Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Sägen von Alublech


von funkpurzel (Gast)


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Hallo!

Ich benutze zum Sägen von Alublech eine Tischkreissäge, die ich 
ursprünglich für die Holzbearbeitung (Boxenbau usw.) angeschafft hatte.
Diese hat 1,4 kW bei 5000 U/minund ist für Sägeblätter mit 250 mm 
vorgesehen.

Ich will auf dieser Säge jetzt auch 2 mm Alublech sägen. Obwohl ich dazu 
ein spezielles Alu - HM-Blatt mit 120 Zähnen bei 250 mm Durchmesser 
verwende, erziele  ich keine sauberen Schnitte. Die Kanten haben einen 
sehr starken Grat und sind auch nicht ganz gerade, besonders dann ncht, 
wenn es nicht gelingt, das Blech ohne anzuhalten in einem Zug 
durchzuführen. Ich habe versucht, mit Spiritus zu schmieren, aber dieser 
wird vom rotierenden Sägeblatt sofort weggeblasen.

Außerdem habe ich verschiedentlich gelesen, dass das Sägen von Alu
besonders gefährlich sein soll. Das beim Arbeiten an der Kreissäge 
natürlich immer Gefahren für Augen und Finger bestehen. liegt auf der 
Hand aber wo liegt beim Alusägen de besondere Gefahrenursache ?

Ich bin für jeden Tipp dankbar!

von Krapao (Gast)


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von Rolle M. (rolle-m)


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Wird der Sägefortschritt durch Aufbauschneidenbildung behindert können 
durch erhöhten Vorschubdruck (Wenn man das Alu mit etwas Gewalt gegen 
das Sägeblatt drückt) Teile der Hartmetallverzahnung des 
Schneidewerkzeugs abbrechen. Je nach Drehzahl werden die mit 
beachtlicher Geschwindigkeit dann durch die Gegend geschossen. 
Schutzbrille und hohe geschlossene Kleidung sollte bei so einer 
Sägeaktion unbedingt getragen werden. Besonders die Schutzbrille ist ein 
Muss, geht so ein Hartmetallsplitter ins Auge ist dieses meistens 
irreparabel geschädigt...

Am Besten ist wenig Vorschub damit die abgenommenen Späne nicht zu groß 
werden. Absaugung der Späne ist auch eine gute Idee, dann klemmen die 
nicht zwischen Blatt und MAterial im Sägespalt. Schmierung mit Flüssigen 
Schmiermitteln geht bei den Drehzahlen eher weniger da das Schmiermittel 
wie du selbst gemerkt hast sofort vom Blatt weggeschleudert wird. Wenn 
das Blatt noch scharfe Schneiden hat und nicht in sich verzogen ist 
(z.B. durch große Hitze) sind gerade Schnitte damit kein Problem.

von funkpurzel (Gast)


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@Krapao, @Rolle M:

Danke für eure Hinweise, ich habe sie gelesen und empfehle jedem, der 
Aluminium trennt, sägt oder schleift diese auch erst mal zu lesen.
Meine Praxis, Spiritus als Schmiermittel zu verwenden, werde ich auf den 
Hinweis auf die Gefahr der Brennbarkeit des Alustaubs hin aufgeben.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Naja, Spiritus und schnell drehende Sägen passen auch nicht so richtig 
zusammen (meine Meinung).
Spritus wird gerne beim Gewindeschneiden verwendet (meine Erfahrung).
Zum Sägen habe ich mir im Baumarkt eine Flasche Schneidöl besorgt. Ist 
zwar ne Sauerei, aber meine Proxxon-Säge (230?) bleibt dadurch nicht 
mehr stecken, und der Sägeschnitt ist akzeptabel (er sieht besser aus, 
als wenn ich das von Hand gesägt haätte...)

von Georg A. (georga)


