auch für 120Hz spezifiziert), warum sollten dann so hohe Ströme auftreten, die ihn zerstören? Die 100mOhm ESR habe ich nur als Schätzwert eingetragen, könnten auch gut ein paar Ohm sein, ich weiß es eben nicht.
Jens schrieb: > Wie kann ich rausfinden, ob mein Elko die > 700mA abkann? Oder ist es nicht so kritisch, da der Strom ja nur pro > Einschalten drei Halbwellen lang kurzzeitig über ca. 220mA liegt? Ein Elko kann immer einen wesentlich höheren Strom aushalten - es geht hier allein um die Verlustleitung, die am ESR entsteht, die daraus resultierende Erwärmung und dann die daraus resultierende Lebensdauer. Das heißt: ein kurzzeitig hoher Strom stört wenig, da die Wärmekapazität eine schnelle Temperaturerhöhung begrenzt. Der Elko geht also bei Überschreiten eines bestimmten Stroms nicht einfach so kaputt. Hintergrund: Die Lebensdauer eines Elkos ist damit definiert, das sich seine Kapazität um einen bestimmten Wert reduziert hat. Das geschieht durch Austrocknen und hängt stark von der Temperatur ab. Die Temperatur stellt sich ein auf Grund der Umgebungstemperatur und der Verlustleistung. Beispiel: Lebensdauer 2.000 Stunden bei 85°C (Anfangskapazität - 20%). Die Lebensdauer verdoppelt sich etwa bei Reduzierung der Temperatur um 10°. Bei 55°C hat der Kondensator also nach 16.000 Stunden (ca. 2 Jahre) 20% der Kapazität verloren. Gruß Dietrich
> Die 100mOhm ESR habe ich nur als Schätzwert eingetragen, könnten auch
gut ein paar Ohm sein, ich weiß es eben nicht.
Da der Verlustfaktor bei 0,2 liegt hat dieser Kondensator 6Ohm ESR bei
100Hz. Durch die hohe Wechselspannungsbelastung in deiner Schaltung
ergibt das eben eine Menge Wechselstrom und damit auch viel
Verlustleistung. Würdest nur nur wenige mA Strom am Ausgang benötigen,
dann wäre auch die Belastung geringer.
Helmut S. schrieb: > Da der Verlustfaktor bei 0,2 liegt hat dieser Kondensator 6Ohm ESR bei > 100Hz. OK, ich wusste nicht so ganz was damit anzufangen. Aber lesen bildet ja bekanntlich, danke für die Herausstellung. Helmut S. schrieb: > Würdest nur nur wenige mA Strom am Ausgang benötigen, > dann wäre auch die Belastung geringer. Ich benötige eigentlich nur einen Strom von 10mA, nur in Sonderfällen sollen auch mal mehr Bereit stehen. Den Strom begrenze ich mit passenden HV-Widerständen, die ich in Reihe schalte. Schaltplan im Anhang. Helmut S. schrieb: > Durch die hohe Wechselspannungsbelastung in deiner Schaltung > ergibt das eben eine Menge Wechselstrom und damit auch viel > Verlustleistung. Aber wie genau errechne ich diese Verlustleistung? Das ist ja P_diss = U^2/R, mit U = die Spannung, die über den ESR abfällt, während der C geladen wird. Nur wie weiß ich, wie viel Strom in ihn reinfließt? Die einfachste Abschätzung (wenn man die Spule im Schaltplan vernachlässigt) wäre ja: 50mA am Ausgang werden gezogen, also müssen die Caps mit je 25mA geladen werden, damit sie sich nicht entladen. Bei ESR = 6Ohm sind das 4mW, also sehr wenig. Fehler? Gruß Jens
Hallo Jens, erst mal Asche auf mein Haupt. Ich hatte bei meiner vorherigen Simulation bei der Vereinfachung der Schaltung einen Fehler gemacht. Deshalb hatte ich viel zu viel Wechselspannung am Kondensator. Jetzt sieht das schon viel besser aus. Mit einem Rechtsklick auf die Spulen kannst du deren Ohmschen Wicklungswiderstand einstellen. Danke nochmals für deine Hartnäckigkeit meine vorherigen Ergebnisse in Frage zu stellen.
Hallo Helmut, vielen Deine für deine Mühe, ich werde das mal in Spice durchprobieren. Helmut S. schrieb: > Danke nochmals für deine Hartnäckigkeit meine vorherigen Ergebnisse in > Frage zu stellen. Oh, ich denke eher dass das meinem Unverständnis geschuldet war als echter Rechnerei. Wollte ja mit meiner Zahlenspielerei nur in die Größenordnung kommen ;-) Gruß Jens
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