Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärkung eines D/A-Wandlers


von Patrick V. (derpat)


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Hallo,

ich habe zwar keine Probleme meinen Mikrocontroller zu programmieren, 
aber mit dem, was danach mit analogen Signalen passiert, hab ich so 
meine Probleme. Ich hatte E-Technik als Nebenfach im Studium, habe also 
schon einmal mit OpVs und Transistoren in der Theorie gerechnet.

Ich möchte das Signal, welches aus meinem D/A mit 1-5V kommt, zunächst 
auf 12V linear anheben. Dafür kann ich ja einen OpV in nicht 
inventierender Schaltung mit Faktor etwas mehr als 2 erreichen. 
Allerdings haben die OpVs die ich so finde nur einen - für meine Zwecke 
- geringen supply current. Ich brauche ca. 30W, d.h. 2,5A am Ausgang. 
Jetzt erinnere ich mich, dass zum senken der Ausgangsimpedanz auch ein 
Transistor herhalten kann. Kann mir da jemand bei der Schaltung und vor 
allem bei der Bauteilwahl helfen? Als OpV dachte ich an den LM358.

Vielleicht hat ja auch jemand 'ne bessere Idee, wie ich den D/A Ausgang 
meines PIC entsprechend verstärke.

Vielen Dank schon einmal für die Mühen.

von Kai K. (klaas)


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von Patrick V. (derpat)


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Okay, vielen Dank erst einmal für die schnelle Antwort. Der OpV ist ja 
sogar um einiges überdimensioniert und Farnell will dafür 18€ haben, 
gibt es da keine günstigere Lösung? Wie gesagt, mehr als 3A brauche ich 
auf keinen Fall.

von Kai K. (klaas)


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>Okay, vielen Dank erst einmal für die schnelle Antwort. Der OpV ist ja
>sogar um einiges überdimensioniert und Farnell will dafür 18€ haben,
>gibt es da keine günstigere Lösung? Wie gesagt, mehr als 3A brauche ich
>auf keinen Fall.

Suche mal bei Chip-Herstellern nach "High Current Operational 
Amplifier".

Ist das eine DC- oder AC-Anwendung? Eventuell kannst du ja auch einen 
Audioverstärker nehmen?

von Skua (Gast)


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L165
 2 Taler bei Reichelt

von Werner (Gast)


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Patrick Vorlicek schrieb:
> Vielleicht hat ja auch jemand 'ne bessere Idee, wie ich den D/A Ausgang
> meines PIC entsprechend verstärke.

Wenn du auch E-Technik studiert hast, sagt dir sicher der Begriff 
"Bandbreite" etwas. Beschreibe doch mal deine Anwendung.

Vielleicht ist der Weg über den DAC gar nicht wirklich so günstig. Ein 
PWM Ausgang mit einem Class-D Verstärker, wäre evtl. auch eine Option.

von Anja (Gast)


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Patrick Vorlicek schrieb:
> Wie gesagt, mehr als 3A brauche ich
> auf keinen Fall.

Aber du hast bis zu ca 60W Verlustleistung. Da ist der OPA541 bei 
schlechter Kühlung schon überfordert.

Gruß Anja

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Patrick Vorlicek schrieb:

> Okay, vielen Dank erst einmal für die schnelle Antwort. Der OpV ist ja
> sogar um einiges überdimensioniert und Farnell will dafür 18€ haben,
> gibt es da keine günstigere Lösung? Wie gesagt, mehr als 3A brauche ich
> auf keinen Fall.

Q: Ich brauche was, um schnell von A nach B zu kommen
A: http://de.wikipedia.org/wiki/Testarossa
Q: gibts da nix billigeres? A ist mein Sofa und B die Küche.
   Und 10 Sekunden wäre schnell genug ...
A: Pantoffeln!

Warum erzählst du nicht einfach, was das werden soll? Ohne ein bisschen 
mehr Info kann man dir keinen vernünftigen Rat geben.


