Forum: Platinen Warum ist die Platine missglückt?


von Peter Z. (Gast)


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Hallo,

habe mal folgende Frage:
Ich habe zwei Platinen geätzt.
Die linke ist missglückt, nach 30 Minuten in der Ätzanlage war nichts 
passiert, außer ein wenig Lochfraß.
Das Rohmaterial waren zwei verschiedene Reststücke, aber vom selben 
Hersteller. Belichtungszeit und Entwicklung bei beiden gleich.
Einziger Unterschied, die linke Platine lag nach dem Belichten noch so 
ca. 50 Minuten (abgedunkelt) herum. Hat jemand schon mal ähnliche 
Erfahrungen gemacht, und kann mir das erklären?

von Robin E. (why_me)


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Mit was abgedunkelt?
Wurde sie vor dem Rumliegen entwickelt?

Würde darauf tippen, dass sie nicht richtig Abgedunkelt wurde und nicht 
entwickelt war.

von Torsten S. (torstensc)


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Wenn die Platinen etwas älter sind benötigen sie etwas mehr
Licht als Frische. Das sind zumindest meine Erfahrungen mit
Bungard. Ich habe auch ab und zu mal Material was über's
Verfallsdatum ist, da belichte ich vorsichtshalber mal
etwas mehr. An der homogen glänzenden Schicht kann man
erkennen, dass der Fotolack definitiv nicht runter ist.

Torsten

btw: Wie willst du bei dem geringen Restring was richtig
einlöten? Wenn das Stecker sind brechen die recht schnell
raus.

von MaWin (Gast)


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> Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht, und kann
> mir das erklären?

Nur in dem Sinne, daß älteres Material, zuerst verarbeitet,
Probleme machte, und neueres Material derselben Sorte dann ging.

Aber EIGENTLICH hätte man für beide Materialen eine
Belichtungsreihe machen müssen, dummerweise benötigt man
dafür ja Extrastücke, und die waren aus der neueren Charge.


Daß rumliegen im Abgedunkelten was am Lack ändert ist nur
vorstellbar, wenn die Platine nach dem Belichten heiss ist.

von Peter Z. (Gast)


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Torsten Schwalm schrieb:
> btw: Wie willst du bei dem geringen Restring was richtig
> einlöten? Wenn das Stecker sind brechen die recht schnell
> raus.

Das ist auch mein Kummer, ich habe die Eagle-Lib Pin für Pin korrigiert 
und eine neue Platine geätzt.

> Ich habe auch ab und zu mal Material was über's
> Verfallsdatum ist, da belichte ich vorsichtshalber mal
> etwas mehr.

Wie erkenne ich vorher, ob das Platinenmaterial über's Verfalldatum ist?
Gibt's da einen Stempel wie auf den Hühnereiern? ;-)

von na (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Wie erkenne ich vorher, ob das Platinenmaterial über's Verfalldatum ist?
> Gibt's da einen Stempel wie auf den Hühnereiern? ;-)

Ja, i.d.R. ist da ein Aufkleber drauf.

von Torsten S. (torstensc)


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Bei Bungard ist ein Aufkleber auf der Lichtschutzfolie wo das Datum
draufsteht.

von Stephan H. (stephan-)


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meine Bungards sind seit Jahren abgelaufen. Ich belichte die genauso wie 
neue mit dem selben Ergebnis. Längres Belichten ist nicht notwendig. Das 
Bungardmaterial ist wirklich SHER gutmütig.
Wäre mal interessant ob es überhaupt das gleiche Rohmaterial war.
Das ist eindeutig zu wenig belichtet oder nicht genügend entwickelt. War 
es der selbe Entwickler bei der 2. Platine ??? Der verbrauchst sich 
nämlich.
Ich würde die mal mit frischem Entwickler nachbehandeln.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Mir ist mal eine UV-LED in meinem "Belichtungs-Scanner" kaputtgegangen. 
Ist mir erst aufgefallen, als eine Platine genau so eine "dunkle" Stelle 
hatte wie deine (oben rechts).

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Peter Zz schrieb:
> Hat jemand schon mal ähnliche
> Erfahrungen gemacht, und kann mir das erklären?

wie schon geschrieben...
Entweder ist die erste Platine unzureichend Belichtet oder aber 
unzureichend Entwickelt. Wenn die Platinen aus unterschiedlichen Chargen 
stammen KANN es durchaus sein das die Belichtungszeiten sich mal ändern. 
ISt zwar sehr selten kommt aber vor. Wenn man dann genau eine von vor 
und eine von nach der Umstellung erwischt...

