Forum: Haus & Smart Home Normen; Vorschriften bzg. Dimmer


von Reto B. (schnuber)


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Hallo Zusammen
Ich entwickle gerade einen Dimmer (230V/50Hz/500VA), welcher ich 
allenfalls vermarkten möchte. Kann mir jemand sagen, welche Normen, 
Gesetze und Vorschriften (Schweiz) ich dazu lesen sollte.
Mir ist beispielsweise nicht klar, ob eine Schmelzsicherung im Dimmer 
zwingend vorgeschrieben ist, oder ob man auch andere Methoden zur 
thermischen Absicherung vorkehren kann.

Vielen Dank
schnuber

von Sauger (Gast)


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Nabend,

Du kannst tun was Du verantworten kannst. Es gibt keine Gesetze nur 
Empfehlungen. Hier in DE sind diese die VDE.

MfG

von Reto B. (schnuber)


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Ist das in der Schweiz auch so? Dann könnte ich z.B statt eine 
Schmelzsicherung einen temp sensor einsetzen, welcher bei Überhitzung 
per Steuersignal abschaltet?
gruss

von Dimmer (Gast)


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schau mal in aktuelle Gira/Jung/... Dimmer. Da sind auch keine 
Schmelzsicherungen mehr drin. Ist irgendwas selbstrückstellendes/PTC? 
o.ä. Das funktioniert. Hab ich schon getestet ;-)

von Robert L. (lrlr)


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aber "CE" Zeichen ist IMHO schon vorgeschrieben..
(also dass man es andruckt..)

von Oliver S. (phetty)


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Dein Entwicklungseifer in allen Ehren, aber Dimmer sind ja wirklich mehr 
als genug am Markt verfügbar. Ob das ein Erfolg wird?

von Jey Cee (Gast)


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Ich weiss jetzt nicht wie es in der Schweiz mit dem in Verkehrbringen 
aussieht. In Deutschland ist es so das derjenige der etwas Verkauft 
dafür sorge zu tragen hat das es den Normen und Gesetzen entspricht. 
Wenn das nicht der fall ist und es passiert etwas haftet der in 
Verkehrbringer.

CE zeichen ist nicht vorgeschrieben und sagt auch nicht viel über die 
Sicherheit oder irgendetwas anderes aus, da es im regelfall nicht 
nachgeprüft wird.

Was ich dir sicher sagen kann ist das es eine Europäische Norm für 
ortsfeste Installationen gibt, DIN EN 60669-1. Das war die die ich auf 
die schnelle gefunden hab, kann sein das es noch eine spezielle für 
Dimmer gibt.

Wenn es interessiert: Ich arbeite in einem Prüfhaus und hab daher nen 
recht guten einblick in die Thematik Normen und Produktsicherheit.

von MaWin (Gast)


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> Du kannst tun was Du verantworten kannst. Es gibt keine Gesetze nur
> Empfehlungen. Hier in DE sind diese die VDE

Natürlich gibt es die, an die EN hat man sich zu halten,
die CE ist gesetzlicher Zwang.

Für Phasenanschnittdimmer heisst das:
Nur für Beleuchtung, nicht für Heizung zulässig (und nur für
Beleuchtung bis zu einer gewissen Leistung).

Die Sicherung ist da drin, damit bei Defekt der Lampe (Lichtbogen
des verdampfenden Wolframs) der satte Kurzschluss nicht den TRIAC
zerstört, denn die Haussicherung kommt für den TRIAC zu spät.

Das schöne an der Sicherung ist, daß damit auch Leiterbahnen etc.
für den kleineren Strom auslegbar sind.

Die Temperatur gilt bei Vollast, also dem normalen Betriebszustand,
und darf die Bemessungstemperatur der Bauteile nicht überschreiten,
beispielsweise eines Trafos.

Aber exakt die Norm für Dimmer hab ich nicht zur Hand, EN 60950
und EN 55022 werden nötig sein.

von Robert L. (lrlr)


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>Die Temperatur gilt bei Vollast

ist für einen Dimmer nicht 25% oder 75% last ein größeres problem ?
(kenn mich nicht aus mit dimmer, könnt ich mir aber vorstellen)

von Sauger (Gast)


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Mahlzeit,

MaWin schrieb:
> Natürlich gibt es die, an die EN hat man sich zu halten,
> die CE ist gesetzlicher Zwang.

nein, EN, VDE sind Empfehlungen, kein Gesetz. CE kann man sich selber 
basteln, wenn man das Gerät für konform hält.

http://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung

Mfg

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Hallo!

