Forum: Platinen passive Frequenzweiche Designrules


von Tim (Gast)


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Hallo,

ich muss für eine 2/1-Wege Box eine passive Frequenzweiche layouten.
Das layout steht schon.
Allerdings weiß ich nicht, ob man das so lassen kann!

Hab mal ein Bild angehängt! Wäre nett, wenn mir das jemand kurz absegnen 
könnte.

Außerdem hab ich noch eine Frage, wie es mit der Kupferbeschichtung 
aussieht. Über die Weiche werden maximal 200 Watt RMS laufen.
Reichen in meinem Fall dann noch 35µm Cu-Auflage oder sollte ich hier 
schon zu 70µm greifen?
Es wird auch noch lötstoplaminat von www.octamex.de aufgebracht!


Vielen Dank euch schonmal!


Gruß Tim

von voodoofrei (Gast)


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Tim schrieb:
> Allerdings weiß ich nicht, ob man das so lassen kann!

Ich würde es ändern - die Spulenanordnung ist schlecht!

http://www.sup-audio.com/assets/applets/coils.pdf

von Wolfgang (Gast)


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Warum machst du deine Leiterbahnen so lang. Durch 90°-Drehung von L1 
kannst du mehr als 80% sparen, so dass entsprechend weniger 
Verlustleistung auftritt.
Die induktive Kopplung durch die Anordnung L1-L2 ist ungünstig. R1 und 
L2 sind nur halb angeschlossen (Schaltplan?).

von Tim (Gast)


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Hallo,

danke erstmal für eure Antworten. Bin - wie man merkt - noch recht 
unerfahren im Platinen layouten. Weshalb ich auch lieber nochmal 
nachgefragt habe!

Mit der 90 grad Drehung von L1, hast du recht. Stimmt, werde ich ändern.

was du mit R1 und L1 sind nur halb angeschlossen meinst, verstehe ich 
leider nicht.
Wäre nett, wenn du es noch mal kurz erklären könntest

Schaltplan hab ich mal angehängt!


Wie müsste ich denn die Anordnung von L1/L2 machen? Wollte die Platine 
nicht zu groß werden lassen. Im Link von voodofrei sind 20cm angegeben?!
Wie hält die Industrie so etwas ein?


Gruß Tim

von voodoofrei (Gast)


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Verwende Anordnung #6

von Tim (Gast)


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leider, sind die Spulen nicht sonderlich vorteilhaft für diese Art der 
Montage.

Wie groß sollte eurer Meinung/Erfahrung nach der Abstand sein? Ich 
meine, 20cm kann man ja so gut wie nicht einhalten..

Gruß Tim

von voodoofrei (Gast)


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Tim schrieb:
> leider, sind die Spulen nicht sonderlich vorteilhaft für diese Art der
> Montage.

Kabelbinder rein und durch zwei Löcher in der Platine.

Etwa so:

http://h-audio.de/shop/catalog/product_info.php?products_id=1197

von Jerry (Gast)


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Tim schrieb:
> Wie groß sollte eurer Meinung/Erfahrung nach der Abstand sein? Ich
> meine, 20cm kann man ja so gut wie nicht einhalten..

Dann nimm Anordnung #7. Warum denkst du, dass der Abstand in Anordnung 
#6 20cm beträgt?

von voodoofrei (Gast)


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Sch..... auf die 20cm !!!Man sollte einfach nur vermeiden die beiden 
Spulen direkt nebeneinander zu platzieren, da man eine Frequenzweiche 
bauen will und keinen Trafo! ;)

Wie stark die Kopplung ist, hängt auch von der Spule selbst ab - die 
Kopplung verringert sich aber drastisch mit dem Abstand!

von Tim (Gast)


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So, hab mich eben nochmal hingesetzt.

Rausgekommen ist eine 175x125mm Platine. Gibts bei reichelt fertig zu 
kaufen - also kein Problem..
Ist die Anordnung nun in Ordnung, oder sind die Spulen noch immer zu nah 
bei aneinander?


Nun noch die Frage, ob 35µ CU-Auflage ausreichend sind?
Wie gesagt es werden max. 200 Watt RMS drüber laufen.
Die meiste Leistung geht dabei natürlich über L1 auf die beiden SUB´s.
Der Hochtöner wird max. 30 Watt ziehen!