XL

von Patrick V. (derpat)


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Natürlich, tut mir Leid. Es geht um eine Art Dimmer z.B. für Licht, es 
handelt sich auf jeden Fall um eine resistive Last. Von daher: langsame 
Änderung, keine sehr schnellen Änderungen und Schwankungen oder 
slew-Rate sind zu vernachlässigen. Allerdings sollte die Verlustleistung 
- wegen sehr begrenzter Kühlmöglichkeit - so gering wie möglich sein. 
Und wie gesagt, mehr als 12V, 3A brauche ich am Ausgang nicht, wobei 
sich die Last am Ausgang nicht ändert.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Patrick Vorlicek schrieb:

> Es geht um eine Art Dimmer z.B. für Licht, es
> handelt sich auf jeden Fall um eine resistive Last.

Was denn nun? Ist es ein Dimmer?

> Von daher: langsame
> Änderung, keine sehr schnellen Änderungen und Schwankungen oder
> slew-Rate sind zu vernachlässigen. Allerdings sollte die Verlustleistung
> - wegen sehr begrenzter Kühlmöglichkeit - so gering wie möglich sein.

Tja. Unter anderem deswegen baut man Dimmer nicht analog, so wie du das 
gerade versuchst, sondern verwendet eine Pulsweitenmodulation.

> Und wie gesagt, mehr als 12V, 3A brauche ich am Ausgang nicht, wobei
> sich die Last am Ausgang nicht ändert.

Auch hiere wäre es sinnvoll, konkret zu werden. 12V/3A resistiv ist 
entweder eine Glühlampe oder irgendwas mit LED. Bei letzteren wäre 
interessant, ob das "dumme" LED (nur mit Vorwiderstand, z.b. 
LED-Streifen) sind oder Module mit eingebauter Konstantstromquelle. 
Letztere haben typischerweise einen PWM-Eingang zur Steuerung. 
Glühlampen sind auch nicht ohne, weil sie im kalten Zustand mehr Strom 
ziehen als den Nennwert. Das muß man berücksichtigen, wenn man das 
Schaltelement nicht grillen will.


XL

von Patrick V. (derpat)


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Es ist keine Geheimniskrämerei das ich das nicht genauer angegeben habe. 
Es sollen unterschiedliche Sachen damit angesteuert werden, das kann 
eine Glühbirne/LED, oder auch ein Lastwiderstand sein. Auf jeden Fall 
nichts, was von Haus aus ein PWM Signal verarbeiten kann, sonst könnte 
ich mir die ganze D/A Wandlung ja sparen. Aber ich merke schon, ich bin 
mit meinem Elektrotechnischen Halbwissen etwas naiv an die Sache ran 
gegangen, Entschuldigung dafür. Also, was mache ich jetzt am besten? 
Wenn ich um die Verlustleistung einer analogen Schaltung nicht herum 
komme, dann sollte sie wenigstens halbwegs im Rahmen sein...

Danke für eure Mühen!

Pat

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Patrick Vorlicek schrieb:

> Es ist keine Geheimniskrämerei das ich das nicht genauer angegeben habe.

Um zurückzukommen zu Fortbewegungsmitteln: wenn du nicht spezifizieren 
kannst, ob du 10m oder 100km Strecke und 1kg oder 50t Zuladung hast, 
dann kann die Lösung irgendwo zwischen zu Fuß und Sattelschlepper 
liegen. Und es wird keine sinnvolle Standardlösung geben.

> Es sollen unterschiedliche Sachen damit angesteuert werden, das kann
> eine Glühbirne/LED, oder auch ein Lastwiderstand sein. Auf jeden Fall
> nichts, was von Haus aus ein PWM Signal verarbeiten kann

Glühlampen und LED kommen prima mit PWM zurecht. Widerstände, die bei 
12V*3A am ehesten als Heizung beschrieben würden, ebenso.

> sonst könnte ich mir die ganze D/A Wandlung ja sparen.

