Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DS18S20 im Ölbad


von Toni Dittmann (Gast)


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Hallo,

ich möchte für meine alte Kawasaki einen Öltemperaturanzeige bauen.
Vorgestellt hatte ich mir, dass ich ein kleines Loch in die 
Ölablassschraube bohre, einen DS18S20 dadurch stecke und das ganze mit 
z.Bsp. Atmosit vergieße/abdichte.

Meine Frage ist jetzt ob der Ds18S20 dann noch genau messen kann oder 
schaden nimmt, wenn er in einer "Hülle" aus Dichtmasse ist. Er würde 
aber so direkt im zu messenden Medium baden.
Habt ihr vielleicht dießbezüglich schon Erfahrungen?

Vielen Dank
Toni

von Michael (Gast)


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Wenn schon fummeln dann bohr doch ein Sackloch und steck den Sensor da 
rein und vergiess das Loch, so schwimmt der Sensor nicht direkt in der 
dreckigen und heissen Suppe.

von Toni D. (tonidittmann)


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Hallo Michael,

Die Idee hatte ich auch schon. Aber ich war mir nicht sicher ob mir das 
nicht zu träge ist von der Temperatur Übertragung.

Gruß Toni

von Karl H. (kbuchegg)


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Wie genau brauchst du es denn?
Und wie schlimm ist es tatsächlich, wenn in der Aufwärmphase die 
Temperatur um geschätzte 5 Grad hinterherhinkt? Ganz abgesehen davon, 
dass in der Anfangsphase nicht 'das Öl' eine bestimmte Temperatur haben 
wird, sondern sich einzelne Teile des Ölvorrates unterschiedlich schnell 
aufwärmen werden. D.h. 'das Öl' hat keine einheitliche Temperatur.

Bis jetzt ist es offenbar ohne Temperaturanzeige gegangen. Mehr als 'Öl 
kalt', 'Ol warm' 'Ol heiss' braucht man doch sowieso nicht.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Hm, ich halte es für komplett entbehrlich.
4 bis 5km sachte warmfahren, dann ist alles im grünen Bereich. Und wenn 
es mal richtig heiss draussen ist, dann eben keine längeren 
Vollgasattacken.
Wenn doch eine Anzeige: nimm einen Sensor, der dafür gemacht wurde
z.B. 
http://www.louis.de/_200acc5dcdb035cda0f694a7d6a8b5c4f9/index.php?topic=artnr_gr&article_context=detail&grwgr=480&wgr=544&list_total=3&anzeige=0&artnr_gr=10034662

von Toni D. (tonidittmann)


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Hallo,

Naja also entbehrlich ist es schon. Brauchen tut so etwas eigentlich im 
normal Bereich keiner.
Aber ich habe einfach Interesse soetwas zu bauen. Allein dafür möchte 
ich das machen.
Ich finde es schon interesannt zu wissen wie schnell die alte Dame warm 
wird. Gerade die Aufwärmphase ist da ja das spannende, daher wollte es 
möglichst direkt machen.

Klar, fertig kaufen ist einfach, dass macht dann aber nicht soviel Spaß. 
Kann mit ja auch direkt ein (meist hässliches) neues Motorrad kaufen, da 
ist das schon drin....

Außerdem finde ich die Bus-Technik einfach interesanntes als einen 
thermo-widerstand.
Ist für mich auch ein nettes Lernprojekt.

Gruß Toni

von Marco K. (morpheus133)


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Hi,
ich habe das selbe vor und bin am überlegen ob es nicht Sinn macht, sich 
eine Stelle am Motor/Ölwanne zu suchen und dort mit Gewinde einen der 
obigen Sensoren zu verbauen. Um einen direkteren Messpunkt zur 
"heissesten" Stelle zu haben.
Generell reicht zwar eine Anzeige Kalt - Warm - Heiss, aber wir sind 
hier ja zum Basteln und lernen :)

Habe nur im Moment sehr wenig Zeit.

Wie willst du die Sensoren denn Auswerten ?

von pauli (Gast)


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Bohr dir doch ein Loch in die Ölablasschraube, in der du den Sensor 
vergiesst. Vorher etas Wärmeleitpaste rein. Eine Passende Schraube gibt 
es vllt. sogar aus Kupfer, glaube das schon bei einem PKW gesehen zu 
haben.

Grüsse

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Naja, ne Temperaturanzeige mit DS1820 interessehalbe kann man auch für 
andere Sachen bauen :-)
Unterschätz nicht die Vibrationen am Motor, die machen über kurz oder 
lang den Beinchen des Sensor den Garaus. Also samt Anschlusskabel 
vergiessen.
Wenn du trotzdem unbedingt willst: kauf dir so einen Sensor wie oben 
angegeben, räum den aus und pack den DS1820 da rein.