Ich wollte der ganzen Sache gerne noch Lötstopplaminat verpassen.
Reichen 35µm in diesem Fall aus? - hat das Laminat überhaupt einfluss 
darauf?

Wie bewertet ihr das Layout allgemein? Mich würde mal eure Meinung 
interessiern - möchte ja schließlich dazu lernen :=)


Gruß Tim

von AbstandIstNichtAlles (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Wie stark die Kopplung ist, hängt auch von der Spule selbst ab - die
> Kopplung verringert sich aber drastisch mit dem Abstand!

... und mit der Orientierung der Kerne. Wenn das Magnetfeld der einen 
Spule senkrcht zu dem der anderen ist, passiert da auch nicht viel.

von gordon51freeman (Gast)


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Wenn du wissen willst, ob die Leiterbahnen genug breit sind, wäre es 
nicht schlecht, ein paar Masse anzugeben!

Da rauszulesen aus den Randkoordinaten ist gar nicht so leicht :P

Lötstopplaminat hat keine Auswirkungen auf die (elektrische) 
Belastbarkeit der Leiterbahnen.

Gruss
Gordon

von Tim (Gast)


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Stimmt, hab ich garnicht dran gedacht! :D

Hier die breite der Bahnen:
Die dünnste leiterbahn ist ca. 8,2mm breit.


Wie sieht es ansonsten mit der Anordnung der Spulen aus? kann ich die so 
lassen? :)


Gruß Tim

von Tim (Gast)


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Hallo,

ich will nicht unhöflich rüberkommen oder ungeduldig wirken. Mir ist 
auch klar, dass ihr alle arbeiten müsst!
Aber wollte die Platine am Wochenende ätzen.
Darum, push ich einfach nochmal nach oben!


Also, sind diese Punkte akzeptabel:
- Spulen-Anordnung
- Leiterbahnbreite 8,2mm (dünnste)
- CU-Auflage 35µ
- lötstoplaminat

Leistung wie gesagt max. 200W RMS und die sind eher Peak.
Wird sich hauptsächlich im Bereich um die 150-160W RMS bewegen.


Vielen Dank!
Gruß Tim

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Ich wollte der ganzen Sache gerne noch Lötstopplaminat verpassen.

Welchen Zweck soll das bei so einer einfachen Platine erfüllen?

Lötstopp benutzt man vor allem, um Kurzschlüsse durch Zinnbrücken
bei schmalen Strukturen zu verhindern.  Das hier ist doch aber alles
so grobschlächtig, dass diese Gefahr nicht da ist.

Tim schrieb:
> Leistung wie gesagt max. 200W RMS und die sind eher Peak.
> Wird sich hauptsächlich im Bereich um die 150-160W RMS bewegen.

Was für Musik hörst du denn so?  Wenn man nicht mit einem Sinuston
testet, sollte die mittlere Leistung bei Musik drastisch unter der
Spitzenleistung liegen.

Du hast natürlich vergessen, den Lastwiderstand anzugeben.  Nehmen
wir an, die Last ist 2 Ω (2 x 4 Ω parallel), dann fließen bei 200 W
nach

10 A.  Deine Leiterbahn ist 10 mm breit und vielleicht 150 mm lang.
Das macht ungefähr 7,2 mΩ für die Leitbahn, oder 720 mW Verlust-
leistung.  Das wird ein wenig warm, aber nicht kritisch.

von Tim (Gast)


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Danke für die Antwort!

Lötstopplaminat will ich hauptsächlich aufbringen, um die Platine vor 
"Umwelteinflüssen" zu schützen.
Die Box wird mit Sicherheit auch mal im Regen stehen und hundertpro 
dicht wird die Sache sowieso nie.
Darum Lötstopplack


Zur Impedanz:
Die beträgt 4 Ohm.
gehört wird eigentlich alles - also lieber auf Nummer sicher gehen..
Verstärker wird aber auch gebrückt angeschlossen - ändert das was?


Gruß Tim

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Lötstopplaminat will ich hauptsächlich aufbringen, um die Platine vor
> "Umwelteinflüssen" zu schützen.
> Die Box wird mit Sicherheit auch mal im Regen stehen und hundertpro
> dicht wird die Sache sowieso nie.

