Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie richtig auf Notstromversorgung umschalten?


von Michael M. (eos400dman)


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Schonen Abend allerseits,

Es geht um folgendes: Eine landwirtschaftliche Halle soll, für den Fall 
eins Netzausfalls mittel eines Notstromaggregates mit Strom versorgt 
werden.
Das umschalten soll Manuelle erfolgen.
Jetzt habe ich hier mal zwei fragen an euch.
1. Reicht es aus einfach mit einem entsprechenden Wechselschalter (also 
L und N) von Netz auf das Aggregat zu wechseln? Oder muss ich noch etwas 
weiteres Beachten?
2. Wie binde ich das Aggregat am besten in das Stromnetz der Halle eine, 
ohne es fest anzuklemmen? Kann ich einfach am Sicherungskasten eine 
Leitung mit Schuko-Stecker anbringen welcher dann eingesteckt wird, oder 
ist das nicht zulässig.

Gruß Michael

von Stadtwirt (Gast)


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Um was für ne Leistung geht es denn? Eine Phase oder 3-Phasig?

Wenn Du da z.B. kräftige Ventilatoren für Belüftung oder Heizlampen für 
Jungtiere drin hast kann das schon einiges an Leistung werden und über 
das, was mit ner normalen "Steckdose" so zu machen ist hinausgehen.

Wie lang soll ein Ausfall überbrückt werden können? Das ist wichtig für 
die Auswahl des Aggregats - die Baumarktteile gehen unter dauernder 
Volllast im Bereich von 1-2 Tagen kaputt.

Das einfach so per Steckdose umzustecken wird nicht zulässig sein weil 
Du schon allein von ner Festinstallation in der Halle nicht wieder auf 
ne Steckdose gehen darfst.

Ich würde nen professionelles Notstromaggregat mit integrierter Batterie 
nehmen. Die haben dann normal auch nen automatischen Umschalter mit 
drin. Das ganze dann zum festen Einbau, durchgeführt von nem Elektriker.

von Michael M. (eos400dman)


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Danke für deine Antwort.
Leistungsmäßig nicht besonders viel, es geht hauptsächlich um die 
Beleuchtung. Alles auf einer Phase.

Das Notstromaggregat ist schon vorhanden, nur soll jetzt halt auch noch 
die Beleuchtung mit versorgt.

Gruß Michael

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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mit einem ordinären Selbstmordkabel ist alles kein Problem...:-)

von Knecht (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> mit einem ordinären Selbstmordkabel ist alles kein Problem...:-)

scheint so zu sein, dass dafür die Magd ran muss:

Michael Mayer schrieb:
> Das umschalten soll Manuelle erfolgen.

Er selbst will das nicht manuell machen.

von karadur (Gast)


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Hallo


häng die Lampen an einen Stecker den du wahlweise ans Netz oder an den 
Generator stecken kannst.

von Erich (Gast)


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Ja,  karadur   hat Recht !

KEINE feste Verbindung (über Umschaalter etc.) machen.

Sondern:
Stromkreis zu den Lampen an zugänglicher Stelle über Komination aus Dose 
(von 230V~ Netz) und Stecker (zu den Lampen) führen.
Das kann dann im Bedarfsfall leicht ausgesteckt werden, und über eine 
Verlängerung führt man die Spannung vom Notstromaggregat ran.

Bei Schweineställen dasselbe Prinzip auch für die Zuleitung zu den 
Lüftern (bzw. dem/den Steuerkästen der Lüfter).

Wem Schuko Dose/Stecker zu schwach vorkommt bzgl. Stromauslegung, der 
kann ja die "blaue Cekon" CEE nehmen (Pollin 550345 und 550343), oder 
die roten 3-phasigen gehen natürlich auch.


Vorteilhaft wäre auch eine automatische Notleuchte, wie z.B. Pollin 
531051.
Auch an die Wand dübeln, den normale (Taschen-) Lampen sind in der 
Landwirtschaft entweder nicht auffindbar oder leer im Bedarfsfall.

Gruss

von oszi40 (Gast)


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Michael Mayer schrieb:
> Leistungsmäßig nicht besonders viel, es geht hauptsächlich um die
> Beleuchtung. Alles auf einer Phase.