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Ich habe auch so ein Setup (Holzgehrungssäge Bosch PCM7S) und bin mit 
dem Kaindl Multisägeblatt XTR recht zufrieden. Das sägt sauber durch Alu 
und Stahl mit relativ grossen Spänen. Es kommt auch durch massivere 
Stahlteile (20x20) durch, ohne dass man Angst um Maschine oder Ohren 
haben muss. Auch dünnes Alu (so 0.8mm Designblech mit rippeliger 
Oberfläche) geht problemlos, man darf halt nicht gleich voll reinhauen 
;) Da entsteht auch nur ein dünner Grat, den man mit einem Schaber oder 
einmal Feile-Drüberziehen sauber wegbekommt.
Was nicht vernünftig geht, sind Spanplatten, aber dafür kann man ja das 
Originalblatt nehmen... Das XTR ist zwar nicht wirklich billig, aber das 
TCO (Säge+Blatt) bei gelegentlichem Gebrauch ist gut.

von Klaus W. (mfgkw)


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Nicht vergessen sollte man auch, wenn man Holzmaschinen für Metall 
verwendet/mißbraucht:
die herumfligenden Metallspäne kommen mit der Kühlluft auch in den 
Motor, und dort baut man mit etwas Glück mit den 230 oder 400 V einen 
Kurzschluß.

von Bernd (Gast)


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WD40 geht zum Kühlen beim Fräsen und Drehen von Alu übrigens auch recht 
gut - daher vermute ich auch mal, dass es beim Saägen ebenfalls gut zu 
gebrauchen ist.

von Georg A. (georga)


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> die herumfligenden Metallspäne kommen mit der Kühlluft auch in den
> Motor, und dort baut man mit etwas Glück mit den 230 oder 400 V
> einen Kurzschluß.

Prinzipiell richtig, bei der PCM7+XTR hauts das Zeug aber im 
wesentlichen hinten raus, Motorblock und Auflage bleiben sehr sauber. 
Gar kein Vergleich mit dem Holzstaub, der sich überall absetzt.

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Ich hab eine Datron Fräsmaschine, die sprüht mittels Venturi-Düsen 
Spiritus auf die Bearbeitungsstelles.Das funktioniert bei 
Alu-Bearbeitung hervorragend, man sieht und spürt nach der Bearbeitung 
keinen Grat.Fürs Sägen wär das auch was, allerdings ist deine 
Schnittgeschwindigkeit mit 60m/s doch schon sehr hoch. Das Explosions 
bzw. Entzündungsrisiko ist eher gering, ich hab aus Interesse mal Niro 
gefräst und staunte über den kirschrot glühenden Fräser unter der 
Spirituswolke.Selbst da hat sich nix entzündet.


Grüsse

von Klaus W. (mfgkw)


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Gebhard Raich schrieb:
> Selbst da hat sich nix entzündet.

Der Effekt nennt sich Zündverzug. Solange flüüsiger und dampfförmiger 
Alk unter sich ist, passiert nichts.
Es muß sich erst die richtige Mischung mit Luft ergeben. Bis dahin hat 
sich genug verbreitet, daß es dann dafür umso mehr rummst.

"Ich bin jetzt schon zweimal bei Rot über die Ampel, das hat sich 
funktioniert - jetzt mache ich das immer so und empfehle es weiter."

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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>Es muß sich erst die richtige Mischung mit Luft ergeben

Das ist richtig. Meines Erachtens passiert das aber nicht, bzw. nur in 
sehr kleinen lokalen Bereichen. Ich mach das übrigens schon 15 Jahre.

Grüsse

von Trolljäger (Gast)


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Gebhard Raich schrieb:
> Ich mach das übrigens schon 15 Jahre.
Na dann daumendrück, denk daran sterben kann man nicht üben.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Bernd schrieb:
> WD40 geht zum Kühlen beim Fräsen und Drehen von Alu übrigens auch recht
> gut - daher vermute ich auch mal, dass es beim Saägen ebenfalls gut zu
> gebrauchen ist.