Der Lötstopp hilft da nichts.  Was wichtiger ist ist, dass du alle
Flussmittelreste entfernst.  Das Zeug lässt ganz schnell das Kupfer
korrodieren, wenn Feuchtigkeit dazu kommt — auch solches unter dem
Lötstopplack.

Wenn du willst, kannst du nach dem Löten und dem Entfernen des
Flussmittels nochmal alles mit einem Klarlack einsprühen.  Das hilft
noch eher als der Lötstopp, denn davon werden eben insbesondere auch
die Lötstellen selbst abgedeckt.

von Tim (Gast)


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Hab noch so ein Spray von Kontakt Chemie. Dann werde ich eben das 
nehmen, wenn das Lötstoplaminat garnicht so viele Vorteile bringt!
Dann spare ich mir das Geld lieber!

Wie sieht es ansonsten mit dem Layout aus? Ist das so in Ordnung, wenn 
ich das auf eine 35µ Platine ätze?


Gruß Tim

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Wie sieht es ansonsten mit dem Layout aus?

So viel kann man ja dabei nicht falsch machen. ;-)  Den wesentlichen
Fehler (magnetische Kopplung beider Spulen) hast du ja zumindest
reduziert, wenngleich es halt nach wie vor sinnvoll wäre, die
magnetischen Achsen 90° gegeneinander zu versetzen, statt die
Spulen einfach nur auseinander zu rücken.  Vorschläge, wie man das
machen kann, hast du ja bereits erhalten.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tim schrieb:

> Wie sieht es ansonsten mit dem Layout aus? Ist das so in Ordnung, wenn
> ich das auf eine 35µ Platine ätze?

Ich sehe da immer noch etliche Bauelemente, die mit einem Bein in der 
Luft hängen (C1, R2, L2). Ist da noch eine Massefläche auf der Platine, 
die du uns nicht zeigst?

Normalerweise versucht man, möglichst viel Kupfer auf der Platine zu 
lassen. Das spart nicht nur Ätzmittel, sondern verringert auch den 
Widerstand von Leiterbahnen bzw. der Massefläche.

Du solltest also mal die Massefläche mit einem realistischen 
Isolationsabstand (bei einem derart groben Design vielleicht 1mm) mit 
einzeichnen und die effektive Breite der Massebahnen und der 
Leiterbahnen vergleichen. Dann die Breite der Leiterbahnen entsprechend 
vergrößern oder verringern, daß sie etwa gleich breit sind wie die 
Masseführung.

Da 200W Musik so ca. 20W RMS entsprechen, sind 35µ vollkommen 
ausreichend.


XL

von uwegw (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Ich sehe da immer noch etliche Bauelemente, die mit einem Bein in der
> Luft hängen (C1, R2, L2). Ist da noch eine Massefläche auf der Platine,
> die du uns nicht zeigst?

Falls das der Fall wäre, also die Platine doppelseitig ist: Das geht 
auch einseitig, wo doch noch so viel Platz frei ist!

von Tim (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:

> Ich sehe da immer noch etliche Bauelemente, die mit einem Bein in der
> Luft hängen (C1, R2, L2). Ist da noch eine Massefläche auf der Platine,
> die du uns nicht zeigst?

Da ist natürlich eine Massefläche. Also eine Lautsprecher-Minus-Fläche.
Die Bauteile C1, R2, L2 einschließlich der Anschlußklemmen, die 
scheinbar nicht angeschlossen sind, gehen genau auf diese (grüne) 
Massefläche!

Ist leider ein einheits-grün. Muss zugeben, erkennt man wirklich nicht 
so gut!
Ist halt die Auto-Masse in Sprint-Layout!
Den Abstand vergrößer ich auch noch! Min. 1mm, eher 1.5. Schirmung 
spielt hier ja keine Rolle.

Was die 90 Grad Drehung der magnetischen achsen angeht. Die Spulen sind 
für stehende Montage gebaut, die Anschlüsse recht kurz und starr
Außerdem könnte ich sie dann so gut wie nicht auf der Platine 
befestigen.


> Da 200W Musik so ca. 20W RMS entsprechen, sind 35µ vollkommen
> ausreichend.
Sind aber 200W RMS! - KEINE Musikleistung!
Reichen dann 35µ noch aus?

