Ein SPON-Forumsmitglied http://forum.spiegel.de/f22/smart-grid-intelligente-netze-koennen-strombedarf-drastisch-senken-62998-8.html machte einen intressant klingenden Vorschlag, anstelle der aufwendigen Schnüffeltechnik "SmartMeter" eine Art selbstregulierendes Netz zu implementieren. Eckpunkte und Möglichkeiten: - Als Steuerinformation dient die Netzfrequenz, deren Höhe ja tatsächlich ein ständig verfügbares Maß für die Netzbelastung ist. - Der Strompreis wird variabel gestaltet, und entsprechend eines bestimmten Faktors umgekehrt proportional zur Frequenz, d.h. teurer bei Angebotsknappheit, billiger bei Angebotsüberschuß. - Geräte, die ihren Stromverbrauch in gewissen zeitlichen Grenzen verschieben können, werten die Netzfrequenz aus. Unterhalb einer bestimmten Frequenz schalten sie sich ab, oberhalb einer anderen Schwelle wieder ein. - Geräte mit regelbarer Leistungsaufnahme - beispielsweise per Inverter betriebene Kühl- und Klimageräte bzw. Wärmepumpen, Heißwasser-Vorratsspeicher und Akku-Ladegeräte - können anstelle der ein/aus-Schaltschwellen ihren Verbrauch selbstverständlich viel feinstufiger anpassen. - Bei Neuen Geräten kann der immer häufiger ohnehin vorhandene Mikrocontroller die Auswertung und Reaktion auf die Netzfrequnz vornehmen, so daß die Hardware-Kosten bestensfalls gegen Null laufen. - Für ältere Geräte könnten Vorschalt-Bausteine verwendet werden. - Es wäre vermutlich sinnvoll, die Frequenz-Schwellwerte, bzw. die Regelkurven für den frequenzabhängigen Verbrauch in bestimmten Grenzen zu standardisieren und vorzugeben. - Dem Benutzer kann die Möglichkeite gegeben werden, die automatische Anapssung des Verbrauches zu deaktivieren - d.h. auf Wunsch auch den teureren Strom verwenden, um Zeit zu sparen (Beispiele: schnelle Akku-Ladung, Einfrierung in Kühlgeräten) Jetzt die Frage an die Experten: Könnte auf diese Weise tatsächlich ein Netz geschaffen werden, daß seinen Verbrauch dem Angebot entsprechend selbst "austariert"? Vielen Dank für jede Diskussion!
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Verschoben durch Moderator
Ja, in England macht man das, aber mit der primitiven Technik ist kein Geld für unverschämt aufwändige und schlecht funktionierende Rundsteuer, PowerLine und DigitalStrom und wie sie alle heissen "intelligenten" Verbrauchssteuerungen zu machen, also propagieren dei Schwätzer der endlosen Konferenzen lieber Techniken von denen sie selbst nichts verstehen. In gewissem Rahmen (Lastabwurf) machen das schon seit jahrzehnten alle Elektrizitätswerke. Sinkt die Netzfreqeunz zu stark, werden ganze Stadtteile vom Netz genommen. Für feinere Steuerungen müsste man eben genauere Frequenzmessungen machen können. Kann aber per Quarz jeder uC. Aber Achtung: Nicht alle Geräte dürfen bei exakt derselben Frequenz vom Netz gehen, sonst bekommt das E-Werk plötzlich Schwierigkeiten mit zu starten Lastsprüngen. Ein wenig "Ungenauigkeit" ist sinnvoll. Daher ist ein Strompreis exakt nach Frequenz vielleicht nicht so fair.
Rein frequenzgesteuert wird das möglicherweise etwas haarig. Ich sehe da ein gewisses Risiko von chaotischem Verhalten und Regelschwingungen. Bisschen smarter müsste so ein Grid wohl schon sein.
Das Problem ist, dass das ganz fies in´s Schwingen geraten könnte. Stell dir vor die Netzfrequenz ist 50,1 Herz und es steht genügent Leistung zur Verfügung. Das erkennen Europaweit etliche Millionen Kühlschränke, Klimaanlagen und wasweißichnichalles gleichzeitig, weil sie die selbe Schaltschwelle haben und schalten sich ein. Damit steigt der Stromverbrauch natürlich sofort drastisch an und der Strom wird teurer. Zusätzlich werden irgendwelche Teillastkraftwerke hochgefahren. Dann schalten sich natürlich wieder alle Geräte aus, weil die Netzfrequenz unter 50HZ gefallen ist. Das wirkt für die Netze wie ein Lastabwurf und die Netzfrequenz steigt wieder und schon ist man wieder am Anfang... Das heißt man bräuchte schon etwas mehr intelligenz und gegenseitige "Absprache" unter den Geräten...
Woher kommt überhaupt die Notwendigkeit, den Strompreis an Angebot/Nachfrage zu koppeln? Marktwirtschaft ist ja eine tolle Sache, das wird sicher jeder BWL-Student bestätigen können. Allerdings finde ich das Prinzip hier nicht angemessen. Ganz simple Begründung: Tagsüber scheint zu 99% die Sonne und der Wind weht. Praktischerweise sind dann auch die meisten Menschen unterwegs und verbrauchen Strom. Natürlich ist das jetzt stark vereinfacht. Ich verstehe auch den technischen Gedanken/Hintergrund dieser Laststeuerung. Trotzdem stellt sich mir die Frage, ob das wirklich notwendig ist. In Privathaushalten lässt sich sowas IMHO nicht sinnvoll umsetzen. Die wirklich heftigen Großverbraucher lassen sich nicht stundenweise vom Netz trennen! Waschmaschine/Trocker/Geschirrspüler: Dort müsste man den Reinigungsablauf gezielt unterbrechbar gestalten. Sonst ist das Wasser wieder kalt, es braucht erneut heftig viel Energie um das System wieder in Gang zu bringen, die Sachen werden nicht vernünftig sauber, ... Beleuchtung: Sowieso ein Mythos, aber dort kann man überhaupt nicht eingreifen. Wenn es dunkel ist und ich wach sein will/muss brauche ich als Mensch Licht. Einfache Logik. Kühlschränke: Bedingt möglich, allerdings mit erheblichem Aufwand für eine extrem gute Isolierung. Am besten wird die Tür elektrisch verriegelt wenn grade nicht gekühlt werden kann, ansonsten entnimmt man etwas und hat es gleich ein paar °C wärmer da drin. Durchlauferhitzer, Heizungen etc: Ähnlich wie die Beleuchtung. Man müsste Wärme bevorraten, dann wäre man gleich wieder bei den Nachtspeichern angelangt. Duschen morgens um sechs -> machen viele Berufstätige -> alle zahlen drauf?! Konsum-/Spaßgeräte wie Radio, PC, TV: Wie die Beleuchtung nicht sinnvoll zu regulieren, man würde dort einen enormen Rückschritt und eine Beschränkung der Freizeitgestaltung erleben. Soetwas ist überhaupt nicht sinnvoll, für viele ist der PC ein Ausgleich zur Arbeit. Mehr Stress/Erkrankungen wären dann sicherlich eine Folge. Beim TV wäre ein individuelles Angebot über IPTV nötig, weil sonst keiner mehr um 20:15 