Hallo, mir ist heute beim durchstöbern von Reichelt aufgefallen: Je größer die Induktivität, desto kleiner der max. zulässige DC-Strom. Kann mir das jemand erklären, woran das liegt? Vielen Dank!
Marcel schrieb: > Kann mir das jemand erklären, woran das liegt? Sicherlich, hier im Forum gibt's viele kompetente Leute.
Bei größere Induktivität müssen mehr Windungen drauf -> dünnerer Draht -> höherer Widerstand -> weniger Strom bei gleicher max. Verlustleistung (Erwärmung). Gruß Dietrich
Nicht nur dieses. Wer im Physikunterricht aufgepaßt und nicht gepennt hat weiß, daß der Magnetkern ja nicht den einzelnen Strom durch die Spule sieht, sondern eben die Summe. Bei 100 Windungen ist das eben 100*Strom und irgendwann geht der Kern in die Sättigung. W.S.
W.S. schrieb: > Nicht nur dieses. Wer im Physikunterricht aufgepaßt und nicht gepennt > hat weiß, daß der Magnetkern ja nicht den einzelnen Strom durch die > Spule sieht, sondern eben die Summe. Bei 100 Windungen ist das eben > 100*Strom und irgendwann geht der Kern in die Sättigung. > > W.S. Hallo W.S., ich weiß ja nicht, was Du im Physikunterricht gelernt hast. Du bist aber einem Irrtum erlegen. Tatsächlich liegt bei Induktivitäten so gut wie nie eine Stromspeisung, sondern in aller Regel eine Spannungsspeisung vor. Der Grund besteht darin, daß bei einer Stromspeisung die Spulenenergie 1/2 L I^2 vorgegeben werden müßte. Die Energie läßt sich jedoch nicht unstetig ändern. Nicht umsonst setzt man bei Schaltern, Relais usw. regelmäßig Freilaufdioden ein, die ein plötzliches Abschalten des Stromes verhindern. Bei spannungsgespeisten Spulen ist es gerade anders als Du denkst: Je mehr Windungen die Spule hat, umso geringer ist der magnetische Fluß, und umso schwieriger gerät der Kern in die Sättigung. Für die Klemmenspannung einer Spule mit N Windungen und dem Fluß phi im Kern gilt entsprechend dem Induktionsgesetz näherungsweise:
Wenn Du das nach dem Fluß phi auflöst, erhältst Du:
Wie Du siehst, steht das N im Nenner! Viele Grüße Michael
Michael Lenz schrieb: > Tatsächlich liegt bei Induktivitäten so gut wie nie eine Stromspeisung, > sondern in aller Regel eine Spannungsspeisung vor. Thema verfehlt!
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