In der Tat sehe ich gerade keinen Grund für eine D/A-Wandlung.

Ach ja: einstellbare Spannungsquellen, die man für die Versorgung 
beliebiger Lasten baut, bezeichnet man gemeinhin als (Labor)Netzteile. 
Und es gibt auch immer wieder Leute, die einen Mikrocontroller mit DAC 
für irgendwie besser halten als ein schlichtes Poti. Folgerichtig 
findest du in den Foren jede Menge Fragen (und Antworten), wie man sowas 
baut.

> Also, was mache ich jetzt am besten?

Das hängt vom Problem ab.

> Wenn ich um die Verlustleistung einer analogen Schaltung nicht herum
> komme, dann sollte sie wenigstens halbwegs im Rahmen sein...

Bei konstantem Lastwiderstand und fester Eingangsspannung ist der Strom 
proportional der eingestellten Ausgangsspannung. Die Verlustleistung ist 
(U_ein - U_aus) * I_aus, also proportional zu (U_ein - U_aus) * U_aus.

Mathematisch ergibt das eine Parabel mit dem Maximum bei U_aus = 1/2 * 
U_ein. Siehe 
http://www.wolframalpha.com/input/?i=x*%281-x%29%2C+0%3C%3Dx%3C%3D1

Mit den gegebenen Randbedingungen U_aus = 0..12V, R_last = 12V/3A = 4R 
und angenommenen 3V Regelreserve brauchst du 15V Eingangsspannung und 
hast bei 7.5V am Ausgang das Verlustleistungsmaximum mit ca. 14W.

Falls deine Last doch nicht rein ohmsch sein sollte, du also die 3A auch 
bei kleineren Ausgangsspannungen entnehmen willst, wird die maximale 
Verlustleistung bei 15V*3A = 45W liegen.


XL

von Erich (Gast)


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Ganz ohne uC und Zirkus,
sowie mit wenig Verlustleitung geht das damit:

http://modellbauladen-queck.de/shop/article_6647/Trafo-230-V_32-VA.html?pse=coa

Du brauchst 2-3-4 Stück davon (je nach Maximalspannung), die bzgl. ihres 
Ausgangs hintereinander geschaltet werden.
Evtl. sinngemäß stärkere...

Gruss

von Patrick V. (derpat)


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Okay, da hier der Eindruck erweckt wurde, dass ich einfach nur auf 
Teufel komm raus einen µC verweden möchte: Der Anwendungsfall ist eine 
per Software regelbare Spannung im Bereich von 1-12V, die auch bei 12V 
noch 2.5A Last verträgt. Die Last hat in welcher Form auch immer einen 
konstanten resistiven Widerstand. Und die Software soll nun einmal von 
einem µC ausgeführt werden, als erste Idee kam mir halt der D/A wandler 
und dann die entsprechende Ausgangsspannung mit einem OpV zu 
multiplizieren und den Ausgangswiderstand zur Gewährleistung des Stroms 
zu drücken. Mit PWM habe ich leider gar keine Erfahrung, werde mich da 
aber jetzt mal einlesen.

Vielen Dank!

von Kai K. (klaas)


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>Okay, da hier der Eindruck erweckt wurde, dass ich einfach nur auf
>Teufel komm raus einen µC verweden möchte: Der Anwendungsfall ist eine
>per Software regelbare Spannung im Bereich von 1-12V, die auch bei 12V
>noch 2.5A Last verträgt.

Ok, dann nimm doch einfach ein spannnungsgesteuertes Netzteil.

>Die Last hat in welcher Form auch immer einen konstanten resistiven
>Widerstand.

Bist du sicher? Eine Glühlampe hat im Einschaltmoment, wenn die Wendel 
noch kalt ist, einen erheblich kleineren Widerstand.

von Patrick V. (derpat)


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Kai Klaas schrieb:
> Ok, dann nimm doch einfach ein spannnungsgesteuertes Netzteil.

