Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Selbständigkeit als Nebenjob - Fluch oder Segen?


von Harald (Gast)


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Hallo!
Ich bin jetzt Mitte zwanzig und seit Jahren begleitet mich die 
Elektronik und das Programmieren von Mikrocontrollern als - wie man sagt 
- Hobby. Mal mehr mal weniger intensiv, mal trivial mal etwas komplexer.
Nach sechs Semestern Maschinenbau an zwei Unis die zu nichts außer 
Frustration und zwei Mechanik Scheinen geführt haben bin ich nun im 
Kunst bzw. Kreativbereich unterwegs was mir deutlich besser liegt.
Darum soll es aber nicht gehen.
Vielmehr darum dass ich nun immer mehr auf einen Nebenjob angewiesen 
bin, da durch den Studienfachwechsel der Baföganspruch erloschen ist.
Viele Kommilitonen gehen meist für unter 10 Euro irgendwelchen 
Tätigkeiten nach die außer dem erwirtschaften von Geld keinen 
metafinanziellen Mehrwert generieren. Es gibt natürlich immer auch 
spannende Tätigkeiten, allerdings studiere ich in einer Kleinstadt wo 
ein Job an der Biomarktkasse schon zu den spannenderen Jobs gehört.

Da sich mit technischen Kenntnissen grundsätzlich einfacher Arbeitskraft 
in Geld umwandeln lässt als mit geisteswissenschaftlichen Kompetenzen 
lag es für mich schon immer nahe mit meinem Hobby nebenbei auch etwas 
Geld zu verdienen.
Ich verkaufe schon länger nebenbei selbstentwickeltes Modelleisenbahn 
Zubehör.
Das reicht natürlich nicht um davon zu leben, zumal der Markt immer 
kleiner wird,  wenn nicht sogar vor dem Aussterben bedroht ist.

Trotzdem habe ich einen Einblick bekommen was es heißt Selbstständig zu 
sein und frage mich ob das eine adäquate Option zum klassischen Studijob 
sein kann.
Damit meine ich nicht nur den bürokratischen Aufwand von Steuererklärung 
usw. sondern vor allem die Tatsache dass ich den Lötkolben immer 
seltener für private Dinge anschmeisse und versuche meine "Freizeit" mit 
anderen Dingen zu füllen da ich Löten und Datenblätter lesen immer mehr 
mit Erwerbstätigkeit in Verbindung bringe und es mir immer schwieriger 
fällt zwischen Job und Hobby zu unterscheiden.

Was anfangs reizvoll klang, also eine Form der Erwerbstätigkeit ohne 
autoritäre Strukturen und Hierachien (Chef,Arbeitszeit, Kollision mit 
Univeranstaltungen usw) entpuppt sich immer mehr als reine Tranformation 
von Machverhältnissen, als eine 180grad Rotation von Außen nach Innen. 
Ob der Job mir Druck macht oder ich selber lieber den Lötkoblen 
anschmeisse anstatt Uni Texte zu lesen mündet letztlich in einer 
ähnlichen Situation.

Da ich den Uniapparat bis Anfang dreissig nicht verlassen werde, wird 
mich die Frage nach der Erwerbstätigkeit als Nebentätigkeit also noch 
eine Zeit lang begleiten... und ich weiß nicht ob die Selbständigkeit 
wirklich die beste Option ist, zumal ich gerade an der Schwelle stehe 
das ganze etwas größer aufzuziehen.

Mich würde interessieren ob es hier Studenten gibt die sich in einer 
ähnlichen Situation befinden und wie sie die Sache mit der 
Selbständigkeit sehen und regeln.
Klare Arbeitszeiten und Selbstdisziplin oder ein Durcheinander von allen 
möglichen Projekten?

Gruss

Haralad

von Diana (Gast)


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Probiers doch mal mit Lyrik oder Belletristik oder so !

von der callback hat angerufen (Gast)


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Ich mache Softwareentwicklung als Student.

