Hallo, eine Frage: Wenn man einen Frequenzzähler mit einem Binärteiler und einem AVR aufbaut, wie erhält man die höchste Frequenzgenauigkeit in Bezug auf das Teilungsverhältnis? Die Eingangsfrequenz so runterteilen, dass sie grade vom Controller auswertbar ist oder lieber das maximal mögliche Teilungsverhältnis ausnutzen? Ich nehme an, letzteres ist genauer, benötigt aber auch längere Zählzeiträume!?!
Hi, Harry, > Wenn man einen Frequenzzähler mit einem Binärteiler und einem AVR > aufbaut, wie erhält man die höchste Frequenzgenauigkeit in Bezug auf das > Teilungsverhältnis? Wenn Du den AVR mit einem 10 MHz-Quarz ausstattest, kannst Du vielleicht 4 MHz zählen lassen vom TCNT1. Wenn Du dann genau 1s lang zählen lässt, ist Deine Auflösung 1 Hz mit einer Unsicherheit in der letzten Stelle. Wenn Du nun einen 4Bit-Binär Vorteiler vor den TCNT1 schaltest, vervielfacht sich die Ungenauigkeit auf 16 Hz. Abhilfe: Nimm statt eines einfachen Vorteilers einen, den Du in die Messung mit einbeziehst. Der also zu Anfang der Messperiode auf Null gesetzt wird, hochzählt, mit Ende der Messperiode wieder steht und ausgelesen wird. Einen halben Port hast Du am AVR bestimmt noch frei. Für die Torzeit eignet sich der TCNT2. Ciao Wolfgang Horn
Harry schrieb: > Wenn man einen Frequenzzähler mit einem Binärteiler und einem AVR > aufbaut, wie erhält man die höchste Frequenzgenauigkeit in Bezug auf das > Teilungsverhältnis? Die Genauigkeit ist unabhängig vom Vorteiler. Einzig die Messzeit kann variieren, was aber bei reziproker Messung kein Problem ist. Suche nach "reziproker Frequenzzähler" und sieh Dir an, wie es gemacht wird.
Danke für die Antworten! Wolfgang Horn schrieb: > Abhilfe: Nimm statt eines einfachen Vorteilers einen, den Du in die > Messung mit einbeziehst. Der also zu Anfang der Messperiode auf Null > gesetzt wird, hochzählt, mit Ende der Messperiode wieder steht und > ausgelesen wird. Interessanter Ansatz. Man könnte es ja eigentlich auch so machen: immer dann mit der Messung beginnen, wenn am Ausgang des Binärteilers ein Wechsel von H nach L (oder umgekehrt) stattfindet. Grünkohl schrieb: > Suche nach "reziproker Frequenzzähler" und sieh Dir an, wie es gemacht > wird. Ja, so werde ich es machen. Man kann ja sogar den Vorteiler mit dem µC automatisch auf einen günstigeren Wert für niedrige Frequenzen einstellen.
Harry schrieb: > > Wenn man einen Frequenzzähler mit einem Binärteiler und einem AVR > aufbaut, wie erhält man die höchste Frequenzgenauigkeit in Bezug auf das > Teilungsverhältnis? > > Die Eingangsfrequenz so runterteilen, dass sie grade vom Controller > auswertbar ist oder lieber das maximal mögliche Teilungsverhältnis > ausnutzen? Das ist vollkommen Wumpe. Die Genauigkeit eines Frequenzzählers wird vom Frequenznormal bestimmt. Das geht mit einem nackten Quarz los (6 Stellen) über TCXO (7 Stellen), OCXO (8 Stellen), einem extern synchronisierten (DCF, GPS) Frequenznormal (>10 Stellen) bis hin zum lokalen Rubidium-Normal. Ein Vorteiler verlängert dabei nur die Meßzeit für niedrige Eingangsfrequenzen. Wobei man sich auch da keinen Illusionen hingeben sollte. Wenn man z.B. eine 10MHz Referenz hat und einen simplen Reziprokzähler baut ("simpel" = "ohne Interpolator") dann braucht man für 8 Stellen mindestens 10 Sekunden Meßzeit. Zur Anregung kannst du dir ja mal Frequenzzählermodul ansehen. Im dazugehörigen Diskussionsthread habe ich auch die Funktion erklärt: Beitrag "Re: Frequenzzähler 1Hz - 40MHz" XL
Axel Schwenke schrieb: > Zur Anregung kannst du dir ja mal Frequenzzählermodul ansehen. Unter 'Meßverfahren' findet man leider nichts. Wie es funktioniert, ist zum Beispiel hier beschrieben: http://www.mino-elektronik.de/fmeter/fmeter.htm
>Wenn man einen Frequenzzähler mit einem Binärteiler und einem AVR
aufbaut, wie erhält man die höchste Frequenzgenauigkeit in Bezug auf das
Teilungsverhältnis?
