Hallo, eine (bis jetzt) theoretische Frage zum Platinenlayout eines Datenbusses: 32 Datenleitungen + Steuersignale (Clock, R/W etc.) mit 40 MHz Übertragungsrate. Drei bis vier Busteilnehmer, alle über Steckverbinder (irgendwas nach DIN 41612) auf einer gemeinsamen Backplane, maximale Leiterbahnlänge so ca. 25 cm denke ich. Kann man sowas noch zuverlässig ohne Massefläche unter allen Signalen realisieren? Ich würde gerne um die Extrakosten rumkommen, alles als 4-Layer machen zu müssen. Zusatzfrage: Gibt es irgendeine Faustregel für Steckverbinder à la einmal Masse/Vcc pro x/y Signale?
@ Michael (Gast) >Datenbusses: 32 Datenleitungen + Steuersignale (Clock, R/W etc.) mit 40 >MHz Übertragungsrate. Drei bis vier Busteilnehmer, alle über >Steckverbinder (irgendwas nach DIN 41612) auf einer gemeinsamen >Backplane, maximale Leiterbahnlänge so ca. 25 cm denke ich. >Kann man sowas noch zuverlässig ohne Massefläche unter allen Signalen >realisieren? Das würde ich lassen. Man kann es VIELLEICHT mit Knoff Hoff und strategisch günstig platzierten Masseleitungen schaffen, sagen wir alle 4 Signale eine Masseleitung, aber es bleibt ein Workaround mit viel Risiko. > Ich würde gerne um die Extrakosten rumkommen, alles als > 4-Layer machen zu müssen. Naja, theoretisch reichen doch 2, Unten Masse, oben die Signale. Da es eh ein Bus ist, sollte sich da wenig kreuzen. Ein paar wenige Sachen kann man dann auch nach unten legen, wenn man dabei die Massefläche möglichst wenig zerstückelt. >Zusatzfrage: Gibt es irgendeine Faustregel für Steckverbinder à la >einmal Masse/Vcc pro x/y Signale? Siehe Wellenwiderstand. 1:4 bis 1:10 in etwa.
Michael schrieb: > maximale Leiterbahnlänge so ca. 25 cm > mit 40 > MHz Übertragungsrate. Du sagst gar nicht welche Treiber du verwendest differentiell/bipolar/CMOS welche Anstiegszeit. Bei 40 MHz und nicht differentiellem Design impliziert dies Treiberanstiegszeiten die aus deiner 25 cm Leiterbahnlänge schon fast einen Lambda/4 Koppler machen. Das heißt daß du zwischen den Leitungen generell noch eine Schirmleitung mit GND brauchst. (am Anfang und Ende sowie alle paar cm gegen Masse durchkontaktiert). Wenn nur 2 Steckerreihen des Steckers mit Signalen belegt sind kann es mit viel Aufwand eventuell auch 2-lagig gehen. Ich würde für jedes Signal das gleichzeitig schalten kann (32 Bit Datenbus) auch einen GND-Pin im Stecker (benachbart) vorhalten. Der VME-Bus mit seinen 7 Masseleitungen schafft ohne spezielle geschirmte Stecker auch nur 16 MHz gerade mal so.
Anja schrieb: > Du sagst gar nicht welche Treiber du verwendest > differentiell/bipolar/CMOS welche Anstiegszeit. In der Tat, weil ich das selbst noch gar nicht weiß/festgelegt habe. Gedacht war entweder bipolar oder CMOS (von differenziell habe ich noch weniger Ahnung als von Bussen :)), aber die Auswahl der möglichen Bustreiber ist immer noch ganz schön groß, sowohl aus den normalen Logikserien als auch spezielle Bustreiber (74ABT oder FCT z.b.) und das ganze dann auch noch mit verschiedenen Spannungspegeln. Quelle und Ziel selbst sind jedenfalls 3,3V-CMOS. Falk Brunner schrieb: > Naja, theoretisch reichen doch 2, Unten Masse, oben die Signale. Da es > eh ein Bus ist, sollte sich da wenig kreuzen. Ich hab's zwar nicht explizit erwähnt, aber ich mache natürlich nicht mehrere separate Module, wenn da nur der Bus drauf wäre. Sprich, da wird es noch ein paar mehr Bauteile und Leiterbahnen geben, so dass es zweilagig nur zu mehr oder weniger stark zerstückelten Masseflächen reichen würde. Falk Brunner schrieb: > aber es bleibt ein Workaround mit viel Risiko. Naja, wenn's muss dann muss es halt. Nicht funktionieren ist noch teuer als ML :) Trotzdem Danke für die hilfreichen Tipps. Nebenfrage: Was ist eigentlich von Dioden-Terminierungsnetzwerken wie z.B. SN74F1056 zu halten (allgemein, nicht nur bezogen auf mein Busproblem)? Die Wiki-Seite hier kennt nur die verschiedenen Widerstandsterminierungen.
Wenn du nach PCI suchst, findest du sicher viele Informationen zu diesem Thema. Z.B: Backplane Layout, Connector Spezifikation, Addincard Layout usw usw.
Michael schrieb: > so dass es > zweilagig nur zu mehr oder weniger stark zerstückelten Masseflächen > reichen würde. also mit 2 Lagen keine Chance, da Du keine Möglichkeit für Schirmleitungen hast. Michael schrieb: > Was ist eigentlich von Dioden-Terminierungsnetzwerken wie > z.B. SN74F1056 zu halten Wenn du mehrere Busteilnehmer oder wechselnde Datenrichtung hast: gar nichts. Die Teile sind nur dafür geeignet Überschwinger am Leitungsende (und nur dort) zu beseitigen. In Leitungsmitte und am Leitungsanfang wird das ganze schlimmer. Außerdem fließen sehr starke Ströme die wiederum Übersprechen begünstigen. Michael schrieb: > Die Wiki-Seite hier kennt nur die verschiedenen > Widerstandsterminierungen. mit gutem Grund. Gruß Anja
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