Wenn die Nachfrage bis Jahresende weiter so gut ist, dann probiere ich 
es als Freelancer. Im Prinzip könnte ich das jetzt schon machen, da 
genug Anfragen vorhanden sind aber mit dem Steuerkram,... habe ich noch 
keine Ahnung. Vorher werde ich mich deshalb erst mal informieren und 
einen mich von meinem Steuerberater beraten lassen.

Stress hat man schon. Heute wollte ich auch nur 2h noch an einem Projekt 
basteln, dann wars der ganze Tag bis 17:00, gestern abend bis nach 00 
Uhr.

Aber man bekommt sehr viel Erfahrung in realen Projekten und man kann 
sich die Zeit flexibel einteilen. Morgens früh aufstehen arbeiten bis 
mittags wenn die Hitze unerträglich wird. Dann sportln, schwimmen, 
einkaufen,... und abends wenns wieder kühler ist wieder ein paar Stunden 
weiterarbeiten.

Ehrlich gesagt habe ich mich schon so sehr daran gewöhnt, dass ich mir 
einen 9to5-Job im Leben nicht mehr vorstellen kann. Allein schon im Büro 
rumhocken, wenn man gerade nen Durchhänger hat, das ist doch ätzend. In 
der Zeit mache ich meine Alltagserledigungen, danach gehts frisc im Kopf 
weiter. Und immer die gleichen Kollegen, Gespräche, An-Abfahrten,... 
nein Danke.

von Harald (Gast)


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Tja.. mein Sonderfall ist wohl dass sich mit der Kunst und der Technik 
zwei Welten mit wenig Synergiepotenzial gegenüberstehen. Also was ich 
für die Kunst mache bringt mich technisch nicht weiter und Ästhetische 
Theorie ist zwar geil.. aber lässt keine LED leuchten oder ein Motörchen 
surren..

Das tolle ist bei dem von dir beschriebenen Konzept dass es nahezu 
unmöglich ist sich einen Stundenlohn auszurechnen. Wer weiß, vielleicht 
arbeitest du letztlich für einen Hungerlohn? Aber solange es Spaß 
macht..!

Gruss

Harald

von Harald (Gast)


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Achso, eine Binsenweißheit habe ich noch: Als Selbständiger arbeitet man 
selbst und ständig.

von Jürgen W. (lovos)


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>Ich mache Softwareentwicklung als Student.
>
>Wenn die Nachfrage bis Jahresende weiter so gut ist, dann probiere ich
>es als Freelancer.

Man bekommt in jungen Jahren ein verzerrtes Bild vom Arbeitsmarkt.
Die Firmen stürzen sich nicht deshalb so auf (Werk-)studenten, weil alle 
anderen Kapazitäten ausgelastet wären, sondern weil sie billige 
Arbeitskräfte wollen.

von Deimla (Gast)


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Hat nen Homeboy von mir auch gemerkt:

Als Praktikant noch bei Daimler für 600 Tacken im Monat.

Danach als Absolvent nur Wechsel zw. Arbeitslosigkeit und Zeitarbeit - 
als Maschinenbauer (FH).

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald schrieb:

> Ich bin jetzt Mitte zwanzig und seit Jahren begleitet mich die
> Elektronik und das Programmieren von Mikrocontrollern

Immerhin noch sehr jung, da ist nie alles verloren.

> Nach sechs Semestern Maschinenbau an zwei Unis die zu nichts außer
> Frustration und zwei Mechanik Scheinen geführt haben bin ich nun im
> Kunst bzw. Kreativbereich unterwegs was mir deutlich besser liegt.

Kann passieren, daß etwas nicht wie erwartet läuft, und man sich in 
einer ganz anderen Welt besser aufgehoben fühlt.

> Viele Kommilitonen gehen meist für unter 10 Euro irgendwelchen
> Tätigkeiten nach die außer dem erwirtschaften von Geld keinen
> metafinanziellen Mehrwert generieren.

Aber auch eher als Not, um zu überleben.

> Es gibt natürlich immer auch
> spannende Tätigkeiten, allerdings studiere ich in einer Kleinstadt wo
> ein Job an der Biomarktkasse schon zu den spannenderen Jobs gehört.