Ich hänge das neue Layout einfach mal an. Die abstände der Leiterbahnen 
zur Automasse sind nun deutlich größer.

Ich hoffe, man erkennt das Layout nun besser.

Schönen Fußballabend euch!


Gruß Tim

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Sind aber 200W RMS! - KEINE Musikleistung!

Was heißt das, dass er in den Spitzen 1 kW macht?

> Die Spulen sind
> für stehende Montage gebaut, die Anschlüsse recht kurz und starr

Draht anlöten.

> Außerdem könnte ich sie dann so gut wie nicht auf der Platine
> befestigen.

Wurde doch oben schon geschrieben: zwei Montagelöcher durch die
Platine und einen Kabelbinder drum.

von Tim (Gast)


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Hallo,

also, die Lautsprecher halten alle zusammen max. 200 Watt RMS aus.

>Wurde doch oben schon geschrieben: zwei Montagelöcher durch die
>Platine und einen Kabelbinder drum.

Ich finde das sieht halt nicht sonderlich schön aus - gerade mit dem 
dranlöten von Draht..
Ist es denn wirklich so enorm wichtig? Ich hab schon ganz andere Weichen 
gesehen, wo es auch ausgezeichnet funktioniert.
Der Abstand beträgt derzeit übrigens ca. 6cm


Gruß Tim

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:

> also, die Lautsprecher halten alle zusammen max. 200 Watt RMS aus.

Was pulvert der Verstärker von sich?

> Ich finde das sieht halt nicht sonderlich schön aus - gerade mit dem
> dranlöten von Draht..

Ich dachte nicht, dass die Frequenzweiche ein Ausstellungsstück
werden soll.  Ich nahm an, dass sie am Ende in einer Lautsprecherbox
verschwindet, wo sie den Rest ihres Lebens ohnehin keiner mehr sieht.

Funktionalität ist allemal wichtiger als Schönheit.

von Platinenbastler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wurde doch oben schon geschrieben: zwei Montagelöcher durch die
> Platine und einen Kabelbinder drum.

- Man kann zusätzlich noch etwas Heißkleber verwenden, damit sich nix 
"wund scheuern" kann und die Spule sich gleichmäßig auf die Platine 
stützt.

- Die Leiterbahnen könnten noch viel breiter sein - das verringert den 
Widerstand und vergrößert die Kühlfläche. 45°-Winkel sind wegen der 
besseren Stromverteilung rechten Winkeln vorzuziehen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tim schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>
>> Ich sehe da immer noch etliche Bauelemente, die mit einem Bein in der
>> Luft hängen (C1, R2, L2). Ist da noch eine Massefläche auf der Platine,
>> die du uns nicht zeigst?
>
> Da ist natürlich eine Massefläche.

Aha. Dann ergibt das schon eher einen Sinn.

>> Da 200W Musik so ca. 20W RMS entsprechen, sind 35µ vollkommen
>> ausreichend.

> Sind aber 200W RMS! - KEINE Musikleistung!
> Reichen dann 35µ noch aus?

200W an 4 Ohm entsprechen ca. 7A effektiv. Laut diesem Artikel: 
Leiterbahnbreite erwärmt sich ein Leiterzug von 5mm Breite bei 7A 
und 35µ Kupferauflage um 10K gegenüber der Umgebung. Deine Leiterzüge 
sind breiter.

Kritisch sind ohnehin nur die Leitungen am Eingang und am Baß. Der 
Hochtöner wird nicht mehr als 10-20% der Leistung sehen.

Was ich noch ändern würde: die Anschlüsse für die zwei Baßlautsprecher 
um 90° drehen. Das spart zwei Knicke im Leiterzug und erlaubt dadurch 
auch breitere Leiterbahnen (und Masseflächen). Dann wie gesagt die 
Leiterbahnen soweit verbreitern, bis sie ca. gleich breit sind wie die 
zugehörigen Massenflächen.

Persönlich finde ich auch abgerundete Ecken und 45° Winkel schöner, aber 
in dieser Anwendung ist das egal.


XL

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Mein Senf:
Die Massefläche ist hier nur wichtig um die Ätzlösung zu schonen. Wenn 
du sie drin lässt, würde ich da mehr Clearance vorsehen.
Leiterbahnen breiter machen ist (obwohl unnötig) ja kein Ding.
Die Sache mit den 45° Winkeln ist völlig Wumpe und nur optisch relevant.