die Glotze einschaltet und den Privatsendern die Werbeeinnahmen wegbrechen. Zusammengefasst ist die Regulierung in Privathaushalten nur mit erheblichem Aufwand und geringen Auswirkungen möglich! Jeder weiterführende Einschnitt abseits von den Großverbrauchern geht sofort in den Bereich der Freizeit-/Lebensgestaltung und verursacht erhebliche Mehrkosten, oder verlangt erheblichen Verzicht vom Verbraucher. Meiner Meinung nach führt das ganze Vorhaben (zumindest mit der jetzigen Planung) nur zu einer noch stärkeren Willkür bei den Anbietern und großen Einschnitten im Privatleben. Die Großkunden werden ihre Produktionsanlagen sicher nicht anders betreiben können! In dem Bereich sehe ich hauptsächlich zwei Großverbraucher in der Industrie: - Größenteils automatisiert laufende Anlagen - Anlagen mit Personaleinsatz, z.B. Montagestraßen Die erstgenannten Anlagen laufen schon heute entweder 24/7, oder Nachts wenn der Anbieter billigen Strom verkauft. <- Nicht vergessen: Es gibt schon heute Tarife, in denen Angebot/Nachfrage bedacht wurde! Eine Montagestraße mit Personaleinsatz kann man nicht abhängig vom Strompreis betreiben. Sollen die Arbeitnehmer dann mit dem Handy am Bett schlafen und zur Arbeit erscheinen, wenn der Strompreis unten ist? Die Industrie wird größtenteils in den sauren Apfel beißen müssen und natürlich die Mehrkosten einfach an die Verbraucher weitergeben. Also würde ich das ganze Vorhaben für mich so zusammenfassen wollen: Für die Verbraucher entstehen keine offensichtlichen Vorteile, auf Versprechen wie "bei niedrigen Preisen werden sie sofort und automatisch profitieren!" sollte man sich nicht verlassen bzw. damit eine so drastische Umstellung begründen. Sämtliche Mehrkosten, von der Errichtung des Systems bis zu den erhöhten Produktionskosten werden an den Verbraucher weitergegeben werden. Als Privatverbraucher müsste ich neue Geräte, oder zumindest irgendwelche Adapter anschaffen, um überhaupt meine Technik an das System anbinden zu können. Noch nichtmal die minutengenaue Erfassung bringt dem Endkunden einen Vorteil. Der muss erstmal herausfinden, welches Gerät jetzt den Anstieg im Verbrauch verursacht hat. Sind die 20W Mehrverbrauch die Schreibtischlampe bei Mutti im Zimmer, ist der Kühlschrank angesprungen oder hat der Sohn gerade ein PC-Spiel gestartet? Alles andere lässt sich per Messgerät, Typenschild oder nicht zuletzt den gesunden Menschenverstand herausfinden. Niemand braucht ein "Smart Meter" um zu wissen, das er das Licht eingeschaltet hat. Damit auch mal wieder zurück zum Thema: Die Erfassung von Privathaushalten wäre technisch einfacher und sinnvoller an größeren Knotenpunkten durchführbar. Z.B. an der 20kV Einspeisung am Trafohäuschen in der Straße. Dumm nur, das dort häufig schon gemessen wird oder aber die Einrichtung der Messstelle dem Kunden nicht so einfach aufs Auge gedrückt werden kann. Da müsste der Betreiber dann leider eigenes Geld in den Ausbau investieren.
Die Verbraucher sollen ganz sicher nicht "schlagartig" auf Frequenzänderungen reagieren, sondern bspw. nach Mittelwertbildung über Sekunden bis Minuten. Und dies sollte asynchron geschehen - nicht "nach der Uhrzeit" - um Spitzen bei Lastwechsel möglichest zu verteilen und auszubügeln. Und ein zusätzlicher, in die lokale Regelungs-Berechnung eingebrachter Zufallsfaktor wird der statistischen Verteilung gewiß auch zuträglich sein. Daß gleichartig reagierende (weil identisch programmierte) Geräte mit "europaweit im Gleichschritt" wechselnder Last zu Problemen führen, glaube ich aber weniger, seitdem ich oft beobachtet habe, daß sich bsp. die Netzfrequenz in der Schweiz und Deutschland: http://www.swissgrid.ch/content/swissgrid/de/home/experts/topics/frequency.html http://www.netzfrequenzmessung.de/ nicht selten nur unabhängig voneinaner, sondern sogar gegenläufig ändert. Bis die "Netzfrequenzwelle" (oder genauer: deren Delta!?) durch ganz Europa geschwappt ist, dauert schon ein wenig. PS. Kennt jemand noch andere "öffentliche" Netzfrequenzmessseiten im Internet?
Nicht öffentlich, aber offen zugänglich, aus einer Photovolkatikanlage bei Konstanz: http://c2j2m.de/sys_pv/graphs.html
Verständnisloser schrieb: > Niemand braucht ein "Smart Meter" um zu wissen, das er das Licht > eingeschaltet hat. > > Damit auch mal wieder zurück zum Thema: Die Erfassung von > Privathaushalten wäre technisch einfacher und sinnvoller an größeren > Knotenpunkten durchführbar. Nun, ich habe einen, dazu auf dem Dach 5 KW Solar. Brauche ich alles nicht, aber ich brauche auch kein Auto, keinen Computer, kein... Trotzdem möchte ich all das nicht mehr missen. Derzeit überlege ich die 5 KW auf eine Batterie zu puffern. Das Problem dabei sind die Kosten (ca. 1000 Euro/KW) und die relativ kurzlebigen Battterien. Wenn nach 13 Jahren die Kapazität schon in den Keller geht wird so was nie wirtschaftlich. Noch einige allgemeine Bemerkungen zum Thema. Verbraucher in Auswertung der Netzfrequenz zu schalten oder sogar den Preis davon abhängig zu machen hate ich für einen Irrweg. Seht Euch mal auf eex.com die Strompreise an, von wegen Steigerungen. Nie war der Strom in Deutschland billiger! Pfinsten wurde die MWh nahezu verschenkt. Nur dem Endverbraucher erzählt man das Märchen von den durch die Erneuerbaren steigenden Strompreise. Der frei gehandelt Strom wird immer billiger, Großkunden zahlen (wegen der Erneuerbaren) immer weniger, sind aber an den Kosten nicht beteiligt. Das Problem ist die Unzuverlässigkeit von Sonne und Wind. Für jedes MW Solar müsste 1 MW Reserve (aus was auch immer) zugebaut werden. Aber wer baut ein Gaskraftwerk, was dann die meiste Zeit einfach nur so herumsteht? Gasturbinen sind teuer und man verdient mit ihnen nur Geld wenn sie laufen. Also ihr allwissenden Politiker, lasst Euch was einfallen und findet eine Vergütung für Netzreserveanlagen. kawa
Die Stromkonzerne wollen ihren Profit maximieren. Die Produzenten eine konstante Last. Die Verbraucher beliebige Duty-Zyklen abnehmen. Die Politiker sich profilieren. Die Öko-Faschisten komplett unabhängig. usw. Wie soll da jemals ne Lösung kommen?