Warum sollte ein Biomarkt nicht interessant sein? Ich liebe diese Läden 
und die Atmosphäre, anders als Supermarkt. Ich lande da nur alle paar 
Monate mal, für frisches fruchtiges Olivenöl. Für ein Essen wie 
Spaghetti Aglio e Olio einfach unverzichtbar. Supermarktöl geht aus 
Erfahrung qualitativ eher nicht. Ich genieße dann etwas die 
Ladenatmosphäre.

Bei mir ist es nach reichlich Ausbildungen in Technik und auch diversen 
Berufstätigkeiten und letztens langer Arbeitslosigkeit so, daß ich mich 
wohl in Zukunft eher über kleine Dinge freuen werde. Seit ein paar 
Monaten bin ich definitiv rein gesundheitlich auch nicht mehr voll 
erwerbsfähig. Das kann passieren, Shit happens, gerne im Alter Ü50. Es 
kann sein, daß ich mich für den Rest des Lebens mit dem Hartz-IV-Niveau 
anfreunden muß. Aber ich bin in meiner Lebensart bescheiden, das wird 
auch gehen. Die Frührente, die mir schon mal empfohlen wurde, wenigstens 
darüber nach zu denken, um den schlimmen Hartz-Restriktionen zu 
entkommen, reicht nach 20 Jahren Vollerwerb bei weitem auch nicht, kommt 
sich etwa mit Hartz gleich. Also gehopst wie gesprungen. Nein, ich 
erschrecke noch ein wenig bei dem Frührentengedanken, denn dann ist man 
für alle Zukunftszeiten erwerbsmäßig sowieso erledigt, bis auf einen 
geringen erlaubten Zuverdienst.

Haus oder Grundbesitz wird es bei mir definitiv nie mehr werden. Ist mir 
auch gar nicht mehr über alles wichtig, und mitnehmen in den Himmel tut 
man auch nichts.

Trotzdem werde ich wieder was suchen, eher fachfremd. Einen Ingenieur, 
der keine Vollzeit plus Überstunden machen kann, und das geht bei mir 
erst recht nicht, den möchte man auch nicht. So weit das Hartz-Amt mit 
spielt, und mich nicht einfach nur blank in eine Schablone presst, 
Hauptsache weg mit dem. Das können sie aber auf Grund meiner 
Gesundheitsbeschwerden auch nicht. Ich bekomme im Augenblick jede 
AU-Bescheinigung und Attest beim Arzt, alles was das Herz begehrt. Da 
können sie sich kreuz und quer stellen. Keine Sitz- und Stehtätigkeiten 
mehr, vielleicht maximal 2-3 Stunden täglich, das schränkt schon stark 
ein. Na, mal sehen.

von P. M. (o-o)


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Harald schrieb:
> Tja.. mein Sonderfall ist wohl dass sich mit der Kunst und der Technik
> zwei Welten mit wenig Synergiepotenzial gegenüberstehen.

Das würde ich nicht so sehen. Es gibt diverse Kunstprojekte mit 
anspruchsvoller Technik, wo Soft- und Hardware entwickelt werden müssen. 
Ein Bekannter von mir ist beispielsweise in diesem Bereich tätig. Ich 
würde beispielsweise mal Kunsthochschulen (evtl. auch Theater, Musik, 
Pädagogik, ...) abklappern. Bedarf haben die bestimmt, aber halt oft 
nicht allzuviel Budget.

von der callback hat angerufen (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