Ansonsten im Anhang 2x2 Weichen, die ich mir für meine Scimitars* 
hergestellt habe.

EDIT: Die Weiche ist auf zwei Platinen aufgeteilt, pro Lautsprecher. Und 
werden räumlich voneinander montiert. Hinter jedem der beiden Chassis 
kommt eine Weiche.

Nach dem Löten habe ich die Platine noch etwas gereinigt und auf der 
Leiterbahnseite mit Plastikspray eingesprüht, damit sich da kein 
Grünspan bildet.

* http://attlid.eu/p_scimitar.html

von Tim (Gast)


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Hallo,

vielen Dank für die große Hilfe und Beteiligung!
Ich versuche mal auf alles gesagte einzugehen.


Jörg Wunsch schrieb:
>Was pulvert der Verstärker von sich?

Der Verstärker bringt ca. 260 Watt RMS an 4 Ohm gebrückt bzw. 1 mal um 
die 80 Watt pro Kanal.
Die Lautsprecher sind für hohe Pegel ausgelegt; die Leistung sollte 
dicke genügen. Für anständig druck - gerade im freien - wird über kurz 
oder lang ohnehin noch ein aktiver Subwoofer dazu kommen!


>Funktionalität ist allemal wichtiger als Schönheit.
Da hast du recht!
Also, L2 wird nun mit Kabelbindern waagerecht auf der Platine montiert!
Dazu hab ich allerdings noch eine Frage:
Kann ich den angelöteten Draht auch durch die Spule fädeln, dass der 
Anschluss auf der anderen Seite ist?
Wäre für die Montage und Leiterbahnbreite günstiger.


Was die 90 Gradwinkel angeht: Das habe ich gemacht, weil ich es bei 
gewerblich verkauften Weichen auch gesehen habe.
Evtl. änder ich es am Ende noch.
Aber wie ich sehe, ist das sowieso ein umstrittenes Thema...die einen 
sagen man braucht es, manche sagen es ist überflüssig und nur optisch 
ansprechend..


Reichen die 35µ denn sicher? Wie gesagt, die Laustsprecher ziehen alle 
zusammen 200 Watt RMS - das ist aber sicher auch nur ein Spitzen und 
kein Dauerwert!
Ich kann es natürlich auch auf 70µ ätzen. Die Kosten sind ja nur minimal 
größer.
Allerdings müsste ich mir hier das Platinenmaß extra zuschneiden.

Alex Schwencke schrieb:
>Was ich noch ändern würde: die Anschlüsse für die zwei Baßlautsprecher
um 90° drehen

Das ist auch so eine Sache. Muss ich schauen, ob ich dann noch 
vernünftig an die Anschlüsse rankomme!


Gruß Tim

von Wolfgang (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Persönlich finde ich auch abgerundete Ecken und 45° Winkel schöner, aber
> in dieser Anwendung ist das egal.

Das hat nichts mit Schönheit zu tun.
Auf Grund der elektrischen Feldverteilung fließt der Strom beim 
90°-Knick fast nur an der Innenecke, d.h. der äußere Teil trägt kaum zur 
Leitfähigkeit bei. Dadurch entsteht innen an der 90°-Ecke eine Zone 
besonders hoher Belastung. Wenn man sich Sorgen um die 
Strombelastbarkeit macht, sollte man die Leiterbahnen schon so legen, 
dass die Stromdichte überall halbwegs gleich ist.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Persönlich finde ich auch abgerundete Ecken und 45° Winkel schöner, aber
>> in dieser Anwendung ist das egal.
>
> Das hat nichts mit Schönheit zu tun.
> Auf Grund der elektrischen Feldverteilung fließt der Strom beim
> 90°-Knick fast nur an der Innenecke, d.h. der äußere Teil trägt kaum zur
> Leitfähigkeit bei. Dadurch entsteht innen an der 90°-Ecke eine Zone
> besonders hoher Belastung. Wenn man sich Sorgen um die
> Strombelastbarkeit macht, sollte man die Leiterbahnen schon so legen,
> dass die Stromdichte überall halbwegs gleich ist.