@Alex V. > seitdem ich oft beobachtet habe, daß sich bsp. > die Netzfrequenz in der Schweiz und Deutschland: > http://www.swissgrid.ch/content/swissgrid/de/home/... > http://www.netzfrequenzmessung.de/ > nicht selten nur unabhängig voneinaner, sondern > sogar gegenläufig ändert. das liegt daran, dass bei Swissgrid die Daten um 20 Minuten zeitversetzt ins Web gestellt werden. Schon kleine Frequenzabweichungen führen nach kurzer Zeit zu starken Spannungsunterschieden, wodurch starke Ausgleichsströme fließen, welche die Frequenzabweichungen wieder korrigieren. Sehr selten treten durch diese Ausgleichsströme und Konstellationen von ungünstiger Last, Kraftwerkseinsatz, Leitungskonfiguration und Reglerreaktionszeiten Netzpendelungen auf. Siehe auch https://www.entsoe.eu/fileadmin/user_upload/_library/publications/entsoe/RG_SOC_CE/Top7_110913_CE_inter-area-oscil_feb_19th_24th_final.pdf
Verständnisloser schrieb: > Woher kommt überhaupt die Notwendigkeit, den Strompreis an > Angebot/Nachfrage zu koppeln? > > Marktwirtschaft ist ja eine tolle Sache, das wird sicher jeder > BWL-Student bestätigen können. Allerdings finde ich das Prinzip hier > nicht angemessen. > > Ganz simple Begründung: Tagsüber scheint zu 99% die Sonne und der Wind > weht. Praktischerweise sind dann auch die meisten Menschen unterwegs und > verbrauchen Strom. > > Natürlich ist das jetzt stark vereinfacht. Ich verstehe auch den > technischen Gedanken/Hintergrund dieser Laststeuerung. > > Waschmaschine/Trocker/Geschirrspüler: Dort müsste man den > Reinigungsablauf gezielt unterbrechbar gestalten. Sonst ist das Wasser > wieder kalt, es braucht erneut heftig viel Energie um das System wieder > in Gang zu bringen, die Sachen werden nicht vernünftig sauber, ... Wieso soll man die stoppen ? Sonne oder Windenergie kommen meist nicht im 5 Minuten Rythmus, wenn man die Waschmaschine einmal gestartet hat, ist es gut. Und die kann man problemlos tagsüber oder teilweise auch für frühmorgens programmieren. > > Beleuchtung: Sowieso ein Mythos, aber dort kann man überhaupt nicht > eingreifen. Wenn es dunkel ist und ich wach sein will/muss brauche ich > als Mensch Licht. Einfache Logik. Beleuchtung ist in der Summe irrelevant. > > Kühlschränke: Bedingt möglich, allerdings mit erheblichem Aufwand für > eine extrem gute Isolierung. Am besten wird die Tür elektrisch > verriegelt wenn grade nicht gekühlt werden kann, ansonsten entnimmt man > etwas und hat es gleich ein paar °C wärmer da drin. Das ist kein Problem, wenn billiger Strom da ist, wird eben etwas mehr abgekühlt als nötig. > > Durchlauferhitzer, Heizungen etc: Ähnlich wie die Beleuchtung. Man > müsste Wärme bevorraten, dann wäre man gleich wieder bei den > Nachtspeichern angelangt. Duschen morgens um sechs -> machen viele > Berufstätige -> alle zahlen drauf?! > Heizung mit Strom ist sowieso nicht mehr erlaubt. Und beim Durchlauferhitzer muss man eben zahlen. > Konsum-/Spaßgeräte wie Radio, PC, TV: Wie die Beleuchtung nicht sinnvoll > zu regulieren, man würde dort einen enormen Rückschritt und eine > Beschränkung der Freizeitgestaltung erleben. > Soetwas ist überhaupt nicht sinnvoll, für viele ist der PC ein Ausgleich > zur Arbeit. Mehr Stress/Erkrankungen wären dann sicherlich eine Folge. Mehr Stress durch weniger PC ist eine interessante Theorie. Geh stattdessen spazieren, dass hilft. Aber teilweise hast du recht. Wobei man das Aufladen eines Notebooks oder Tablets durchaus in der billigen Zeit machen kann. > Beim TV wäre ein individuelles Angebot über IPTV nötig, weil sonst > keiner mehr um 20:15 die Glotze einschaltet und den Privatsendern die > Werbeeinnahmen wegbrechen. > > Zusammengefasst ist die Regulierung in Privathaushalten nur mit > erheblichem Aufwand und geringen Auswirkungen möglich! Sehe ich nicht so, man muss mal ein bischen Phantasie haben. > Jeder weiterführende Einschnitt abseits von den Großverbrauchern geht > sofort in den Bereich der Freizeit-/Lebensgestaltung und verursacht > erhebliche Mehrkosten, oder verlangt erheblichen Verzicht vom > Verbraucher. > > Meiner Meinung nach führt das ganze Vorhaben (zumindest mit der jetzigen > Planung) nur zu einer noch stärkeren Willkür bei den Anbietern und > großen Einschnitten im Privatleben. Man sollte nicht vergessen, dass Energie in jedem Fall drastisch teurer wird und man da sowieso drauf reagieren muss. Das hat mit erneuerbaren etc. gar nichts zu tun. Aber die Ölscheichs wollen immer mehr, die Chinesen wollen auch mehr, die Ölvorräte in der Nordsee sind bald alle, Gas aus Russland wird auch nicht mehr billiger werden und unsere Kohlevorräte werden auch nicht mehr. Insgesamt zahlt Deutschland jedes jahr dramatsich mehr für seine Energieimporte. > > Die Großkunden werden ihre Produktionsanlagen sicher nicht anders > betreiben können! Von wegen. Energieersparnis ist in den meisten Betrieben schlicht kein Thema. In den Mittagspausen wird kein Band abgeschaltet, die laufen dann im Leerlauf und verbrauchen weiter Strom. Bei uns laufen nachts die ganzen PC weiter, weil man ja Nachts evtl. ein Softwareupdate draufspielen muss. > > Also würde ich das ganze Vorhaben für mich so zusammenfassen wollen: > > Für die Verbraucher entstehen keine offensichtlichen Vorteile, auf > Versprechen wie "bei niedrigen Preisen werden sie sofort und automatisch > profitieren!" sollte man sich nicht verlassen bzw. damit eine so > drastische Umstellung begründen. > Sämtliche Mehrkosten, von der Errichtung des Systems bis zu den erhöhten > Produktionskosten werden