Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rolladen Gurtwickler


von Markus_AC (Gast)


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Hallo,

hat schon jemand einen Rolladen-Gurtwickler (sowas wie dieser hier: 
http://www.jalousiescout.de/Superrollo-elektrischer-Gurtwickler.html) 
aufgemacht? Ich würde den gerne mit einem µC ansteuern und würde gerne 
wissen, ob ich an die Auf- und Ab-Kontakte zerstörungfrei rankomme.

Alternativ: hat schon jemand sowas selber gebastelt aus einem 
nicht-eletrischen Gurtwickler und einem Motor? Was für ein Motor käme 
denn dafür in Frage?

von Frickelfritze (Gast)


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Markus_AC schrieb:
> Alternativ: hat schon jemand sowas selber gebastelt aus einem
> nicht-eletrischen Gurtwickler und einem Motor? Was für ein Motor käme
> denn dafür in Frage?

Ich mache das gerade im Rahmen einer Energiesanierung, um die 
Rollladenkästen von innen isolieren zu können, wobei ich auch das Loch 
für den Gurt abdichten muss, damit dadurch keine Außenluft rein pfeift 
und das Haus den Blow-a-door Test bestehen kann.

Da die fertigen Lösungen teuer sind, und ich neben der ganzen Buddelei, 
Isoliererei und den anderen groben Handarbeiten auch noch etwas machen 
möchte, was mir Spaß macht, baue ich das selber.
Dazu kommt, dass ich gerne die Steuerung selbst machen möchte, wobei ich 
aufgrund der Notwendigkeit baldiger Benutzbarkeit in mehreren Schritten 
vorgehen werde, bis ich ausgehend von Tastern in jedem Raum zur 
Steuerung über Smartphone und zentraler Bedienkonsole mit Tochscreen 
gelangen werde.

Als Antrieb benutze ich diesen hier:
http://www.pollin.de/shop/dt/MjI1OTg2OTk-/Motoren/DC_Getriebemotoren/Gleichstrom_Getriebemotor_GMPD_404980_1_12_V_.html

Die Zahnräder gieße ich aus Messing in Formsand, die Originale sind von 
einem Pollin-Zahnradsortiment, was sie leider nicht mehr haben. Leider 
ist Formsand für Zahnräder nicht das Optimum, weswegen auch viel gefeilt 
werden muss.

Die Kugellager sind auch von Pollin, die Achsen sind Messingstangen 
verschiedener Durchmesser aus dem Baumarkt.

Die restlichen Teile schneide, biege und löte ich aus Eisenblech vom 
Schrott.

Ich bin noch beim Prototypen, aber der ist zur Zeit auseinander gebaut, 
weil ich in den Gehäuseplatten noch ein Gleitlager durch ein Kugellager 
ersetzen möchte. Wenn ich das Halteblech dafür aufgelötet habe, mache 
ich mal Bilder.
Bis dahin schon mal der aktuelle Pseudo-Plan für das Getriebe mit dem 
Pollin-Motor mit verschiedenen Übersetzungen. Das Teil soll mit der 
äußeren Platte auf ein im Rollladenkasten seitlich an die Wand 
geschraubtes in die Isolierung eingebettetes Holzbrett geschraubt 
werden, um hier eine Kältebrücke in die Wand zu vermeiden. Das letzte 
Zahnrad ist auf der Achse der Rollladen-Rolle montiert, und die Achse 
wird beim Einsetzen des Rolladens seitlich in ein dafür vorgesehenes 
Kugellager geschoben.
Bei einem Testaufbau im Werkkeller wurde ein etwa 1m breiter und etwas 
höherer Rollladen in gefühlten 1-2 Sekunden hochgezogen.

Die Planung der Ansteuerung hakt gerade an dem Problem der Erkennung der 
beiden Endzustände (Rollladen oben, Rollladen unten) und der 
Zwischenzustände, die auch einstellbar sein sollen (Rollladen zu x% 
unten).
Das will ich erst mal lösen, bevor ich da loslege.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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hm   .... ein gewöhnlicher Rohrmotor kostet 60 EUR, und via Schaltrelais 
läßt der sich auch ansteuern

Wieso betreibt man soooo einen Aufwand? Das wird weder zeit- noch 
kostenmäßig günstiger werden mit dem selber bauen.

von oszi40 (Gast)


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Gewöhnlicher Rohrmotor wäre vorteilhafter als handgefeilte 
Messingzahnräder mit Paratontose und später ausgefranste Gurte.

von M. B. (Firma: TH Nürnberg) (ohmen)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> hm   .... ein gewöhnlicher Rohrmotor kostet 60 EUR, ...

