Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Folienpotentiometer


von M. (Gast)


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Hallo Zusammen,

die Folienpotentiometer werden als Spannungsteiler betrieben und 
bestehen aus mehreren Schichten, die durch einen sog. Spacer voneinander 
getrennt sind.

Durch mechanischen bzw. magnetischen Druck werden diese Schichten 
miteinander verbunden und der Kontakt hergestellt.

Hat jemanden Erfahrung damit gesammelt? Sind die gute für die 
Positionsgenauigkeit?


Danke

von b35 (Gast)


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Hallo,
wir haben bisher ca 2500 St. verbaut (Sensofoil). Die Lebensdauer ist 
sehr gut, keine Ausfälle. Die Positioniergenauigkeit / Linerarität 
entspricht den Angaben im Datenblatt, ein Präzisionspoti ist da aber 
sicherlich besser. Der Vorteil ist die  Applikationsmöglichkeit (z. B. 
magnetisch durch eine "Wand" hindurch betätigt...).

von M. (Gast)


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Danke.

Kannst du die Datenblätter von den Bauteil hinzufügen?

von b35 (Gast)


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können ja, wollen nein.

http://www.sensofoil.de/

von MaWin (Gast)


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> Die Lebensdauer ist sehr gut

Wie gut denn ?

Wenn ich hier alte Stereoanlagen oder Mischpulte repariere, dann haben 
die nach so 30 Jahren das Problem, daß die Potis kratzen.

Sind Folienpotis besser ?

Mir scheint die Konstruktionsweise, bei der 2 Flächen einfach 
aufeinander gedrückt werden ohne jede rutschende schabende Reibung der 
absolute Super-GAU was die Lebensdauer anlagt: Das ist ja wie Schalter 
deren Kontakte nicht selbstreinigend wären. Und Strom und Spannung damit 
Oxidbeläge weggebrannt werden darf man auch nicht drauflegen, der 
Kontakt ist ja immer geschlossen und der KOntakt wird bei 0 Volt 
geschlossen.

Und dann sind die Dinger im Inneren nicht aus Gold auf Gold, sondern aus 
irgendwas (Silber?) auf Kohle, und sie sind nicht hermetisch 
verschlossen wie ein Reed-Relais weil sie sonst bei Luftdruckänderungen 
nicht mehr funktionieren, sondern haben ein Loch zum 
Atmosphärendruckausgleich und damit Sauerstoff im Inneren.

Also ich halte die Dinger von der Konstruktion her für absolut 
unzuverlässig mit mieserabel niedriger Lebensdauer, aber ich habe noch 
keine verbaut. Wenn ihr nun durch forcierte Lebensdauertests wisst, daß 
sie jedoch 50 oder 100 Jahre halten, dann würde ich überlegen, 
langlebige Geräte mit denen aufzubauen.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Also ich halte die Dinger von der Konstruktion her für absolut
> unzuverlässig mit mieserabel niedriger Lebensdauer, aber ich habe noch
> keine verbaut. Wenn ihr nun durch forcierte Lebensdauertests wisst, daß
> sie jedoch 50 oder 100 Jahre halten, dann würde ich überlegen,
> langlebige Geräte mit denen aufzubauen.

Bezüglich der Lebensdauer gibt der Hersteller zwischen 1 und 20 
Millionen Bewegungen an. Klingt schon mal nicht schlecht.

von MaWin (Gast)


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> Klingt schon mal nicht schlecht.

Doch.
Denn man wird immer hellhörig wenn was fehlt:
Die Lebensdauer in Jahren in diesem Fall.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Doch.
> Denn man wird immer hellhörig wenn was fehlt:
> Die Lebensdauer in Jahren in diesem Fall.

Ich muss zugeben, dass mir in einem Datenblatt die Angabe einer 
Lebensdauer in Jahren noch nie aufgefallen ist.

Habe aber

   a) noch nie darauf geachtet
   b) bisher nur wenige Datenblätter von Potis gesichtet

von b35 (Gast)


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Mit 30 Jahren kann ich nicht dienen, es sind nur 5 J. ohne Ausfälle.
Im inneren ist eine elektrisch eingestellte Paste welche quasi die 
Leiterbahn darstellt, und mit Sicherheit ist Sauerstoff darin, dennoch 
bisher keine Probleme.
Lebensdauerbegrenzend ist nicht die Leiterbahn / der Kontakt sondern aus 
mechanischen Gründen die abdeckende Polyesterfolie. Bei geeigneter Wahl 
der Reibpartner und ihrer Parameter ergeben sich damit sehr sehr viele 
Hübe.
Wir sind Industie, bauen für die Industrie (unbekannte oder kritische 
Bauteile gehen immer in den Lebensdauertest vor Freigabe). Fällt eines 
aus, mehrere aus, bekommt der Kunde es ersetzt, ohne Schnick-Schnack-Po. 
Mit Potis verdienen wir nicht das Geld sondern damit was unsere Maschine 
kann.
Der enorme Vorteil liegt in unserer Anwendungsapplikation...
Diese Technik wird im Auto und im Flugzeug eingesetzt, zum Mond muß ich 
damit nicht fliegen, auch keine Lautstärken einstellen.
Der Hersteller bietet einen ertklassigen Support, es wird 
kundenspezifisch für uns produziert, bei dieser Mini Stückzahl auch noch 
zu akzeptablen Preis!

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Nachtrag:

@MaWin:

Kannst du Beispiele nennen (Link) ?

von MaWin (Gast)


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Elkos und HochleistungsLEDs haben das schon.
Hier z.B. zur Lebensdauer von Kondensatoren
http://www.vishay.com/capacitors/tantalum-reliability-calculator-list/
Bei Potis werden meist die Drehungen angegeben, weil die dort 
lebensdauerbestimmend sind, aber dieses Poti ist ja anders gebaut.
Und wenn ich lese, daß b35 diese Potis in Flugzeugen und Autos einsetzt, 
dann würde ich gerne wissen, welche ich meiden muß.
Ich hab schon Trimmpotis reparieren dürfen (im Braun CEV 520) bei denen 
die altersschwache Plastikachse zerbrochen war, die dauernd unter 
Spannung vom Blech des Rotors stand, obwohl die nie bewegt wurden (1 
Umdrehung...).
Und Schalter in weit jüngeren Geräten (Sony Uhrenradio) bei dem die 
(Silber-?)plättchen der Durchpunktschalter schwarz angelaufen waren.

von b35 (Gast)


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Wir nicht im Flugzeug oder Auto, wir im Maschinenbau.

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