Auch nicht zu unterschätzen: gerade ältere Mopeds sauen elektrisch ganz 
schön rum, sowohl auf der Versorgung als auch Abstrahlung der 
Zündanlage. Da musst du dir schon Gedanken machen, wie das ganze 
EMV-fest zu machen ist. So einfach wie auf dem Schreibtisch wird das 
nicht.

Bleibt die Anzeige selbst: auch nicht so einfach, das wetterfest, 
optisch und ergonomisch ansprechend hinzubekommen.

von pauli (Gast)


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von Toni D. (tonidittmann)


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Hallo,

danke pauli für die Links, das ist echt hilfreich!

H.joachim Seifert schrieb:
> Auch nicht zu unterschätzen: gerade ältere Mopeds sauen elektrisch ganz
> schön rum, sowohl auf der Versorgung als auch Abstrahlung der
> Zündanlage. Da musst du dir schon Gedanken machen, wie das ganze
> EMV-fest zu machen ist. So einfach wie auf dem Schreibtisch wird das
> nicht.

Das stimmt. Also die Zündanlage ist ja vorschritsgemäß mit 5kOhm 
entstört. Aber da wird trotzdem noch genug umherschwirren. Das Kabel von 
dem Sensor den "pauli" schrieb ist ja schonmal entstört/geschirmt. Ein 
Anfang.

H.joachim Seifert schrieb:
> Bleibt die Anzeige selbst: auch nicht so einfach, das wetterfest,
> optisch und ergonomisch ansprechend hinzubekommen.

Da hab ich es recht einfach. Auf der Suche nach neuen Trends anfang der 
80er, ist man auf "rechteckig" gestoßen. Somit ist alles (Scheinwerfer, 
Rücklicht, Blinker und sogar Tachoeinheit) rechteckig. Somit kann ich 
auch Standartgehäuse verwenden. Wetterfest sollte dann nicht so 
schwierig werden.

Zeus Mclane schrieb:
> Wie willst du die Sensoren denn Auswerten ?

Ich habe mir ein 128x64er GLCD Display vorgestellt mit Uhrzeit, 
Außentemperatur und Öltemperatur.
Die 1-Wire Sensoren kann man ja mit minimalen Schaltungsaufwand 
anschließen und per Software auswerten.

H.joachim Seifert schrieb:
> Naja, ne Temperaturanzeige mit DS1820 interessehalbe kann man auch für
> andere Sachen bauen :-)

Klar, aber ist doch toll 2 Hobbys zu verbinden. :-)

Gruß Toni

von MaWin (Gast)


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Das Plastikgehäuse so eines DS18S20 ist NICHT dicht,
weder gegen Wasser noch gegen Öl, und davor warnt sogar
der Hersteller.

Der DS18S20 sollte in ein Rohr oder ähnlich abschirmendes
aber wärmeleitendes Material und dadrin dann vergossen werden
oder mit Sand verfüllt werden. Bewährt haben sich verchromte
Kappen auf dem Druckknopf von Kugelschreibern,
die dann ihrerseits dicht durchgeführt werden müssen
(z.B. auf eine Mutter verlötet werden die eingeschraubt wird).

von Timm T. (Gast)


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Wie warm kann denn das Öl werden, könnte der DS eventuell überfordert 
sein?

Ein 10k NTC tuts auch, der wird dann über die ADCs eingelesen und man 
kann Störsignale direkt im µC filtern.

von Krapao (Gast)


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Die Ölablassschraube schwächen wäre mir zu heiss. Und die Zuleitung vom 
Motorradboden um den heissen Motor rum bis zur Auswerteeinheit... Ich 
würde eher an den Deckel des Öleinfüllstutzens gehen. Dort setzen ja 
auch die nicht-elektronische Ölthermometer an.

von Toni D. (tonidittmann)


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Hallo,

Timm Thaler schrieb:
> Wie warm kann denn das Öl werden, könnte der DS eventuell überfordert
> sein?

also laut DB kann der DS18s20 bis 125°C heißer sollte mein Öl auch nicht 
werden, denke ich zumindest.

Krapao schrieb:
> Die Ölablassschraube schwächen wäre mir zu heiss. Und die Zuleitung vom
> Motorradboden um den heissen Motor rum bis zur Auswerteeinheit... Ich
> würde eher an den Deckel des Öleinfüllstutzens gehen.

Also wenn ich die Einschraub Sensoren wie aus dem Link nehme, dann kann 
ich ja z.B. einfach ein 10er Gewinde reinschneiden und mit Locite 
einkleben. Das löst sich garantiert nicht mehr.

Gruß Toni

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