an den Verbraucher weitergegeben werden. > Als Privatverbraucher müsste ich neue Geräte, oder zumindest > irgendwelche Adapter anschaffen, um überhaupt meine Technik an das > System anbinden zu können. Das Problem ist, dass die Energiepreise sowieso steigen. Man sollte solche Dinge nicht mit dem Istzustand vergleichen, sondern mit den Energiepreisen, die man in 10 oder 20 Jahren sonst zahlen müsste. Beispiel: Die Preise für Heizöl haben sich in den letzten 5 Jahren etwa verdoppelt. Das macht für jeden durchaus erhebliche Einschränkungen, meine Nachbarn zahlen jetzt 3000€/Jahr um ihre Häuser zu heizen statt 1500€/Jahr. Bei Benzin sieht es ähnlich aus, überleg mal, was viele Pendler für Einschränkungen haben, weil der Spritpreis so gestiegen ist. Strom ist im Vergleich dank der erneuerbaren fast schon stabil geblieben. Gruss Axel
> Man sollte nicht vergessen, dass Energie in jedem Fall > drastisch teurer wird Man sollte nicht übersehen, daß Energie über die Jahrhunderte immer deutlich billiger wurde, so wie alle Rohstoffe, weil Rationalisierung und bessere Explorations-, Abbau und Gewinnungsmethoden, besserer Aufbereitungsmethoden und insgesamt grössere Mengen, und das Erlernen der Nutzbarmachung von billigeren Alternativen der Menschheit immer grösseren Wohlstand brachte, und es keinen Grund gibt, warum das nicht so weitergehen soll. Kurzfristige Schwankungen geschehen durch Spekulationen, die kein Wunder sind, wenn den Billionen frisch gedruckten Geldes keine Waren gegenüberstehen, und so lange durch hingelogene Bilanzen die Erträge aus Zockerspielchen angeblich viel höher sind als die Erträge aus richtiger Arbeit mit wohlstandsfördernden Produkten. Aber das sind kurze Wirrungen des Kapitalismus, die wieder verschwinden, so bald die nötige Revolution denen die Köpfe abhackt. Früher gab es nur Energie aus Holz das langsam wuchs und mühsam zu schlagen und trocknen war und einen niedrigen Brennwert hatte, höchstens noch unterboten von Tier-Dung, bis man Kohle fand weil die durch ihre höhere Energiegehalt billiger war, dann fand man Öl mit dem man noch billiger heizen konnte, es spricht nichts dagegen, nun die Sonne ohne über den Umweg der wachsendenden Bäume zu nutzen, deren hier eingestrahlte Energie ist satt ausreichend und Milliarden Jahre nachhaltig, nach dem der Versuch mit der Atomkraft in Katastrophen endete. Nur die Idioten die auf die Spielchen der Börsenzocker reinfallen glauben, daß alles immer teurer wird. Dann müsste alle immer ärmer werden und der Wohlstand schon seit Jahrhunderten sinken. Werden sie aber nicht. Der Wohlstand steigt. Statt daß alle Menschen in der Landwirtschaft arbeiten, machen das heute nur noch wenige, eben weil man gelernt hat effektiv anzubauen, und die anderen schaffen neue Produkte oder arbeiten als Künstler oder Frisoere, man hat genug Arbeitskraft übrig um Menschen zum Mond zu schiessen, und man könnte viel Nützliches auf den Weg bringen, wenn nicht die Gier des Kapitalismus wäre, in dem Zockerspielchen mehr "wert" sind als Produktion.
Gut beobachtet. Aber wenn man sich die Entwickung so ansieht: 1. wurde eine Lebensstandardverbesserung hauptsächlich immer durch die Erschließung weiterer quasi kostenloser Energieträger möglich. 2. wird ein immer größerer Teil der Bevölkerung systematisch 'abgeklemmt' vom Zugang zu 'Energie'. Was ist denn dann, wenn China alles Ressourcen ansich gerissen hat?? Genau, es wird im wahrsten Sinne des Wortes düster. Der einzige Hoffnungsschimmer ist die Erhöhung der Effizienz im Leben jedes einzelnen. Zuhause z.B. durch bessere Dämmung, nicht durch ne andere Heizung!!
Die Steuerung über die Frequenz hat einen großen Haken: Die Frequenz muss für das Gesamte Netz (von Spanien bis Polen und ggf. weiter) gleich sein, sonst geht es einfach nicht. Die Frage nach viel oder weniger Angebot beim Strom ist aber etwas lokaler: es kann durch aus in Spanien ein Überangebot da sein, in Polen aber gerade bereits die Spitzenlastreserve anlaufen. Selbst in Deutschland kann der Strom in Norden reichlich sein (weil viel Wind weht) aber im Süden knapp, weil die Sonnte gerade nicht scheint. Die Idee über das Netz den Verbrauchern und den Zählern mitzuteilen wie gerade der aktuelle Strompreis ist, ist schon nicht schlecht. Nur muss das "lokal" möglich sein, halt so weit wie die Netze das Problemlos ausgleichen können - da ist schon England eher etwas zu groß für. Gleich den Verbrauch zu steuern ist eine sehr effektive Alternative zur Speicherung - das wird für einige Großverbraucher auch schon gemacht, muss aber wohl noch mehr kommen. In Zeiten der AKWs ging es halt pauschal über die Zeit als Nachtstrom mit Wind und Somme muss es dann halt flexibler sein. Für eine gute Regelung braucht man da aber auch mehr als den aktuellen Preis - so etwas wie eine grobe Voraussage für die nächsten 12 Stunden wäre schon gut. Zur Übertragung gibt es da schon noch genügend Bandbreite, denn so viele Daten sind das nicht.
Die Frequenz fällt stärker erkennbar ab als man es an der Spannungslage sehen könnte. Das ist das universale Funktionsprinzip, was man z.B. auch bei den Modulationsverfahren bei der Datenübertragung benutzt.
Abdul K. schrieb: > Die Frequenz fällt stärker erkennbar ... und geniale Spekulanten werden das ausnutzen um sie auf 49 Hz zu bringen (damit viel Geld in die Kasse kommt)...
Eine neue Form der Erpressung. Und was solls wenn der Strom mal ausfällt. Einfach davon mal lösen und alles wird gut. Einfach einen 6KW Heizer per DCF77 Takt steuern. Alle mitmachen!!
