Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Induktivität bestimmen_digitalesVerfahren


von Andy S. (Gast)


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Hallo, habe die Idee Theoretisch (rechnerisch) schon aufm papier, nur 
leider habe ich schon seit über 6 Monaten nichts mehr mit Elektronik 
gemacht, und da mein Studium im Oktober anfängt kam mir die Lust ein 
digitales Verfahren zu entwickeln um eine Induktivität zu messen.

Die Idee:

1.)Gleichstrom-Spannungs Messung --> dadurch ermittle ich den realen 
Innenwiderstand von der Induktivität.

2.)Wechselstrom-Spannungs Messung --> dadurch errechne ich mir den 
Z_Komplex (Impedanz) aus

3.) Zurückrechnen auf L mit (selbst, war ja nicht gerade die Welt) 
hergeleiteter Formel: L = WURZEL( (Z² - R²) / (w²) )


Ist meine Berechnung korrekt?
Ich habe nämlich gerade kein Simulatuionsprogramm online, und meine 
Unterlagen stehen mir nicht zur verfügung, es reicht ein: könnte 
funktionieren...

Danke!

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Andy,

> ...kam mir die Lust ein
> digitales Verfahren zu entwickeln um eine Induktivität zu messen.

> 1.)Gleichstrom-Spannungs Messung..
> 2.)Wechselstrom-Spannungs Messung..
> 3.) Zurückrechnen auf L..

> Ist meine Berechnung korrekt?

Für die Berechnung klingt das schon ok. Aber kommt später.
Hewlett-Packard gibt in den Beschreibungen zu ihren Impedanz-Messgeräten 
die Grundschaltungen. Unter anderem einen Operationsverstärker, der mit 
einem Referenz-R im Gegenkopplungszweig und der Spule X beschaltet wird, 
danach ein Quadraturdemodulator mit ADC zur Bestimmung der 
Phasenverschiebung.
(Wenn man R und X gegeneinander austauscht, kann man auch Kondensatoren 
messen.)

Zum Aber. Spulen, insbesondere solche mit Kernen aus Ferrit oder Eisen, 
müssen bei ihrer Betriebsfrequenz gemessen werden, weil die 
Permeabilität des Kerns von der Frequenz abhängt. Ein Eisentrafo für 
Audio hat bei UKW ganz anderes Verhalten...

> Ich habe nämlich gerade kein Simulatuionsprogramm online
Es müsste eines sein, das dies Verhalten des Kerns nachbildet.

Ciao
Wolfgang Horn

von Andy (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Zum Aber. Spulen, insbesondere solche mit Kernen aus Ferrit oder Eisen,
> müssen bei ihrer Betriebsfrequenz gemessen werden, weil die
> Permeabilität des Kerns von der Frequenz abhängt. Ein Eisentrafo für
> Audio hat bei UKW ganz anderes Verhalten...

Ok ja das ist klar, du meinst wahrsceinlich die Lorenzsche regel. Dh ich 
müsste beim messverfahren die frequenz in einem größeren bereich 
einstellbar machen vorausgesetzt ich messe ferritspulen.

Wolfgang Horn schrieb:
> Unter anderem einen Operationsverstärker, der mit
> einem Referenz-R im Gegenkopplungszweig und der Spule X beschaltet wird,
> danach ein Quadraturdemodulator mit ADC zur Bestimmung der
> Phasenverschiebung.

Hmm, ich könnte doch an einem shunt den strom messen (mittelwert) und 
auf die impedanz zurückrechnen, dadurch erpare ich mir den op und den 
demod und gehe direkt auf den adc. Die Messwechselspannung lege ich 
intern fest.

Wolfgang Horn schrieb:
> (Wenn man R und X gegeneinander austauscht, kann man auch Kondensatoren
> messen.)

Kann ich dann auch sowieso, einfach taste drücken und formel wechseln.

von B. L. (b8limer)


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Andy schrieb:
> Wolfgang Horn schrieb:
>> Unter anderem einen Operationsverstärker, der mit
>> einem Referenz-R im Gegenkopplungszweig und der Spule X beschaltet wird,
>> danach ein Quadraturdemodulator mit ADC zur Bestimmung der
>> Phasenverschiebung.
>
> Hmm, ich könnte doch an einem shunt den strom messen (mittelwert) und
> auf die impedanz zurückrechnen, dadurch erpare ich mir den op und den
> demod und gehe direkt auf den adc. Die Messwechselspannung lege ich
> intern fest.