Naja, das ganze soll low cost sein, außerdem kann ich dann direkt in den 
Baumarkt gehen und mir was entsprechendes kaufen. Ich dachte, dass lässt 
sich mit ein paar aktiven Bauelementen einfach zusammenlöten.

Das von 0V direkt auf 12V geschaltet wird, ist kein Anwendungsfall, bei 
hinreichend langsamer Steigerung der Spannung ist der Kaltwiderstand zu 
vernachlässigen, das wird Softwareseitig gewährleistet.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Patrick Vorlicek schrieb:

> Okay, da hier der Eindruck erweckt wurde, dass ich einfach nur auf
> Teufel komm raus einen µC verweden möchte: Der Anwendungsfall ist eine
> per Software regelbare Spannung im Bereich von 1-12V, die auch bei 12V
> noch 2.5A Last verträgt.

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wofür so etwas gut sein 
sollte. Mal ganz davon abgesehen, daß es nach wie vor reichlich 
unkonkret ist.

> Die Last hat in welcher Form auch immer einen
> konstanten resistiven Widerstand.

Eine Glühlampe kann es dann also schon mal nicht sein. Deren Widerstand 
ist nämlich alles andere als konstant.

> Und die Software soll nun einmal von
> einem µC ausgeführt werden, als erste Idee kam mir halt der D/A wandler
> und dann die entsprechende Ausgangsspannung mit einem OpV zu
> multiplizieren und den Ausgangswiderstand zur Gewährleistung des Stroms
> zu drücken.

Wie gesagt: schau dir Schaltungen für Labornetzteile an. Da wo die eine 
Referenzspannungsquelle haben, sitzt dein DAC. Da wo die ein Poti zur 
Einstellung der Ausgangsspannung haben, brauchst du einen festen 
Spannungsteiler, entsprechend der Verstärkung von 5V auf 12V.

Da du nach wie vor nicht sagen willst was das soll, halte ich es bis auf 
weiteres für eine Schnapsidee und werde keine weitere Zeit auf Antworten 
verschwenden.


XL

von Kai K. (klaas)


Angehängte Dateien:

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>Naja, das ganze soll low cost sein, außerdem kann ich dann direkt in den
>Baumarkt gehen und mir was entsprechendes kaufen.

Ein spannungsgesteuertes Netzteil im Baumarkt??

>Ich dachte, dass lässt sich mit ein paar aktiven Bauelementen einfach 
>zusammenlöten.

Ja, klar, wie denn sonst. Das Stromeinstellgedöns im Anhang kannst du ja 
weglassen. Den Rest mußt du eventuell auf 12V umstricken.

Die Schaltung im Anhang geht auf einen Entwurf von Elektor zurück.

von Anja (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Den Rest mußt du eventuell auf 12V umstricken.

Tja vielleicht hat er ja auch nur eine Autobatterie und brauch noch 
einen Wechselrichter?

Gruß Anja

von ... (Gast)


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Patrick Vorlicek schrieb:
> ... Es geht um eine Art Dimmer z.B. für Licht ...

Patrick Vorlicek schrieb:
> Der Anwendungsfall ist eine per Software regelbare Spannung im Bereich
> von 1-12V, die auch bei 12V noch 2.5A Last verträgt.

Irgendwie solltest du dein Problem erstmal sauber beschreiben und von 
deinen Lösungsansetzen trennen. Geht es darum eine Glühbirne oder 
sonstwas in der Helligkeit/Leistung zu steuern oder brauchst du genau 
einen per Software steuerbaren Linearregler?
Um die Raterei ein bisschen abzukürzen, wäre als Randbedingung auch noch 
gut zu wissen, woher die Eingangspannung kommt (Netzteil, Akku, 
Labornetzteil oder sonstwas)

von Blubb (Gast)


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Hallo,

Dac raus, pwm auf integrierten vollbrückentreiber... und gut ist. klein, 
handlich, kühl und robust...

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