Anstatt den momentanen Verbrauch ständig zum Lieferanten zu übermitteln, sollte der Lieferant den viel langsamer sich ändernden Strompreis zum Verbraucher übermitteln. Das muß nicht über die Netzfrequenz geschehen, sondern es könnte einen eigenen Datenkanal geben. Die Datenrate wäre viel niedriger, und es gäbe keine Datenschutz-Probleme. Der Stromzähler müsste dann nicht den Strom zählen, sondern den Preis, und bräuchte nur jährlich abgelesen zu werden. Wie der Verbraucher damit umgeht und die Nachfrage dem Angebot anpasst, sollte ihm überlassen werden.
Es gibt auch damit neue Probleme, wie man an der Vorstellung das man grünen Strom zu sich leiten kann, sieht.
Das Instabilitätsproblem sehe ich nicht so gegeben. 1. Könnte man die Anpassung kontinuierlich machen. D.h. nicht bei 50,05Hz voll einschalten sondern z.B. die Leistung durch Phasenabschnitt o.ä. steigern. 2. Könnte man eine zufällige Auszeit nach einem Notaus (<49Hz) vorschreiben. 3. Schafft man es auch heute ganze Stadtteile wieder dazu zu schalten. Wenn bei einem Sprung von 0 auf Überlast nichts schwingt dann besteht viel Hoffnung. 4. die Zeitkonstante der Geräte ist wahrscheinlich bei jedem anders. D.h. jede Regelung greift anders ein. Selbst wenn so gut wie alle Geräte "gleichzeitig" aus- oder an gehen wollen wird sich der Lastsprung durch die unterschiedliche Implementierung oder praktische Einschränkungen sehr stark verwischen. Das kann IMO bis in den Minutenbereich gehen. 5. Man könnte die Vorgaben für alle neuen Geräte (auch in der Industrie! Auch bei über 10GWh Jahresverbrauch!) verpflichtend machen. Wer sich nicht dran hält, muss Strafe zahlen. Diese muss über die Lebenszeit des Gerätes etwas höher sein als der verursachte Sachaden (Schattenkraftwerke) und auch tatsächlich eingefordert werden. Insgesamt finde ich das eine wirklich coole Idee die jetzt sofort umgesetzt werden kann. Wer noch etwas lesen möchte: http://www.energieverbraucher.de/de/Erneuerbare/Erneuerbare/Das-EEG__510/ContentDetail__12961/ http://www.photovoltaik.org/wissen/eeg-umlage-ausnahmen-fuer-energieintensive-betriebe
Sowas wird aus einem einzigen Grund alleine niemals funktionieren. Dieser Grund ist sogar ganz einfach: Kein größerer Stromerzeuger ist an billigen Strompreisen interessiert. Bei einem derartigen Netz wird der Strom eben entsprechend künstlichen verknappt und damit der Preis in die Höhe getrieben. In Kalifornien haben sie das dermaßen stark gemacht, bis es tatsächlich zu Stromausfällen gekommen ist. Eigentlich müßte man die Großkonzerne als Dank für die Strompreise nur durch die Bank weg ärgern: - dicke Ringkerntrafos im Leerlauf am Netz wirken Wunder - alte Leuchtstofflampen ohne Kompensationskondensatoren - Wäsche waschen zur Mittagszeit (Spitzenlaststrom ist teuer)
Ben _ schrieb: > Spitzenlaststrom ist teuer Nicht mehr: http://www.transparency.eex.com/de/ Die Prognose für heute ist wieder spitze, und das im September... Leider weiss ich nicht, ob man das direkte Datum verlinken kann oder nur den aktuellen Verlauf.
Ulrich schrieb: > Die Steuerung über die Frequenz hat einen großen Haken: > > Die Frequenz muss für das Gesamte Netz (von Spanien bis Polen und ggf. > weiter) gleich sein, sonst geht es einfach nicht. Die Frage nach viel > oder weniger Angebot beim Strom ist aber etwas lokaler: es kann durch > aus in Spanien ein Überangebot da sein, in Polen aber gerade bereits die > Spitzenlastreserve anlaufen. > > Selbst in Deutschland kann der Strom in Norden reichlich sein (weil viel > Wind weht) aber im Süden knapp, weil die Sonnte gerade nicht scheint. Genau das. Ben _ schrieb: > Bei einem derartigen Netz wird der > Strom eben entsprechend künstlichen verknappt und damit der Preis in die > Höhe getrieben. In Kalifornien haben sie das dermaßen stark gemacht, bis > es tatsächlich zu Stromausfällen gekommen ist. Siehe auch http://blog.zeit.de/gruenegeschaefte/2012/02/16/gezielte-manipulation-im-strommarkt-gefahrdet-energiewende/
vn nn schrieb: > Siehe auch > http://blog.zeit.de/gruenegeschaefte/2012/02/16/ge... Aber wenns wirklich gekracht hätte, wäre natürlich der Atomausstieg Schuld gewesen...
Der Film ist in D wegen GEMA gesperrt...