Ein paar in in den LS-Lampen verbaute Phasenkorrekturkondensatoren 
könnten evtl. einen höheren Einschaltstrom als erwatet erfordern. Ein 
rechtzeitiger Test zu einer günstigen Zeit könnte wertvolle 
Betriebs-Erfahrungen bringen BEVOR der Enstfall eintritt. Evtl. ist es 
einfacher ein paar geeignete Notlampen für diesen Zweck vorzusehen?

von Andrew T. (marsufant)


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Michael Mayer schrieb:
> Schonen Abend allerseits,
>
> Es geht um folgendes: Eine landwirtschaftliche Halle soll, für den Fall
> eins Netzausfalls mittel eines Notstromaggregates mit Strom versorgt
> werden.
> Das umschalten soll Manuelle erfolgen.
> Jetzt habe ich hier mal zwei fragen an euch.
> 1. Reicht es aus einfach mit einem entsprechenden Wechselschalter (also
> L und N) von Netz auf das Aggregat zu wechseln? Oder muss ich noch etwas
> weiteres Beachten?

RCD für das Aggregat und Erdung des Aggregates (separat, mind. 10mm2)


> 2. Wie binde ich das Aggregat am besten in das Stromnetz der Halle eine,
> ohne es fest anzuklemmen?

Umschalter allpolig (hier also 2 polig) und sog. Gerätestecker an die 
Wand dübeln. Das ist eine erprobte solide zugelassene Lösung.


>  Kann ich einfach am Sicherungskasten eine
> Leitung mit Schuko-Stecker anbringen welcher dann eingesteckt wird, oder
> ist das nicht zulässig.

Spricht technisch nix gegen, solange Du ebenfalls den 2 poligen 
Umschalter mit in den Kasten baust.
Und die Leitung zugentlastest.
Womit der Unterschied zur Gerätesteckdose (s.o.) was den Aufwand angeht 
marginal wird.

Die akkugestützte automatische Notbeleuchtung im Bereich des Kastens 
(oben von Erich erwähnt) ist sinnvoll. CEAG/Cooper hat sowas im 
Programm.

von Christoph (Gast)


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Das Thema interessiert mich auch schon seit längerem. Woher weiß ich bei 
einem normalen Generator mit Invertertechnik, wo N und L sind? Kann man 
das mit einem Duspol bestimmen?

Meine Idee war folgende:
Im Fall eines Stromausfalles die Vorsicherungen vom Haus raus zu 
schrauben und auf eine Phase und N den Generator zu legen.
Bzw. was ist mit der Erdung? Generator mittels Staberder erden oder mit 
an die Hauserdung anklemmen?

Habe diesbezüglich auch schon mit einem Elektromeister gesprochen und 
das entsprechende VDE Dokument dazu gelesen. Aber schlauer bin ich aber 
auch nicht geworden.

von Kein Name (Gast)


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Beim Generator einfach auf blaue und schwarze Litze achten.

Statt VDE lesen für 50-100 Euro einen Netz-Notstrom Umschalter kaufen. 
Kommt mit Zertifikat und Schaltplan.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Christoph schrieb:
> Meine Idee war folgende:
> Im Fall eines Stromausfalles die Vorsicherungen vom Haus raus zu
> schrauben und auf eine Phase und N den Generator zu legen.

Nein, das ist weder zulässig noch ratsam, da nicht sichergestellt ist, 
dass die Vorsicherungen wirklich herausgeschraubt sind. Der Ärger könnte 
nämlich richtig groß werden, wenn eine Rückspeisung ins Stromnetz 
erfolgt und der Techniker des EVU bei der Reparatur plötzlich tot 
umkippt.

Und wenn die Netzspannung plötzlich zurückkehrt, gibt es einen 
ordentlichen Knall, falls Stromnetz und Generator zufällig genau 
gegenphasig laufen sollten.

Der saubere und zulässige Weg besteht darin, einen entsprechenden 
Umschalter zu kaufen. Auf Grund der potentiell gegenläufigen Phase muss 
selbiger nämlich für die doppelte Netzspannung, d.h. 460V, ausgelegt 
sein.

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