Och nö, nicht schon wieder dieses Thema!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Dazu hab ich allerdings noch eine Frage:
> Kann ich den angelöteten Draht auch durch die Spule fädeln, dass der
> Anschluss auf der anderen Seite ist?

Ja.  Das ist zwar im ungünstigen Fall eine Halbe Windung weniger
(wenn man sie entgegen dem Wicklungssinn der restlichen Spule
durchfädelt), aber das macht bei der Windungszahl dieser Spule
nichts aus.

> Reichen die 35µ denn sicher?

Ja.

> Wie gesagt, die Laustsprecher ziehen alle
> zusammen 200 Watt RMS - das ist aber sicher auch nur ein Spitzen und
> kein Dauerwert!

Nein, die "ziehen" nichts, zumindest nichts, was nicht der Verstärker
hergeben würde.

Axel schrieb dir doch schon, dass du mit einer Temperaturüberhöhung
von vielleicht 10 K rechnen musst.  Nicht der Rede wert.

von Wolfgang (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Och nö, nicht schon wieder dieses Thema!

Starkes Argument ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Och nö, nicht schon wieder dieses Thema!
>
> Starkes Argument ...

Wo ist denn deine mathematische Beschreibung, die das von dir
behauptete Phänomen untermauert?  Oder alternativ, ein Simulations-
modell dafür und die entsprechenden Ergebnisse?

von Tim (Gast)


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Hallo,

ich hoffe ich hab hier keine zu große Diskussion losgetreten.
Aber das bestätigt ja meine Annahme, dass es ein recht umstrittenes 
Thema ist..
Bei meiner google Suche habe ich für beides jedenfals gute Argumente 
gefunden - wobei auch hier gilt, dass kein Argument falsch ist, solange 
man es richtig verkauft!
Aber ich will mich da auch nict weiter einmischen, weil ich davon 
einfach keine Ahnung habe...


Hab im aktuellen Layout jedenfals mal versucht, die 90 Grad knicke 
wegzubekommen!
Soweit ich das hier rauslesen konnte, ist der Außenwinkel egal - also 
habe ich mal die 90 Grad an der Außenkante gelassen..
Wenn das nicht okay ist, bitte sagen!


Nochmal zur Spule:

Alex Wunsch schrieb:
>Ja. Das ist zwar im ungünstigen Fall eine Halbe Windung weniger
>(wenn man sie entgegen dem Wicklungssinn der restlichen Spule
>durchfädelt), aber das macht bei der Windungszahl dieser Spule
>nichts aus.

In meinem Fall handelt es sich um eine 0,27mH Spule.
Ich müsste einschließlich dem draht, der unten eingeklemmt ist ca. 1 
Wicklung abnehmen.
Kann ich da nicht einfach ein kleines Stück draht/Lautsprecher-Litze 
anlöten?


Gruß Tim

von Timm T. (Gast)


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Wenn Du die Stecker für die Subs 90° drehst, bekommst Du die Massefläche 
locker mit unter.

Ansonsten, wenn es 2lagig sein soll, kannst Du aus den Leiterbahnen 
Kupferinseln machen. Dann hast Du überhaupt keine Probleme mit Strom 
mehr. Also alle Leiterbahnen so verbreitern, dass die Massedurchgänge 
großzügig ausgespart werden und zwischen den Inseln 2mm Platz ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Moin,

Tim schrieb:

> ich hoffe ich hab hier keine zu große Diskussion losgetreten.
> Aber das bestätigt ja meine Annahme, dass es ein recht umstrittenes
> Thema ist..

Ist es nicht. Bzw. nur für Leute, die 20kHz für Hochfrequenz halten.

> Hab im aktuellen Layout jedenfals mal versucht, die 90 Grad knicke
> wegzubekommen!

Gut gemeint, aber nicht wirklich notwendig.

Viel wichtiger bei einer Frequenzweiche ist der mechanische Aufbau, ganz 
besonders wenn sich die Weiche direkt im Inneren der Box befindet (also 
nicht extra eingehaust ist). Schließlich will man nicht, daß da etwas 
klappert oder sich am Ende gar eine Lötstelle verabschiedet.