Der Song läuft hier schon fast ein Jahr (49 wochen) in der Hitparade zitat :
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2 | Hochgeladen von xXThomasD95Xx am 15.02.2012 |
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4 | Hier eine Übersetzung des österreichischen Hits "Brenna tuats guat" von Hubert von Goisern. |
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6 | Der Song beschäftigt sich mit dem Missbrauch von Lebensmitteln als industrieeller Energieträger und mit allgemeiner Gesellschaftskritik. |
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8 | Wer Verbesserungsvorschläge hat soll diese gerne in den Kommentaren posten ;) |
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10 | Jeder Vers/Jede Zeile ist mit einem "|" von der Übersetzung getrennt |
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15 | wo is da ploaz | Wo ist der Ort, |
16 | wo da deife seine kinda kriagt? | wo der Teufel seine Kinder kriegt? |
17 | wo is da ploaz | Wo ist der Ort, |
18 | wo ois z'samm rennt? | an dem alles zusammen kommt? |
19 | wo is des feia? | Wo ist das Feuer? |
20 | hey wo geht 'n grad a blitz nieda? | Wo schlägt denn da ein Blitz ein? |
21 | wo is 'n de hüttn oda stoadl der brennt? | Wo ist denn die Hütte oder die Scheune die brennt? |
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23 | hamma pech oda an lauf | Ob wir Pech oder eine Glückssträhne haben, |
24 | foi´n ma um oder auf | ob wir hin- oder auffallen, |
25 | samma dünn oder dick | od wir dünn oder dick sind, |
26 | hamma an reim oder glück | haben wir Glück. |
27 | teil ma aus, schenka ma ein | Ob wir austeilen oder einschenken, |
28 | doan ma uns obi oder g'frein | ob wir uns beklagen oder freuen, |
29 | war'n ma christ hätt ma gwisst | wären wir Christen, hätten wir gewusst, |
30 | wo da deife baut den mist! | wo der Teufel den ganzen Mist baut! |
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32 | jeder woass, dass des | Jeder weiß, dass das |
33 | goid ned auf da wiesen woachst | Geld nicht auf der Wiese wächst |
34 | und essen kann ma's a ned | und essen kann man es auch nicht |
35 | aber brenna tat's guat! | aber es würde gut brennen! |
36 | aber hoazen doan ma woazn | Nur wir heizen nun mal mit Weizen, |
37 | und de ruam und mitm kuggaruz | mit Rüben und mit Mais |
38 | und wenn ma lang so weida hoazen | und wenn wir lange so weiter heizen |
39 | brennt da huat! | brennt der Hut! [heißt soviel wie: "dann läuft alles aus dem Ruder"] |
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41 | wo is des goid | Wo ist das Geld, |
42 | des was überoi foid? | das überall fehlt? |
43 | ja hod denn koana an genierer | Schämt sich denn keiner |
44 | wieso kemman oiweil de viara | und warum treten immer die in den Vordergrund, |
45 | de liagn, de de wahrheit verbiag'n? | die lügen und die Wahrheit verbiegen? |
46 | und wenns ned kriagn was woin |Und wenn die nicht bekommen, was sie wollen |
47 | dann werd's hoid g'stoin, | dann wird es einfach gestohlen, |
48 | he de soi da deife hoin! | die soll der Teufel holen! |
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50 | wo is da ploaz | Wo ist der Ort, |
51 | wo da deife seine | an dem der Teufel seine |
52 | kinda kriagt, | Kinder bekommt, |
53 | wo ois z'sammrennt? | wo alles zusammenkommt? |
54 | wo isdes feia? | Wo ist das Feuer? |
55 | he wo geht´n doa da blitz nieda? | Wo schlägt der Blitz ein? |
56 | wo isn de hütt´n | Wo ist denn die Hütte |
57 | oda stoadl der brennt? | oder sie Scheune die brennt? |
58 | |
59 | jeder woass, dass des | Jeder weiß, dass das |
60 | goid ned auf da wiesen woachst | Geld nicht auf der Wiese wächst |
61 | und essen kann ma's a ned | und essen kann man es auch nicht |
62 | aber brenna tat's guat! | aber es würde gut brennen! |
63 | aber hoazen doan ma woazn | Nur wir heizen nun mal mit Weizen, |
64 | und de ruam und mitm kuggaruz | mit Rüben und mit Mais |
65 | und wenn ma lang so weida hoazen | und wenn wir lange so weiter heizen |
66 | brennt da huat! | brennt der Hut! (3x) |
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68 | Kategorie: |
69 | Musik |
70 | |
71 | Lizenz: |
72 | Standard-YouTube-Lizenz |
Uhu Uhuhu schrieb: > Der Film ist in D wegen GEMA gesperrt... "Brenna tuats guat" gibts bei YT mehrmals...
Was wir mal wieder brauchen ist so ein richtiger weltweiter Börsencrash wie damals zwischen den Weltkriegen. Heute sind 10 Millionen Euro eine unvorstellbar große Menge Geld - zumindest für den Normaldenkenden. Wenn aber ein Brötchen eine Million Euro kostet, dann sind 10 Millionen Euro nur noch ein kleiner Korb Brötchen... Diejenigen, die heute nichts haben, haben dann immer noch nichts - für die ändert sich wenig, aber die ganzen Aasgeier und Heuschrecken werden das nicht so lange durchhalten, wie die, die's gewöhnt sind.
Ohne den ganzen Thread gelesen zu haben: Das Einprogrammieren "fester" Frequenzen zur Zu- und Abschaltung kann zu massiven Problemen im Netz führen. Bestes (und aktuelles) Beispiel dafür ist das sog. 50,2-Hz-Problem der Solarwechselrichter-Branche. Kurz: Bis vor Kurzem war gefordert, dass sich Solarwechselrichter vom Netz trennen, wenn die Frequenz 50,2 Hz übersteigt. http://www.solarwirtschaft.de/nachruestung.html Zitat von http://www.iwes.fraunhofer.de/de/publikationen0/uebersicht/publikationen_veroeffentlichungengesamt/2011/massnahmen_zur_vermeidungvongrossflaechigennetzausfaellenab-scha.html: "Eine konkrete Gefährdungssituation würde dagegen bereits heute eine großräumige Störung im Verbundnetz darstellen. In einem solchen Fall würde die Netzfrequenz aufgrund eines Überangebots an elektrischer Energie in denjenigen Netzregionen ansteigen, die vor dem Eintritt der Störung elektrische Energie in andere Netzregionen exportiert haben. Beispiel hierfür sind die europaweite Verbundnetzstörung im Jahr 2006 und der Blackout in Italien im Jahr 2003. In beiden Fällen lag Deutschland in einer der exportierenden Netzregionen, in der die Frequenz über den Wert von 50,2 Hz anstieg. Das europäische Verbundnetz ist allerdings nur für einen schlagartigen Ausfall von 3.000 MW Erzeugungsleistung ausgelegt. Würden vergleichbare Störungen mit der heute installierten PV-Leistung an sonnigen Tagen während hoher Einspeisung aus PV-Anlagen aufgetreten, würde die von den betroffenen PV-Anlagen zu diesem Zeitpunkt eingespeiste Leistung verloren gehen. Bereits heute übersteigt die durch PV-Anlagen in Deutschland eingespeiste Leistung an sonnigen Tagen den Wert von 3.000 MW um ein Mehrfaches (s.o.). In der Folge würde es dann mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem großräumigen Ausfall der Elektrizitätsversorgung in den durch dieses Phänomen betroffenen Teilen Europas kommen." Das IMHO einzig wirklich Interessante an dieser Geschichte ist leider, dass solche absolut blödsinnigen Regelungen (Komplettes Abschalten ALLER einspeisenden Geräte bei fester Frequenzgrenze) anstandslos sämtliche Normengremien zu passieren scheinen...
Ben _ schrieb: > Diejenigen, die heute nichts haben, haben dann immer noch nichts Ja. > die ganzen Aasgeier und Heuschrecken werden das nicht so lange > durchhalten, wie die, die's gewöhnt sind. Wohl kaum. Die haben ihre Schäfchen längst ins Trockene gebracht und krisensicher angelegt. Grundbesitz und Produktionsmittel sind auch während und nach der Krise nicht weniger wert, eher mehr. Momentan werden bspw. in großem Stil Nutzflächen und ganze Agrarbetriebe von Anlegern aufgekauft, die mit Landwirtschaft überhaupt nichts zu tun haben. Für den Staat ein wahrer Geldsegen, denn die BVVG,... http://www.bvvg.de/ ...eine nach der Wende zur Verwaltung der volkseigenen Agrarflächen vom Bundesfinanzministerium gegründete Gesellschaft, darf rücksichtslos zu Höchstpreisen verkaufen. Den Bauern werden die Pachtverträge nicht verlängert, sie müssen also ihre Ackerflächen zu Mondpreisen kaufen oder aufgeben. Scheiße schwimmt oben, das ist so und das bleibt so.