Das habe ich vor dem Schneidöl benutzt. Ist aber eine noch größere 
Sauerei, weil die Dose ja unter Druck steht.

von Georg A. (georga)


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Ich kann mir nicht vorstellen, dass man beim Sägen von (nur)2mm Blech 
irgendwas kühlen muss. Ausser wenn das Sägeblatt ungeeignet ist ;)

von Rolle M. (rolle-m)


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Hallo,

Kühlung ist eigentlich, ein scharfes und geeignetes Sägeblatt 
vorausgesetzt in diesem Fall unnötig. Das Problem ist nicht wie bekomme 
ich das Kühlmittel ans Sägeblatt, sondern eher wie sorge ich das es da 
auch bleibt und nicht gleich fortgeschleudert wird bevor es seinen Zweck 
erfüllt hat...

Säge das 2mm Alublech einfach mit kleinem Vorschub und mit einem 
stabilen Anschlag dann wird das schon. :-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt Schmierkartuschen, die eine wachsähnliche Mischung
enthalten.

Das drückt man gegen das laufende Sägeblatt. ( Einmal )

Ich weiß im Moment nicht, wie das Zeug heißt, aber die
Wirkung ist sehr gut.

Die Aufbauschneiden beim Alusägen entstehen nicht und
der Schnitt wird viel sauberer.

von herbert (Gast)


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Auch die Schnitthöhe ist wichtig.Diese sollte nicht mehr als 1 max 2mm 
über dem Blech sein.Wenn der Anschlag nachgiebt dann bekommt das 
Sägeblatt unter Umständen quer eine Druckbelastung was ebenfalls nicht 
gut ist.5000 ist schon etwas viel ,weniger wäre besser.Das Blatt vom 
Kaindl habe ich auch schon ins Auge gefasst.

von Martin S. (sirnails)


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Georg A. schrieb:
> Ich kann mir nicht vorstellen, dass man beim Sägen von (nur)2mm Blech
> irgendwas kühlen muss. Ausser wenn das Sägeblatt ungeeignet ist ;)

Beim Kühlen geht es ja nicht nur um das Kühlen, sondern auch um das 
Schmieren. Stichwort: Standzeit!

Dass 5000U/min für Metalle jenseits von Gut und Böse sind, braucht man 
wohl nicht zu erwähnen. Kappsägen für Metalle arbeiten mit vielleicht 
250U/min.

Zum Kühlen / Schmieren nimmt man normalerweise eine Böhrölemulsion. Das 
schöne an dem Zeug: Es lässt sich mit Wasser auch wieder abwaschen 
(emulgatorhaltig - also eigentlich Wasser mit Öl und Spüli) - zumindest 
in der Theorie. In der Praxis funktioniert das dann eher doch nicht so 
gut, aber weit besser als mit reinem Öl.

Zum Gewindeschneiden nimmt man ein Schneidöl. WD40 ist möglich, 
verbrennt aber sehr schnell, da es kaum eine Kühlwirkung besitzt. Außer 
giftiger Dämpfe ist damit kaum was gewonnen.

Mit Spiritus schneidet man eigentlich nur Plexiglas.

Was man gegen den Aufbauspan unternehmen kann:

Aufbauspan tritt dann vornehmlich auf, wenn mit zu hohem Vorschub bei zu 
niedriger Schnittgeschwindigkeit gearbeitet wird. Der Effekt kann sich 
allerdings auch im umgekehrten Falle einstellen. Die hohe 
Umlaufgeschwindigkeit zusammen mit einer niedrigen Spanabnahme führt zu 
einer Erzeugung von Feinstpartikeln, die sich dann am Sägeblatt anhaften 
und beim nächsten Umlauf auf dem Schnittgut kaltverschweißt. Hiergegen 
hilft nur ausreichende Kühlschmierstoffzufuhr. Dies spült einerseits den 
Span ab, andererseits wird durch die Schmierung ein Anhaften erschwert.

Zu guter Letzt kann ich für jeden Metaller nur wärmstens empfehlen 
(gehört in jede gut sortierte Werkstatt): Einen Entgrater, wie diesen 
hier: 
http://www.google.de/products/catalog?q=entgrater&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&tbm=shop&cid=7289197927465968779&sa=X&ei=ssPgT-qjJofQhAf49tHODQ&ved=0CIABEPMCMAI

von Bernd F. (metallfunk)


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Hallo Martin,


Entgrater ist schön und gut.