> Man bekommt in jungen Jahren ein verzerrtes Bild vom Arbeitsmarkt.
> Die Firmen stürzen sich nicht deshalb so auf (Werk-)studenten, weil alle
> anderen Kapazitäten ausgelastet wären, sondern weil sie billige
> Arbeitskräfte wollen.
Ich kann viele Angebote nicht annehmen, weil ich KEIN Freelancer bin. Da 
kommen Anfragen mit fertigen Verträgen, bis die merken, dass ich Student 
bin, das wird meist von den Firmen überlesen. Es auch wird nicht der 
Stundentarif eines Werkstudenten angeboten sondern reale 
Freelancertarife von 60€ aufwärts, direkt von Firmen, keine Vermittler 
oder andere Schmarotzer dazwischen, obwohl die auch ständig anfragen, ob 
ich denn jetzt schon schon als Freelancer unterwegs bin. Schweiz und 
Österreich kommen auch immer mehr Anfragen, heute gleich zwei. Von 
anderen ehemaligen Studenten die das schon umgesetzt haben was ich vor 
habe, weiss ich dass die Angebote real sind, nix mit Billighansel 
gesucht. Solche Anfragen gibts zwar auch immer wieder mal, sind aber 
eher die Ausnahme.

Ehrlich gesagt frage ich mich warum hier manche jahrelang arbeitslos 
sind, in der Softwaresparte gibts massig Jobs.

Von der Vorstellung später mal Hardwareentwicklung zu betreiben habe ich 
mich schnell verabschiedet, da sieht es vergleichsweise schlecht aus und 
als Student der später als Feelancer in dem Bereich arbeiten will siehts 
noch schwieriger aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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der callback hat angerufen schrieb:

> Ehrlich gesagt frage ich mich warum hier manche jahrelang arbeitslos
> sind, in der Softwaresparte gibts massig Jobs.

Wenn du damit mich meinst: Ich bin und war nie ein ausgesprochener 
Software-Heini. Es wird aber erwartet, daß man µC programmiert. Gut, 
kann ich auch. Für eine HW die SW schreiben. Und dann wird man wieder 
als Bitschupser beschimpft, als ob man gerade mal eine LED blinken 
lassen möchte, wenn man kein Voll-Informatiker ist.

von der callback hat angerufen (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Keine Sitz- und Stehtätigkeiten
> mehr, vielleicht maximal 2-3 Stunden täglich, das schränkt schon stark
> ein. Na, mal sehen.
Was bleibt denn da noch? Ölwechsler vielleicht? Da liegste unterm Wagen 
aufm Rollkissen.

Oder Tüten kleben, ach ne halt da sitzt oder steht man ja. Im Knast 
haste es sicher einfacher: Kost und Logie frei, sogar Geld kannst du 
dort verdienen, da haste mehr als ein Hartzer mit weniger Schikane.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ein Knackie mehr Geld kostet als ein 
Hartzer.

Also randaliere mal aufm Amt, kommste inne Zeitung (Anschliessende 
Interviews für Unterschichtensender bringen auch ein paar Kröten) danach 
gibts ne warme Zelle. Aber mit Olivenöl ausm Bioladen ists dann erst mal 
vorbei.

Oder ins Kloster? Ähnlich wie Knast aber eigenes Bier brauen!

von der callback hat angerufen (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn du damit mich meinst: Ich bin und war nie ein ausgesprochener
> Software-Heini. Es wird aber erwartet, daß man µC programmiert. Gut,
> kann ich auch. Für eine HW die SW schreiben. Und dann wird man wieder
> als Bitschupser beschimpft, als ob man gerade mal eine LED blinken
> lassen möchte, wenn man kein Voll-Informatiker ist.

Ich rede nicht von µC, dort wollte ich wie gesagt auch mal hin aber dort 
ist der Markt dicht im Vergleich zur reinen Softwareentwicklung.

Bettel mal beim Amt für einen SAP-Kurs oder was ähnliches. Als ich mal 
mein Studium unterbrochen hatte, habe ich mich kurzzeitig arbeitslos 
gemeldet, damals gab es Weiterbildungsangebote vom Amt mit dem roten A, 
die Kurse konnte ich mehr oder weniger selber aussuchen: Oracle 
DBA/Entwickler, Cisco-Gedöhns, die ganzen MS-Certified-Schiene, 
Sun-Certified-Java-XY,...
Das war überhaupt kein Problem. Bildungsträger raussuchen, anmelden, 
Termin mit dem Amt abgleichen, warten bis genehmigt und los gings. Man 
musste nur "glaubhaft" machen das einem der Kurs für eine potentielle 
Stelle nutzt. Also nach entspr. Stelle gesuch, beworben abgelehnt "Ja 
liegt daran dass ich den Kurs nicht habe". -> Zack, Kurs genehmigt.