Ulrich schrieb: > Die Frequenz muss für das Gesamte Netz (von Spanien bis Polen und ggf. > weiter) gleich sein, sonst geht es einfach nicht. Die Frage nach viel > oder weniger Angebot beim Strom ist aber etwas lokaler: es kann durch > aus in Spanien ein Überangebot da sein, in Polen aber gerade bereits die > Spitzenlastreserve anlaufen. Dann sollte man nicht die Frequenz, sondern die Phasenlage auswerten: Dort wo Überangebot ist, müsst die Phase ja voraus, dort wo hohe Last ist nacheilen. Benötigt natürlich einen zweiten Kommunikationskanal, der sehr genau zeitsynchron läuft. Und - tamtamtamtam - den gibt es jetzt: Galileo! Naja, irgendwann so in 20 Jahren wird das ja wohl mal laufen...
Patrick N. schrieb: > Kurz: Bis vor Kurzem war gefordert, dass sich Solarwechselrichter vom > Netz trennen, wenn die Frequenz 50,2 Hz übersteigt. Grundsätzlich auch durchaus sinnvoll, läuft bei großen Kraftwerken nicht anders, die werden bei verlassen des Toleranzbereiches auch komplett herutergefahren. Blöderweise hat man halt vergessen, eine verpflichtende Möglichkeit der Leistungsfernsteuerung vorzuschreiben, wodurch ein sinnvolles Leistungsmanagement nicht gerade einfacher wurde. Mittlerweile sind Rundsteuerempfänger bei Anlagen > 30kWp vorgeschrieben.
vn nn schrieb: > Mittlerweile sind Rundsteuerempfänger bei Anlagen > 30kWp > vorgeschrieben. Au ja, noch mehr Rundsteuersignale auf dem Netz. Da freuen sich die Dimmer wieder... Von den Verbrauchern PFC fordern, damit sie selbst das Netz verseuchen können.
Na bei 50,2Hz ist das Netz irgendwo sowieso schon schwer angeschlagen. Ich finde es ist wichtig auszuwerten wie schnell diese 0,2Hz-Abweichung entstanden ist, wenn das innerhalb weniger Sekunden passiert muß schnell gehandelt werden und da ist der Abwurf von 3.000MW durchaus anzuraten. Passiert das aber sehr langsam oder ist das Netz dabei, sich bei diesem Wert wieder zu stabilisieren, dann sollte man auf einen schlagartigen großen Lastabwurf verzichten. Größere Kraftwerke reagieren sowieso schon früher und reduzieren ihre Leistung mit ein paar Prozent pro Minute. Zur Not kann man zum schnellen Abfangen auch Pumpspeicherkraftwerke in den Pumpbetrieb schalten. Moderne Pumpspeicherkraftwerke sind sowieso das beste Mittel zur schnellen Netzstabilisierung, weil sie von Stillstand bis Vollast nur wenige Minuten brauchen. Bei synchronisierten (frei drehenden) Turbinen sogar nur 20 Sekunden.
So ganz verstehe ich das Problem nicht! Bei Schaltnetzteilen verlangt man auch eine Stabilitätsbetrachtung. Dafür gibts die passenden Tools. Warum sollte das in einem Verbundnetz nicht auch möglich sein. Klar, es ist kompliziert, aber ich finde durchaus machbar. Millionen von PCs wechseln ständig den Zustand in einem sagen wir mal überkritischen Zeitgeschehen. Die Netzteile schaffen das auch und sind aus Fernost!
Welches Problem verstehst Du nicht? Wenn viele Menschen viele Geräte zu unterschiedlichen Zeiten (wie's ihnen eben gerade passt) verwenden gleicht sich das alles über einen größeren Raum betrachtet einigermaßen aus und es gibt keine sprunghaften Lastsprünge mehr. Die Leistung ändert sich langsam über den Tag hinweg und das Kraftwerksmanagement kann dem folgen. Aber was passiert wohl wenn sagen wir 20 Millionen Haushalte auf die Sekunde genau gleichzeitig 10..15kW an Herd, Staubsauger, Heizlüfter oder Föhn einschalten?
naja ... aus Erfahrung sagt mir mein Stammhirn, derlei Überlegungen werden nicht zur Freude des Verbrauchers betrieben. Da werden n paar kluge Leute irgendwo mit dem Rechenschieber sitzen und ermitteln wie denn so im täglichen Verlauf der Verbrauch an elektrischer Energie in Privathaushalten so ist, dann nimmt man die Spitzenzeiten und legt dort die Hochpreisphase rein zur Gewinnmaximierung. zwischen 11:30 und 14:00 wird gekocht, zwischen 6:00 und 8:00 geduscht, 20:00 - 22:00 wird ferngesehen. Ist in etwa so wie die "Superangebote" der Mobilfunkbetreiber, mit denen sie einen penetrieren und mit denen man dann richtig Geld sparen kann. gut, man könnte ja nachts um 0:00 kochen und zwischen 9:00 bis 11:00 duschen, Tagesschau gibts aus der Mediathek nachts um 2:00, weil "da kann man richtig Sparen!", dafür ist der Tag und der Biorhythmus dann im Arsch und man darf mit den Hühnern in die Koje, damit man die Nachtschicht durchsteht. Die Umrüstung der Infrastruktur, den Verwaltungsapparat etc. bekommt man dann auch gleich noch mit drauf gedrückt, super Idee, klasse.
Patrick N. schrieb: > Das IMHO einzig wirklich Interessante an dieser Geschichte ist leider, > dass solche absolut blödsinnigen Regelungen (Komplettes Abschalten ALLER > einspeisenden Geräte bei fester Frequenzgrenze) anstandslos sämtliche > Normengremien zu passieren scheinen... hmmm ... ja, klar kann man Frequenzen messen, aber wenn ich mir anschau wie breit handelsübliche Quarze streuen, die dann wieder die Taktquelle für den µC im Wechselrichter darstellen bezweifle ich, dass die dann alle geschlossen bei exakt 50,2 abschalten. Ein paar werden 1/100 Hz früher aussteigen, andere wieder 1/100 Hz später. So in der Art einer Glockenkurve, oder?