Deswegen wie anderswo gezeigt, alle schwereren Bauelemente mit 
Kabelbindern festlegen und/oder kleben. Silikon (sicherheitshalber nicht 
die sauer vernetzende Sorte) ist auch prima geeignet. Oder 
doppelseitiges Klebeband (die dicke Sorte). Anschlüsse der Bauelemente 
umbiegen und nicht mit Lötzinn sparen. Widerstände müssen bei höherer 
Leistung oft schwebend montiert werden. Dann entweder Abstandshalter auf 
die Beinchen schieben (Keramikperlen aus einem alten Elektroheizgerät, 
Messingniete geeigneter Länge) oder wenigstens mit der Zange Sicken in 
die Beinchen biegen, daß sie in den Bohrungen "einrasten".

> Ich müsste einschließlich dem draht, der unten eingeklemmt ist ca. 1
> Wicklung abnehmen.

"Windung", nicht "Wicklung".

> Kann ich da nicht einfach ein kleines Stück draht/Lautsprecher-Litze
> anlöten?

Sicher doch. Aber erst verdrillen, dann löten. Und ordentlich isolieren 
(Schrumpfschlauch).


XL

von Tim (Gast)


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Hallo, ich bins nochmal.

hab noch eine Frage zu meinem Projekt!
Und zwar würde ich gerne zwei Platinen in Sandwichbauweise mit 
gewindestangen und abstandhaltern aufeinander schrauben.

Die zweite Platine soll eine Relais Umschaltung zwischen Car-Verstärker 
und stationären Netzspannung-Verstärker sein.
Ebenfals implementiert, ist eine Umschaltung zwischen gebrückten und ein 
Kanal Betrieb an der Carhifi-Endstufe.
Desweiteren befindet sich ausgangsseitig noch jeweils eine 
Einschaltverzögerung gegen den Plopp (über die Remote-Leitung des 
Verstärkers versorgt - stationärer Verstärker hat selbst eine 
Einschaltverzögerung!)

aber nun mal zu meiner recht einfachen Frage. Ist es ratsam, die 
Verstärker-Leitungen über Gewindestangen (+Sprengring und Mutter) zur 
oberen Platine durchzuschleifen?

Hab mal den Widerstand der Stange gemessen. 20 Ohm. Wobei ich dieses 
Ergebniss irgendwie nicht glauben kann.
Gibt es evtl. spezielle Stangen, die für diesen Zweck konzipiert sind?
Das würde mir die ganze sache nämlich erheblich erleichtern!


Gruß Tim

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Ist es ratsam, die
> Verstärker-Leitungen über Gewindestangen (+Sprengring und Mutter) zur
> oberen Platine durchzuschleifen?

Nein, selbst wenn deine 20 Ω irgendwie nur eine Hausnummer sind,
derartige Klemmstellen können (gerade im Außenbereich) schnell genug
korrodieren, als dass ich da kein Signal drüber schicken würde.

von Tim (Gast)


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Dachte ich mir schon fast.

Gibt es sonst noch eine Möglichkeit, die beiden Platinen direkt 
miteinander zu verbinden?
Hab an jeder ecke ein Befestigungsloch.
Zum durchschleifen hätte ich in der mitte noch genug platz!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Gibt es sonst noch eine Möglichkeit, die beiden Platinen direkt
> miteinander zu verbinden?

Draht. :-)

Es gibt auch Platinensteckverbinder, aber ob das den Aufwand wert
ist?

von voodoofrei (Gast)


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Tim schrieb:
> Kanal Betrieb an der Carhifi-Endstufe.

d.h. du willst die Weiche im Auto einsetzen oder du verwendest die 
Autostufe als Murkslösung im Haus?

von Tim (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Tim schrieb:
>> Kanal Betrieb an der Carhifi-Endstufe.
>
> d.h. du willst die Weiche im Auto einsetzen oder du verwendest die
> Autostufe als Murkslösung im Haus?

Nein, wird eine mobile Anlage, die eben auf Feste usw. eingesetzt wird.
Der anschluss für externe Verstärker ist nur dazu gedacht, dass man die 
Batterie ausbauen kann. Meistens ist ja schon vorher klar, ob man nun 
eine Endstufe hat, oder nicht - So kann man sich das unnötige 
rumschleppen der Batterie sparen ;)

Vielen Dank für eure Tipps...die Platine ist jetzt fertig und 
funktioniert tadellos :=)

Gruß Tim

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