Das geht sogar noch viel billiger...

von Stephan K. (stephan_k)


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Wenn man die entsprechenden Machinen hat, ist es sinnvoll sich so ein 
Werkzeug fuer Zahnraederherstellung zu bauen.
http://www.metallmodellbau.de/GEAR-CUTTING.php

von Frickelfritze (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Wieso betreibt man soooo einen Aufwand? Das wird weder zeit- noch
> kostenmäßig günstiger werden mit dem selber bauen.

Weil ich es als interessante und vielfältige Aufgabe sehe, auch als ein 
nettes Einstiegsprojekt für mechanische Sachen.

oszi40 schrieb:
> Gewöhnlicher Rohrmotor wäre vorteilhafter als handgefeilte
> Messingzahnräder mit Paratontose und später ausgefranste Gurte.

Wie lang sind denn diese Rohrmotoren?
Beim Feilen entferne ich ja nur den Gussgrat, die Form ist vorgegeben. 
Solange die Zahnflanken nach dem Feilen glatt und von der Form her genau 
sind, sehe ich erst mal keinen Grund, warum die Zahnräder schnell 
abnutzen sollten. Die Zahnflanken rollen aneinander ab, und Messing ist 
da deutlich gutmütiger als Eisen/Stahl oder Kunststoff, da es sich glatt 
reibt.
Im Dauertestlauf habe ich jedenfalls keine Veränderung der Oberfläche 
feststellen können.

Stephan K. schrieb:
> Wenn man die entsprechenden Machinen hat, ist es sinnvoll sich so ein
> Werkzeug fuer Zahnraederherstellung zu bauen.
> http://www.metallmodellbau.de/GEAR-CUTTING.php

Die gegossenen Räder sind nur für den Prototypen. Für die Kleinserie (11 
Stück) habe ich verschiedene Alternativen ins Visier genommen, die ich 
noch auf Tauglichkeit/Realisierbarkeit überprüfen muss.

Danke für den Link! Das ist eine interessante Alternative zu dem, was 
ich bisher herausgefunden habe.
Im Moment schwirrt da so eine Vorstellung von einer selbstgebauten 
Spindel mit einem Musterzahnrad auf meinem Koordinatentisch und einer 
(bereits erworbenen) Modulfräse in der Standbohrmaschine durch meinen 
Kopf. (Hoffentlich auch in Zukunft nur im übertragenen Sinne. ;-))
Leider bin ich mechanisch nicht so toll ausgerüstet und muss 
grundsätzlich immer aufs übelste improvisieren.

von Martin (Gast)


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@Markus_AC
Ich weiß nicht ob die Sache für dich noch aktuell ist.
Ich habe genau das vor einigen Wochen gemacht.
Dazu habe ich 3 Adern (sehr dünn, aus einem Patchkabel) in das 
Bedienpanel gelegt. Dort befinden Sich nahe der (Up/Down) Taster 
Messpunkte. Dort habe ich die Adern angelötet.
Und "simuliere" mit zwei Optokopplern den Tastendruck.
Das war jetzt so das einfachste. Evtl hätte man auch das Kabel 
"anzapfen" können.

Zwei andere Optokoppler greifen den Strom des Motors ab. Damit ich weiß 
ob der Rollladen hoch oder runter fährt.


Gruß Martin

von Roland D. (rolandd)


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Hallo Martin (Gast)

Habe das auch so gemacht wie Du, bereits vor einigen Monaten!
(Deinen Beitrag erst jetzt entdeckt)

Wollte mit der alten FS-20 (ELV) Systemfernbedienung aus meinem alten, 
kaputten Gurtantrieb den neuen (oben gezeigten) Gurtwickler ansteuern.

Habe ebenfalsl drei dünen Adern in das Bedienteil gefummelt und die 
FS-20 Einheit (mit 2 weiteren Adern für Versorgungsspannung) unterhalb 
der Fensterbank versteckt, funktioniert einwandfrei.

Die alte FS-20 Einheit aus der Gurtwicklern (Name hab ich gerade 
vergessen) sind sehr kompakt und geben 2 Impulse (auf/zu) beim betätigen 
der Fernbedienung aus. Sehr praktisch für obigen Rolladenantrieb. :-)

Gruß

Roland

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