Ein Frequenzteiler ist immer genau. Ein "durch 1000 Teiler" teilt genau
durch 1000, und nicht durch 999.9, oder durch 1000.1 . Die einzige
Moeglichkeit fuer Fehler ist hier das Phasenrauschen. Dh auf welchen
Bruchteil der Periode ist die Flanke genau.
Grünkohl schrieb: > Die Genauigkeit ist unabhängig vom Vorteiler. Der (unbeannte) Stand der Vorteilers geht beim Frequenzzähler aber bei der Auflösung verloren. Bei gegebener Torzeit liefert ein direkt "gefütterter" Zähler, sofern die Genauigkeit durch die Auflösung der Anzeige und nicht durch die Zeitbasis bestimmt ist, ein um den Teilerfaktor genaueres Ergebnis als einer mit Vorteiler. Axel Schwenke schrieb: > Das ist vollkommen Wumpe. Die Genauigkeit eines Frequenzzählers wird vom > Frequenznormal bestimmt. Das möchte ich sehen. Wie willst du beispielsweise mit einem 6-stelligen Frequenzzähler die Genauigkeit eines Rubidiumnormals ausnutzen? Was nützt die Genauigkeit, wenn du nicht (mindestens) die entsprechende Auflösung hast.
>Das möchte ich sehen.
Die Genauigkeit haengt nicht am Teilerverhaeltnis. Was verstehtst du
denn unter Genauigkeit ?
Wolfgang schrieb: > Grünkohl schrieb: >> Die Genauigkeit ist unabhängig vom Vorteiler. Wenn schon, dann solltest Du auch alles zitieren: "Die Genauigkeit ist unabhängig vom Vorteiler. Einzig die Messzeit kann variieren, was aber bei reziproker Messung kein Problem ist." Wolfgang schrieb: > Der (unbeannte) Stand der Vorteilers geht beim Frequenzzähler aber bei > der Auflösung verloren. Der Stand des Vorteilers ist immer bekannt und konstant. Entweder '0' oder 0,5*Teilungsfaktor. Im ersten Fall wird die negative Flanke des Vorteilers ausgewertet, dann ist er gerade übergelaufen, oder im zweiten Fall die positive Flanke, wenn das MSB des Teilers gesetzt wurde. Wolfgang schrieb: > Bei gegebener Torzeit ... Ein reziproker Frequenzzähler hat keine konstante 'gegebene Torzeit'! Bitte informier Dich genauer über das Meßverfahren. Wolfgang schrieb: > Was > nützt die Genauigkeit, wenn du nicht (mindestens) die entsprechende > Auflösung hast. Auflösung und Genauigkeit sind keine Hexerei, aber die Referenzfrequenz muß/sollte immer genauer sein, als die Anzeige es anzeigen kann. Besser 6-stellige Messungen mit Atomnormal als Referenz als mit einem keramischen Schwinger. Ein Beispiel aus der Codesammlung: Beitrag "reziproker Frequenzzähler, GPS-stabilisiert, ATmega162"
Zwei von Drei schrieb: > Die Genauigkeit haengt nicht am Teilerverhaeltnis. Was verstehtst du > denn unter Genauigkeit ? Ist das so schwer zu verstehen? Wenn man Die Frequenz einer Wechselspannung messen will, dann mündet es in die Frage: Wie genau kann ich es messen? Also wieviele gültige Stellen kann das Gerät - bei akzeptabler Meßdauer - erzeugen? Natürlich könnte man auch Axel Schwenkes Zähler dazu benutzen, ein Ergebnis mit 12 gültigen Stellen zu erzeugen - vorausgesetzt, man hat eine entsprechend genaue Referenz und die nötige Zeit von (geschätzt) 10000 Sekunden. Und die Aussage, daß die Genauigkeit nicht von der Frequenz abhängt, ist schlichtweg falsch. Sie hängt von der Anzahl der gezählten Ereignisse ab, die nicht synchron zur Torzeit sind und deshalb von dem Takt, der die Basis der Torzeit bildet gequantelt werden. Selbstverständlich hängt sie davon ab, genauso, wie sie von der Torzeit (oder für alle, die sich an diesem Wort stoßen von dem "Bewertungsintervall") abhängt, denn letztendlich läuft alles auf eine Division Ergebnis:= N/R; ab, wobei N und R Integerwerte sind. Man kann es auch anders formulieren: Ist die erwartete Eingangsfrequenz kleiner als die Referenzfrequenz, dann nimmt man besser das Reziprokverfahren und die Auflösung wird bestimmt durch das Verhältnis von Torzeit zur Referenzfrequenz. ist die erwartete Frequenz jedoch größer als die Referenzfrequenz, dann nimmt man besser das gewöhnliche Nicht-Reziprok-Verfahren und die Auflösung ist bestimmt durch das Verhältnis der Eingangsfrequenz zur Torzeit. Ach, was hab ich bei diesem Thema schon für unsachverständigen Unsinn in diesem Forum lesen müssen.. W.S.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.