Schnitte in Alu sind, wenn Alles stimmt, gratfrei.

Wenn da ein Grat entsteht, stimmt was nicht.

von Michael S. (technicans)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Ich kann mir nicht vorstellen, dass man beim Sägen von (nur)2mm Blech
>> irgendwas kühlen muss. Ausser wenn das Sägeblatt ungeeignet ist ;)
Wenn dir das Sägeblatt durch Aluspäne zuschmiert, wirst du anders 
darüber denken.
> Beim Kühlen geht es ja nicht nur um das Kühlen, sondern auch um das
> Schmieren. Stichwort: Standzeit!
Kaum, da Alu relativ weich ist.
> Dass 5000U/min für Metalle jenseits von Gut und Böse sind, braucht man
> wohl nicht zu erwähnen. Kappsägen für Metalle arbeiten mit vielleicht
> 250U/min.
Es gibt auch Metallsägen mit hoher Schnittgeschwindigkeit, wie
eine Names Trennjäger die ich in meiner Lehre mal benutzt habe.
Da fliegen die Funken wie bei einer Trennscheibe, aber das spezielle 
Sägeblatt hat das auch lange Zeit ohne je jede Kühlung mit gemacht.
> Zum Kühlen / Schmieren nimmt man normalerweise eine Böhrölemulsion. Das
> schöne an dem Zeug: Es lässt sich mit Wasser auch wieder abwaschen
> (emulgatorhaltig - also eigentlich Wasser mit Öl und Spüli) - zumindest
> in der Theorie. In der Praxis funktioniert das dann eher doch nicht so
> gut, aber weit besser als mit reinem Öl.
Ja abwaschbar sollte das dann schon sein, nach der Sauerei die das
dann verursacht hat. Ist doch klar weil das Mittel durch die 
Zentrifugalkraft überall hinspritzt.
> Zum Gewindeschneiden nimmt man ein Schneidöl. WD40 ist möglich,
> verbrennt aber sehr schnell, da es kaum eine Kühlwirkung besitzt. Außer
> giftiger Dämpfe ist damit kaum was gewonnen.
Zum Gewindeschneiden kann man auch lumpiges Motoröl nehmen.
> Mit Spiritus schneidet man eigentlich nur Plexiglas.
Bei GS geht das auch, aber mach das mal bei xt, dann wirst du dein
blaues Wunder erleben. Risse wo man die garantiert nicht haben möchte.
> Was man gegen den Aufbauspan unternehmen kann:
>
> Aufbauspan tritt dann vornehmlich auf, wenn mit zu hohem Vorschub bei zu
> niedriger Schnittgeschwindigkeit gearbeitet wird. Der Effekt kann sich
> allerdings auch im umgekehrten Falle einstellen. Die hohe
> Umlaufgeschwindigkeit zusammen mit einer niedrigen Spanabnahme führt zu
> einer Erzeugung von Feinstpartikeln, die sich dann am Sägeblatt anhaften
> und beim nächsten Umlauf auf dem Schnittgut kaltverschweißt. Hiergegen
> hilft nur ausreichende Kühlschmierstoffzufuhr. Dies spült einerseits den
> Span ab, andererseits wird durch die Schmierung ein Anhaften erschwert.
Laut Google gibts diesen Begriff gar nicht und halte diese Beschreibung
auch für nicht nachvollziehbar.
> Zu guter Letzt kann ich für jeden Metaller nur wärmstens empfehlen
> (gehört in jede gut sortierte Werkstatt): Einen Entgrater, wie diesen
> hier:
> http://www.google.de/products/catalog?q=entgrater&oe=utf-
Oder man nimmt eine geeignete Feile, sofern man damit umgehen kann.

von MaWin (Gast)


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> Das Blatt vom Kaindl habe ich auch schon ins Auge gefasst.

Klingt wie Werbelüge. Die machen alles anders als die Etablierten 
Erkenntnisse (keine Schränkung, gerade Hartmetallkanten) und glauben 
dann allen anderen überlegen zu sein ? Mit meiner Kreissäge kann auch 
auch zügig Nägel durchsägen, oder Eisenprofile. Mit der mit vielen 
Zähnen geht das sogar recht gut. Zumindest ein mal.