Auch kann nicht ideale Lagerung zu einer veränderung des Verhaltens 
führen, je älter die Platinen sind um so mehr wirkt sich das dann aus...
(Bei Idealer Lagerung kann man als Hobbyist das MHD um ein VIELFACHES 
ohne irgendwelche größeren Abweichungen überschreiten)

ODer der Fehler ist beim Entwickler zu suchen...
Sind die Platinen denn gleichzeitig (bzw. im Abstand weniger Minuten) 
entwickelt worden oder lagen größere Abstände dazwischen.

Da viel Kupfer erhalten bleiben soll ist der reine Verbrauch des 
Entwicklers hier nicht so dramatisch, mit einem halben Liter frisch 
angesetzter Lösung sollte man beide Platinen nacheinander -und noch 
einiges mehr- locker Entwickeln können.

Wenn aber der Entwickler eine Zeitlang OFFEN oder auch in einem Gefäß 
mit zuviel überschüssiger Luft steht, dann altert der sehr sehr Rasch.
Im ungünstigsten Fall - wenn man den Entwickler in der offenen Schale 
stehen lässt und dabei eine zum Volumen große Oberfläche zur Luft 
vorhanden ist kann je nach Umgebungsbedingungn und Entwicklertemperatur 
durchaus schon sein das nach 1-2 Stunden selbst frisch angesetzter 
Entwickler kaum noch Wirkung zeigt. Gebrauchter Entwickler ist dann noch 
viel schneller Platt.

Wenn die Entwicklung nahezu gleichzeitig stattfand ist das allerdings 
schon nahezu auszuschließen, wenn die Misslungene Platine dabei sogar 
als erste Entwicklet wurd auf jeden Fall.

Wenn es zwei unterschiedliche Entwickleransätze waren kann es auch 
natürlich auch einfach ein Fehler bei der Dosierung gewesen sein, 
passiert jedem mal... Einmal etwas geträumt und schon hat man sich um 
eine zehnerpotenz verhauen und statt 10g nur 1g NaOH auf 1000ml Wasser 
zugegeben, obwohl man die richtige Dosierung sonst im Schlaf kennt.

Gruß
Carsten

von Michael_ (Gast)


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Es sieht aus, als wenn sie nicht entwickelt wurde. Mach das nochmal.
>vorhanden ist kann je nach Umgebungsbedingungn und Entwicklertemperatur
>durchaus schon sein das nach 1-2 Stunden selbst frisch angesetzter
>Entwickler kaum noch Wirkung zeigt. Gebrauchter Entwickler ist dann noch
>viel schneller Platt.
Das ist eine Geschichte aus dem Märchen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Michael_ schrieb:
> Das ist eine Geschichte aus dem Märchen.

JaJA und die Welt ist eine Scheibe...
ICh habe das schon durch und es hat mich erst zwei Platinen gekostet - 
und dann habe ich es bewusst ausprobiert!

Fülle mal eine übliche Fotoschale mit einem halben Liter Entwickler und 
lass die bei Schwül- warmen Wetter zwei Stunden auf dem Schreibtisch 
stehen.

Beachte das ich schrieb: Unter UNGÜNSTIGSTEN Bedingungen...

WEnn du nun einen Liter Entwickler in der REchteckigen Tupperdose mit 
gerade mal 161x11cm Grundfläche einfüllst so das die Lösung da ettliche 
cm hoch steht sieht es natürlich völlig anders aus als bei der (glaube) 
30x25 cm Fotoschale mit < einem halben Liter wo dann die Platine so 
gerade bedekt ist...

Gruß
Carsten

von Stephan W. (stipo)


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Torsten Schwalm schrieb:
> Bei Bungard ist ein Aufkleber auf der Lichtschutzfolie wo das Datum
> draufsteht.

Komisch, ich hab hier Europlatinen (160x100mm) bei CSD bestellt 
(Bungard), da steht aber nichts drauf. Denke jetzt nicht, das CSD da 
keine Bungard schickt ;).

Apropos lagern. Wie lagert man Platinen am besten? Im Kühlschrank?

von Stephan H. (stephan-)


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kühl und dunkel.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Stephan W. schrieb:
> hab hier Europlatinen (160x100mm) bei CSD bestellt
> (Bungard), da steht aber nichts drauf.

Betrug!

Stephan W. schrieb:
> Wie lagert man Platinen am besten?

In einem Karton in einem Schrank im Keller. Klappt sehr gut.

von Steffen H. (avrsteffen)


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Carsten Sch. schrieb:
> (Bei Idealer Lagerung kann man als Hobbyist das MHD um ein VIELFACHES
> ohne irgendwelche größeren Abweichungen überschreiten)

Das gilt wahrscheinlich nur für Bungard-Material !!!

Bei den ProMa-Platinen von R******t sollte man nur frisches Material 
verwenden! Meine Erfahrung.

Gruß Steffen

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