Fhutdhb Ufzjjuz schrieb: > naja ... aus Erfahrung sagt mir mein Stammhirn, derlei Überlegungen > werden nicht zur Freude des Verbrauchers betrieben. > > Da werden n paar kluge Leute irgendwo mit dem Rechenschieber sitzen und > ermitteln wie denn so im täglichen Verlauf der Verbrauch an elektrischer > Energie in Privathaushalten so ist, dann nimmt man die Spitzenzeiten und > legt dort die Hochpreisphase rein zur Gewinnmaximierung. > > zwischen 11:30 und 14:00 wird gekocht, zwischen 6:00 und 8:00 geduscht, > 20:00 - 22:00 wird ferngesehen. > Die Umrüstung der Infrastruktur, den Verwaltungsapparat etc. bekommt man > dann auch gleich noch mit drauf gedrückt, super Idee, klasse. Das wird auch kommen. Die Armen werden auch hier wieder benachteiligt. Die dürfen dann eben nicht zu den 'sozialen Vorzugszeiten' leben. Der neue Spruch ist dann "Zeig mir dein Lastprofil oder sage mir wann du Essen tust, und ich weiß wieviel Kapital dir zur Verfügung steht". Die Zeit wird also auch kapitalisiert. Umweltmäßig finde ich es gut, aber die soziale Komponente ist krass. Aktuell soll bei 600.000 Menschen der Strom aus sein!
Ben _ schrieb: > Was wir mal wieder brauchen ist so ein richtiger weltweiter Börsencrash > wie damals zwischen den Weltkriegen. Heute sind 10 Millionen Euro eine > unvorstellbar große Menge Geld - zumindest für den Normaldenkenden. Wenn > aber ein Brötchen eine Million Euro kostet, dann sind 10 Millionen Euro > nur noch ein kleiner Korb Brötchen... Diejenigen, die heute nichts > haben, haben dann immer noch nichts - für die ändert sich wenig, aber > die ganzen Aasgeier und Heuschrecken werden das nicht so lange > durchhalten, wie die, die's gewöhnt sind. Weltkriegen??? hast Du einen an der Waffel Dir derlei Szenario zu wünschen? Oh, der Crash wird kommen, derzeit wird Zeit erkauft, aber ich bete (und geh sonst nicht zur Kirche etc.) das die Begleiterscheinungen der letzten Crashs nicht eintreten! Eventuell hat die Menschheit ja was dazu gelernt seitdem, aber viel Hoffnung hab ich da nicht.
Abdul K. schrieb: > Das wird auch kommen. Die Armen werden auch hier wieder benachteiligt. naja, wobei arm dann wieder so eine Definitionssache ist. Wird derzeit wieder inflationär verwendet der Begriff. In unseren Landen wird auch auf sehr hohem Niveau gejammert ist so meine Einschätzung.
Jemand, bei dem der geliebte Strom auf einmal aus ist, würde ich schon als arm im Sinne der BRD bezeichnen. Klar, für den Großteil der Weltbevölkerung ist das schlicht irrelevant. Man kann damit auch leben lernen, sollte es allerdings z.B. nicht gerade beim Jugendamt erwähnen...
Fhutdhb Ufzjjuz schrieb: > Da werden n paar kluge Leute irgendwo mit dem Rechenschieber sitzen und > ermitteln wie denn so im täglichen Verlauf der Verbrauch an elektrischer > Energie in Privathaushalten so ist, dann nimmt man die Spitzenzeiten und > legt dort die Hochpreisphase rein zur Gewinnmaximierung. > > zwischen 11:30 und 14:00 wird gekocht, zwischen 6:00 und 8:00 geduscht, > 20:00 - 22:00 wird ferngesehen. Soll sich "Angebot und Nachfrage" nennen.
> Weltkriegen??? hast Du einen an der Waffel Dir derlei Szenario zu > wünschen? Wo hab ich das geschrieben? Da bist wohl eher Du derjenige mit der Sch**ße im Hirn, daß Du mir sowas unterstellst. Übrigens glaube ich den Energiekonzernen schon, daß Spitzenlaststrom wirklich etwas teurer ist. Die Kraftwerke, die diesen erzeugen können, laufen mitunter nur Minuten am Tag und haben daher nur wenig Zeit, in der sie Einnahmen erwirtschaften können. Das meiste davon dürften Pumpspeicherkraftwerke übernehmen, die nachts sogar Strom verbrauchen (der bezahlt werden muß) und diesen wegen der Verluste auch nicht zu 100% wieder abgeben können. Ich hätte auch kein Problem damit, meine Waschmaschine um 22 Uhr zu starten oder erst 22 Uhr zu duschen, wenn sich das in irgendeiner Form rechnen würde. Allerdings beträgt die Differenz zwischen Normal- und Nachtstromtarif hier weniger als einen Cent - da müßte ich ein Badehaus mit angeschlossener Großwaschküche betreiben, um auch nur den Unterschied in der Grundgebühr wieder raus zu haben. Merke daran: Solange die Großkonzerne mit ihrem Monopol oder Pseudo-Monopol (wo ist da für den Verbraucher eigentlich der fühlbare Unterschied?!) nicht zerschlagen und die Transportnetze von den Stromerzeugern getrennt sind, sind wir als Verbraucher sowieso alle in den A*sch gekniffen.
Ben _ schrieb: > Übrigens glaube ich den Energiekonzernen schon, daß Spitzenlaststrom > wirklich etwas teurer ist. Die Kraftwerke, die diesen erzeugen können, > laufen mitunter nur Minuten am Tag und haben daher nur wenig Zeit, in > der sie Einnahmen erwirtschaften können. Das meiste davon dürften > Pumpspeicherkraftwerke übernehmen, die nachts sogar Strom verbrauchen > (der bezahlt werden muß) und diesen wegen der Verluste auch nicht zu > 100% wieder abgeben können. Nebenbei ist beispielsweise der Verschleiß eines Gasturbinenkraftwerkes beim Hochfahren ein vielfaches des Dauerbetriebes.
Fhutdhb Ufzjjuz schrieb: > Patrick N. schrieb: >> Das IMHO einzig wirklich Interessante an dieser Geschichte ist leider, >> dass solche absolut blödsinnigen Regelungen (Komplettes Abschalten ALLER >> einspeisenden Geräte bei fester Frequenzgrenze) anstandslos sämtliche >> Normengremien zu passieren scheinen... > > hmmm ... ja, klar kann man Frequenzen messen, aber wenn ich mir anschau > wie breit handelsübliche Quarze streuen, die dann wieder die Taktquelle > für den µC im Wechselrichter darstellen bezweifle ich, dass die dann > alle geschlossen bei exakt 50,2 abschalten. Ein paar werden 1/100 Hz > früher aussteigen, andere wieder 1/100 Hz später. So in der Art einer > Glockenkurve, oder? Wie breit streuen die denn? So Quarze haben üblicherweise eine Genauigkeit von 100ppm. das sind 100*10^-6, bzw. 10^-4. Also ein Zehntausendstel. Ob der Wechselrichter jetzt bei 50,2 oder 50,20001 abschaltet, ist doch Wumpe.
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