Du bist doch schon fertiger Ing. da wird ja wohl erst recht ein 
brauchbarer Kurs rausspringen, nicht irgenwelche nutzlosen Massnahmen wo 
die Leute geparkt werden wie Bewerbertraining für Hausfrauen o.ä.

von Gerd (Gast)


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@Wilhelm

Das war wohl etwas missverständlich ausgedrückt: Ich liebe Biomärkte 
auch aus den von dir genannten Gründen!
Im Kreativsektor läuft es zum glück etwas entspannter. In 
Regelstudienzeit fertig zu werden bedeutet eigentlich nichts weiter als 
sich nicht ausreichend mit Inhalten beschäftigt zu haben. Dafür musst du 
aber auch während des Studiums durch Projekte Erfahrung sammeln und 
Kontakte knüpfen... einfach irgendwo bewerben und einen Job bekommen ist 
eher selten.


@PM
Klar kann man sich als Technikhorst für Künstler bereitstellen die 
selber nicht wissen auf welcher Seite der Lötkolben heiss wird, aber 
umbedingt geile Technik-Sachen machen wollen. Aber ob ich nun eine 
Ablaufsteuerung für eine Installation oder für eine Industrieanlage 
programmiere.. ist eigentlich das gleiche.
Außer dass die Auftraggeber keine langweiligen Anzugträger sind... 
sicherlich ein Vorteil.
Im Theater sind die Techniker nur dafür da den Anforderungen der 
Kreativen gerecht zu werden. Wenn der Regisseur einen 30t Panzer über 
der Bühne schweben sehen will, haben die Techniker das zu machen. Gerade 
im Theater gibt es klare Kompetenzhierachien.


Gruss

Harald

von Tim (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das können sie aber auf Grund meiner
> Gesundheitsbeschwerden auch nicht. Ich bekomme im Augenblick jede
> AU-Bescheinigung und Attest beim Arzt, alles was das Herz begehrt. Da
> können sie sich kreuz und quer stellen. Keine Sitz- und Stehtätigkeiten
> mehr, vielleicht maximal 2-3 Stunden täglich, das schränkt schon stark
> ein. Na, mal sehen.
>
Wie lebst du dann in deiner Freizeit? Liegend? (Die Frage ist absolut 
ernst gemeint.)

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Gerd schrieb:
> In
> Regelstudienzeit fertig zu werden bedeutet eigentlich nichts weiter als
> sich nicht ausreichend mit Inhalten beschäftigt zu haben.

Die Argumentation (oder Ausrede, wie man es nimmt) kannte ich bislang 
auch noch nicht...

> Aber ob ich nun eine
> Ablaufsteuerung für eine Installation oder für eine Industrieanlage
> programmiere.. ist eigentlich das gleiche.
> Außer dass die Auftraggeber keine langweiligen Anzugträger sind...
> sicherlich ein Vorteil.

Mit dem kleinen Unterschied, dass die langweiligen Anzugträger meist 
besser zahlen.

Ansonsten: Die Selbstständigkeit muss man wirklich wollen und darin auch 
aufgehen, ansonsten wird das nichts, da die (Spitzen-) Arbeitsbelastung 
richtig fordernd sein kann. Der administrative Aufwand mag vielleicht am 
Anfang abschreckend wirken, eigentlich ist er aber kein wirkliches 
Hindernis. Nervig vielleicht, aber definitiv machbar.

von gordon51freeman (Gast)


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Wie wärs mit Journalistik o.ä.?
Sehr gekonnt, deine Schreibweise.

Gruss
Gordon

von STK500-Besitzer (Gast)


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[OT]
Wilhelm Ferkes schrieb:
> ...