Du bruachst für eine Shuntmessung so und so einen Opamp, sonst hast du 
eine mißerable Auflösung. Wenn es so einfach wäre wie du beschreibst, 
dann wäre da schon der ein oder andere Hersteller (wie z.B. HP s.O.) 
auch drauf gekommen. Du darfst gerade als angehender Student davon 
ausgehen, dass du nicht mehr Erfahrung in dieser Richtung besitzt als 
ein namhafter Hersteller wie HP bei dem mit Sicherheit unter anderem ein 
Teil der Messtechnik-Elite arbeitet und wo vorallem Mittel für 
Entwicklung da sind. Ich meine wozu schreibst du in dieses Forum wenn du 
rentitent einfach die dir gegebenen Tipps abblockst? Meinst du solche 
Firmen machen solche Messverfahren aus Witz so "kompliziert"? Was für 
eine Genauigkeit und Auflösung erhoffst du dir denn in deinem 
Messverfahren? Soll es ein Schätzeisen werden oder soll es ein Messgerät 
werden? Und setz für dein Messverfahren keine idealen Bauelemente ein 
(wie du es bis jetzt tust=, sondern reale Bauteile. Jedes Bauteil hat 
einen kapazitiven, induktiven und resistiven Anteil. Jeder Widerstand, 
alles ... dann rechnes dir mit ner Fehlerrechung aus was für ein Wert 
welchen Fehler im Gesamtergebnis bringt und dann überlegst dir nochmal, 
inwiefern die von dir genannte Methode ausreichend ist und ob nicht 
evtl. die komplizierte Messung eine deutliche Verbesserung der 
Genauigkeit nach sich ziehen würde ...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Andy,

> Ok ja das ist klar, du meinst wahrsceinlich die Lorenzsche regel.
Heißt die so? Also beschreibe ich konkreter: Wirbelstromverluste 
beschränken den Frequenzbereich dicker Trafobleche, deswegen sind 
Übertrager für Frequenzen oberhalb des Audiobereiches aus dünnen Blechen 
geschichet. Oder bestehen aus Ferrit. Aber schau Dir die Datenblätter zu 
Ferritmaterialien wie K38 oder N27 an. Der Hersteller gibt die 
Frequenzbereiche an, für die sie brauchbar sind.

> müsste beim messverfahren die frequenz in einem größeren bereich
> einstellbar machen vorausgesetzt ich messe ferritspulen.
Möglicherweise ja - es hängt von dem ab, was Du messen willst.

> Hmm, ich könnte doch an einem shunt den strom messen (mittelwert) und
> auf die impedanz zurückrechnen
Im Prinzip ja, aber der Vorrede ist nichts hinzuzufügen.

Cioa
Wolfgang Horn

von Helmut S. (helmuts)


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> 1.)Gleichstrom-Spannungs Messung --> dadurch ermittle ich den realen
Innenwiderstand von der Induktivität.

Der DC-Widerstand allein reicht nicht.
Hier fehlt der Einfluss des Skin-Effekts beim Widerstand des Drahtes und 
der frequenzabhängige Verlust des Ferritkerns.

von W.S. (Gast)


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Andy schrieb:
> Hmm, ich könnte doch an einem shunt den strom messen (mittelwert) und
> auf die impedanz zurückrechnen,

Im Prinzip JA.

Es kommt wie immer ein großes ABER:
Der induktive Widerstand und der resistive Widerstand stehen senkrecht 
aufeinander. Wir haben es ja mit komplexen Zahlen zu tun. Du müßtest 
also schon beide meßtechnisch voneinander trennen. Sowas macht man mit 
phasenempfindlichen Gleichrichtern. Das sind im Prinzip bloß Umpoler, 
die von der Generatorspannung gesteuert werden, also z.B. 
CMOS-Umschalter.

Aber ich nehme mal an, du hast hier nicht geschrieben, weil du 
tatsächlich ein konkretes RLC-Meßgerät bauen willst, sondern aus eher 
akademischem Interesse. Ist auch OK.

W.S.

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