> Mit Spiritus schneidet man eigentlich nur Plexiglas.

Niemals:
http://www.laumat.ch/hp2/support/0353ae9a1e1365d01/0353ae9a1e1369105/index.php

von Georg A. (georga)


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> Wenn dir das Sägeblatt durch Aluspäne zuschmiert, wirst du anders
> darüber denken.

Kann ich mit bei dem XTR nicht vorstellen...

> Klingt wie Werbelüge.

Ich hab das Ding (16cm-Variante) in der PCM7 und jetzt schon viele Alu- 
und Eisenprofile bzw. Halbzeuge gesägt. Da waren u.A. auch ein 
Stahlquadratrohr 50x5 und massiv 20x20mm dabei. Aber ebenso dünnes 
Alublech und auch das typische PC-Gehäuse-Stahlblech. Mag sein, dass man 
damit keinen so schnellen Vorschub wie mit "richtigen" Metallsägen und 
"richtigen" Blättern inkl. Kühlung hinbekommt, ich kanns nicht 
vergleichen, und bin vermutlich auch noch zu vorsichtig. Aber man kommt 
in fürs Hobby wirklich guter Zeit durch, die Schneidflächen sind sauber 
und ich merke auch bislang keinen Schärfeverlust.

Ich habe ein identisch aussehendes Noname-Blatt auch für "Alu+Eisen" mit 
aufgelöteten Hartmetallschneiden, das kommt grade mal so durch Alu 
durch. Stahl wird eher poliert...

von X. Y. (jtr)


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Bernd Funk schrieb:
> Es gibt Schmierkartuschen, die eine wachsähnliche Mischung
> enthalten.
>
> Das drückt man gegen das laufende Sägeblatt. ( Einmal )
>
> Ich weiß im Moment nicht, wie das Zeug heißt, aber die
> Wirkung ist sehr gut.

Ich kenne es als Kühlschmierstift, unter der Bezeichnung findet man auch 
bei Google was. Wirkt tatsächlich ganz gut, riecht aber je nach Fabrikat 
weniger gut.

von Martin S. (sirnails)


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Michael S. schrieb:
>> Aufbauspan tritt dann vornehmlich auf, wenn mit zu hohem Vorschub bei zu
>> niedriger Schnittgeschwindigkeit gearbeitet wird. Der Effekt kann sich
>> allerdings auch im umgekehrten Falle einstellen. Die hohe
>> Umlaufgeschwindigkeit zusammen mit einer niedrigen Spanabnahme führt zu
>> einer Erzeugung von Feinstpartikeln, die sich dann am Sägeblatt anhaften
>> und beim nächsten Umlauf auf dem Schnittgut kaltverschweißt. Hiergegen
>> hilft nur ausreichende Kühlschmierstoffzufuhr. Dies spült einerseits den
>> Span ab, andererseits wird durch die Schmierung ein Anhaften erschwert.
> Laut Google gibts diesen Begriff gar nicht und halte diese Beschreibung
> auch für nicht nachvollziehbar.

Musst Du auch nicht. Arbeite mal in einem Zerspanungsbetrieb, dann 
lernst Du diese tollen Sachen vielleicht mit anderem Namen, aber 
gleichem Inhalt.

von Georg W. (gaestle)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Mit Spiritus schneidet man eigentlich nur Plexiglas.

Da habe ich mit Flüssigseife gute Erfahrungen gemacht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Jurij G. schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Es gibt Schmierkartuschen, die eine wachsähnliche Mischung
>> enthalten.
>>
>> Das drückt man gegen das laufende Sägeblatt. ( Einmal )
>>
>> Ich weiß im Moment nicht, wie das Zeug heißt, aber die
>> Wirkung ist sehr gut.
>
> Ich kenne es als Kühlschmierstift, unter der Bezeichnung findet man auch
> bei Google was. Wirkt tatsächlich ganz gut, riecht aber je nach Fabrikat
> weniger gut.

Genau, das Zeug müffelt recht unangenehm.