Wieso müssen eigentlich immer wieder irgendwelche Threads durch dieses 
Gejammere gekapert werden?
[/OT]

Wenn dir die künstlerische Ader liegt, solltest du vielleicht überlegen 
einen Spreadshirt-Shop (o.dergl.) zu eröffnen und dort Klamotten mit von 
dir ausgedachten Logos verticken.
Ein Bekannter hat sich damit auch ne goldene Nase verdient und sich 
damit sein Designer-Studium finanziert.
Allerdings hat er auch für Sportvereine die Klamotten entworfen.
Die Geschichte bedeutet sogar relativ wenig Aufwand, da die Fertigung, 
der Versand etc. durch den Hersteller abgewickelt wird.

von Peter Zwegert (Berlin) (Gast)


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> Tja.. mein Sonderfall ist wohl dass sich mit der Kunst und der Technik
> zwei Welten mit wenig Synergiepotenzial gegenüberstehen.

Um Gottes willen. Dein Problem scheint ein geringer Horizont zu sein.

von Georg (Gast)


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Selbständigkeit kannst Du vergessen!

Du hast unfassbaren Aufwand, an ein Projekt zu kommen.

1) Die meisten Projekte sind Aushilfsgeschichten und Feuerwehrjobs, die 
anderen beinhalten Dinge, die die Internen nicht machen wollten

2) Die meisten Projekte, die noch eingermassen was sind, sind schlecht 
bezahlt, weil jeder es machen will

3) Die dämlichen Vermittler schreiben Dich wegen jedem Mist an, Du musst 
100 Posts aussortieren, um ein gutes zu erwischen

4) Du hast mehr Risiken, die Du nicht gegenfinanziert bekommst, weil es 
immer Dumme im Markt gibt, die es unterschätzen und Dumpoingpreise 
anbieten

5) Du hast immer mit dem Neid der Internen zu kämpfen, weil sie dennoch 
glauben, du verdienst zuviel

6) Du wirst immer mehr ausgebeutet. Krankenkasse steigt bei schlechteren 
Leistungen

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Haus oder Grundbesitz wird es bei mir definitiv nie mehr werden. Ist mir
> auch gar nicht mehr über alles wichtig, und mitnehmen in den Himmel tut
> man auch nichts.
Wieso, haben deine Eltern nichts zu vererben oder zu verschenken?
Wenn da noch Geschwister sind, wirds ungünstig, aber du kannst
ja verzichten, in der Hoffnung das vielleicht doch noch was für dich 
abfällt. Na, mit der Familiengründung hats bei dir wohl auch nie 
geklappt?

> Trotzdem werde ich wieder was suchen, eher fachfremd. Einen Ingenieur,
> der keine Vollzeit plus Überstunden machen kann, und das geht bei mir
> erst recht nicht, den möchte man auch nicht. So weit das Hartz-Amt mit
> spielt, und mich nicht einfach nur blank in eine Schablone presst,
> Hauptsache weg mit dem. Das können sie aber auf Grund meiner
> Gesundheitsbeschwerden auch nicht. Ich bekomme im Augenblick jede
> AU-Bescheinigung und Attest beim Arzt, alles was das Herz begehrt. Da
> können sie sich kreuz und quer stellen. Keine Sitz- und Stehtätigkeiten
> mehr, vielleicht maximal 2-3 Stunden täglich, das schränkt schon stark
> ein. Na, mal sehen.

Bei den Einschränkungen nimmt einen auch sowieso keiner, es sei denn
dem Arbeitgeber winkt ne fette Förderung. Dann kannste evtl. noch
als Sachbearbeiter was machen, aber vermittelt werden vom Amt kannste 
vergessen. Aus der Jobbörse die Jobs zu fischen kannste selbst und
was anderes macht das Jobcenter auch nicht.
Ich darf mir jetzt eine Fortbildung suchen, egal was es kostet,
muss nur ne zugelassene Maßnahme sein.
Dabei fängt die Wirtschaft doch schon wieder an abzubauen. Wenn so
ein Kurs dann fertig ist, ist die Wirtschaft dann auch wieder fertig
und das erlebe ich nicht das erste mal.

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