VDE sind keine Gesetze, das ist richtig. Aber nur Empfehlungen stimmt 
auch nicht ganz. Sie werden gern als die anerkannten Regeln der Technik 
bezeichnet. Natürlich fragt man sich, von wem denn anerkannt, aber im 
Falle eines Falles wird ein Sachverständiger immer nach diesem Regelwerk 
entscheiden. Und in jedem Größeren Auftrag über Elektroinstallation 
stehts auch drin, Installation gemäß VDE. Es bringt also gar nix, lange 
zu disskutieren, ob die VDE nun ein Gesetz sind, oder nicht, wenn du 
irgendwas verkaufen willst, was im öffentlichen Stromnetz angeschlossen 
ist kommst du um VDE und EN nicht herum. Und schließlich gibt sowas auch 
nicht elektrotechnisch bewanderten Kunden ein gewisses Gefühl der 
Sicherheit, wenn man sich auf solche doch recht bekannten Normen berufen 
kann.


MfG Dennis

von MaWin (Gast)


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> nein, EN, VDE sind Empfehlungen, kein Gesetz. CE kann man
> sich selber basteln, wenn man das Gerät für konform hält.

Falsch.

CE ist Gesetz.

Es zwingt dich, die relevanten EN einzuhalten.

Sicher musst du dazu nicht nachmessen wenn du glaubst daß es auch so 
passt, aber wenn es nicht passt, gibt es Ärger.

Beispiel maximale Breite von Fahrzeugen:

http://www.ford-st-forum.com/forum/archive/index.php/t-12981.html?s=0337b3eade83205aec74253733efd35a

Da hilft es nichts, daß du "dachtest" dein Auto wäre nicht so breit.

von Robert L. (lrlr)


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der focus: Breite:   1823 mm

das gibts ja nicht (hätte ich nicht gedacht)

das ist ja so breit wie ein A4

von Reto B. (schnuber)


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Vielen Dank für die vielen Antworten. das hat mich echt etwas 
weitergebracht.
Hier noch eine Bemerkung:
Ich würde eben sehr gerne auf eine Schmelzsicherung verzichten um damit 
den Wartungsaufwand für den Enverbraucher zu minimieren.
Gruss

von Sender (Gast)


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Reto B. schrieb:
> Ich würde eben sehr gerne auf eine Schmelzsicherung verzichten um damit
> den Wartungsaufwand für den Enverbraucher zu minimieren.

Ist das wirklich der Grund?

Wenn Dein Dimmer richtig funktioniert, dann kommt die Sicherung bei 
ordnungsgemäßen Gebrauch nie.
Somit hat der Kunde nix von einem fehlenden Schutz.
Und wenn dann doch mal was durchdreht, dann brennt dem Verbraucher die 
Bude nicht ab, dann macht er gerne eine neue Sicherung rein.

Was willst Du überhaupt dimmen mit 500W?
Leuchtmittel wohl eher nicht.

gruß

von Reto B. (schnuber)


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doch schon leuchtmittel, der Dimmer ist für 200W dimensioniert.
Nun ob die Schmelzsicherung auslöst hängt nicht davon ab, ob mein Dimmer 
richtig funktioniert, sondern hauptsächlich ob die Last in Ordnung ist 
bzw. richtig dimensioniert ist.

Klar will ich nicht, das beim Verbraucher die Bude abbrennt. Ich bin 
gerade am überlegen, ob es eine gleich sichere/zuverlässige Lösung gibt 
wie die Schmelzsicherung, aber eben ohne den Wartungsaufwand. Ich denke 
da an ein Steuersignale welches durch einen PTC Wid. geschaltet wird.

von MaWin (Gast)


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Wie bereits geschrieben kann auch eine passend dimensionierte Glühlampe 
so durchbrennen, daß ein hoher Kurzschlusstrom fliesst (der sogar die 
Haussicherung raushaut).

Da geht garantiert dein TRIAC kaputt, es sei denn, du hast eine extra 
Sicherung eingebaut, die ein kleineres Schmelzintegral hat als dein 
TRIAC. Da du den den TRIAC nicht abschalten kannst, wenn der Strom zu 
hoch wird, sondern er den Rest der Halbwelle durchhalten muß, kannst du 
auch keine elektronische Abschaltung bauen wie bei 
Phasenabschnittdimmern.

Nach eventuell jeder durchbrennenden Glühbirne auch den Dimmer 
austauschen zu müssen, weil der Hersteller sich eine Sicherung gespart 
hat, wird den Kunden nicht erfreuen.

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