Aber für diesen Verwendungszweck (hochtouriges Alu-Sägen ) ist es 
optimal.

von Dieter W. (dds5)


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Früher (tm) hat man die Schmierstifte selbst gebaut:

Aus Zeitungspapier eine Röhre von ca. 20mm Durchmesser gewickelt, ein 
Ende verschlossen und dann eine Mischung aus geschmolzenem Rindertalg 
und Talkum eingefüllt.

von Bernd F. (metallfunk)


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Dieter Werner schrieb:
> Früher (tm) hat man die Schmierstifte selbst gebaut:
>
> Aus Zeitungspapier eine Röhre von ca. 20mm Durchmesser gewickelt, ein
> Ende verschlossen und dann eine Mischung aus geschmolzenem Rindertalg
> und Talkum eingefüllt.

Mag sein, aber kannst du dich noch genau daran erinnern ? :)

von Gibbetnicht gibtsnicht (Gast)


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>Laut Google gibts diesen Begriff gar nicht

Das mag daran liegen, dass man dieses Phänomen normalerweise 
"Aufbauschneide" nennt. Siehe da, da findet sogar Google rund 12000 
Ergebnisse.

Ein Metallfacharbeiter weiß aber sofort, was damit gemeint ist, und bloß 
weil du diesen Begriff bei Google nicht findest heißt das nicht, dass es 
sowas nicht gibt.

>und halte diese Beschreibung auch für nicht nachvollziehbar.

Jeder, der schon mal Alu gedreht oder gebohrt hat, hält das für 
nachvollziehbar und kann diese Beschreibung aus eigener Erfahrung 
bestätigen.

von Marko B. (glagnar)


Angehängte Dateien:

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Wieso muss man das sägen? Das ist wohl die schlechtmöglichste Variante 
um Blech zu bearbeiten. Ich benutze einen Handnibbler, damit geht das 
Ruckzuck und die Kanten sind perfekt und gratfrei. Das dürfte schneller 
sein als Sägen und dann Nacharbeiten.

Für hohe Geschwindigkeiten gibts dann Druckluftnibbler, Elektrische 
Nibbler oder das hier:

http://newstyledirect.com.au/store/product.php?productid=16143&cat;=0&page;=1&featured;

Nicht ohne Grund ist im Flugzeugbau der Nibbler das Werkzeug der Wahl.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Hallo Marko,

das sieht nach einem sehr guten Nibbler aus, weißt du noch wo Du ihn 
gekauft hast?

Grüße
Sascha

von Marko B. (glagnar)


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Sascha W. schrieb:
> Hallo Marko,
>
> das sieht nach einem sehr guten Nibbler aus, weißt du noch wo Du ihn
> gekauft hast?
>
> Grüße
> Sascha

Das Foto ist nicht von mir, aber ich hab den gleichen. Gekauft hab ich 
ihn bei diesem eBay-Verkäufer:

http://www.ebay.de/itm/Deluxe-Nibbling-Tool-for-electronic-chassis-making-/160459856656?pt=BI_Electrical_Equipment_Tools&hash=item255c271b10

Scheinbar sind Nibbler in Deutschland recht unbekannt. Traurig aber 
wahr. Bestellung war problemlos. Nach ~2 Wochen lag er im Briefkasten. 
Bei aircraftspruce.eu gibts noch den Adel Nibbler. Aber in irgendeinem 
Amateurfunkforum hab ich gelesen dass der o.g. Nibbler besser sein soll, 
also hab ich mir den besorgt.

Alu geht sehr leicht. Stahl geht auch, aber bei mehr als ~0,8mm wirds 
anstrengend. Kunststoff lässt sich auch sehr gut bearbeiten, viel besser 
als mit anderen Methoden. Auch Glasfaserplatinen lassen sich 
ausgezeichnet bearbeiten. Bei längeren Arbeiten empfehle ich aber einen 
Handschuh zu tragen, sonst gibts Blasen an den Händen.

Alles in allem ein unverzichtbares Werkzeug. Produziert keinen Staub 
oder Dreck und ist leise und präzise.

von funkpurzel (Gast)


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Hallo,

Die Thematik hat inzwischen ja etwas geändert, ich erinnere nochmal an 
die Problematik beim Sägen von Weichaluminium auf der Kreissäge.

Auf den Tipp von metallfunk (vgl. oben) habe ich nun noch einmal einen 
Versuch mit der gleichen Blechsorte (Alu weich, 2 mm) mit einem 
Sägeblatt spez. für Alu 250 mm Durchmesser bei 5000 U/min gemacht. Dabei 
habe ich vor dem Sägen auf der Oberseite des Blechs (wo die Zähne 
eintreten) im Bereich  der zukünftigen Schnittlinie eine nicht allzu 
dünne Schicht normales Lagerfett aufgebracht, etwa so viel wie die 
Butter auf dem Brot.
Damit habe ich eine sehr deutliche Verbesserung der Schnittqualität 
erreicht!
Der Schnitt ist gleichmäßiger, die Schnittlinie ist gerader und der Grat 
ganz wesentlich geringer als beim trockenen Schnitt. Etwas entgraten mit 
der Feile muss man allerdings immer noch.

So einen Nibbler oder Knabber würde ich mir vielleicht auch zulegen. 
Aber wie wird dieser geführt, wenn man ganz gerade Schnitte erzielen 
muss? Von Hand und "nach Sicht" nach einer angerissenen Linie wird das 
doch wohl nichts.

von Martin S. (sirnails)


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funkpurzel schrieb:
> So einen Nibbler oder Knabber würde ich mir vielleicht auch zulegen.
> Aber wie wird dieser geführt, wenn man ganz gerade Schnitte erzielen
> muss? Von Hand und "nach Sicht" nach einer angerissenen Linie wird das
> doch wohl nichts.

Da steht der Kreativität nichts im Wege. Ich würde es nach dem Prinzip 
der Handkreissäge mit Anschlag machen.

von Michael S. (technicans)


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Gibbetnicht gibtsnicht schrieb:
>>Laut Google gibts diesen Begriff gar nicht
>
> Das mag daran liegen, dass man dieses Phänomen normalerweise
> "Aufbauschneide" nennt. Siehe da, da findet sogar Google rund 12000
> Ergebnisse.
Na dann, schauen wir mal.
> Ein Metallfacharbeiter weiß aber sofort, was damit gemeint ist, und bloß
> weil du diesen Begriff bei Google nicht findest heißt das nicht, dass es
> sowas nicht gibt.
Man gut, das ich ein Metallfachidiot bin, der das Ding nicht
beim richtigen Namen kennt.
>>und halte diese Beschreibung auch für nicht nachvollziehbar.
>
> Jeder, der schon mal Alu gedreht oder gebohrt hat, hält das für
> nachvollziehbar und kann diese Beschreibung aus eigener Erfahrung
> bestätigen.
Jetzt kann ich es nachvollziehen, seit ich weiß was gemeint ist.
Kenne das Problem aus eigener Erfahrung. Wieder was dazu gelernt.
Danke für die Belehrung.

von Martin S. (sirnails)


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Michael S. schrieb:
> Man gut, das ich ein Metallfachidiot bin, der das Ding nicht
> beim richtigen Namen kennt.

Kennst Du den Unterschied zwischen einer Flex und einem Trennschleifer? 
Oder den Unterschied zwischen einem Trennschleifer und einem 
Winkelschleifer? Es gibt keinen. Es ist alles das Gleiche, hat aber 
(neben irgendwelchen lustigen Bezeichnungen) unterschiedliche Namen.

Findest Du es daher so merkwürdig, dass es im Handwerk für ein und 
dieselbe Sache unterschiedliche Namen gibt?

von MaWin (Gast)


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> So einen Nibbler oder Knabber würde ich mir vielleicht auch zulegen.
> Aber wie wird dieser geführt, wenn man ganz gerade Schnitte erzielen
> muss?

Das ist nicht das Problem, mein Nibbler macht nur was er will,
mit dem kann man gar keine Kurven machen, nicht mal korrigieren
wenn der erste Ansatz nicht zielgenau war, und nicht korrigieren
wenn er mittendrin leicht abbiegen will.

Daher halte ich Nibbler für unbrauchbar, aber offenbar gibt es
auch welche, die steuerbar sind. Mit denen bekommt man dann halt
keine geraden Schnitte hin :-((

von Proxxon (Gast)


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> Das ist nicht das Problem, mein Nibbler macht nur was er will,
> mit dem kann man gar keine Kurven machen,

Und das gilt für einen Handnibbler von dem die Rede war?

von Tom K. (ez81)


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MaWin: Hast du einen Streifen-heraus-Quetscher wie im Anhang (z. B. 
Pollin 500 663)? Ich habe so ein Ding, und das taugt höchstens für 
Keksdosenblech oder Käsescheiben.

von Proxxon (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


Angehängte Dateien:

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> MaWin: Hast du einen Streifen-heraus-Quetscher wie im Anhang (z. B.
> Pollin 500 663)? Ich habe so ein Ding, und das taugt höchstens für
> Keksdosenblech oder Käsescheiben.

Ja, sieht sehr ähnlich aus, aber nicht von Pollin. Man kann durchaus
0.5mm Stahlbech damit durchtrennen, nur eben nicht in definierter 
Richtung.

Anbei mal ein Bild eines heute gesägten 2mm Alublechs für eine
Frontplatte, damit wir wieder beim Thema sind.

Da der Herr Alfer sich ja zu fein ist, genau zu sagen, welchen
Ramsch er heute veruscht im Baumarkt mit Wucherpreisen unter
die Leute zu bringen, kann ich nicht sagen, welche
Aluminiumlegierung, vermutlich recykelte Cola-Dosen.

Gesägt ohne Schmierung/Kühlung im langsamsten Gang mit 2m/s
mit einem groben Bimetall Sägeband auf einer Bandsäge,
mit auf dem Bild, mit 0.6mm Dicke und 10 Zähnen pro Zoll.

Macht zwar einen Heidenlärm, aber die rohe Schnittkante sieht
man an der langen Seite, gleichmässig neben dem violetten
Markierungsstrich wurde das Alu durchtrennt, handgeführt,
die kurze Seite ist nach dem Schleifen und entgraten.

2mm Alu macht also keine grossen Probleme, das Sägeblatt muß
nicht mal richtig scharf sein.

von Herr Alfer (Gast)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Da der Herr Alfer sich ja zu fein ist, genau zu sagen, welchen
>
> Ramsch er heute veruscht im Baumarkt mit Wucherpreisen unter
>
> die Leute zu bringen, kann ich nicht sagen, welche
>
> Aluminiumlegierung, vermutlich recykelte Cola-Dosen.

Das ist AlMgSi0,5, kann man auch nachlesen. Ich denke dem normalen 
Baumarkt-Kunde ist es soetwas von Jucke, welche Legierung er kauft...

Falls du Blech möchtest, das sich gut bearbeiten lässt kannst du ja beim 
Fachhändler vorbeischaun, der hat dann auch nicht nur AlMgSi0,5.

Gruß

von ich (Gast)


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> Ich habe so ein Ding, und das taugt höchstens für
> Keksdosenblech oder Käsescheiben.

Keksdosen und Coladosen schneide ich mit normaler Schere.

von Proxxon (Gast)


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> Ich habe so ein Ding, und das taugt höchstens für
> Keksdosenblech oder Käsescheiben.

Dann hast du das falsche Werkzeug. Vermutlich Schrott von der 
Resterampe. Der EDMA Handnibbler ist für 1,2 mm Stahlblech ausgelegt 
oder 2 mm Alublech. Den gibt es aber auch nicht für Achtfuffzich.

von Michael S. (technicans)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Findest Du es daher so merkwürdig, dass es im Handwerk für ein und
> dieselbe Sache unterschiedliche Namen gibt?
Warum sollte es merkwürdig sein? Ist doch alles nur eine Frage in
welcher Gegend und damit unterschiedlichen Sprachgebrauch es
angewandt wird. Ich muss ja wohl nicht erst das ganze Land
bereisen um das zu lernen?

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